QD-OLED-Displays: Samsung kämpft noch mit Problemen bei der Fertigung

Michael Günsch
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QD-OLED-Displays: Samsung kämpft noch mit Problemen bei der Fertigung
Bild: Samsung

Laut einem Bericht aus Südkorea läuft die Produktion von QD-OLED-Displays bei Samsungs Displaysparte alles andere als rund. Aktuell liege die Ausbeute bei höchstens 30 Prozent. Schwierigkeiten gebe es noch beim Abscheidungsprozess der organischen Materialien.

Yield-Rate unter 30 Prozent

Wie The Elec unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, liege die Produktionsausbeute (Yield Rate) für Samsungs QD-OLED-Panels noch „bei etwa 30 Prozent“. Dies gelte zudem nur für den Front-End-Prozess, denn „wenn Back-End-Prozesse wie Modularisierung einbezogen wurden, war [die Ausbeute] sogar noch niedriger“, schreibt das Magazin. Vor allem bei der Abscheidung (Deposition) der organischen Materialien bestünden demnach große Schwierigkeiten.

Aufgrund der geringen Ausbeute könne Samsung auch noch nicht entscheiden, ob das Unternehmen künftig mehr Geld in die Herstellung investieren werde. Eine Besserung ist offenbar nicht in Sicht, denn laut den Quellen werde der Ausstoß auch im kommenden Jahr bei lediglich 30.000 Substraten pro Monat verbleiben. Zum Vergleich: LG Display soll aktuell etwa 170.000 Substrate seiner W-OLED-Panels pro Monat ausstoßen, was fast sechsmal so viel wäre, allerdings auch schon über die Jahre gereift ist.

Ob dies auch den schon länger geplanten Ausstieg von Samsung aus der nur noch wenig lukrativen LCD-Produktion weiter verzögert, bleibt abzuwarten.

QD-OLED kurz erklärt

QD-OLED steht für eine Kombination aus Organischen Leuchtdioden (OLED) und Quantum Dots (QD). Blaue OLEDs dienen dabei als Lichtquelle (Backlight). Eine Matrix aus Quantum Dots dient als Farbfilter und sorgt dafür, dass Subpixel aus Rot, Grün und Blau entstehen. Gegenüber Panels mit weißen OLEDs (WOLED) biete dies Vorteile bei Helligkeit, Farbumfang und Blickwinkelstabilität, wie Samsung auch in einem Video zur QD-OLED-Technik erklärt.

Erste Produktankündigungen nicht von Samsung selbst

Im vergangenen Herbst hatte Samsung Display mit der Serienfertigung von QD-OLED-Displays begonnen. Zum Jahresauftakt 2022 folgten die ersten Produktankündigungen wie Fernseher der Baureihe Sony A95K oder mit dem Dell Alienware AW3423DW ein erster Gaming-Monitor mit QD-OLED-Display. Den ersten Abnehmern der neuen Panels gewährte Samsung also den Vortritt; ein erster Samsung-Monitor mit QD-OLED wurde nur ganz am Rande der CES erwähnt.

Vielleicht zeigt sich Samsung gerade aufgrund der Schwierigkeiten bei der Herstellung noch sehr vorsichtig mit eigenen Ankündigungen.

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