CES 2019

Universaler Videoplayer: VLC mit mehr als 3 Milliarden Downloads

Michael Schäfer
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Universaler Videoplayer: VLC mit mehr als 3 Milliarden Downloads
Bild: memyselfaneye | CC0 1.0

Seit seinem Erscheinungsjahr 1996 hat sich der VideoLAN Client, kurz VLC, zum meistverbreiteten Player für Medienformate gemausert. Was zunächst dazu diente, als Streaming-Lösung den Universitäts-Campus mit Fernsehen über einen einzigen Empfänger zu ermöglichen, blickt nun auf über drei Milliarden Downloads zurück.

Auf die Zeit vor dem VLC können viele Nutzer gänzlich ohne Wehmut zurückblicken: War damals kein Medien-Codec auf dem System installiert, konnten entsprechende Formate mit damaligen Playern meist nicht wiedergegeben werden. Das war die große Zeit der Codec-Packs, welche selbst zum Anfang der XP-Ära nicht abebbte. Der VLC brachte damals viele, wenn auch nicht alle Codecs mit sich, was die Wiedergabe generell dennoch wesentlich vereinfachte. Heute kann der Player über 100 verschiedene Formate wiedergeben.

James Bond und Terry Pratchett als Namenspatron

Bis zur ersten stabilen Version 1.0.0 dauerte es noch bis zum 7. Juli 2009. Rund ein Jahr später verabschiedete sich das Entwickler-Team mit der Version 1.1.0 von der Tradition, alle Veröffentlichungen mit Codenamen zu bezeichnen, die von Charakteren aus dem Film „James Bond 007 – Goldeneye‟ stammen. Dies geht auf den Umstand zurück, dass die Urversion des Players mit diesem Film getestet wurde. Danach griff das Team auf Charaktere aus den Scheibenwelt-Romanen von Terry Pratchett zurück.

Jetzt, rund 23 Jahre später, blickte auf der CES 2019, die derzeit noch in Las Vegas stattfindet, das Team des freien Medienplayers auf einem eigenen Messestand der Grenze von drei Milliarden Downloads entgegen, dargestellt mit einzelnen Zahlen auf Smartphones und Tablets.

Reale Download-Zahl nicht zählbar

Doch dies ist nur die halbe Geschichte, denn das Team bestehend aus Studenten der französischen Ingenieurschule École Centrale Paris in Châtenay-Malabry bei Paris und Entwicklern aus über 20 Ländern hatte erst 2005 mit der Zählung der Downloadzahlen begonnen – und das lediglich über die eigene Infrastruktur, welche macOS-, Windows- sowie Quellcode-Downloads zählt. Einzige externe Quellen in der Aufzählung stellen die Android- und iOS-Installationen dar. Fraglich ist auch, welche Installationen aus diversen Linux-Repositories und deren Paketverwaltungen mitgezählt wurden. Darüber hinaus wird die Software auf vielen Seiten direkt zum Download angeboten. Diese große Anzahl von Bezugsquellen macht eine absolute Zählung der Downloadzahlen im Grunde unmöglich.

Noch viel vor

Die Entwickler sind mit ihren Ideen auch nach fast einem viertel Jahrhundert noch lange nicht am Ende, vor allem neue technologische Entwicklungen ermöglichen neue Funktionen. So erklärte Jean-Baptiste Kempf, einer der Leiter der Entwicklung, dass die Software in den kommenden Monaten auch eine Unterstützung für Apples AirPlay erhalten soll. Darüber hinaus wird ein Fokus auch auf den Bereich Virtual Reality gelegt, 2D-Filme sollen dabei in einer virtuellen Kinoumgebung wiedergegeben werden. Weiter soll die Medienbibliothek überarbeitet und in ihrer Nutzung einfacher gestaltet werden. Auch wenn VLC so zu einer immer mächtigeren Medien-Lösung wird betont Kempf, dass man nicht mit etablierten Lösungen wie Kodi oder Plex konkurrieren möchte.

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