CES 2023

Radeon RX 7000 Mobile: AMD Navi 33 feiert als RX 7600M/S (XT) und 7700S Premiere

Wolfgang Andermahr
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Radeon RX 7000 Mobile: AMD Navi 33 feiert als RX 7600M/S (XT) und 7700S Premiere
Bild: AMD

AMDs neue RDNA-3-Architektur hat ihre Premiere im Desktop mit den High-End-Modellen Radeon RX 7900 XTX und Radeon RX 7900 XT (Test) gefeiert, im Notebook startet AMD hingegen am unteren Ende der Skala: Als Radeon RX 7600 und Radeon RX 7700 in verschiedenen Ausbaustufen geht die Navi-33-GPU im Einsteiger-Segment an den Start.

Zum Start nur Navi 33, denn Navi 32 ist noch nicht fertig

Gleich vier verschiedene Grafik-Modelle werden auf Basis von Navi 33 in das Notebook kommen. Die Radeon RX 7600 gibt es gleich drei Mal als Radeon RX 7600M, Radeon RX 7600M XT sowie als stromsparende Radeon RX 7600S, während die Radeon RX 7700S das einzige Modell mit dem größeren Namen bleibt. Varianten mit mehr Leistung dürften noch etwas auf sich warten lassen. Die Navi-31-GPU wird genau wie Nvidias Flaggschiff-GPU AD102 nicht den Weg ins Notebook finden und Navi 32 als AMDs Zwischenlösung ist noch nicht fertig.

Spezifikationen der Radeon RX 7000 Mobile
Spezifikationen der Radeon RX 7000 Mobile (Bild: AMD)

In der Mittelklasse und im High-End-Segment muss AMD den Konkurrenten mit den GeForce RTX 4000 Laptop GPUs damit vorerst ziehen lassen. Weil die OEMs ihre (Gaming-)Notebooks aktuell mit Intels mobiler 13. Generation Core oder auch den parallel vorgestellten AMD Ryzen 7000 Mobile neu auflegen, dürfte es AMD bei den mobilen GPUs in Sachen Design-Wins in diesem Jahr besonders schwer haben.

Navi 33 unterscheidet sich deutlich von Navi 31

Sämtliche Details zur neuen Navi-33-GPU sind noch nicht bekannt, jedoch gibt es massive Unterschiede zum großen Navi 31. So handelt es sich um eine monolithische (ein Chip), im 6-nm-Prozess bei TSMC gefertigte, GPU, die mit einer Größe von 204 mm² ziemlich klein ist. Der Vorgänger Navi 23 kam noch auf 237 mm². Inwieweit es auch Änderungen an den FP32-Einheiten, dem Cache-System, dem Infinity-Fabric und den sonstigen Eigenschaften von RDNA 3 im Vergleich zu Navi 31 gegeben hat, ist noch unklar.

Radeon RX 7000 Mobile im Überblick

Die Radeon RX 7600M XT und die Radeon RX 7700S setzen beide auf 32 Compute Units (2.048 FP32-ALUs, 4.096 „mit Dual-Issue“) und damit vermutlich den Vollausbau von Navi 33. Navi 23 bot dieselbe Anzahl ALUs, die neuen Shadereinheiten verfügen aber bei speziellen Rechenaufgaben über „Dual Issue“ und können damit theoretisch doppelt so schnell arbeiten. Angaben zum Takt und zur Rechenleistung gibt es noch nicht. Die Radeon RX 7600M sowie die Radeon RX 7600S setzen auf 28 CUs und damit 1.792 ALUs.

8 GB VRAM und 32 MB Infinity Cache für alle

Abgesehen davon haben die vier Grafikeinheiten viele Gemeinsamkeiten. Alle Modelle verfügen über einen 8 GB großen Speicher, der mit einem 128-Bit-Interface an die GPU angebunden ist. Bei der Radeon RX 7600M XT sowie der Radeon RX 7700S arbeitet dieser mit einer Geschwindigkeit von 18 Gbps, bei der Radeon RX 7600M und der Radeon RX 7600S sind es 16 Gbps. Der Infinity-Cache kommt auf eine Größe von 32 MB. Das Interface sowie die Größe vom Infinity Cache sind damit bei Navi 33 gegenüber Navi 23 nicht verändert worden.

Größere Unterschiede zwischen den RDNA-3-Ablegern gibt es bei der Leistungsaufnahme. Während die Radeon RX 7600M XT je nach Konfiguration zwischen 75 und 120 Watt aufnehmen kann (entsprechend wird die Geschwindigkeit von Notebook zu Notebook ziemlich stark schwanken), sind es bei der Radeon RX 7700S geringere 75 bis 100 Watt – „S“ steht bei AMD seit dem letzten Jahr für eine besonders effiziente Variante. Die Radeon RX 7600M folgt darunter mit 50 bis 90 Watt und die Radeon RX 7600S wird im Bereich zwischen 50 und 75 Watt angegeben.

AMD vergleicht mit RX 6600M, RX 6700S und RTX 3060

AMD nennt auch einige wenige Performance-Vergleiche, wobei sich diese aber nur auf die Radeon RX 7600M XT und die Radeon RX 7700S beziehen. So soll die Radeon RX 7600M XT je nach Spiel zwischen 18 und 39 Prozent schneller als die Radeon RX 6600M arbeiten, was vermutlich davon abhängig ist, wie gut das Dual-Issue-Feature in dem Spiel funktioniert. Fragwürdig ist, warum AMD die Radeon RX 7600M XT gegen die Radeon RX 6600M mit 28 CUs und nicht die Radeon RX 6600M XT mit ebenso 32 CUs stellt. Ein direkter Vergleich sieht anders aus.

Darüber hinaus vergleicht AMD die Radeon RX 7600M XT noch mit Nvidias GeForce RTX 3060 in den Ausführungen mit 8 GB und 12 GB – also Desktop-Grafikkarten, den die Radeon RX 7600M XT in AMDs Benchmarks mit 7 bis 38 Prozent Vorsprung gegenüber der 12-GB-Karte gewinnt, wobei in einem Spiel die GeForce um 6 Prozent schneller ist.

Da unklar ist, mit welchen Taktraten die Radeon RX 7600M XT arbeitet, lässt sich aktuell noch nicht abschätzen, zu was Navi 33 auf einer Desktop-Grafikkarte in der Lage sein wird. Im besten Fall wird die Grafikkarte vermutlich die Leistung einer GeForce RTX 3060 Ti bieten, mit mehr sollte nicht gerechnet werden.

Zu guter Letzt hat AMD die Radeon RX 7700S gegen die Radeon RX 6700S antreten lassen. Hier ist die neue Grafikeinheit zwischen 13 und 40 Prozent schneller.

AV1-De- und Encoding über AMD VCE

Abseits der Performance nennt AMD als wichtiges Feature für die Grafikeinheiten die verbesserte Video-Einheit VCE, die AV1-Decoding mit einer besseren Bildqualität und im Vergleich zu RDNA 2 auch AV1-Encoding in Hardware unterstützt.

Darüber hinaus wirbt AMD mit den „Smart Technologies“, wobei sich dahinter eine Kombination aus bereits bekannten Technologien steckt, die die Performance erhöhen, die Akkulaufzeit verlängern und das Transcodieren beschleunigen sollen. Im 1. Halbjahr 2023 soll sich SmartShift RSR hinzugesellen, das Upscaling vom Typ AMD RSRvon der GPU lösen“ soll, indem die Rechenlast auf die APU (bzw. deren iGPU) verschoben wird. Darüber hinaus hat AMD den Zeitpunkt für die Veröffentlichung von FSR 3.0, das in Konkurrenz zu DLSS 3 treten soll, von „in 2023“ auf „Coming Soon“ geändert. AMDs Alternative zu DLSS Frame Generation nennt sich „Fluid Motion Frames“.

AMD Smart Technology
AMD Smart Technology (Bild: AMD)
AMD SmartShift RSR
AMD SmartShift RSR (Bild: AMD)
AMD FSR 3.0
AMD FSR 3.0 (Bild: AMD)

AMD kündigt zeitgleich mit der Vorstellung der vier neuen mobilen RDNA-3-Grafikeinheiten mehrere neue Notebooks an. Das Alienware m18 sowie das m16 werden mit der Radeon RX 7600M XT ausgestattet sein, dasselbe gilt für das Emdoor APX970 und das AG958P und das IP3 ARN37A. Die Radeon RX 7700S findet über das Asus TUF Gaming A16 den Weg in den Markt.

Parallel zu den ersten Radeon RX 7000 Mobile hat AMD auf der CES auch drei Ryzen 7000X3D mit 3D V-Cache sowie neue Ryzen 7000 Mobile in gleich fünf Serien vorgestellt.

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