AOC U32U1 im Test: Porsche-Design-Monitor mit Edelstahl, UHD und HDR 600

Frank Hüber
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AOC U32U1 im Test: Porsche-Design-Monitor mit Edelstahl, UHD und HDR 600

tl;dr: Der AOC U32U1 wurde zusammen mit Studio F. A. Porsche entworfen, was sich im Edelstahl-Standfuß und der abgesetzten Anschlussbox zeigt. Beim 32 Zoll großen UHD-Display passen Design und Funktion sehr gut zusammen und auch die Farbwiedergabe des Panels überzeugt – anders als die Homogenität und die minimale Helligkeit.

Der AOC U32U1 wurde zwar schon im letzten Jahr vorgestellt, kam aber erst im Sommer in den Handel. Der vom Hersteller in Kooperation mit Studio F. A. Porsche entworfene UHD-Monitor mit 32 Zoll bietet nicht nur eine ansprechende Optik, sondern soll für eine unverbindliche Preisempfehlung von 959 Euro auch technisch überzeugen. Im Handel ist der Bildschirm mit etwas über 800 Euro derzeit zudem bereits deutlich günstiger zu haben.

Neben einem vierseitig sogenannten rahmenlosen IPS-Display mit schmaler Einfassung sind es vor allem der extravagante, dreibeinige Standfuß und die aufgesetzte Box an der Rückseite, in der die Technik des Monitors steckt, die hervorstechen.

Technische Daten und Erfahrungen

Edelstahl-Standfuß und fixe Anschlussbox

Der silberne, dreibeinige Metall-Standfuß, der zwei schräg nach vorne gespreizte und ein kurzes nach hinten abstützendes Bein hat, durchteilt optisch die Anschlussbox an der Rückseite, die silberfarben abgesetzt ist. Der glänzende Edelstahl des Standfußes weist als Kehrseite des ins Auge fallenden Designs sofort nach dem Auspacken erste Fingerabdrücke auf. Zudem trägt er trotz des filigranen Aussehens seinen Teil zum Gewicht von etwas über 10 kg bei. Durch die abgesetzte Anschlussbox kann das Display-Gehäuse schmaler ausfallen, was sich ebenfalls optisch positiv auswirkt. Darüber hinaus kann der Monitor in Höhe (120 mm), Neigung (-3,5/+18,5 °) und Drehung (-40/+40 °) verstellt werden. Dank der abgesetzten Box bewegen sich dabei auch nicht in jedem Fall die Kabel mit. Da der Standfuß zudem einen Pivot-Modus, also ein um 90 Grad gedrehtes Display im Hochkant-Modus, unterstützt, ist dies im Alltag durchaus sinnvoll. Die Rohre des Standfußes erlauben allerdings keine besonders versteckte Führung der Kabel an der Rückseite des Probanden.

Somit bietet der AOC U32U1 trotz des Fokus auf das Design alle Verstellmöglichkeiten und ist bei diesen sogar noch komfortabler als viele andere Monitore, auch wenn die Winkel teilweise etwas begrenzter sind. Die eingestellte Position wird vom Standfuß fest eingehalten. Sowohl die Haptik als auch die Mechanik des Standfußes und der Gelenke sind sehr wertig.

USB-C für Bild und Strom

In dieser Box sind auch die Anschlüsse untergebracht, die aus jeweils einem DisplayPort-1.4-, HDMI-1.4- und HDMI-2.0-Eingang, einer USB-C-Schnittstelle und drei USB-A-Ports bestehen. Der USB-C-Anschluss unterstützt auch den DisplayPort-Alternativmodus zum Übertragen von Videosignalen von einem Notebook auf den Monitor und lädt ein verbundenes Endgerät gleichzeitig mit bis zu 65 Watt auf.

10-Bit-UHD-Panel mit erweitertem Farbraum

Technisch verspricht das 10-Bit-IPS-Panel mit DisplayHDR 600, also einer Mindesthelligkeit von 600 cd/m², und einer Farbraumabdeckung von 135 Prozent sRGB, 100 Prozent Adobe RGB und 98 Prozent DCI-P3 einiges und soll auch Fotografen und Videobearbeiter ansprechen. Die Auflösung liegt bei 3.840 × 2.160 Pixeln (UHD), die Bildwiederholfrequenz ist mit 60 Hz festgesetzt und die Reaktionszeit gibt AOC mit 5 ms Grau zu Grau (GtG) an. Als Hintergrundbeleuchtung kommen WLEDs zum Einsatz, die flackerfrei angesteuert werden. Der Hersteller nennt einen typischen Kontrast von 1.300:1.

Neben einem Audio-Ausgang verfügt der Monitor über einen Audio-Eingang und zwei 2-Watt-Lautsprecher.

Scharfes Bild mit 8,29 Mio. Pixeln

Die 8,29 Millionen Pixel des AOC U32U1 sorgen auf dem 31,5-Zoll-Display für eine Pixeldichte von 140 ppi, die WQHD-Monitore mit gleicher Größe deutlich übertrifft – sie bieten lediglich 93 ppi. Auch WQHD-Monitore mit 27 Zoll liegen mit 109 ppi unter den 140 ppi des AOC-Displays. Modelle wie der Philips Momentum 278M1R (Test) mit UHD-Auflösung auf 27 Zoll übertreffen die Pixeldichte mit 163 ppi zwar, aber auch das Bild des AOC U32U1 ist im Alltag gestochen scharf.

Auflösung Seitenverhältnis Pixelanzahl Pixeldichte
3.840 × 2.160 (UHD) 16:9 8,29 Mio. 140 ppi bei 31,5 Zoll
3.840 × 2.160 (UHD) 16:9 8,29 Mio. 163 ppi bei 27 Zoll
2.560 × 1.440 (WQHD) 3,67 Mio. 93 ppi bei 31,5 Zoll
2.560 × 1.440 (WQHD) 3,67 Mio. 109 ppi bei 27 Zoll
1.920 × 1.080 (FHD) 2,07 Mio. 82 ppi bei 27 Zoll
1.920 × 1.080 (FHD) 2,07 Mio. 92 ppi bei 24 Zoll

Wer die native Auflösung auch beim Spielen nutzen möchte, braucht jedoch eine entsprechend schnelle Grafikkarte. Die Nvidia GeForce RTX 3080 oder AMD Radeon RX 6800 XT ist hierfür eine gute Wahl. Auf langsameren Grafikkarten müssen in aktuellen Titeln hingegen häufig die Details deutlich reduziert werden, um noch hohe Frameraten zu erzielen.

Weder FreeSync noch G-Sync

Da der AOC U32U1 nicht als Gaming-Monitor entworfen wurde und auf 60 Hz limitiert ist, bietet er weder AMD FreeSync noch Nvidia G-Sync, um die Bildwiederholrate des Monitors mit der Bildausgabe der Grafikkarte zu synchronisieren.

AOC U32U1 Eizo FlexScan EV3285 Dell UltraSharp U3219Q
LCD-Panel IPS
Backlight LED
Diagonale 31,5 Zoll
Auflösung 3.840 × 2.160 (60 Hz)
Pixeldichte 140 ppi
HDR DisplayHDR 600 DisplayHDR 400
FreeSync/G-Sync
Seitenverhältnis 16:9
Kontrast (statisch) 1.300:1
Helligkeit max. 600 cd/m² 350 cd/m² 400 cd/m²
Farbtiefe 10 Bit 8 Bit 10 Bit (8 Bit + FRC)
Farbraum 135 % sRGB, 100 % Adobe RGB, 98 % DCI-P3 98 % sRGB 99 % sRGB, 95 % DCI-P3, 99 % Rec. 709
Blickwinkel (horizontal/vertikal) 178°/178°
Reaktionszeit 5 ms 5 ms (schnell)
8 ms (normal)
Videoeingänge DisplayPort 1.4, 1 × HDMI 1.4, 1 × HDMI 2.0, USB-C (DP 1.2) DisplayPort 1.2, 2 × HDMI 1.4, USB-C (DP 1.2) DisplayPort 1.4, HDMI 2.0, USB-C (DP 1.4)
Audio Kopfhörerein- und ausgang, 2 × 2-Watt-Lautsprecher Kopfhörerausgang
USB 3 × USB 3.0 2 × USB 3.0 4 × USB 3.0
Ergonomie Display neigbar (-2,5°/+18,5°), höhenverstellbar (120 mm), schwenkbar (-40°/+40°), Pivot Display neigbar (-5°/+35°), höhenverstellbar (149 mm), schwenkbar (-86°/+86°) Display neigbar (-5°/+21°), höhenverstellbar (150 mm), schwenkbar (-30°/+30°), Pivot
Leistungsaufnahme Betrieb: 60 W, Standby: 0,5 W Betrieb: 33 W, Standby: 0,5 W Betrieb: 43 W, Standby: 0,3 W
Sonstiges Blaulichtfilter, USB-C Power Delivery (65 W) Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm),
USB-C Power Delivery (60 W)
Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm),
USB-C Power Delivery (90 W)
Preis (20.11.2020) 800 Euro 1.082 Euro 800 Euro

Keine RGB-Beleuchtung

Auch auf eine RGB-Beleuchtung haben AOC und Studio F. A. Porsche beim U32U1 verzichtet. Das vom Display abgesetzte Design der Anschlussbox lässt hier jedoch wie bei einem TV etwas individuellen Spielraum, um eine verdeckte Montage einer aufgeklebten LED-Leiste umzusetzen, die über einen USB-Anschluss des Monitors betrieben wird. Dies kann einen zusätzlichen optischen Effekt schaffen.

Joystick-Steuerung für das OSD

Das OSD des AOC U32U1 wird über einen Fünf-Wege-Joystick an der rechten unteren Ecke des Monitors gesteuert. Das in sechs Ebenen unterteilte OSD selbst ist in der Bedienung allerdings etwas umständlich, da eine Bestätigung des aktuellen Menüeintrags nicht immer identisch vorgenommen wird, sondern mal durch einen Klick nach rechts und mal durch ein Drücken des Joysticks. Dies sorgt dafür, dass man immer wieder auf die Tastenbelegung blicken muss, bevor man eine Eingabe vornimmt. Dies ist insbesondere deshalb störend, da das OSD sehr schnell reagiert und so eine schnelle Navigation durch die Ebenen zuließe.

OSD des AOC U32U1

Neben der Einstellung der Bildeigenschaften können auch Energiesparfunktionen und eine Pausenerinnerung eingestellt oder das Overdrive des Displays angepasst werden.

Verbrauch liegt 10 Watt über Dell und Eizo

Die Leistungsaufnahme des AOC U32U1 beträgt im Betrieb 63 Watt. Das ist etwas mehr als beim Eizo EV3285 (Test), dessen Leistungsaufnahme bei 50 Watt liegt, und als beim Dell U3219Q (Test), der auf 51 Watt kommt – beide setzen ebenfalls auf 32 Zoll und UHD.