Speedlink Mandas im Test: Funk-Headset mit R-Beleuchtung für 80 Euro

Michael Schäfer
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Speedlink Mandas im Test: Funk-Headset mit R-Beleuchtung für 80 Euro
Bild: Speedlink

Das mit 80 Euro günstig angesetzte Funk-Headset Speedlink Mandas setzt interessante Prioritäten. Rotes Licht an den Ohrmuscheln war offensichtlich ein Muss, ein besonders guter Sitz hingegen weniger wichtig. Brauchbar ist das Mikrofon – wenn das Headset analog über 3,5 mm Klinke angeschlossen wird.

Design und Verarbeitung

Waren schon Speedlinks letzte Veröffentlichungen Quyre und Orios (Test) in ihren Segmenten im unteren Preisbereich angesiedelt, soll das Mandas diese Tradition fortführen: 80 Euro UVP sind gesetzt, was für ein Funk-Headset nicht viel ist.

Dass der Preis Abstriche notwendig macht, wird bereits am äußeren Erscheinungsbild deutlich, bei dem Kunststoff das vornehmliche Material der Wahl darstellt – auch wenn die seitlichen Abdeckungen der Ohrmuscheln sowie der Kopfbügel aus Metall gefertigt sind. Letzterer fällt jedoch dünn aus, was für einen geringen Andruck und damit auch für einen weniger stabilen Sitz auf dem Kopf sorgt. Gleiches gilt für die Polsterung – ein weiterer Punkt, an dem Speedlink den Rotstift angesetzt hat. Das Mandas ist von seiner Passform her für größere Köpfe konstruiert, da es bereits ohne ausgefahrene Größenverstellung auf einem normal großen Kopf passt – Nutzer mit kleineren Köpfen könnten Probleme bekommen.

Speedlink Mandas im Test
Speedlink Mandas im Test

Eine einfarbige Angelegenheit

Wandert der Blick weiter zu den Ohrmuscheln, werden die fehlenden flexiblen Aufhängungen offensichtlich. Die Ohrmuscheln sind fest mit dem Kopfbügel verbunden, womit die komplette Anpassung an die jeweiligen Ohren und der Kopfform über die eher dünnen und über weniger Spannkraft verfügenden, aber abnehmbaren Ohrpolster stattfindet. Der Kunstlederüberzug kann darüber hinaus selbst bei den aktuell niedrigeren Temperaturen schnell für warme Ohren sorgen. Auf der Außenseite haben die Entwickler ein kleines Gitter aus Metall integriert, welches sich über die LED-Beleuchtung legt, die lediglich in Rot leuchtet.

Die Ohrmuscheln leuchten beim Mandas von Speedlink nur in Rot
Die Ohrmuscheln leuchten beim Mandas von Speedlink nur in Rot

An der linken Ohrmuschel ist wie gewohnt das Mikrofon angebracht, welches sich hochklappen und damit deaktivieren lässt. Mit der gummiartigen Beschaffenheit des Bügels lässt es sich aber nicht weiter ausrichten.

Auf der gleichen Seite befinden sich die benötigten Bedienelemente und Anschlüsse: Neben dem Einschaltknopf führt das Mandas noch den Lautstärkeregler, bei dem gleichzeitig mit einem Druck das Mikrofon zusätzlich manuell stumm geschaltet werden kann. Daneben sind der Klinkenanschluss zur analogen Verwendung des Headsets sowie der USB-Anschluss zum Laden des Akkus angebracht, bei dem Speedlink noch auf das Micro-USB-Format setzt. Eine Nutzung am PC per USB-Verbindung sieht der Hersteller nicht vor.

Speedlink Mandas Microsoft Xbox Wireless Headset HyperX Cloud Stinger Core Wireless Roccat ELO 7.1 Air Turtle Beach Stealth 600 Gen 2
Bauform: Over Ear, geschlossen
Treiber: Neodymium, 50 mm Neodymium, 40 mm Neodymium, 50 mm
Anschlüsse: 3,5 mm Klinke, Kabel am Headset abnehmbar USB, Per USB C an Mobilgeräten nutzbar, Kabel am Headset abnehmbar Kabel am Headset abnehmbar
Drahtlose Verbindungen: Funk Funk, Bluetooth Funk
Frequenzbereich Kopfhörer: Klinke: 20 Hz – 20.000 Hz
Funk: 20 Hz – 20.000 Hz
USB: 20 Hz – 20.000 Hz
Funk: 20 Hz – 20.000 Hz
Bluetooth: 20 Hz – 20.000 Hz
Funk: 20 Hz – 20.000 Hz
Laufzeit bei drahtloser Verbindung: 10 Std 15 Std 17 Std 24 Std 15 Std
Entfernung bei drahtloser Verbindung: 10 m 8 m 12 m ? 6 m
Drahtloses Laden: Nein
Bedienelemente am Headset: Ja
Kabelfernbedienung: Nein
Integrierte Soundkarte: Ja
Raumklang: Nein Ja Nein Ja Nein
Frequenzbereich Mikrofon: Klinke: 100 Hz – 16.000 Hz
Funk: 100 Hz – 16.000 Hz
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Funk: 50 Hz – 18.000 Hz Funk: 100 Hz – 8.000 Hz ?
Mikrofon Eigenschaften: hochklappbar, stummschaltbar hochklappbar, stummschaltbar, justierbar abnehmbar, stummschaltbar, justierbar hochklappbar, stummschaltbar, justierbar
RGB-Beleuchtung: Ja Nein Ja Nein
Kühlung:
Vibrationsfunktion: Nein
Gewicht: 350 g 319 g 275 g 345 g 290 g
Preis: 79,99 € ab 86 € ab 64 € ab 73 € ab 72 €

Die Verarbeitung ist in Anbetracht des Preispunktes gut, auch wenn das Headsets durch die Sparmaßnahmen nicht den hochwertigsten Eindruck hinterlässt. Auch wenn das Mandas etwas „labberig“ daherkommt, sitzt dennoch alles fest und nichts klappert.

Wenig aufeinander abgestimmter Klang

Das Mandas soll laut Speedlink sowohl im Funkbetrieb wie auch bei der analogen Verwendung den üblichen Frequenzumfang von 20 Hz bis 20 kHz aufweisen. In beiden Fällen zeichnet sich das Headset vor allem durch einen etwas dumpferen Klang aus, was vor allem an den weniger ausgeprägten Mitten liegt. Zwar verfügen die 50 mm großen Treiber über ein gewisses Bassfundament und prägnante Höhen, das alles zusammen lässt aber nicht das Gefühl einer Einheit aufkommen. Das wird deutlicher, je mehr die Lautstärke angehoben wird.

Alle wichtigen Bedienelemente befinden sich am Headset
Alle wichtigen Bedienelemente befinden sich am Headset

Die teils etwas überzogene Höhenwiedergabe kann bei Shootern dennoch einen gewissen Vorteil besitzen, entscheidet dort doch das Erkennen von leisen Geräuschen oftmals über Sieg oder Niederlage. Da der Hersteller keine eigene Software zur Steuerung des Headsets und damit auch für klangliche Einstellungen anbietet, muss der Nutzer das Nachjustieren über externe Programme vornehmen – auch wenn das Ergebnis nur bedingt zufriedenstellend ausfällt.

Werden entsprechende Frequenzen angehoben, zeigt sich schnell, wie wenig homogen die einzelnen Bereiche aufeinander abgestimmt sind. Darüber hinaus verleitet bereits das leichte Anheben des Bassbereiches das Headset zum Pumpen, wobei dabei nicht einmal in die wirklich tiefen Frequenzgänge verstärkt werden. Bei Titeln mit viel Rummms kann das Mandas dennoch in Ansätzen überzeugen, auch wenn es bessere Kandidaten gibt.

Der Kopfbügel könnte mehr gepolstert sein
Der Kopfbügel könnte mehr gepolstert sein

Aus den genannten Gründen ist der Testkandidat auch nur bedingt für Musik oder gar Filme geeignet. Wer ein wenig Wert auf einen ausgewogenen Klang legt, wird hierbei nur wenig Spaß empfinden. Speedlink wirbt auf der Verpackung des Mandas zwar mit „Surround-Sound“, eine Raumklangfunktion besitzt das Headset jedoch nicht. Hierfür wäre entweder ein Bedienelement am Headset oder eine entsprechende Software vonnöten.