Computex

Voyager a1600: Corsairs 1. Notebook setzt auf AMD, 16 Zoll in 16:10 und TB3

Jan-Frederik Timm
38 Kommentare
Voyager a1600: Corsairs 1. Notebook setzt auf AMD, 16 Zoll in 16:10 und TB3
Bild: Corsair

Corsair steigt zur Computex 2022 in den Markt für Notebooks ein. Das erste Modell ist das Corsair Voyager a1600, das exklusiv auf CPUs und GPUs von AMD setzt. Mit Radeon RX 6800M und wahlweise Ryzen 7 6800H oder Ryzen 9 6900H richtet es sich an Spieler und Kreative gleichermaßen. Eine technische Besonderheit ist Thunderbolt 3.

Notebooks fehlten Corsair noch

Corsair, einst ausschließlich Anbieter von OC-RAM-Modulen, ist heute längst ein „Vollsortimenter“ auf dem PC-Sektor: Peripherie, Gehäuse, Netzteile, SSDs, PC-Systeme und zuletzt sogar Monitore – eigentlich fehlte nur noch ein Notebook im Portfolio. Und jetzt gibt es auch das.

Direkt zum Auftakt der Messe auf die große Bühne gehoben wurde das auf den Namen Corsair Voyager a1600 getaufte Erstlingswerk dabei gar nicht vom Hersteller selbst, sondern von AMDs CEO Dr. Lisa Su, die es in der Keynote erwähnte. Kein Wunder, ist das Corsair Voyager a1600 doch eines der neuen Vorzeigeprodukte mit AMDs Advantage-Siegel.

Mit AMD Ryzen und AMD Radeon

AMD hatte das Advantage-Programm vor genau einem Jahr zu Computex 2021 ins Leben gerufen. Wie Intels Evo-Siegel soll es ein Güteabzeichen für Notebooks sein, die die besonderen Qualitätsanforderungen des Herstellers erfüllen – und bei CPU und GPU auf Komponenten von AMD setzen sowie die Technologien des Konzern nutzen. So müssen Notebooks mit AMD-Advantage-Siegel zum Beispiel FreeSync Premium zur Display-Ansteuerung und Smart Shift zur optimalen Verteilung des Energiebudgets auf CPU und GPU unterstützen.

AMD Advantage – Displayanforderungen
AMD Advantage – Displayanforderungen (Bild: AMD)

Konkret setzt das Voyager a1600 auf eine mobile Ryzen-CPU aus der Rembrandt-Serie, Ryzen 7 6800HS oder Ryzen 9 6900HS, sowie eine mobile Radeon RX 6800M (Test). Welche Verlustleistungen (in welchem Profile) gefahren werden können, versucht die Redaktion kurzfristig zu klären.

Je nach gewählter Konfiguration liefert Corsair das Notebook mit zwei Mal 16 oder zwei Mal 32 GB DDR5 im SO-DIMM-Format aus – der Speicher ist also nicht verlötet. Dasselbe gilt für die ab Werk immer 1 TB große SSD. Beim Speicher sichert Corsair ein Produkt aus dem eigenen Portfolio zu (Vengeance), bei der SSD hingegen nicht – je nach Verfügbarkeit könnten hier wie beim Turm-PC Corsair One i300 auch Produkte von Herstellern wie Samsung zum Einsatz kommen.

Das Corsair Voyager a1600 mit Ryzen 6000 und Radeon RX 6000
Das Corsair Voyager a1600 mit Ryzen 6000 und Radeon RX 6000 (Bild: Corsair)

16-Zoll-WQHD-Display mit 240 Hertz in 16:10

Beim Display setzt Corsair auf ein 16 Zoll großes IPS-Panel mit 2.560 × 1.600 Pixeln und 240 Hertz im 16:10-Format. AMD FreeSync Premium wird unterstützt. Zur maximalen Helligkeit machte Corsair im Vorfeld der Vorstellung zwar keine Angaben, AMDs Siegel setzt allerdings mindestens 300 cd/m² voraus. Dasselbe gilt für die Farbraumabdeckung: Mindestens 100 Prozent sRGB oder 72 Prozent NTSC sind Pflicht. Auch die bereits publizierte Produktseite liefert noch keine Details.

Mit Stream-Deck-Shortcuts für Streamer

Auf den ersten Blick ins Auge stechen beim Voyager a1600 die beiden ausladenden Scharniere, die das Display mit der Notebook-Basis verbinden und im aufgeklappten Zustand zwischen Display und Top-Cover einen großen Spalt erscheinen lassen. Grund dafür ist die über der Tastatur im Chassis eingefasste Short-Cut-Leiste, die über Elgato Stream Deck konfiguriert werden kann. Die zehn Touch-Buttons sind durch das Display-Scharnier-Design auch im geschlossenen Zustand erreichbar – also auch wenn das Notebook zum Streamen an einem externen Display angeschlossen wurde.

Die Stream-Deck-Shortcut-Leiste mit S-Keys
Die Stream-Deck-Shortcut-Leiste mit S-Keys (Bild: Corsair)
Die S-Keys sind auch im geschlossenen Zustand erreichbar
Die S-Keys sind auch im geschlossenen Zustand erreichbar (Bild: Corsair)

Cherry MX Ultra Low Profil

Auch die eigentliche Tastatur (Fullsize, aber ohne Nummernblock) soll dem Premium-Anspruch gerecht werden und setzt zu diesem Zweck auf die von Cherry im Frühjahr 2021 vorgestellten mechanischen Taster MX Ultra Low Profile, die genau vor einem Jahr zur Computex bei Alienware exklusiv ihre Premiere feierten. Jetzt bietet auch Corsair diese besonders flachen Taster an – natürlich inklusive RGB-Beleuchtung, die über iCUE konfiguriert wird.

Die Tastatur nutzt Cherry MX Ultra Low Profil
Die Tastatur nutzt Cherry MX Ultra Low Profil (Bild: Corsair)

1080p-Webcam und USB 4.0 mit Thunderbolt 3

Ebenfalls kein Standard am Markt sind die 1080p-30-FPS-Webcam (mit Verschluss) sowie zwei USB-4.0-Anschlüsse (Typ C), die laut Corsair auch Thunderbolt-3-Funktionalität besitzen. Das gab es bei einem Notebook mit CPU von AMD noch nie, steht dem Anspruch an ein Notebook für Medienschaffende aber außerordentlich gut.

Weitere Anschlüsse sind ein USB Typ C mit 10 Gibt/s (USB 3.2 Gen 2 = USB 3.1), ein USB Typ A mit 5 Gibt/s (USB 3.2 Gen 1 = USB 3.0) ein SD-Kartenleser (SDXC 7.0) sowie 3,5 mm Klinke.

WLAN funkt bis hinauf auf 802.11ax (Wi-Fi 6E), Bluetooth ist in Version 5.2 mit an Bord. Darüber hinaus ist ein Empfänger für Corsairs proprietäre Slipstream-Funktechnologie, der bis zu drei Peripheriekomponenten anbinden kann, bereits integriert.

1080p30-Kamera und Vier-Mikrofon-Array
1080p30-Kamera und Vier-Mikrofon-Array (Bild: Corsair)

Mit 99 Wattstunden so groß wie im internationalen Flugverkehr maximal erlaubt fällt der Akku aus, der über ein nicht näher spezifiziertes Netzteil über Hohlstecker geladen wird.

Preise und Verfügbarkeit

Einen Termin für den Marktstart hat Corsair zur Computex 2022 noch nicht genannt, wohl aber die ersten Konfigurationen und deren UVP für den US-amerikanischen Markt (exklusive Steuern). Demzufolge wird es vorerst zwei Versionen geben: Das Modell mit AMD Ryzen 7 6800HX, Radeon RX 6800M, 32 GB DDR5 und 1 TB SSD-Speicherplatz für 2.699,99 USD und die Variante mit AMD Ryzen 9 6900HS, Radeon RX 6800M, 64 GB DDR5 und 1 TB SSD-Speicherplatz für 300 US-Dollar mehr.

Konfigurationen im Überblick
Corsair Voyager a1600
Modellnummer CN-9000003-XX CN-9000004-XX
CPU AMD Ryzen 7 6800HS AMD Ryzen 9 6900HS
GPU AMD Radeon RX 6800M (TDP: ?)
MUX-Switch ja
Display 16 Zoll, 2.560 × 1.600 (16:10), 240 Hz
RAM 2 × 16 GB DDR5 (2 × SO-DIMM) 2 × 32 GB DDR5 (2 × SO-DIMM)
SSD 1 TB NVMe M.2-SSD (PCIe 4.0)
Anschlüsse 2 × USB 4.0 Typ C (? Gbit/s) inkl. Thunderbolt 3,
1 × USB 3.2 Gen2 Typ C (10 Gbit/s),
1 × USB 3.1 Gen1 Typ A (5 Gbit/s),
SD-Kartenleser (SDXC 7.0),
1 × Kopfhörer-/Mikrofonausgang,
Stromanschluss (Hohlstecker)
Drahtlosnetzwerk Wi-Fi 6E, BT 5.2
Maße (B × T × H) 356 × 287 × 19,9 mm
Gewicht 2,4 kg
Akku 99 Wh, 6.410 mAh
Betriebssystem Windows 11 Home (11 Pro gegen Aufpreis)
Preis 2.699,99 USD 2.999,99 USD

Beim kompakten PC-System Corsair One bietet der Hersteller mit den aktuellen Modellen Corsair One a200 und Corsair One i300 sowohl System mit CPU von AMD als auch von Intel an. In Anbetracht der Tatsache, dass die heute vorstellte Premiere ebenfalls ein „a“ im Namen trägt, dürfte die Vorstellung eine Schwesterserie mit Kennung „i“ in naher Zukunft wahrscheinlich sein.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Corsair unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

Computex 2022 (24.–27. Mai 2022): Alle News auf der Themenseite!
  • MSI MEG 342C: QD-OLED-Monitor geht mit 175 Hz auf die Jagd nach Aliens
  • Crucial P3 (Plus): Zwei M.2-SSDs mit bis zu 4 TB teilen nicht die Schnittstelle
  • AMD Ryzen 7000: Raphael mit Zen 4 soll Single-Core „über 15 %“ zulegen
  • +12 weitere News