Apple: Nicht nur Hitzeprobleme sollen AirPower verzögern

Mike Wobker
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Apple: Nicht nur Hitzeprobleme sollen AirPower verzögern
Bild: Apple

Mit Watch Series 3, iPhone X und AirPods hatte Apple vor einem Jahr auch die induktive Ladematte AirPower vorgestellt. Doch auch ein Jahr später zur Vorstellung der Apple Watch Series 4 und iPhone Xs, Xs Max und Xr gibt es das Produkt nicht zu kaufen. Einem Bericht zufolge soll es gleich drei Probleme bei der Umsetzung geben.

Drei Mal QI macht Probleme

Die nach dem QI-Standard entworfene Matte sollte das Laden von bis zu drei Geräten gleichzeitig ermöglichen – und zwar ohne, dass auf die exakte Position der Geräte geachtet werden muss. Erscheinen sollte sie im Jahr 2018. Doch im Apple-Online-Store heißt es aktuell nur noch: „Derzeit nicht erhältlich“.

Der QI-Standard selbst definiert nur das zugrundeliegende Induktionsprinzip für einzelne miteinander kompatible Geräte. Dabei wird vom Sender, in der Regel die Ladematte oder -schale, regelmäßig ein Überprüfungssignal ausgesendet. Durch Kapazitäts- und Resonanzänderungen im Magnetfeld der internen Spule erkennt die Ladeeinheit, ob sich ein zu ladendes Gerät auf dem Pad befindet oder nicht. Ist neben dem Gerät auch die Kompatibilität zum QI-Standard vorhanden und wurde die Notwendigkeit des Aufladens erkannt, setzt die induktive Spannungsversorgung ein und der Akku wird geladen.

Für das Grundprinzip ist nur eine Spule in der Ladeeinheit nötig, was sich viele chinesische Hersteller zu Nutze machen, um schon heute AirPower-Klone herzustellen. Apples Zielsetzung macht wiederum mindestens drei Spulen nötig, die zudem die gesamte Fläche der Ladeeinheit abdecken müssen. Schließlich sollen Nutzer ihr Gerät an jedem beliebigen Punkt der Ladematte ablegen können. Diese Multi-Spulen-Konfiguration und damit das Alleinstellungsmerkmal sorgt allerdings weiterhin für massive Hitzeprobleme, die von Ingenieuren bereits zu Beginn der Entwicklung vorhergesagt wurden.

Auch die Software und Interferenzen bremsen

Hinzu kommen Software-Probleme. Die Kommunikation zwischen dem AirPower-Pad und darauf liegenden Geräten funktioniert anscheinend nicht zuverlässig und insbesondere die Daten über den Ladezustand, die zwischen iPhone, AirPod und Apple Watch ausgetauscht werden, stellen ein großes Problem dar. Interferenzen zwischen den verschiedenen Ladespulen sind hingegen ein weiteres Hardwareproblem.

Dass AirPower in absehbarer Zeit im Handel erhältlich sein wird, bleibt damit auch zum Ende des 3. Quartals des Jahres 2018 äußerst ungewiss.