Virtuelle Währung: NetEase akzeptiert bald Razer Gold

Max Doll
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Virtuelle Währung: NetEase akzeptiert bald Razer Gold
Bild: Razer

Produkte und Dienstleistungen des chinesischen Unternehmens NetEase können künftig mit der virtuellen Währung Razer Gold gekauft werden. NetEase betreibt in China Varianten westlicher Blockbuster-Spiele wie Overwatch, hat aber auch ein großes Portfolio an eigenen Spielen vorrangig für den Mobile-Markt.

Mit der Partnerschaft möchte Razer seine Präsenz in (asiatischen) Schwellenmärkten verstärken. Dort wird vornehmlich auf dem Smartphone und oft im Free-to-Play-Segment gespielt. Für beide Bereiche ist NetEase als einer der größten asiatischen Publisher gut aufgestellt. Spiele des Unternehmens werden in der Regel mit aggressiven Verkaufsoptionen im Pay-2-Win-Stil ausgestattet, so etwa Crusader of Light, das das Grundgerüst für Blizzards Diablo Immortal stellt.

Spiele von NetEase sollen künftig über Razers Gold-Plattform angeboten werden, wobei die virtuellen Credits auch als Zahlungsoption in den Produkten des Publishers zur Verfügung stehen werden. Darüber hinaus planen beide Unternehmen eine Reihe von individuellen Angeboten für Spieler. Der Gedanke hier ist klar: Über Sonderangebote sollen Spieler zur Razer-Plattform gelockt werden.

Razer Gold ist Zwischenstation

Razers virtuelle Währung soll Spieler stärker an Razers Ökosystem binden. Dazu gibt es zwei Mechanismen: Jeder US-Dollar beziehungsweise Euro wird eins zu eins in „Gold“ umgerechnet, wobei mindestens 20 Gold abgenommen werden müssen. Dadurch werden Kaufoptionen auf das Angebot von Razer und Partnern reduziert, während gleichzeitig Restbeträge zu weiteren Käufen verleiten sollen.

Außerdem werden Ausgaben in Gold mit „Silber“ belohnt. Silber kann bei Razer für Belohnungen eingetauscht werden. Die Rate ist allerdings bei der Nutzung von Razers Kryptomining-App gering, 20 US-Dollar bringen lediglich 1.000 Silber ein. Dies entspricht beim Kauf eines Fünf-Dollar-Rabattes auf Razer-Eingabegeräte, der für 1.500 Silber angeboten wird, etwa 3,36 Euro.

Preise werden verschleiert

Eingelöst werden kann ein solcher Rabatt wiederum aber nur auf Produkte im Razer Store, wo Razer die Preisempfehlung verlangt. Diese liegt in der Regel deutlich über Marktpreisen. Dementsprechend ist der reale Wert dieser zweiten Währung gering. Dies zeigt auch der Blick auf die Razer Abyssus Essential, die für rund 40 Euro im Handel erhältlich ist. Um die Maus für 70.000 Silber zu bekommen, müsste ein Nutzer 1.400 Dollar in Razer Gold ausgegeben haben. Wie bei anderen virtuellen Währungen werden demnach Preise, Kosten und Nutzen verschleiert.