Chipsätze für Alder Lake: Erste Details zu Intel H670, B660 und H610

Michael Günsch
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Chipsätze für Alder Lake: Erste Details zu Intel H670, B660 und H610

Die neue CPU-Generation Intel Alder Lake ist mit dem Z690-Chipsatz gestartet. Wie gewohnt wird es zusätzlich Chipsätze mit geringerer Ausstattung für günstigere Mainboards geben. Inoffiziell wurden jetzt Eckdaten zu H670, B660 und H610 genannt, die für nächstes Jahr erwartet werden.

Ende Oktober fielen die Hüllen zu Intels Desktop-Varianten der Alder-Lake-CPU-Generation alias Core 12000, mit der Intel AMD Ryzen beim Gaming knapp schlagen kann. Der Marktstart folgte Anfang November zusammen mit Mainboards mit dem neuen Sockel LGA 1700 sowie dem Chipsatz-Flaggschiff Z690, dessen Ausstattung hinlänglich bekannt ist.

Voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres werden nicht nur weitere Alder Lake-S in niedrigeren Preisklassen folgen, sondern auch günstigere Mainboards mit „kleineren“ Chipsätzen. Zu letzteren liefert der für verlässliche Informationen bekannte Twitter-User @momo_us erste Details.

H670, B660 und H610 im Vergleich zum Z690

H670 mit wenig Abstrichen

Die geringsten Abstriche gegenüber dem Z690 wird der H670 aufweisen. Dieser soll ebenfalls über 8 DMI-4.0-Lanes an die CPU angebunden sein und auch die von der CPU kommenden 16 PCIe-5.0-Lanes unterstützen, die auch als zwei x8-Leitungen ausgeführt werden können. Hinzu kommen vier PCIe-4.0-Leitungen von der CPU und 12 PCIe-4.0-Lanes vom Chipsatz – auch hier ist die Ausstattung bei H670 und Z690 identisch. Die Zahl der unterstützen PCIe-3.0-Lanes sinkt aber von 16 auf 12. Am deutlichsten sind aber die Abstriche bei den USB-Ports: USB 3.2 Gen 2x2 gibt es maximal zweimal (Z690: 4), USB 3.2 Gen 2 nur viermal (Z690: 10) und USB 3.2 Gen 1 acht statt zehn Mal. Die Zahl der möglichen USB-2.0- und SATA-3.0-Ports bleibt wiederum unverändert.

B660 für die Masse gut bestückt

Beim B660-Chipsatz wird es laut den bisher inoffiziellen Angaben keine Aufsplittung („Bifurcation“) der PCIe-5.0-Lanes von Seiten der CPU geben. Die Anzahl der DMI-Links zum Prozessor wird halbiert und auch die vom Chipsatz selbst gebotenen PCIe-Lanes sind mit sechsmal PCIe 4.0 und achtmal PCI 3.0 nochmals geringer an der Zahl. Auch bei USB 3.2 Gen 1 und USB 2.0 gibt es weniger; SATA-Unterstützung wird auf vier Ports halbiert. Dennoch sollte die Ausstattung für viele Anwender genügen, denn für eine Grafikkarte gibt es mehr als genug PCIe 5.0, für mehrere M.2-SSDs genügend PCIe 4.0 und PCIe 3.0 und auch die schnellen USB-Ports sollten etwa für externe Datenträger in ausreichender Zahl vorhanden sein.

Wie immer gilt aber, dass nicht alle Funktionen gleichzeitig verfügbar sind, denn die Universalleitungen (GPIO Lanes) sind in der Regel teils mehrfach belegt. Die Angaben gelten also für das theoretische Maximum des jeweiligen Anschlusstyps. Wie die Anschlüsse letztlich konfiguriert werden, liegt beim Mainboard-Hersteller und variiert je nach Modell.

H610 ohne PCIe 4.0 und USB 3.2 Gen 2x2

Am unteren Ende liegt der H610-Chipsatz, der für Mainboards der Einstiegsklasse bestimmt ist. Hier gibt es zwar ebenfalls PCIe 5.0 x16 von der CPU, aber gar keine PCIe-4.0-Lanes mehr. Ebenso muss auf USB 3.2 Gen 2x2 mit 20 Gbit/s verzichtet werden und auch die anderen USB-Standards sind seltener vertreten.

DDR5 für alle, CPU-OC nur bei Z690

Während alle vier Intel-Chipsätze sowohl DDR5- als auch DDR4-Arbeitsspeicher unterstützen, der Speichercontroller liegt schließlich in der CPU, gibt es noch Differenzen beim Overclocking-Support. Nur der Z690 ist für CPU-Übertaktung freigegeben. Das RAM-Overclocking wird noch bei Z690, H670 und B660 unterstützt, bleibt beim H610 aber außen vor.

Erste Preise machen B660 besonders attraktiv

Der Umstieg auf Intels neue Plattform ist derzeit noch teuer. In der Regel kosten Z690-Mainboards zwischen 250 und 400 Euro. Ausnahmen für knapp unter 200 Euro oder am anderen Ende für mehr als 600 Euro sind selten.

Beim B660-Chipsatz, der sich zum „Brot-und-Butter“-Modell unter den PC-Selbstbauern entwickeln dürfte, sind deutlich niedrigere Preise zu erwarten. Hinweise darauf liefert ein Tweet mit dem Screenshot einer Preisliste. Die aufgeführten B660-Mainboards von MSI kosten demnach zwischen rund 120 US-Dollar und 260 US-Dollar. Bei den Preisen dürfte es sich um die unverbindliche Preisempfehlung vor Steuern (MSRP) für den US-Markt handeln. Ähnliche Euro-Preise inklusive Mehrwertsteuer wären hierzulande zu erwarten.

Allerdings muss in Zeiten der globalen Einschränkungen durch das Coronavirus immer mit einer schlechten Versorgungslage und höheren Preisen gerechnet werden.