Neptune 7 („Faye“): Deutsches Derivat von Debian wechselt von ZRAM zu ZSwap

Sven Bauduin
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Neptune 7 („Faye“): Deutsches Derivat von Debian wechselt von ZRAM zu ZSwap
Bild: Neptune

Neptune oder auch Neptune OS ist ein freies deutsches Betriebssystem, das auf dem stabilen Entwicklungszweig von Debian GNU/Linux basiert und dabei seiner eigenen Wege geht. Die neueste Version, Neptune 7 („Faye“), basiert auf Debian 11 („Bullseye“) sowie dem modularen Desktop KDE Plasma und wechselt von ZRAM zu ZSwap.

Deutsches Debian mit sinnvollen Anpassungen

Das stabile Fundament für Neptune 7 („Faye“) bilden der freie von Linus Torvalds herausgegebene Betriebssystem-Kernel Linux 5.10 LTS, der noch bis Dezember 2026 mit Updates und Support versorgt wird, und der Desktop KDE Plasma 5.20.5. An dieser Stelle weicht die aus Deutschland stammende und vom Kölner Softwareentwickler Leszek Lesner alias @llelectronics veröffentlichte Linux-Distribution nicht vom insbesondere für seine Stabilität bekannten Debian in der Version 11 ab.

Anpassungen am Plasma-Theme „Breeze“ sowie ein neues Icon-Set sorgen für einen konsistenten Look des Betriebssystems, während sich der Standarddateimanager Dolphin per Rechtsklick jetzt auch als root starten lässt. Auch diverse neue Anwendungssoftware findet sich in dem neuesten Release wieder.

Neue Softwarepakete und ZSwap statt ZRAM

Neptune 7 („Faye“) übernimmt die aktualisierten Softwarepakete aus den Repositorien von Debian 11 („Bullseye“) und stellt auch die Neptune eigenen Programm auf das Anwendungs-Framework und GUI-Toolkit Qt in der Version 5 um.

Speziell die verbesserte Speicherverwaltung wird vom Entwickler herausgestellt, die insbesondere die Auslagerungsdatei (Swap) betrifft.

Anstatt ZRAM, bei dem ein komprimierter Auslagerungsspeicher im Arbeitsspeicher angelegt wird, verwenden wir jetzt ZSwap, welches als Kompressionsmethode für Speicherseiten verwendet wird.

Leszek Lesner, Entwickler von Neptune

Dies ermöglicht nicht nur den Ruhezustand (Suspend to Disk) wieder zu verwenden, insofern eine Auslagerungsdatei oder -Partition existiert, sondern beseitigt auch Speicherengpässe auf älteren und weniger leistungsstarken Systemen.

Allgemein verbessert diese Änderung die Benutzung des Systems bei Speicherengpässen insbesondere auch auf Computern mit weniger Arbeitsspeicher.

Leszek Lesner, Entwickler von Neptune

Ein stabiles Multimediasystem ist das Ziel

Der Fokus von Neptune liegt ganz klar auf einem schnellen und gut aussehenden Multimediasystem mit KDE Plasma als Desktop, das für alle Alltagsaufgaben geeignet ist und auch das Erstellen von Musik, Videos und Bildern unterstützt. Hierzu stehen auch eigene zusätzliche Paketquellen zur Verfügung.

Neptune versucht die Quintessenz von BeOS, der starken Multimediaunterstützung, einer neuen Generation von Nutzern zu vermitteln.

Leszek Lesner, Entwickler von Neptune

Neptune 7 herunterladen und testen

Das rund 2,5 GB große und auf AMD64 optimierte Systemabbild Neptune 7 (ISO) kann direkt über den in Deutschland beheimateten Download-Server des Entwicklers heruntergeladen werden.

  • New Neptune 7 Look and Feel (based on Breeze with Tela Icon Theme)
  • Updated Encode, Recffmpeg, KNetworkMounter for new Qt & Python
  • Switched from ZRAM to ZSWAP as it works better with Hibernation
  • New Kernel 5.10 (Debian Upstream)
  • New Hacker Font for Terminal
  • New Terminal default prompt (based upon powerline theme)
  • Removed snapshot manager & persistent creator
  • Updated Debian Base to 11.2 ("Bullseye")
  • Chromium 90
  • Thunderbird 78.14
  • LibreOffice 7.0.4
  • Amarok updated to current git version that supports Qt5 / KF5
  • VLC 3.0.16
Neptune 7 („Faye“) – Release Notes

Mit Hilfe eines entsprechenden Tools wie Rufus oder Ventoy lässt sich die Distribution schnell und unkompliziert auf ein USB-Speichermedium schreiben und risikolos als Live-Betriebssystem ausprobieren.

Hilfestellung für den Einstieg in Neptune liefert das deutschsprachige Support-Forum sowie die Tutorials, während der YouTube-Kanal „9to5Linux“ erste Impressionen liefert.