Multimedia Messaging Service: Vodafone schaltet MMS am 17. Januar 2023 ab

Nicolas La Rocco
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Multimedia Messaging Service: Vodafone schaltet MMS am 17. Januar 2023 ab
Bild: Vodafone

Vodafone wird am 17. Januar 2023 den Multimedia Messaging Service, besser bekannt als MMS, abschalten, nachdem bereits jetzt nur noch ein Bruchteil der zu Hochzeiten verschickten MMS im Netz des Anbieters unterwegs sind. Übernommen haben längst Dienste wie WhatsApp, Signal oder iMessage. Die ältere SMS bleibt hingegen aktiv.

MMS sind eine Weiterentwicklung der SMS (Short Message Service) und der späteren EMS (Enhanced Message Service) und stammen aus einer Zeit vor den heute üblichen Datendiensten. Mit der EMS konnten zwar bereits längere Nachrichten als 160 Zeichen und kleine Bildchen als Emoticons verschickt werden, erst die MMS machte aber den Versand von Bildern, kurzen Videos und Dokumenten auf frühen Multimedia-Telefonen möglich. Die Spezifikation sieht keine Größenbegrenzung vor, praktisch beschränken aber alle deutschen Netzbetreiber die MMS auf 300 KB, was bei Bildern und Videos zu einem erzwungenen Transcoding auf dem Gerät und einer schlechteren Qualität führt.

Geschäftskunden mit Option der Fortführung

Heutzutage können hingegen mühelos mehrere Gigabyte in einer einzigen Sitzung per Smartphone in alle Regionen der Erde übertragen werden, sodass die MMS kaum noch eine Rolle im Netz spielt. Deshalb wird der Dienst bei Vodafone am 17. Januar 2023 vollständig eingestellt. Lediglich Geschäftskunden können separate Konditionen aushandeln.

Stets im Schatten der SMS

Zur Hochform kam die MMS bei Vodafone im Dezember 2012, als 13 Millionen MMS innerhalb eines Monats verschickt wurden. Zum Vergleich: Im selben Monat wurden 1,5 Milliarden SMS verschickt. Der Dezember sei in all den Jahren stets der stärkste Monat für die MMS gewesen, erklärt Vodafone heute. Doch aktuell zähle das Unternehmen nur noch 5 Prozent des ehemaligen Traffics und somit 650.000 MMS pro Monat. Vodafone geht davon aus, dass die Anzahl der monatlich verschickten MMS weiter zurückgehen wird, sodass mit der Abschaltung in rund einem Jahr kaum mehr ein Bedarf vorhanden sein wird.

Die SMS bleibt entspannt

Ganz anders sieht es hingegen bei der SMS aus, an der Vodafone weiterhin festhalten wird. Der „SMS-Dienst funktioniert unabhängig vom MMS-Dienst und wird im Dezember 2022 entspannt sein 30-jähriges Jubiläum feiern können“, erklärt Vodafone, was alles andere als ein baldiges Ende bedeutet. Die erste jemals gesendete SMS aus dem Jahr 1992 hat Vodafone jüngst in Form eines Non-Fungible Token (NFT) versteigert.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Vodafone unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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