Austrian Audio PG 16 im Test: Guter Klang und das Rauschen des Meeres

Michael Schäfer
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Austrian Audio PG 16 im Test: Guter Klang und das Rauschen des Meeres

Mit dem Headset PG 16 will Austrian Audio sowohl beim Klang wie auch bei der Verarbeitung punkten. In beiden Bereichen weiß das Headset auch im Test zu überzeugen. Wer sonst, wenn nicht das Mikrofon, macht den positiven Gesamteindruck mit Blick auf den UVP von 140 Euro aber wieder zunichte.

Design, Verarbeitung und Preis

Die äußerliche Gestaltung des PG 16 von Austrian Audio mutet in vielen Teilen sowohl filigran wie auch massiv an. Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, bringt der Headset-Neuling jedoch auf elegante Weise in einem Gerät unter. Während beim PG 16 Schwarz die Position der vornehmlichen Farbe einnimmt, setzen die roten Bereiche kleine Akzente, die das Erscheinungsbild gekonnt auflockern und gut miteinander harmonieren.

Die verwendeten Materialien sind dem UVP von 140 Euro angemessen: Wo Kunststoff sinnig ist, wird er verwendet. Wo es auf besondere Stabilität ankommt, wie unter anderem bei den Aufhängungen der Ohrmuscheln, kommt Metall zum Einsatz. Die Verarbeitung wird dabei dem geforderten Preis jederzeit gerecht.

Austrian Audio PG 16 im Test
Austrian Audio PG 16 im Test

Etwas wackelig auf den Beinen

Die Ohrmuscheln sind um 90° drehbar und passen sich dadurch leicht jeder gewünschten Kopfform an. Der Kopfbügel hätte jedoch etwas straffer ausfallen können, denn bereits bei leichten plötzlichen Bewegungen droht das 265 g leichte Headset vom Kopf zu fallen. Interessant sind die Metallscharniere oberhalb der Ohrmuschelaufhängungen, durch die sich das Headset zusammenklappen und leicht verstauen lässt.

Der Kopfbügel könnte etwas mehr gefüttert sein
Der Kopfbügel könnte etwas mehr gefüttert sein

Die Polsterung hätte ebenso ein wenig stärker ausfallen können, was besonders am Kopfbügel auffällt. An den Ohrmuscheln erscheinen die aus Memory-Foam hergestellten und abnehmbaren Ohrpolster ebenfalls etwas zu weich. Darüber hinaus hätten sie ruhig etwas größer ausfallen können. Das für die Oberfläche gewählte Kunstleder mag zwar hygienischer sein, sorgt aber schnell für warme und schwitzende Ohren. Bei dem verlangten Preis hätten Bezüge aus Stoff erwartet werden können.

Austrian Audio PG 16 beyerdynamic MMX 100 JBL Quantum 800 Lioncast LX55 Lioncast LX 30
Bauform: Over Ear, geschlossen
Treiber: Neodymium, 44 mm Neodymium, 40 mm Neodymium, 50 mm Neodymium, 53 mm Neodymium, 50 mm
Anschlüsse: 3,5 mm Klinke, Kabel am Headset abnehmbar 3,5 mm Klinke 3,5 mm Klinke, USB
Drahtlose Verbindungen: Funk, Bluetooth
Frequenzbereich Kopfhörer: Klinke: 12 Hz – 24.000 Hz Klinke: 5 Hz – 30.000 Hz Klinke: 20 Hz – 40.000 Hz
Funk: 20 Hz – 20.000 Hz
Bluetooth: 20 Hz – 20.000 Hz
Klinke: 20 Hz – 20.000 Hz Klinke: 20 Hz – 20.000 Hz
USB: 20 Hz – 20.000 Hz
Laufzeit bei drahtloser Verbindung: 14 Std
Entfernung bei drahtloser Verbindung: ?
Drahtloses Laden: Nein
Bedienelemente am Headset: Nein Ja Nein
Kabelfernbedienung: Nein Ja
Integrierte Soundkarte: Nein Ja Nein Ja
Raumklang: Nein Ja Nein Ja
Frequenzbereich Mikrofon: ? Klinke: 5 Hz – 18.000 Hz Klinke: 100 Hz – 10.000 Hz
Funk: 100 Hz – 10.000 Hz
Bluetooth: 100 Hz – 10.000 Hz
Klinke: 100 Hz – 10.000 Hz Klinke: 100 Hz – 10.000 Hz
USB :100 Hz – 10.000 Hz
Mikrofon Eigenschaften: hochklappbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz abnehmbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz hochklappbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz abnehmbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz
RGB-Beleuchtung: Nein Ja Nein Ja
Kühlung:
Vibrationsfunktion: Nein
Gewicht: 265 g 296 g 410 g 305 g 262 g
Preis: 139,99 € ab 77 € ab 160 € ab 40 € 49,95 €

Kurze Verbindung

Betrieben wird das PG 16 lediglich analog über einen Klinkenanschluss, eine eigene Soundkarte wird hier also zur Pflicht. Generell ist der Testkandidat sehr spartanisch eingerichtet, Bedienelemente wie unter anderem zur Einstellung der Lautstärke besitzt es nicht. Das auf der linken Seite angebrachte und mit einem Popschutz versehene Mikrofon lässt sich über seinen Schwanenhals gut positionieren und bei Nichtverwendung hochklappen, wobei es gleichzeitig deaktiviert wird.

Ein proprietäres und kurzes Anschlusskabel sowie ein zu kurzer Splitter
Ein proprietäres und kurzes Anschlusskabel sowie ein zu kurzer Splitter

Das verwendete Kabel hinterlässt jedoch Stirnrunzeln: Dass Hersteller derzeit immer kürzere Kabel beilegen, ist ja nicht wirklich etwas Neues, aber Austrian Audio treibt es hier doch auf die Spitze. So liegen dem Headset lediglich ein 1,4 m langes, vierpoliges Klinkenkabel und ein nicht mal 20 cm langer Splitter für zwei getrennte Anschlüsse von Kopfhörereinheit und Mikrofon bei. Damit lässt sich der Aspirant höchstens an einem Mobilgerät oder an einer Soundkarte direkt auf dem Tisch betreiben – ein PC unter dem Schreibtisch könnte zu einem Problem werden, wenn der Nutzer nicht selbst für eine Verlängerung sorgt. Das Kabel selbst erinnert ein wenig an Sennheiser beziehungsweise Epos, indem es mittels eines 2,5 mm dicken Klinkensteckers am Headset angeschlossen wird. Geht das Kabel einmal verloren, kann hier nicht so einfach für Ersatz gesorgt werden. Von einem „einfach getauscht werden“, wie es Austrian Audio in seiner Ankündigung schreibt, ist das PG 16 also weit entfernt.

Dem Paket legt Austrian Audio noch eine Karte bei, mit der über einen Code mit der Spatial Sound Card L eine virtuelle Soundkarte von New Audio Technology installiert werden kann, die das PG 16 um einen 7.1-Kanal-Raumklang erweitern soll. Dazu an entsprechender Stelle mehr.