Extreme SSD-Kühler: Ein Tower mit Heatpipe und Lüfter wie für CPUs

Michael Günsch
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Extreme SSD-Kühler: Ein Tower mit Heatpipe und Lüfter wie für CPUs
Bild: Jiushark

In puncto SSD-Kühlung geht der chinesische Hersteller Jiushark einen Schritt weiter. Der M.2-Three genannte Tower-Kühler mit kleinem Lüfter erinnert stark an einen Turmkühler für Prozessoren. Erwartungsgemäß sei das Kühlpotenzial sehr groß. Weitere kuriose Kühler im Überblick.

Der M.2-SSD-Kühler von Jiushark wird auf Taobao, dem chinesischen Pendant zu eBay, für umgerechnet rund 10 Euro verkauft. Ein Schema zeigt den Aufbau, der einem Tower-Kühler für CPUs sehr ähnelt: Ein Turm aus Aluminiumlamellen ist von einer Heatpipe durchzogen, die in einer Kontaktplatte im Fuß mündet. Die M.2-SSD wird zwischen dem Fuß und der unteren Schale, die zur Kühlung etwaiger Elemente auf der Rückseite dient, platziert. Augenscheinlich sorgen zwei Wärmeleitpads für den Wärmeübergang.

Für zusätzliche Kühlleistung sorgt ein beliebig auf beiden Seiten des Turms montierbarer Axial-Lüfter mit 60 mm Durchmesser. Dieser soll mit bis zu 3.000 U/min rotieren, dann einen Durchsatz von 14 CFM (rund 24 m³/h) sowie eine Lautstärke von 25,4 dBA erreichen. Das Gesamtkonstrukt misst immerhin 74,5 × 35,5 × 82,0 mm (L×B×H) mit Lüfter und bringt es auf 113 Gramm Gewicht. Der untere Teil ist 24,5 mm breit, also nur etwas breiter als eine 22 mm breite M.2-SSD. Gedacht ist der Kühler für das Format M.2 2280 mit 80 mm Länge.

Jiushark M.2 Three (Bild: Jiushark)

Hohe Kühlleistung versprochen

Jiushark zeigt auf Basis eigener Messungen mit einer Samsung 980 Pro SSD (500 GB) einen Temperaturvergleich. Wie Tom's Hardware analysiert hat, zeigen die oberen Messungen die Temperaturen des NAND-Flash-Speichers und die unteren Balken jene des Controllers. Orange steht für die SSD ohne Kühler, Dunkelgrün für die SSD mit dem Kühler aber ohne Lüfter und Hellgrün steht für die maximale Leistung mit dem Lüfter.

Temperaturmessungen vom Hersteller
Temperaturmessungen vom Hersteller (Bild: Jiushark)

Schon im Passivbetrieb soll die Temperatur des Controllers um ganze 35 °C sinken; weitere 17 °C seien es mit Lüfter, sodass der Controller nur noch 40 °C warm werde. Die Temperatur des NAND-Flash soll von 71 °C auf 49 °C respektive maximal 33 °C sinken. Der Passivbetrieb würde demnach bereits ausreichen, um die Temperaturen von der Grenze bis zur Drosselung fern zu halten.

Weitere „kuriose“ M.2-SSD-Kühler

Auch Thermalright hat das Prinzip des Turmkühlers für M.2-SSDs längst für sich entdeckt, verzichtet dabei aber auf einen Lüfter. Diesen gibt es wiederum auch bei Lösungen von RaidSonic oder von Graugear, die auf einen deutlich flacheren Aufbau mit allerdings sehr schnell drehenden Mini-Lüftern setzen.

M.2 Heatpipe Kühler (IB-M2HSF-702)
M.2 Heatpipe Kühler (IB-M2HSF-702) (Bild: RaidSonic)
Graugear G-M2HS03-F
Graugear G-M2HS03-F (Bild: GrauGear)

In diesem Kuriositätenkabinett darf der M.2-SSD-Kühler von Onseuk nicht fehlen. Dieser erinnert mit seinem Radial-Lüfter an eine Grafikkarte und besitzt zusätzlich ein Display zur Temperaturanzeige.

M.2-Kühler mit Radiallüfter und Display
M.2-Kühler mit Radiallüfter und Display (Bild: Onseuk)

Abseits dieser luftgekühlten Modelle gibt es auch bereits Wasserkühler für SSDs.