Kartendienst: Ford erhält und teilt Sensordaten mit Here

Nicolas La Rocco
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Kartendienst: Ford erhält und teilt Sensordaten mit Here
Bild: Here

Der Kartendienst Here liefert seine sogenannten Hazard Warnings für potenzielle Gefahren im Straßenverkehr jetzt auch an Fahrzeuge von Ford aus. Im Gegenzug erhält Here aus den Autos von Ford Sensordaten, um die Hazard Warnings zu verbessern.

Das erste Automobil von Ford mit Zugriff auf die Hazard Warnings von Here ist der neue Puma. Hazard Warnings – zu Deutsch Gefahreninformation – basieren auf per Crowdsourcing gesammelten Sensordaten von Millionen Fahrzeugen, die den Fahrer beispielsweise auf Glatteis, Nebel einen Stau oder Unfall hinweisen können.

Die Informationen sind Teil der Connected Vehicle Services Suite von Here und werden neben Diensten wie „Real-Time Traffic“ und „Road Signs“ angeboten. Auch in diesen Fällen setzt Here auf anonymisierte Sensordaten von Fahrzeugen, um diese über die eigene Plattform wiederum anderen Automobilien zur Verfügung zu stellen.

Über 80 Prozent der Flotte mit Hazard Warnings

Der neue Puma ist das erste Auto von Ford, das auf die Hazard Warnings zugreifen kann, weitere Fahrzeuge sollen folgen. Bis Ende dieses Jahres will Ford den Service auf mehr als 80 Prozent der aktuellen Flotte ausweiten. Das soll auch dann möglich sein, wenn das Fahrzeug ohne großes Navigationssystem bestellt wurde. Die von Here stammenden Daten können unterschiedlich visuell aufbereitet und zum Beispiel nur im Kombiinstrument dargestellt werden.

Ford erhält jedoch ab sofort nicht nur Hazard Warnings von Here, sondern steuert auch selbst Sensordaten bei, um den Dienst über eine höhere Informationsdichte zu verbessern. Das geschieht über das integrierte FordPass-Connect-Modem, das Ford auch für die Vernetzung mit dem Smartphone nutzt. Here zufolge steuern mehr als zwei Millionen Fahrzeuge ihre Sensordaten der Plattform bei.

Besitzverhältnisse von Here verschieben sich

Here gehört seit 2015 mehrheitlich den deutschen Automobilherstellern Audi, BMW und Daimler. 2017 folgte Intel mit einem Anteil von 15 Prozent, später folgten Bosch und Continental mit jeweils 5 Prozent. Nach einer Übernahme von 3 Prozent von Pioneer durch Here hatte das japanische Elektronikunternehmen 2017 1 Prozent von Here im gleichen Wert von 17,3 Millionen Euro übernommen. Ende des letzten Jahres haben Mitsubishi und die japanische Nippon Telegraph and Telephone Corporation (NTT) angekündigt, über ein neues Joint-Venture 30 Prozent von Here übernehmen zu wollen.