Jurassic World Evolution 2 im Test: Dinos mit mehr Ansprüchen an Spieler und Gaming-PCs

Wolfgang Andermahr (+1)
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Jurassic World Evolution 2 im Test: Dinos mit mehr Ansprüchen an Spieler und Gaming-PCs

Jurassic World Evolution geht in die zweite Runde. ComputerBase hat einen genauen Blick auf die Technik des PC-Spiels geworfen. Im Fokus standen dabei zahlreiche Benchmarks von diversen AMD- und Nvidia-Grafikkarten, die einen ordentlichen Leistungshunger zeigen. Dafür gibt es aber auch eine schicke Grafik.

Jurassic World Evolution (Test) hatte bei Veröffentlichung im Jahr 2018 zwar spielerisch seine Probleme, technisch gab es aber nichts zu meckern. Die verschiedenen Dinosaurier wurden wunderschön in Szene gesetzt, was zwar einen schnellen, aber keinen High-End-PC voraussetzte. Nun ist mit Jurassic World Evolution 2 der Nachfolger erschienen, der laut Entwickler Frontier Developments spielerisch einiges besser machen soll.

Nicht mehr wunderschön, aber immer noch schön

Darum geht es in diesem Artikel allerdings nur am Rande, stattdessen wirft die Redaktion wie gewohnt vorrangig einen Blick auf die Technik der PC-Version. Und dort merkt man an allen Ecken und Kanten, dass Frontier Developments den ersten Teil als Basis nahm und erweiterte. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Bereits nach wenigen Sekunden wird klar, dass damit der optische Stil des Vorgängers absolut erhalten bleibt. Jurassic World Evolution 2 ist dahingegend mit dem ersten Teil identisch, alles ist einfach etwas schicker geworden.

Damit ist Jurassic World Evolution 2 immer noch ein hübsches Spiel, das zur richtigen Tageszeit im richtigen Kamerawinkel immer noch richtig schick aussieht. Durchweg wird dieses Niveau allerdings nicht gehalten, dafür hätte es eine größere Überarbeitung geben müssen. Problematisch ist die Grafik des Strategietitels jedoch zu keiner Zeit, sodass die Optik zwar keinen Spitzenplatz mehr erobert, es aber locker ins obere Mittelfeld schafft.

RTX ist „halb on“

Wenig verwunderlich kommt erneut die hauseigene Planet-Coaster-Engine zum Einsatz, die allerdings nun ein reiner DirectX-12-Renderer geworden ist. Eine Premiere feiert die Integration von Nvidias intelligentem KI-Upsampling DLSS in der Version 2.3.4.0, während AMDs Konkurrenztechnologie FSR und Raytracing außen vor bleiben. Aus Zeitgründen hat die Redaktion dieses Mal allerding keinen genaueren Blick auf DLSS geworfen. Sowohl im ComputerBase- als auch im Steam-Forum gibt es Stimmen, dass die Umsetzung mit Ghosting-Problemen zu kämpfen habe. Selber ausprobieren lautet die Empfehlung, Leser mit eigenen Erfahrungen düften diese in den Kommentaren zu diesem Artikel gerne teilen.

Viele Einzeloptionen, sonst aber wenig

Jurassic World Evolution 2 bietet auf dem PC eine Menge einzelner Grafikoptionen. Davon abgesehen gibt es aber nicht mehr als Standardkost im Grafikmenü der PC-Version. Es sind Presets vorhanden – sonst schlicht und ergreifend nichts. Kein FPS-Limiter, kein Down- oder Upscaling oder Sonstiges, das erwähnenswert wäre. Das ist bei einem Strategiespiel alles nicht sonderlich wichtig, ein paar Komfortfunktionen wären aber dennoch schön gewesen.

Jede Grafikoption bringt einen sichtbaren Schritt

Jurassic World Evolution 2 bietet mit „Sehr niedrig“, „Niedrig“, „Mittel“, „Hoch“ und „Sehr hoch“ fünf verschiedene Grafik-Presets an, wobei „Sehr hoch“ noch nicht die vollen Grafikdetails darstellt. Die Optionen „Anisotrope Filterung“, „Atmosphärische Qualität“, „Umgebungsverdeckung“ und „Geometriedetails“ lassen sich nochmal um eine Stufe hochdrehen.

Ob das Sehr-hoch-Preset oder die maximalen Grafikdetails genutzt werden, hat nur einen geringen Einfluss auf die Optik. Manche Gebäude zeigen mit der aufgedrehten Grafik deutlich mehr Details, bei den meisten gibt es aber keinen Unterschied zu erkennen. Davon abgesehen muss man schon mit der Lupe hinschauen, um weitere Unterschiede auszumachen. Wer etwas mehr Performance haben möchte, kann daher bedenkenlos auf „Sehr hoch“ zurückschrauben.

Alle anderen Einstellungen haben deutlich sichtbarere Auswirkungen. Mit dem Hoch-Preset werden die Schatten nicht nur weicher, sondern zeigen auch deutlich weniger Details. Für nur eine Qualitätsstufe weniger ist das eine überraschend große Reduzierung. Davon abgesehen halten sich die Unterschiede zwar in Grenzen, doch machen die Schatten einen so großen Unterschied aus, dass nur bei Leistungsproblemen auf „Hoch“ zurückgeschaltet werden sollte.

Mit dem Mittel-Preset werden die Bodendetails massiv zurückgefahren, die dann vielmehr aus Matsch als aus einzelnen Objekten bestehen. Die Vegetation wird zudem reduziert und die Schatten werden noch einmal weicher. Merkwürdigerweise weisen die Schatten in einigen Bereichen aber plötzlich mehr Details als mit „Hoch“ aus.

Das Niedrig-Preset dreht weiter die Schatten- und Gebäudedetails herunter, darüber hinaus gibt es keine Reflexionen mehr im Wasser. Die Vegetation leidet noch einmal, darüber hinaus wird die temporale Kantenglättung zum Hochskalieren benutzt – die Renderauflösung wird also auf eine unbekannte Auflösung verringert und das Bild dann mittels des TAAs hochskaliert. Das sieht in Bewegung nicht sonderlich gut aus. Mit den Einstellungen hat JWE 2 quasi alles von seiner schicken Grafik verloren und mit dem Niedrig-Preset wird das Spiel schlicht hässlich.

Mehr Leistung gibt es nur mit weniger Qualität

In manchen Spielen sehen die höchsten Grafikdetails kaum besser aus, kosten aber gerne massiv viel Performance. Für Jurassic World Evolution 2 gilt dies nicht, sondern eher „Was etwas kostet, sieht auch besser aus.“ Händisch maximierte Grafikdetails bringen optisch gegenüber dem Sehr-hoch-Preset kaum etwas, kosten jedoch auch nicht mehr Framerate. Auf der GeForce RTX 3080 gibt es mit „Sehr hoch“ gerade einmal 5 Prozent mehr FPS, auf der Radeon RX 6800 XT sind es 4 Prozent.

Die Einstellung „Hoch“ sieht sichtbar schlechter aus, dafür gibt es jedoch entsprechend spürbar mehr Bilder pro Sekunde. Mit der Nvidia-Grafikkarte steigt die Leistung mit der Einstellung um 30 Prozent an, mit der AMD-GPU sind es 28 Prozent. Das Mittel-Preset bringt einen Schub von 17 und 16 Prozent, während die Einstellung „Niedrig“ aufgrund der automatisch reduzierten Auflösung einen massiven Leistungssprung von 55 und 57 Prozent aufweist.

Grafik-Presets im Vergleich – 3.840 × 2.160
  • AMD Radeon RX 6800 XT:
    • Sehr-Niedrig-Preset
      168,3
    • Niedrig-Preset
      125,3
    • Mittel-Preset
      79,7
    • Hoch-Preset
      68,8
    • Sehr-Hoch-Preset
      53,7
    • Maximale Grafikdetails
      51,7
  • Nvidia GeForce RTX 3080:
    • Sehr-Niedrig-Preset
      172,6
    • Niedrig-Preset
      127,9
    • Mittel-Preset
      82,6
    • Hoch-Preset
      70,5
    • Sehr-Hoch-Preset
      54,3
    • Maximale Grafikdetails
      51,7
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
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