Retro

Im Test vor 15 Jahren: Registered-RAM für den Athlon 64 FX

Robert McHardy
41 Kommentare
Im Test vor 15 Jahren: Registered-RAM für den Athlon 64 FX

tl;dr: AMD brachte mit dem Athlon 64 FX einen Server-Prozessor in den Mainstream-Markt, der nach Registered-DDR-RAM verlangte. Im Test traten fünf Arbeitsspeicher-Kits mit bis zu Registered-DDR-400 (Test) gegeneinander an. Das Ergebnis: Die Geschwindigkeit unterschied sich kaum, der Preis hingegen deutlich.

Für Heimanwender kein Vorteil

Registered-RAM besitzt zusätzliche Register auf den Speichermodulen, die zwischen die DRAM-Chips und den Speichercontroller des Systems geschaltet sind. Das führt zu einer geringeren Belastung des Speichercontrollers und ermöglicht die Nutzung von mehr Speichermodulen. Gegenüber Unregistered-RAM steigt die Latenz bei jedem Lese- und Schreibzugriff um einen Taktzyklus an. Aufgrund der Verbreitung der Technologie im Server- und Workstation-Bereich waren die Preise seit jeher hoch.

Da AMDs Athlon 64 FX aus diesen Bereichen abstammte, verlangte er zwingend nach Registered-RAM. Intels i875P-Chipsatz konnte zwar mit fehlerkorrigierendem ECC-, aber nicht mit Registered-Speicher umgehen. Der Athlon 64 (ohne FX) konnte sowohl mit Unregistered- als auch mit Registered-RAM umgehen. Zwar boten Hersteller im Jahr 2003 bereits Registered-RAM mit DDR-400 an, von der JEDEC spezifiziert war dieser Standard allerdings nicht.

Im Test befanden sich Dual-Channel-Kits mit DDR-333 oder DDR-400. Das Corsair CMX512RE-3200LL bot DDR-400 bei Timings von 2.0-3-2-6 und unterstützte zusätzlich ECC. Auch Kingstons HyperX KRX3200K2 und OCZs „PC-3200 ECC Registered Dual Channel DDR“ boten ECC-Unterstützung und DDR-400, die Timings waren mit 3.0-3-3-8 respektive 2.0-3-3-7 allerdings langsamer als bei Corsair. Samsungs M312L6420EG0-CCC arbeitete bei Timings von 3.0-3-3-8 ebenfalls nach dem DDR-400-Standard, aber unterstützte kein ECC. Die mit DDR-333 langsamsten Speicherriegel kamen von TakeMS, die mit Timings von 2.5-3-3-7 aufwarteten. Da die Module von Samsung und TakeMS über keinen Heatspreader verfügten, waren die zusätzlichen Register in der Mitte der RDIMMs gut sichtbar.

Die Speicher-Kits wurden im Zusammenspiel mit einem Athlon 64 FX-51 auf einem MSI K8D Master1 und einer GeForce 5900 Ultra getestet. In den Benchmarks zeichnete sich ein klares Bild ab: Der Corsair-Speicher war am schnellsten, was in der Praxis aber nahezu irrelevant war. Im Mittel lieferte der Corsair-RAM vier Prozent mehr Leistung als die langsamsten Module von TakeMS.

Anders sahen die Unterschiede preislich aus. Für 240 Euro erhielten Kunden 1 GByte Arbeitsspeicher von TakeMS, knapp 60 Euro teurer waren die Corsair-Module und für weitere 30 Euro mehr war der OCZ-Speicher erhältlich. Mit Abstand am teuersten war der Registered-RAM von Kingston, der für rund 430 Euro den Besitzer wechselte. Der potentiell günstige Samsung-Speicher war zum Testzeitpunkt noch nicht am Markt erhältlich. In jedem Fall mussten Athlon-64-FX-Besitzer aber zusätzlich zum Prozessor noch hohe Ausgaben für den Arbeitsspeicher einplanen.

Weitere Tests von vor 15 Jahren

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf: