Anbox: Ubuntu Touch bekommt Android-Apps
Das mobile Betriebssystem Ubuntu Touch kann bald Android-Apps ausführen. Das gab die UBports-Community bekannt, die im April die Entwicklung des ursprünglich von Canonical entwickelten Linux-Mobilbetriebssystems übernahm.
Android in der Box
UBports greift, um Ubuntu Touch Android-fähig zu machen, nicht auf einen Emulator zurück, sondern setzt auf Anbox, was für „Android-in-a-Box“ steht. Android-Apps werden mit Anbox in einem Container ausgeführt und zwar nativ, was sich positiv auf Leistung und Benutzerfreundlichkeit auswirken soll. Für die nächsten Wochen ist eine Pre-Alpha-Version von Anbox angekündigt. Allerdings würden nicht alle Geräte, auf denen derzeit Ubuntu Touch laufe, von Anbox unterstützt werden, so UBports. Anbox werde auch nicht zur Standardausstattung von Ubuntu Touch gehören, das aktuell in Version 15.04 OTA-3 vorliegt, sondern optional sein.
UBports hofft, mit der Unterstützung von Android-Apps sein Linux-Betriebssystem für die Massen attraktiver zu machen. „Um ein voll funktionsfähiges Mainstream-Mobilbetriebssystem zu werden, muss Ubuntu Touch seinen Nutzern die proprietären Dienste anbieten, auf die sie angewiesen sind, zumindest bis zu dem Punkt, an dem freie und Open-Source-Alternativen realisierbar sind“, schreibt die Community in ihrem Blog. Als Ergebnis des späten Starts sei es für UBports nahezu unmöglich, die Zugkraft im Markt zu generieren, die erforderlich sei, um Entwickler proprietärer Apps zu motivieren, Anwendungen für die Plattform zu entwickeln. Und von UBports-Entwicklern könne man nicht erwarten, dass sie ihre Zeit damit verbrächten, Anwendungen für proprietäre Dienste zu erstellen, die möglicherweise verboten würden, sobald sie fertig wären. „Android-Apps zu haben, ist eine logische Lösung, die uns hilft, die vor uns liegende Lücke zu schließen“, so UBports.
Ohne Google Play
Anbox packt Android in einen LXC-Container. Android-Apps lassen sich damit wie jede andere native Anwendung auf Ubuntu Touch ausführen. Allerdings basiert Anbox auf dem Android Open Source Project (AOSP), dem die für viele Apps wichtigen Google Play Services fehlen.