MacBook Pro 13 mit M2: Die 256-GB-SSD ist deutlich langsamer als beim Vorgänger

Update Michael Günsch
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MacBook Pro 13 mit M2: Die 256-GB-SSD ist deutlich langsamer als beim Vorgänger
Bild: Created Tech (YouTube)

Tests des neuen MacBook Pro 13" mit M2-Chip enthüllen ein unschönes Detail: Die 256-GB-SSD ist in der Basisversion erheblich langsamer als jene beim Vorgänger mit M1-Chip. Als Ursache gilt, dass nur noch ein einzelner NAND-Speicherbaustein statt deren zwei verbaut ist.

Benchmarks enthüllen die SSD-Bremse

Der Leistungsunterschied ist zumindest in Benchmarks sehr deutlich: Das neue MacBook Pro 13" mit M2 und 256 GB SSD soll im Disk Speed Test nur noch rund 1.450 MB/s beim Lesen und Schreiben erreichen, während es bei der Version mit M1-Chip höhere 2.900 MB/s lesend und 2.200 MB/s schreibend sind.

256-GB-SSD des MacBook Pro 13 mit M1 und M2 im Benchmark (Bild: Max Tech (YouTube))

Das berichtet die Website MacRumors und beruft sich auf Beobachtungen in Tests der YouTube-Kanäle Created Tech und Max Tech.

Fotos als Hinweis zur Ursache

Beide sind sich bei den Beobachtungen einig und belegen diese mit Vergleichsfotos und Benchmarks. Die 256-GB-SSD des älteren MacBook Pro 13 mit M1-Chip ist demnach mit zwei NAND-Packages zu je 128 GB bestückt, während die neue Version nur noch ein Chipgehäuse besitzt.

Mit einem „Chip“ weniger sinkt die Leistung

Bekanntlich profitieren SSDs bis zu einem gewissen Maß von parallelen Zugriffen auf möglichst viele NAND-Chips, weshalb innerhalb einer Serie die Modelle mit der höchsten Speicherkapazität auch meist die schnellsten sind.

Dies könnte die naheliegende Ursache für den Leistungsunterschied sein, obgleich nicht bekannt ist, wie viele NAND-Dies im jeweiligen Chip-Gehäuse wirklich untergebracht sind.

Ab 512 GB wird es wieder schneller

Bei der 512-GB-Version des neuen MacBook Pro 13 mit M2 ist die Leistung laut einem Videotest von zollotech hingegen nicht beeinträchtigt. Hier könnten also zwei 256-GB-Chips verbaut sein.

Schnellere SSD kostet 230 Euro mehr

MacRumors hat Apple auf die Problematik angesprochen und will berichten, sobald es Rückmeldung gibt. Bis dahin sollten Kunden den Nachteil bei der SSD-Leistung der Basisvariante mit 256 GB zumindest beachten und bei Bedarf zur teureren 512-GB-Variante mit deutlich schnellerer SSD greifen. Das macht sich allerdings im Portemonnaie deutlich bemerkbar, denn dann werden gleich 230 Euro mehr verlangt und das Notebook kostet dann 1.829 Euro statt 1.599 Euro mit 256 GB.

230 Euro Aufpreis für die größere und schnellere SSD
230 Euro Aufpreis für die größere und schnellere SSD
Update

Gegenüber The Verge hat Apple bestätigt, dass auch das neue Mac Book Air (2022) mit M2-Prozessor in der Version mit 256-GB-SSD nur einen NAND-Chip besitzt. Folglich sind auch hier zumindest in Storage-Benchmarks erhebliche Leistungsnachteile gegenüber dem Vorgänger respektive den neuen Modellen mit 512 GB oder mehr zu erwarten. Laut einer Sprecherin sollen die neuen MacBooks mit M2 dennoch in „real world activities“, also praktischen Anwendungen, schneller als ihre Vorgänger mit schnellerer SSD sein.