Fitbit Sense: Smartwatch misst Stress und Hauttemperatur

Frank Hüber
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Fitbit Sense: Smartwatch misst Stress und Hauttemperatur
Bild: Fitbit

Mit der Sense stellt Fitbit eine Smartwatch vor, die zahlreiche Sensoren zur Überwachung des Körpers aufweist. Das Unternehmen nennt sie selbst „Gesundheits-Smartwatch“. Sie setzt auf einen Stress-Sensor, EKG und SpO2- und Hauttemperatursensoren.

Stress wird beim Auflegen der Hand gemessen

Für die Erkennung des Stresslevels des Trägers setzt die Fitbit Sense auf einen Sensor für elektrodermale Aktivität (EDA), als erste Smartwatch überhaupt. Wenn der Nutzer seine Handfläche auf die Vorderseite der Uhr legt, werden kleine elektrische Veränderungen auf der Haut erkannt. Neben diesem schnellen EDA-Scan können in der Fitbit-App auch geführte Achtsamkeitsübungen durchgeführt werden, die zeigen, wie der Körper auf Entspannung reagiert. Am Ende jeder Übung wird auf dem Gerät und in der mobilen App ein EDA-Reaktionsdiagramm angezeigt, mit dem der Fortschritt im Laufe der Zeit gemessen werden kann.

Mit der Erkennung von Stress möchte Fitbit maßgeblich dazu beitragen, die Träger der Smartwatch nicht nur auf ihr Stresslevel aufmerksam zu machen, sondern auch die gesundheitlichen Folgen von Stress zu reduzieren, die sich in psychischen und physiologischen Symptomen niederschlagen können.

Ein mit der Sense eingeführter Stressmanagement-Index berechnet das tägliche körperliche Stresslevel anhand der Daten zu Herzgesundheit, Schlaf und Aktivität. Er ist exklusiv mit Fitbit Sense erhältlich und befindet sich in der neuen Stresskachel in der Fitbit-App. Die Werte reichen von 1 bis 100, wobei ein höherer Wert bedeutet, dass der Körper weniger physische Anzeichen von Stress aufweist. Der Score ist mit Empfehlungen für eine bessere Stressbewältigung verbunden, beispielsweise Atemübungen und andere Achtsamkeitsinstrumente. Fitbit-Premium-Mitglieder erhalten eine detaillierte Aufschlüsselung zur Berechnung des Scores, die über 10 biometrische Daten aufführt, einschließlich Belastungsbilanz (Auswirkungen von Aktivität), Reaktionsfähigkeit (Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität und elektrodermale Aktivität von der EDA-Scan-App) und Schlafmuster (Schlafqualität).

Sensor zur Messung der Hauttemperatur

Über einen zusätzlichen Sensor misst die Sense die Hauttemperatur am Handgelenk des Trägers. So soll frühzeitig eine etwaige Erkrankung erkannt, aber beispielsweise auch die Phasen des Menstruationszyklus nachvollzogen werden können.

EKG-Funktion in Deutschland noch nicht zugelassen

Zudem verfügt die Smartwatch über Sensoren zur Herzfrequenzmessung und eine neue EKG-App, die vorerst aber nur in den USA genutzt werden kann, da eine behördliche Genehmigung in anderen Ländern noch aussteht. In Deutschland wird die Sense auf die EKG-Funktionalität zur Erkennung von Herz-Rhythmus-Störungen und Vorhofflimmern somit zunächst verzichten müssen. Wann diese Funktion auch hierzulande freigeschaltet werden darf, ist noch nicht bekannt. Für die Messung selbst müssen zwei Finger 30 Sekunden lang an zwei Ecken auf dem Edelstahlring der Uhr gelegt werden. Die Messwerte lassen sich dann auch herunterladen und beispielsweise einem Arzt übergeben.

Verbesserte Herzfrequenzmessung

Als PurePulse-2.0-Technologie bezeichnet Fitbit die Kombination aus neuem Mehrweg-Herzfrequenzsensor und aktualisiertem Algorithmus, die nun auch personalisierte Benachrichtigungen über hohe und niedrige Herzfrequenzen auf der Smartwatch ermöglicht. Wird einer der Schwellenwerte für einen längeren Zeitraum überschritten, erhält der Träger eine Benachrichtigung auf der Sense.

Abseits dieser Funktionen bietet die Fitbit Sense ein integriertes GPS, mehr als 20 Trainingsprogramme, die automatisch erkennen, welche Sportart vom Träger ausgeführt wird, einen eingebauten Lautsprecher, ein Mikrofon zum Telefonieren und Beantworten von Nachrichten (nur unter Android), die Sprachassistenten Amazon Alexa oder den Google Assistant und Fitbit Pay zum kontaktlosen Bezahlen. Die Akkulaufzeit der Sense liegt laut Fitbit bei mehr als 6 Tagen, wobei keine genauen Angaben zur Nutzung gemacht werden. Beim kontinuierlichen Einsatz von GPS soll die Akkulaufzeit bei rund 5 Stunden liegen.

Größeres Display mit mehr Pixeln

Beim wasserdichten Gehäuse der Sense kommen Aluminium und Edelstahl zum Einsatz. Das AMOLED-Display verfügt über einen integrierten Umgebungslichtsensor zum automatischen Dimmen des Bildschirms sowie über eine optionale Always-On-Funktion. Im Vergleich zur Fitbit Versa 2 mit einer Auflösung von 300 × 300 Pixeln bei 1,40 Zoll beträgt die Auflösung des nun 1,58 Zoll großen Displays 336 × 336 Pixel. Die Helligkeit soll bei bis zu 1.000 nits liegen. Zudem ist die aktive Fläche des Displays im Vergleich zur Versa 2 um 12,8 Prozent gestiegen.

Die Sense wiegt 45,9 Gramm mit dem kleinen Band und 48,2 Gramm mit dem großen Band, verglichen mit 41 Gramm (kleines Band) und 43 Gramm (großes Band) sowohl für die Versa 3 als auch für die Versa 2. Die genauen Abmessungen der Sense liegen ComputerBase noch nicht vor.

Auch Informationen zum SoC, bei dem ein schnelleres Modell eingesetzt werden soll, sind noch nicht verfügbar.

Beim Kauf der Fitbit Sense erhalten Kunden ein kostenloses sechsmonatiges Probeabo von Fitbit Premium, einer Erweiterung der Fitbit-App, die neu in Deutschland startet und Anleitungen und Coachings bietet.

Für 330 Euro ab Ende September verfügbar

In Deutschland wird die Fitbit Sense mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 329,95 Euro in den Handel kommen. Sie soll ab Ende September verfügbar sein. Als Ausführungen stehen Carbon/Edelstahl Graphit und Mondweiß/Edelstahl Softgold zur Auswahl. Vorbestellungen sind ab heute möglich.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Fitbit unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.