Linux Lite 5.0: Distribution für Einsteiger auf Basis von Ubuntu 20.04

Sven Bauduin
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Linux Lite 5.0: Distribution für Einsteiger auf Basis von Ubuntu 20.04
Bild: Linux Lite

Linux Lite 5.0 („Emerald“) ist eine besonders einsteigerfreundliche und intuitiv zu bedienende Linux-Distribution, die auf Ubuntu 20.04 LTS („Focal Fossa“) sowie der modularen Desktop-Umgebung Xfce basiert und in erster Linie Linux-Einsteiger und Windows-Umsteiger für ein freies Betriebssystem und Linux zu begeistern versucht.

Die aus Neuseeland stammende Distribution der Entwickler-Gruppe um Chef-Entwickler Jerry Bezencon folgt seit jeher den folgenden drei Prinzipien.

Diese Distribution wurde aus drei Gründen erstellt. Erstens, um den Leuten zu zeigen, wie einfach es sein kann, ein Linux-Betriebssystem zu benutzen und den Irrglauben auszuräumen, wie unheimlich und einschüchternd Linux-Distributionen seien. Zweitens, um dazu beizutragen, dass Linux Aufmerksamkeit zuteil wird. Und drittens, um die Gemeinschaft zu fördern.

Jerry Bezencon, Chef-Entwickler von Linux Lite

Stabiler Unterbau auf Basis von Ubuntu LTS

Die Linux-Distribution basiert seit ihrer Erstveröffentlichung am 26. Oktober 2012 als Linux Lite 1.0.0 auf dem bekannte Linux-Betriebssystem Ubuntu von Canonical und nutzt dessen LTS-Plattform mit 5 Jahren Langzeit-Support. Linux Lite fügt dem Ubuntu-Unterbau zahlreiche hilfreiche Tools und Programmpakete hinzu, die sich vor allem an Ein- und Umsteiger richten.

Um Anwendern zu helfen, sich mit Linux vertraut zu machen, bietet Linux Lite mit dem „Welcome Center“ und dem „Help Manual“ ein eigenes Einführungssystem und eine mit sehr vielen Bildschirmfotos illustrierte Hilfedatei auf dem Desktop.

Im sogenannten „Linux Lite Control Center“, einem Kontrollzentrum, über das so gut wie alle Systemeinstellungen vorgenommen werden können und ein Systemmenü, das dem Startmenü von Windows 7 ähnelt und das sowohl über die Windows-Taste als per Maus-Klick geöffnet werden kann, finden sich auch Windows-Umsteiger schnell zurecht.

Insgesamt bietet Linux Lite mehrere solcher praktischen Helfer, die Anwendern ohne versierte Linux-Kenntnisse das Leben leichter machen sollen. So lassen sich über „Lite Software“ schnell und einfach die beliebtesten Softwarepakete installieren, und „Lite Tweaks“ hilft bei der Anpassung und Optimierung des Systems.

Kernel 5.4 und aktuelle Softwarepakete

Dank des Linux Kernels 5.4 ist Linux Lite 5.0 jetzt in der Lage, mit neuer AMD-Hardware wie Ryzen 4000U/H (Renoir), Navi und Arcturus umzugehen und unterstützt neben dem exFAT-Dateisystem von Microsoft das Lockdown-Feature des Linux Kernels. Außerdem wurde die Leistung für Host-Dateisystemzugriffe aus einer virtuellen Maschine heraus deutlich verbessert.

Die Auswahl an Softwarepaketen ist umfangreich und aktuell, so kommen beispielsweise die Office-Suite LibreOffice 6.4, der Browser Mozilla Firefox 76.0.1 sowie der Mail-Client Mozilla Thunderbird 68.8.0 zum Einsatz und auch die freie Bildbearbeitung Gimp 2.10.18 steht serienmäßig bereit. Google Chrome 83, Spotify und Steam lassen sich mit wenigen Klicks über „Lite Software“ nachinstallieren.

Das rund 1,4 GB große Systemabbild Linux Lite 5.0 (ISO) lässt sich mit einem entsprechenden Tool schnell auf einen USB-Datenträger schreiben und gefahrlos als Live-System testen, bevor es mit einer komfortablen grafischen Installationsroutine auf die SSD oder HDD geschrieben wird.

Linux Lite 5.0 mit Xfce 4.14.2
Linux Lite 5.0 mit Xfce 4.14.2 (Bild: Linux Lite)