Resident Evil: Netflix zieht Schlussstrich nach vernichtender Kritik

Fabian Vecellio del Monego
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Resident Evil: Netflix zieht Schlussstrich nach vernichtender Kritik
Bild: Netflix

Mit Resident Evil feierte Netflix am 14. Juli 2022 den Start einer weiteren Serie mit Videospiel-Hintergrund. Nicht feierlich gestimmt waren die Fans: Die Horror-Verfilmung sei nicht grauenhaft gruselig, sondern einfach nur grauenhaft. Jetzt zieht der Streaming-Anbieter die Reißleine – nach der ersten Staffel ist Schluss.

Unbeliebte Serie wurde zu wenig geschaut

Eine Resident-Evil-Serie, die tatsächlich nur sehr wenig mit den Spielen gemeinsam hat – kann das gut gehen? Nein, urteilten Fans rasch. Zwar sei die Netflix-Verfilmung nicht pauschal furchtbar, der Name Resident Evil sei aber einfach unpassend. Es handele sich eher um ein nicht sonderlich ernstes und erzwungen diverses Teenie-Drama als eine erwachsene Horrorserie; die Geschichte sei stumpf und voller Lücken, Resident Evil nehme sich selbst nicht für voll. Darüber hinaus, so heißt es oftmals, seien die Hauptdarsteller schlicht und ergreifend nicht überzeugend.

Offensichtlich hat rund eineinhalb Monate nach dem Start der Serie auch Netflix selbst erkannt, dass Resident Evil in dieser Form keine Zukunft hat. Medienberichten zufolge hat sich der Streaming-Anbieter aufgrund der überaus negativen Rezensionen sowie unterhalb den Erwartungen gebliebenen Zuschauerzahlen dazu entschieden, keine zweite Staffel in Auftrag zu geben. Bereits in der dritten Woche fiel die Serie aus der Liste der zehn meistgestreamten Inhalte. Nicht hilfreich war mutmaßlich, dass Resident Evil im Schatten der vierten Staffel der wesentlich populäreren Serie Stranger Things lag.

In einer Umfrage zum Start der Serie gab immerhin knapp die Hälfte der ComputerBase-Leser an, zumindest Interesse an Resident Evil zu haben. Rund ein Viertel hatte die Serie bereits angesehen, wobei davon wiederum rund ein Drittel ein positives Fazit hinterließ.

Hast du Resident Evil auf Netflix geschaut?
  • Ja, und ich fand die Serie gut und unterhaltsam.
    7,0 %
  • Ja, aber mich hat die Serie nicht unbedingt überzeugt.
    8,7 %
  • Ja, es war grauenhaft schlecht.
    10,4 %
  • Nein, aber will mal reinschauen.
    18,8 %
  • Nein, das habe ich (jetzt erst recht) nicht vor.
    55,1 %

Neben der Realverfilmung hat Netflix im vergangenen Jahr überdies die vierteilige Zeichentrickserie Resident Evil: Infinite Darkness herausgebracht. Auch hier soll keine zweite Staffel folgen.

Spielverfilmungen feiern trotzdem einen Trend

Resident Evil ist bei weitem nicht die erste Begegnung von Videospielen und Netflix. So war beispielsweise die Welt des Hexers Geralt aus den Witcher-Spielen schon Gegenstand einer Netflix-Serie, deren dritte Staffel sich aktuell in Produktion befindet. Außerdem erschien bereits ein Anime-Kurzfilm und eine zweite Live-Action-Serie ist in Arbeit; gleiches gilt für den Cyberpunk-Anime Edgerunners. Überaus erfolgreich waren die League-of-Legends-Serie Arcane und vier Staffeln Castlevania.

Aber nicht Netlix allein arbeitet an Serien und Filmen zu Videospielen. So hat beispielsweise Sony einen Film zur Uncharted-Spielereihe veröffentlicht und produziert in Kooperation mit Netflix und Amazon Serien basierend auf dem Zombiespiel The Last of Us, dem Horizon-Universum und God of War. Nintendo hingegen hat jüngst die Übernahme eines ganzen Filmstudios bekanntgegeben.

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