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Dell Alienware AW5520QF: Eckdaten, Preis und Termin für den 55"-OLED-Monitor

Update Michael Günsch
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Dell Alienware AW5520QF: Eckdaten, Preis und Termin für den 55"-OLED-Monitor
Bild: Dell

Mit einem Modell im TV-Format wagt Dell den zweiten Versuch mit einem OLED-Monitor. Der „Alienware 55 OLED Gaming Monitor“ liefert die 4K-UHD-Auflösung auf 55 Zoll und mit 120 Hz. Dank OLED-Technik sind Kontrast und Reaktionszeit LCD-Monitoren überlegen. Für rund 4.000 US-Dollar können US-Kunden Ende September zuschlagen.

Neuer Anlauf für einen OLED-Monitor von Dell

Anfang des Jahres hatte Dell mit dem großen OLED-Monitor auf der CES 2019 in Las Vegas für Aufsehen gesorgt. Allerdings herrschte auch Skepsis, denn viele erinnerten sich an die gescheiterten Gehversuche mit dem Dell UP3017Q, der nie richtig am Markt angekommen war und letztlich eingestellt wurde. Gerüchte, dass der zweite OLED-Versuch womöglich gar nicht auf den Markt kommen wird, hatte Dell im Juni zurückgewiesen und einen Marktstart im vierten Quartal 2019 zugesichert.

Ende September in USA, Ende Oktober in Europa

Mit dem 30. September 2019 als versprochenen Verfügbarkeitstermin will Dell auch in Deutschland sogar zum Ausklang des dritten Quartals liefern können. Die unverbindliche Preisempfehlung für den deutschen Markt liegt bei 3.499 Euro inklusive Mehrwertsteuer.

AW5520QF mit OLED-Panel für 130.000:1 Kontrast

Erstmals nennt Dell die Modellbezeichnung AW5520QF und legt ein ausführliches Datenblatt vor. Das fast 1,4 Meter in der Diagonale messende 54,6-Zoll-Display liefert bei 3.840 × 2.160 eine der Größe geschuldeten niedrige Pixeldichte von 81 ppi. Das typische Kontrastverhältnis gibt Dell mit 130.000:1 an und übertrifft dank OLED-Technik erwartungsgemäß selbst kontraststarke VA-LCD-Monitore mit bis zu 5.000:1 bei weitem. Da die organischen Leuchtdioden selbst die Pixel bilden, ist anders als bei LC-Displays kein zusätzliches Backlight nötig. Die Reaktionszeit beim Wechsel zwischen Graustufen (GtG) soll schnelle 0,5 ms erreichen. Mit diesem Wert werden auch manche LCD-Panel beworben, doch benötigen diese dafür eine elektronische Pixelbeschleunigung (Overdrive), die auch Nachteile haben kann.

Kurios: Weder DP 1.2 noch HDMI 2.0 schaffen 4K UHD mit 120 Hz

Die Wahl der Videoeingänge wirft Fragen auf, denn weder DisplayPort 1.2 (einmal vorhanden) noch HDMI 2.0 (dreimal vorhanden) liefern die nötige Bandbreite für 4K UHD mit 120 Hz. Ob es sich um einen Fehler handelt, der allerdings in mehreren Dokumenten von Dell vorläge, bleibt zu klären. Nachtrag: Inzwischen ist bekannt, dass es sich um einen Fehler handelte und stattdessen DisplayPort 1.4 vorliegt. Mehr dazu im Update am Ende der Meldung.

Kein Hinweis auf Zertifizierung nach DisplayHDR True Black

Den hohen Kontrast erreichen OLED-Displays vor allem durch ihr tiefes Schwarz, denn ohne Backlight gibt es kein Durchschimmern und abgeschaltete Pixel sind richtig dunkel. Besonders hell leuchten die OLEDs des Alienware-Monitors nicht, was sich bei der angegebenen typischen Leuchtdichte von 130 cd/m² des AW5520QF zeigt. Nur auf kleiner Fläche sollen kurzzeitig auch 400 cd/m² erreicht werden. LCD-Monitore mit speziellem Backlight erreichen hingegen schon 1.000 cd/m² und mehr. Bei OLED-TVs wird zum Teil mit einer ähnlich hohen Helligkeit geworben.

Ob der AW5520QF die Anforderungen an einen der HDR-Standards der VESA für OLED-Monitore (DisplayHDR True Black) erfüllt, ist unklar. Zumindest wirbt Dell nicht mit einer Zertifizierung. Die angebliche Abdeckung von 98,5 Prozent des DCI-P3-Farbraums würde dafür allemal reichen; die Helligkeit wiederum nur für DisplayHDR 400 True Black als kleinste Stufe.

Über 25 kg und bis zu 390 Watt

Der OLED-Monitor wird mit Unterstützung für AMD FreeSync beworben, besitzt integrierte Lautsprecher mit hoher Nennleistung von 2 × 14 Watt und Abstimmung durch Waves MaxxAudio. In puncto Ergonomie gibt es Abzüge, denn der mitgelieferte Standfuß bietet keinerlei Optionen zur Ausrichtung des Displays. Sofern das Gewicht von allein 25,5 kg für die Panel-Einheit verkraftet wird, ist eine alternative Halterung über die VESA-Vorbereitung möglich.

Üppig fällt auch die Leistungsaufnahme des rund 1,22 Meter breiten Monitors aus: der typische Wert liegt noch bei 100 Watt, doch in der Spitze sollen es hohe 390 Watt sein. Eine Zusatzfunktion mit optischem Reiz bildet die AlienFX genannte Umgebungsbeleuchtung: RGB-LEDs illuminieren über einen Streifen auf der Rückseite eine Wand und auch das Alienware-Logo erstrahlt in konfigurierbaren Farben. Eine Fernbedienung gehört zum Lieferumfang.

Dell AW5520QF
Panel OLED
Backlight – (bei OLED nicht nötig)
Diagonale 54,6 Zoll (138,78 cm)
Auflösung 3.840 × 2.160 (120 Hz)
Pixeldichte 81 ppi
FreeSync/G-Sync AMD FreeSync
Seitenverhältnis 16:9
Kontrast (typisch) 130.000:1
Helligkeit 130 cd/m² (typisch)
400 cd/m² („@3% peak“)
Farbtiefe 10 Bit
Farbraum sRGB: ? %, Adobe RGB: ? %, DCI-P3: 98,5 %
Blickwinkel (horizontal/vertikal) 120°/120°
Reaktionszeit (GtG) 0,5 ms
Videoeingänge 1 × DisplayPort 1.4, 3 × HDMI 2.0
Videoausgänge
Audio Kopfhörerausgang (3,5 mm)
S/PDIF Line-Out
Lautsprecher (2 × 14 W)
USB 4 × „USB 3.0“ Typ A
Ergonomie Standfuß nicht verstellbar
VESA-Halterung
Leistungsaufnahme Betrieb: 100 W – 390 W, Standby: <0,3 W
Sonstiges AlienFX Lighting, Fernbedienung
Abmessungen 770,6 mm × 1225,9 mm × 263,9 mm (H×B×T, inklusive Standfuß)
Gewicht 25,5 kg (nur Panel)
Preis (UVP/Handel) 3.999,99 US-Dollar / ?
Update

Dells für den deutschen Markt zuständige Presseagentur hat nicht nur den Verfügbarkeitstermin für den 30. September auch im hiesigen Markt bestätigt, sondern ebenso die unverbindliche Preisempfehlung von 3.499 Euro inklusive Mehrwertsteuer genannt. Ferner wurde das Rätsel um die Anschlüsse gelüftet: Die Angabe von DisplayPort 1.2 im Presskit war falsch, stattdessen handelt es sich um DisplayPort 1.4, der 4K UHD mit 120 Hz ermöglicht. Die Meldung wurde entsprechend angepasst.

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