Absurdes Marketing: SSD-Farbwechsel wie ein Glücksgefühl in Spielen

Michael Günsch
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Absurdes Marketing: SSD-Farbwechsel wie ein Glücksgefühl in Spielen
Bild: Apacer

Apacer stattet die M.2-PCIe-SSD AS2280P2 mit einer „Kampfrüstung“ aus. Damit wird sie zu einem „wilden Panther“ alias AS2280P2 Pro. Der illuminierte Panther auf der Blende wechselt die Farbe von Orange zu Gold, wenn die SSD sich erhitzt. Apacer vergleicht dieses Erlebnis mit Glücksgefühlen bei Spielen – Marketing absurd.

Extravagante Designs, viele Farben und martialische Namen – die Vermarktung von PC-Hardware für Spieler rückt diese Punkte immer weiter in den Fokus.

Der Speicherhersteller Apacer treibt es bei der Vorstellung einer neuen SSD auf die Spitze und erreicht ein Level der Absurdität.

Farbwechsel der SSD soll Spielerlebnis reproduzieren

Der Farbwandel zur „schillernden goldenen Rüstung“ soll laut der Pressemitteilung von Apacer das Erlebnis reproduzieren, das Spieler beim Level-Up in schwierigen Situationen in Spielen erfahren. Vorausgesetzt, der Spieler verfügt über freie Sicht auf die SSD und ist während des Spielgeschehens nicht anderweitig abgelenkt.

Apacer AS2280P2 Pro (Bild: Apacer)

Gamers may have had the experience of almost being defeated during a battle, but then their characters suddenly leveled up and their HP/MP were instantly filled, the battle situation was reversed all of sudden! Apacer is dedicated to creating unique gaming experiences for gamers, AS2280P2 PRO SSD is equipped with a creative “battle armor” that changes color with temperature, reproducing the exciting sensation when leveling up during death battles. The “battle armor” displays a passionate orange color under room temperature, but when it heats up during battles, it will evolve into a dazzling golden armor, accompanying players to enjoy killing enemies on the battlefield.

Apacer

SSD mit bekannter technischer Basis

Ob die Blende auch eine Kühlfunktion besitzt, geht aus dem Pressetext nicht hervor. Die genannten technischen Eckdaten entsprechen der vor gut einem Jahr vorgestellten Apacer AS2280P2 mit „nackter“ Platine, weshalb die Basis identisch sein dürfte. Im Format M.2-2280 werden 120 GB, 240 GB oder 480 GB Speicherplatz geboten. Über PCIe 3.0 x2 sollen sequenzielle Transferraten von 1.580 MB/s lesend und 950 MB/s schreibend in der Spitze erreicht werden. Die maximal rund 92.000 IOPS beim wahlfreien Schreiben erscheinen nicht sonderlich hoch und werden auch von mancher SATA-SSD gemeistert.

Die AS2280P2 verwendet den Controller Marvell 88NV1160, der statt eines großen externen DRAM-Caches einen kleinen internen SRAM-Zwischenspeicher nutzt, was die Leistung bei wahlfreien Zugriffen limitiert. Über die NVMe-Funktion Host Memory Buffer (HMB), womit ein Teil des Systemspeichers als Cache genutzt werden kann, wird das Fehlen des DRAM zumindest teilweise kompensiert.

Informationen zu Marktstart und Preisen der neuen Variante AS2280P2 Pro mit Leuchteffekt liegen zur Stunde nicht vor. Der weniger auffällige Vorgänger wird derzeit zu Preisen von 24 Euro bis 73 Euro angeboten.

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