Apple: iPad Pro erhält M1-Prozessor und Mini-LED-Bildschirm

Nicolas La Rocco
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Apple: iPad Pro erhält M1-Prozessor und Mini-LED-Bildschirm
Bild: Apple

Nicht der „A14X“, sondern der Apple M1 des Mac steckt im neuen iPad Pro. Das ist aber bei weitem nicht alles: Bis zu 16 GB RAM, bis zu 2 TB doppelt so schneller Speicher, 5G, Thunderbolt und eine Ultraweitwinkelkamera vorne sind ebenfalls neu. Und in 12,9 Zoll gibt es erstmals Mini-LED-Technik für das Liquid-Retina-XDR-Display.

Mit der neuen Generation iPad Pro wird das Tablet noch mehr zur Alternative für MacBook oder Notebook. Bereits beim Prozessor angefangen kommt dieser Vergleich nicht von ungefähr, denn statt des erwarteten „A14X Bionic“, also einer verbesserten Variante des A14 Bionic aus der iPhone-12-Familie, hat sich Apple direkt für den M1 aus dem MacBook Air, MacBook Pro, Mac mini und dem neuen iMac entschieden.

Und dabei hat sich Apple nicht für irgendeinen M1 entschieden, sondern setzt auf den Vollausbau mit 8‑Core-GPU, unabhängig von gewählter Tablet-Größe mit weiterhin 11,0 und 12,9 Zoll. Das außerdem mit 8-Core-CPU und 16-Core-Neural-Engine ausgestattete SoC wird im iPad Pro allerdings wie im MacBook Air passiv gekühlt, während bei MacBook Pro, Mac mini und iMac Lüfter für eine anhaltend hohe Leistung sorgen. Im Vergleich zum A12Z Bionic wirbt Apple mit bis zu 50 Prozent mehr CPU- und bis zu 40 Prozent mehr GPU-Leistung.

Bis zu 16 GB RAM und 2 TB Speicher

Ungewöhnlich für Apple ist das Werben mit Angaben zum verbauten Arbeitsspeicher, doch wenn man schon mal mit 16 GB prahlen kann, dann tut es Apple erstmals auch. 16 GB RAM gibt es bei den Modellen mit 1 TB oder 2 TB Speicherplatz, 8 GB RAM bei den Modellen mit 128 GB, 256 GB oder 512 GB Speicherplatz. Der neue Flash-Speicher soll unabhängig von der Größe mit der zweifachen Geschwindigkeit arbeiten.

Mini-LED-Display mit 2.596 Zonen

Abseits des M1 schenkte Apple zur Keynote die größte Aufmerksamkeit dem Liquid-Retina-XDR-Display des iPad Pro mit 12,9 Zoll. Mehr als 10.000 Mini-LEDs unterteilen die Hintergrundbeleuchtung in 2.596 einzeln ansteuerbare und lokal dimmbare Zonen, die für eine ausgeglichene Ausleuchtung, einen besonders hohen Kontrast von bis zu 1.000.000:1 und sehr hohe Helligkeitswerte sorgen sollen. Apple nennt 600 cd/m² im Standardmodus sowie bis zu 1.000 cd/m² auf dem gesamten Bildschirm und punktuell bis zu 1.600 cd/m² im HDR-Betrieb. Die weiteren Eckdaten des Displays lauten: 2.732 × 2.048 Pixel, vollständig laminiert, ProMotion mit 120 Hz, P3-Farbraum, True Tone, fettabweisend, Antireflex-Beschichtung und Unterstützung für den Apple Pencil der 2. Generation. Das iPad Pro mit 11 Zoll kommt hingegen mit dem Liquid-Retina-Display des Vorgängers und nutzt eine klassische Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung.

Thunderbolt 3 mit 40 Gbit/s

Abseits des integrierten Bildschirms kann das iPad Pro Bildsignale über die neue Thunderbolt-Buchse im USB-Typ-C-Format ausgeben. Weil schon zuvor USB Typ C zum Einsatz kam, allerdings noch ohne Thunderbolt, bleibt bisheriges Zubehör kompatibel zum iPad Pro. Der neue Port arbeitet nach Thunderbolt 3 (bis zu 40 Gbit/s), USB 4 (bis zu 40 Gbit/s) und USB 3.1 Gen 2 (bis zu 10 Gbit/s) und bietet DisplayPort 1.4a als Alternate Mode für externe Displays mit bis zu 6K-Auflösung.

5G als neue Mobilfunkoption

Kabellose Konnektivität stellt das iPad Pro in beiden Varianten über Wi-Fi 6 und neuerdings 5G statt maximal LTE als aufpreispflichtige Option zur Verfügung. Den 5G-Standard hatte Apple letztes Jahr erstmals in die iPhone-12-Familie integriert, jetzt ist sie auch in den Tablets verfügbar. In Deutschland wird das Tablet erneut nur mit Unterstützung für das Sub-6-GHz-Spektrum angeboten, während in den USA auch mmWave für 4 Gbit/s im Downlink zur Auswahl steht, nachdem dies schon beim iPhone 12 so umgesetzt wurde. In das iPad Pro lässt sich eine Nano-SIM-Karte einsetzen, alternativ oder auch in Kombination für Dual-SIM kann eine eSIM genutzt werden.

Eine neue Ultraweitwinkelkamera vorne

Das iPad Pro ist nach wie vor das einzige Apple-Tablet mit Face ID für die Authentifizierung am Gerät. Die TrueDepth-Kamera nutzt jetzt aber eine neue Ultraweitwinkelkamera mit 122 Grad Sichtfeld und 12 Megapixeln bei Blende f/2.4, die den neuen Folgemodus für Videogespräche möglich macht. Der neue Folgemodus nutzt das größere Sichtfeld der neuen Frontkamera und die Fähigkeiten des M1 beim maschinellen Lernen, um Anwender zu erkennen und bei einem Videogespräch zentriert im Bild zu halten. Wenn sich der Nutzer bewegt, schwenkt der Folgemodus automatisch mit, um diesen im Bild zu behalten. Sollten weitere Personen hinzukommen, erkennt dies die Kamera und zoomt sanft heraus, sodass alle Anwesenden im Bild und sichergestellt ist, dass sie Teil des Gesprächs sind. Das rückseitige Kamerasystem ist das gleiche wie bisher, über den M1 wird jetzt aber auch hier Smart HDR 3 geboten.

Die kleineren Neuerungen

Ganz dem Pro-Mantra folgend bietet Apple das neue iPad Pro lediglich in Silber und Space Grau an. Für das optionale Magic Keyboard ist hingegen Weiß als neue Farbe verfügbar. Kommende Woche will Apple zudem iPadOS 14.5 mit einer erweiterten Sprachunterstützung für Apple-Pencil-Funktionen wie Kritzeln und Smart Selection, neuen Emoji, neuer Podcasts-App mit Abos, Unterstützung für neue Spiele-Controller und der Möglichkeit, Songtexte zu teilen und mit Apple Music die beliebtesten Songs kuratiert nach Städten auf der ganzen Welt zu sehen als Update anbieten.

Marktstart in der zweiten Maihälfte

Das neue iPad Pro selbst lässt sich hingegen schon ab Freitag kommender Woche (30. April) bestellen und soll in der zweiten Maihälfte ausgeliefert werden. Das iPad Pro mit 11 Zoll beginnt bei 879 Euro für das Wi-Fi- und 1.049 Euro für das 5G-Modell. Das iPad Pro mit 12,9 Zoll und Mini-LED-Technik startet bei 1.199 Euro für das Wi-Fi- und 1.369 Euro für das 5G-Modell – jeweils mit 128 GB. Maximal lässt sich das iPad Pro mit 12,9 Zoll, 2 TB und 5G auf 2.579 Euro bringen.

Der Apple Pencil der 2. Generation ist für 135 Euro erhältlich. Das Magic Keyboard wird in Schwarz und Weiß für 339 Euro für das iPad Pro mit 11 Zoll und 399 Euro für das iPad Pro mit 12,9 Zoll angeboten. Verfügbar ist zudem weiterhin Zubehör wie das Smart Keyboard Folio und Smart Folio in fünf Farben.

Apple iPad Pro (2021, 11 Zoll) Apple iPad Pro (2021, 12,9 Zoll)
Software:
(bei Erscheinen)
iPadOS 14.5 iPadOS 14.5.1
Display: 11,00 Zoll, 1.668 × 2.388
265 ppi, 120 Hz
IPS, HDR
12,90 Zoll, 2.048 × 2.732
265 ppi, 120 Hz
IPS, HDR
Bedienung: Touch, Stylus, Gesichtsscanner
SoC: Apple M1
4 × Firestorm, 3,20 GHz
4 × Icestorm, 2,06 GHz
5 nm, 64-Bit
GPU: Apple Octa-Core
1.278 MHz
RAM:
8.192 MB
LPDDR4X
Variante
16.384 MB
LPDDR4X
Speicher: 128 / 256 / 512 / 1.024 / 2.048 GB
1. Kamera: 12,0 MP, 2160p
Quad-LED, f/1,80, AF
2. Kamera: 10,0 MP, f/2,40, AF
3. Kamera: Nein
4. Kamera: Nein
5. Kamera: Nein
1. Frontkamera: 12,0 MP, 1080p
Display-Blitz, f/2,4
2. Frontkamera: Nein
GSM:
Nein
Variante
GPRS + EDGE
UMTS:
Nein
Variante
DC-HSPA
LTE:
Nein
Variante
Advanced Pro
5G:
Nein
Variante
NSA/SA
WLAN: 802.11 a/b/g/n/ac/ax
Bluetooth: 5.0
Ortung:
Nein
Variante
A-GPS, GLONASS, Galileo, QZSS
Weitere Standards: Thunderbolt 3, Smart Connector, Magnetic Connector
SIM-Karte:
Variante
Nano-SIM, Dual-SIM
Akku: ? (28,65 Wh)
fest verbaut
? (40,88 Wh)
fest verbaut
Größe (B×H×T): 178,5 × 247,6 × 5,90 mm 214,9 × 280,6 × 6,40 mm
Schutzart:
Gewicht: 466 / 468 g 682 / 684 g
Preis: 879 € / 989 € / 1.209 € / 1.649 € / 2.089 € / 1.049 € / 1.159 € / 1.379 € / 1.819 € / 2.259 € 1.199 € / 1.309 € / 1.529 € / 1.969 € / 2.409 € / 1.369 € / 1.479 € / 1.699 € / 2.139 € / 2.579 €