nuSIM: Telekom entwickelt SIM für das Internet of Things

Update Nicolas La Rocco
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nuSIM: Telekom entwickelt SIM für das Internet of Things
Bild: Deutsche Telekom

Auf die eSIM für Smartphones, Tablets oder Smartwatches und Autos lässt die Deutsche Telekom einen Ableger für das Internet of Things folgen, der zum Beispiel in smarten Sensoren eingesetzt werden kann. Anstatt eine physische SIM-Karte in das Gerät stecken zu müssen, wird die SIM direkt in den Chipsatz der IoT-Lösung integriert.

Die nuSIM ist eine integrierte SIM-Karte für Internet-of-Things-Geräte wie smarte Sensoren, also etwa Wasserzähler, Temperatursensoren oder Bodensensoren für Parkplätze. Geräte mit Mobilfunkanbindung können so auf eine physische SIM-Karte verzichten und anders respektive kleiner gestaltet werden. Auch die Verwaltung von Geräten fällt einfacher aus, da eine nuSIM genauso wie die eSIM nicht an einen Mobilfunkanbieter gekoppelt ist. Die Telekom möchte die Technologie mit Partnern im IoT-Segment und anderen Netzbetreibern teilen, um ein offenes Ökosystem aufzubauen.

Was macht die nuSIM anders als die eSIM?

Worin sich eSIM und nuSIM unterscheiden, konnte die Telekom seit einer Anfrage am Vormittag nicht beantworten. Rein von der Idee her, die physische SIM abzuschaffen und gegen eine in den Chipsatz integrierte, programmierbare Lösung auszutauschen, gleichen sich beide Technologien, sodass auf Anhieb keine Unterschiede ersichtlich sind. Derzeit scheinen sich bei eSIM und nuSIM nur die Zielgeräte zu unterschieden.

Wie die Telekom erklärt, sei die nuSIM gemeinsam mit Partnern aus den Bereichen IoT-Chips und IoT-Module sowie digitale Sicherheit entwickelt worden. Für letzteres ist das unter anderem für seine SIM-Karten bekannte Unternehmen Giesecke+Devrient verantwortlich. Bei den Chipsätzen arbeitet die Telekom mit Altair Semiconductor, Commsolid/Goodix, HiSilicon, Nordic Semiconductor, Qualcomm Technologies, Samsung Electronics und Sequans Communications zusammen. Bei den IoT-Modulen werden Quectel Wireless Solutions, Sierra Wireless, Telit und u-blox genannt.

Einstieg in IoT-Projekte vereinfachen

Ab dem zweiten Halbjahr 2019 soll die nuSIM kommerziell verfügbar sein. Endanwender sollen durch die nuSIM von geringeren Gerätekosten profitieren und sich nicht mehr mit SIM-Karten auseinandersetzen müssen. Das wiederum soll den Einstieg in IoT-Projekte „erheblich vereinfachen“. Für das zugehörige NarrowBand IoT bietet die Deutsche Telekom seit Sommer 2017 erste Servicepakete an: 25 SIM-Karten kosten 199 Euro.

Update

Mit Qualcomms IoT-Multi-Modem-Modem 9205 hat die nuSIM der Deutschen Telekom einen Unterstützer aufseiten der Hardware gefunden. Mit der nuSIM lässt sich die SIM-Funktionalität direkt in den Chipsatz des Basebands integrieren, während die von Smartphones bekannte eSIM einen zusätzlichen Chip benötigt. Das Qualcomm 9205 ist ein LTE- und EGPRS-Modem speziell für den IoT-Einsatz, das mit einem Cortex-A7 läuft und einen integrierten GNSS-Receiver für GPS, GLONASS, Beidou und Galileo bietet.

Die Unterschiede zwischen nuSIM und eSIM erklärt ComputerBase hier im Detail.

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