W790 für Intel Xeon: Workstation-Chipsatz für Sapphire Rapids dokumentiert

Sven Bauduin
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W790 für Intel Xeon: Workstation-Chipsatz für Sapphire Rapids dokumentiert
Bild: Intel

Die letzten HEDT-Prozessoren von Intel wurden vor drei Jahren als Cascase Lake-X mit dem 10980XE (Test) an der Spitze veröffentlicht, doch die Vorzeichen der Nachfolger verdichten sich: Eine Roadmap nennt Sapphire Rapids-X für 2022 und jetzt hat Intel auch erstmals offiziell den neuen HEDT-Chipsatz W790 („SRL02“) dokumentiert.

Der W790-Chipsatz ist offiziell

Wie der Twitter-Nutzer @momomo_us zuerst berichtet hat, findet sich der im Stepping B1 aufgelegte „Workstation Intel Chipset W790“ erstmals in der offiziellen Dokumentation für Intels Platform Controller Hubs (PCH) wieder. Zuletzt tauchte ein bislang unbekannter Intel W9-3495 mit 56 Kernen und 112 Threads im Linux-Kernel auf.

Der W790-Chipsatz wurde von Intel offiziell dokumentiert
Der W790-Chipsatz wurde von Intel offiziell dokumentiert (Bild: Intel)

Während Alder Lake-S, -H, -P und -U viel mehr Notebook- und Mainstream-Desktop-CPUs sind als alle vorangegangen Generationen, sollen Sapphire Rapids-X und der W790-Chipsatz auch im High-End- und Workstation-Bereich zum Einsatz kommen. Das Segment der Einsteiger-Workstation soll hingegen mit Alder Lake-S und dem W680-Chipsatz abgedeckt werden und weiterhin den Sockel LGA 1700 nutzen.

  • HEDT und Workstation
    • W790
    • W680
  • Desktop
    • Z690
    • Q670
    • H670
    • B660
    • H610

Die Workstation-PCHs lassen sich per Intel Active Management Technology (AMT) sowie den Intel Endpoint Management Assistant (EMA) außerdem über die Cloud administrieren. Sapphire Rapids-X wird zudem Unterstützung für AVX-512 sowie Advanced Matrix Extensions (AMX) bieten können.

Mit mehr Cache gegen AMD Threadripper 7000

Zu den verwendeten Prozessorkernen, die erneut Intels Hybrid-Ansatz aufgreifen, gibt es noch wenig offizielles zu vermelden. Es handelt sich dabei aber voraussichtlich um ein ausschließlich mit den bereits bekannten P-Cores (mit erweitertem Cache) bestücktes Die ohne die Atom-Kerne, die sogenannten E-Cores.

So aufgestellt wird sich Sapphire Rapid-X im kommenden Jahr gegen AMD Threadripper 7000 (Pro) mit Zen 4 behaupten müssen.

Release ist noch immer nicht absehbar

Vor dem Ende des Jahres, vermutlich aber eher Anfang 2023, dürfte mit einer derartigen Lösung für den High-End-Desktop (HEDT) und Workstation aber kaum zu rechnen sein, denn auch Intels kommende Server-Prozessoren werden einfach nicht fertig und so heißt es: Sapphire Rapids steht im Stau!

Unter dem Strich ist Intel Sapphire Rapids damit das nächste Produkt, welches über ein Jahr verspätet auf den Markt kommt, am Ende werden es gegenüber der ursprünglichen Planung voraussichtlich sogar mehr als 1,5 Jahre sein.