Inflation und Nachfrageschwund: Halbleiterbranche sinkt 2023 auf den Stand von 2021

Volker Rißka
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Inflation und Nachfrageschwund: Halbleiterbranche sinkt 2023 auf den Stand von 2021
Bild: Micron

Weitere Marktforscher passen ihre Prognose für den Halbleitermarkt 2023 an: nach unten. Auch für das aktuelle Jahr erfolgt eine Korrektur, denn das noch Ende Juli erhoffte große Wachstum soll ausbleiben und die alte Prognose deutlich verfehlt werden.

Prognosen deutlich nach unten korrigiert

Über 639 Milliarden US-Dollar hatte Gartner im Juli dieses Jahres als Umsatz der Halbleiterbranche für das Jahr 2022 prognostiziert, was ein Wachstum von 7,4 Prozent markiert hätte. Seinerzeit sah man aber bereits die Folgen der Inflation und Abschwächung im Markt, sodass ein Abschwung um 2,5 Prozent im Jahr 2023 auf 623 Milliarden US-Dollar Umsatz ausgegeben wurde. Die neuen Prognosen vom heutigen Tage zeigen jedoch, dass nicht nur diese Zahl nicht erreicht wird, sondern auch die Abschwächung für 2023 größer ausfallen dürfte.

Die neuen Zahlen nennen für dieses Jahr 618 Milliarden US-Dollar Umsatz, nach 595 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. Im kommenden Jahr soll das Wachstum dieses Jahres de facto wieder verpuffen, denn es wird ein Rückgang auf 596 Milliarden US-Dollar erwartet.

Prognose zum Umsatz der Halbleiterbranche
Prognose zum Umsatz der Halbleiterbranche (Bild: Gartner)

Der Markt sei aktuell ein wenig zwischen dem starken Nachfragerückgang im privaten Segment und weiterhin hohen Investitionen im professionellen Umfeld gefangen. Hierbei gibt es jedoch einige Faktoren, die Prognosen schwierig machen. Denn viele geplante Anschaffungen gehen auf weit zurückliegende Bestellungen zurück, weshalb auch hier ein Rückgang eintreten könnte. Allgemein gilt der Markt jedoch als deutlich stabiler.

Der Speichermarkt zieht nach unten

Für das kommende Jahr erwarten die Marktforscher unter anderem deshalb bei DRAM und NAND deutlich Einbrüche. Das haben die großen Hersteller wie Micron und SK Hynix auch bereits erkannt und ihre Produktion und Ausgaben angepasst. Gartner erwartet bei DRAM einen Rückgang von 18 Prozent beim Umsatz, bei NAND von knapp 14 Prozent. DRAM soll von einer massiven Überproduktion bis mindestens ins dritte Quartal 2023 betroffen sein, bei NAND soll es immerhin im ersten Halbjahr 2023 ebenfalls nicht rosig aussehen.