Talk To Books: Googles AI lässt Anwender mit Büchern sprechen

Michael Schäfer
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Talk To Books: Googles AI lässt Anwender mit Büchern sprechen
Bild: Gellinger | CC0 1.0

Google Talk to Books ist eine neue semantische Suchmaschine, bei der Bücher und keine Webseiten als Quelle für Antworten zu gestellten Fragen dienen. Anwender erhalten so einen Einblick in Googles Forschung, die sich mit der Anwendung von AI auf Semantik befasst.

Aktuell ist Google Talk to Books wie die zugrundeliegende Forschung nicht mehr als ein Experiment. Ob daraus abschließend auch ein Produkt werden wird, dazu äußert sich Google noch nicht.

Großer Fundus englischer Bücher

Um Antworten auf Fragen der Anwender finden zu können, durchsucht der neue, bisher nur in englischer Sprache verfügbare Dienst aktuell rund 100.000 digitalisierte Bücher. Er analysiert jeden Satz im Verhältnis zu seinem Vorgänger und hat zum Ziel, auf diesem Weg nicht nur ihren Inhalt sondern auch ihre Bedeutung zu verstehen. Mit diesem Wissen ausgestattet, soll er auf eine Eingabe des Anwenders so eine perfekte Antwort liefern können.

Google dämpft derzeit allerdings noch zu hoch gesteckte Erwartungen an die neue Suchmaschine: Momentan sei Talk To Books nur bedingt dazu in der Lage, spezifische Antworten zu geben. Die Anwender müssen sich bewusst sein, dass sie hier an einem Experiment auf dem Feld der künstlichen Intelligenz teilnehmen und dabei beobachten können, wie das System versucht, passende Textphrasen ausfindig zu machen. Ein Teil des Spaßes, so Google, ergebe sich damit auch dadurch, dass Suchende auf neue interessante Bücher aufmerksam gemacht werden könnten. Durch maschinelles Lernen soll der Service aber sukzessive besser werden.

Noch keine komplexen Fragestellungen möglich

Auf den ersten Blick lässt sich Talk To Books wie eine normale Suchmaschine bedienen. Allerdings müssen Anwender noch sehr auf die Fragestellung achten: Je präziser diese gestellt ist, umso eher können entsprechende Antworten gefunden werden. Auch die Anzahl der verwendeten Schlagwörter ist nach wie vor entscheidend. Anwender sollten in ganzen Sätzen mit dem Algorithmus reden, so wie er sie aus Büchern kennt.

Die gefundenen Ergebnisse werden, wie von einer Suchmaschine gewohnt, übersichtlich angezeigt und die jeweilige Antwort als Zitat hervorgehoben. Mit einem Klick gelangt der Anwender auf die jeweilige Seite des Buches, um die entsprechenden Textstellen markiert vorzufinden. Über einen Klick kann das Buch auf Wunsch auch direkt gekauft werden.

Beispiel-Frage und -Antwort zu Google Talk to Books
Beispiel-Frage und -Antwort zu Google Talk to Books (Bild: Google)

Ein großes Problem stellen für den neuen Dienst zu komplexe Fragen dar. Ist die Erklärung kurz und kann in ein oder zwei Sätze gefasst werden, findet Talk To Books überraschend gute Antworten. Bei der Erklärung größerer und zusammenhängender Themen gerät das neue System dagegen schnell ins Straucheln.

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