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Nytro-SSDs mit PCIe 4.0: Seagate nutzt schnelle X1-Komplettlösung von Phison

Michael Günsch
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Nytro-SSDs mit PCIe 4.0: Seagate nutzt schnelle X1-Komplettlösung von Phison
Bild: Phison

Schon öfter haben Seagate und Phison kooperiert. Auch bei den neuen Enterprise-SSDs der Serien Seagate Nytro 5350 und 5550 ist dies der Fall. Die 2,5-Zoll-SSDs mit U.2/U.3 basieren auf der parallel vorgestellten SSD-Plattform Phison X1 mit PCIe 4.0. Diese verspricht viel Leistung und eine hohe Effizienz.

Phisons schlüsselfertige X1 SSD

Der Controller-Hersteller Phison ist vor allem für seine Client-SSD-Plattformen bekannt. Doch auch im Enterprise-Segment will das Unternehmen mitspielen und hat jetzt die neue Plattform „X1 SSD“ vorgestellt, die andere Hersteller für eigene Produkte gegen Zahlung nutzen können. Der erste Abnehmer und zugleich Entwicklungspartner ist Seagate mit neuen Enterprise-SSDs der Nytro-Familie.

Bei der X1-Plattform kommt Phisons E20-Controller (PS5020-E20) zum Einsatz, zu dem es schon im Vorfeld mehrere Hinweise gegeben hatte. Phison spricht jetzt aber nur noch von der „X1 SSD Solution“ und erwähnt den eigentlichen Controller-Namen nur am Rande.

Eckdaten zur Phison X1-SSD-Plattform
Eckdaten zur Phison X1-SSD-Plattform (Bild: Phison)

Laut Phison kommen zwei Arm-R5-Kerne und „Dutzende“ kleiner Co-Prozessoren zum Einsatz. Letztere sollen für eine hohe Energieeffizienz sorgen. Die Schnittstelle bildet PCIe 4.0 x4 in Dual-Port-Ausführung. Im 2,5-Zoll-Format mit 7 mm oder 15 mm Bauhöhe wird der U.3-Anschluss genutzt und als Flash-Speicher 128-Layer-3D-NAND mit 3 Bit pro Zelle (TLC) auserkoren. Dabei ist von „eTLC“ die Rede, was selektierten TLC-NAND der Enterprise-Klasse bedeutet.

In der Spitze soll diese Plattform hohe Transferraten von bis zu 7.400/7.200 MB/s beim sequenziellen Lesen/Schreiben liefern und damit nahezu das praktische Limit der Schnittstelle nutzen. Besonders hoch für eine PCIe-4.0-SSD sind die 1.750.000 IOPS, die in der Spitze beim wahlfreien Lesen von 4K-Daten möglich seien. Schreibend werden noch bis zu 470.000 IOPS angeführt.

Phison zieht einen Vergleich und rühmt sich damit sowohl bei sequenziellen als auch bei wahlfreien Transfers schneller als Konkurrenten wie die Samsung PM1733, die Kioxia CM6, die SK Hynix PE8010 oder die Intel P5510 zu sein. Besonders groß ist der Vorsprung demnach beim sequenziellen Schreiben. Erst unabhängige Tests werden zeigen, wie viel in der Praxis davon übrig bleibt.

Phison X1: Leistungsvergleich laut Hersteller
Phison X1: Leistungsvergleich laut Hersteller (Bild: Phison)

Anzumerken ist aber auch, dass Phison hier mit Modellen vergleicht, die überwiegend schon einige Jahre auf dem Markt sind. Mit einer brandneuen Kioxia CM7 mit 14 GB/s über PCIe 5.0 könnte sich die Plattform zum Beispiel nicht messen.

Phison X1: Vorteile bei der Leistungsaufnahme laut Hersteller
Phison X1: Vorteile bei der Leistungsaufnahme laut Hersteller (Bild: Phison)

Auch bei der Leistungsaufnahme und somit in Kombination der Leistung pro Watt sieht sich Phison mit der X1-SSD-Plattform der besagten Konkurrenz voraus. Im Leerlauf sollen die SSDs 6,5 Watt, beim wahlfreien Lesen 13,5 Watt und beim wahlfreien Schreiben 17,9 Watt benötigen. Weitere Details liefern die Produktseiten und das Datenblatt (PDF).

Seagate Nytro 5350/5550 nutzen Phison X1

Allzu viele Worte müssen zu den neuen Seagate-SSDs der Serien Nytro 5350 und Nytro 5550 nicht mehr verloren werden, nutzen diese doch die oben beschriebene Plattform unter anderem Logo.

Die 5350-Reihe ist für leseintensive Workloads mit geringem Schreibaufkommen (1 DWPD) konzipiert, während die 5550-Serie für gemischte Workloads (3 DWPD) bestimmt ist. Die Palette reicht von 1,92 TB bis 7,68 TB bei der 5350-Serie und von 1,6 TB bis 6,4 TB bei der 5550-Serie mit größerem Anteil an Reservespeicher zulasten einer geringeren Nutzkapazität.

Die außerdem angekündigten Spitzenmodelle mit 15,36 TB und 12,8 TB sind noch nicht in den Datenblättern (PDF) hinterlegt. Die kleineren Modelle sollen aber noch diesen Monat für Geschäftskunden erhältlich sein. Preise wurden nicht kommuniziert.

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