Crucial T700: Erste PCIe-5.0-SSD der Micron-Tochter enthüllt

Michael Günsch
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Crucial T700: Erste PCIe-5.0-SSD der Micron-Tochter enthüllt
Bild: Crucial

Auch Crucial läutet die Ära der SSDs mit PCIe-5.0-Schnittstelle ein. Die Crucial T700 erreicht darüber bis zu 12 GB/s und 1,5 Millionen IOPS. Als Controller dient der Phison E26. Der Marktstart soll im Mai erfolgen.

Microns Markentochter Crucial schlägt bei dieser Generation in vielerlei Hinsicht neue Wege ein. Kam bei der Crucial P5 Plus (Test) als bisher schnellste NVMe-SSD der Marke noch ein hauseigener Controller zum Einsatz, ist es bei der T700 der E26 von Phison. Überraschend kommt dies aber nicht, denn bei der ersten Ankündigung der PCIe-5.0-SSDs durch AMD und Phison fiel auch der Name Crucial. Ursprünglich sollten die schnellen SSDs im vergangenen Herbst parallel mit den AMD Ryzen 7000 starten, doch haben sie inzwischen fast ein halbes Jahr Verspätung.

Crucial T700
Crucial T700 (Bild: Crucial)

Während etwa Corsair und Gigabyte ihre ersten PCIe-5.0-SSDs mit maximal 10 GB/s ins Rennen schicken, kitzelt Crucial mit 12 GB/s noch etwas mehr Leistung heraus. Das liegt nicht am Controller, denn der ist bei allen identisch. Stattdessen arbeitet der NAND-Flash schneller. Bei der T700 kommt Microns 232-Layer-TLC-NAND mit 3 Bit pro Zelle zum Einsatz, der auch bei der Leistung deutlich zulegt.

Die Eckdaten der Crucial T700 SSD

Die Crucial T700 wird mit Speicherkapazitäten von 1 TB, 2 TB und 4 TB im M.2-Format mit Kühlkörper angeboten. Die maximale Leistung von 12 GB/s und 11 GB/s beim sequenziellen Lesen und Schreiben liefern die Modelle mit 2 TB und 4 TB. Die Variante mit 1 TB erreicht wegen weniger Speicherchips das Potenzial nicht ganz und schafft noch 11,5 GB/s lesend und 8,5 GB/s schreibend.

Crucial T700 (rechts) vs. Samsung 990 Pro
Crucial T700 (rechts) vs. Samsung 990 Pro (Bild: Linus Tech Tips (YouTube))

Die Total Bytes Written als festgelegte Schreibmenge bis zum vorzeitigen Garantieverlust liegt mit 600 TB pro 1 TB auf üblichem Niveau.

Crucial T700 SSD
1 TB 2 TB 4 TB
Formfaktor M.2-2280 mit Kühler
Schnittstelle PCIe 5.0 x4
Controller Phison E26
NAND Micron TLC (232 Layer, 1 Tbit)
Seq. Lesen (MB/s, max.) 11.500 12.000
Seq. Schreiben (MB/s, max.) 8.500 11.000
Random Read (IOPS, max.) 1,2 Mio. 1,5 Mio.
Random Write (IOPS, max.) 1,5 Mio.
TBW (Terabyte) 600 1.200 2.400

Der Leistungssprung gegenüber der vorherigen Generation mit PCIe 4.0 erscheint beim Vergleich der Eckdaten riesig. Die Crucial P5 Plus schafft maximal 6.600 MB/s lesend und 5.000 MB/s schreibend sowie 720.000 IOPS. Die Crucial T700 ist somit etwa doppelt so schnell und lässt auch eine Samsung 990 Pro (Test) mit 7.450/6.900 MB/s hinter sich, die aber mit bis zu 1,55 Millionen IOPS beim wahlfreien Schreiben mithält.

Erste Tests ernüchternd

Der YouTube-Kanal Linus Tech Tips durfte sich die Crucial T700 schon näher ansehen. In den Tests zeigt sich, dass der Leistungssprung in vielen praktischen Anwendungen lange nicht so groß ist wie in synthetischen Benchmarks. So verbessern sich die Ladezeiten in den getesteten Spielen nur etwa um 10 Prozent. Das gilt auch für den ersten Titel mit DirectStorage-API Forspoken (Test).

Die hohe Schreibrate steht zudem nur für eine gewisse Datenmenge zur Verfügung, wenn die SSD im SLC-Modus arbeitet. Danach schreibt die T700 im TLC-Modus mit nur noch 3 GB/s. Das ist im Verhältnis zu bisherigen Modellen aber immer noch zügig.

Marktstart im Mai

Wie Crucial auf Twitter angibt, soll die T700 SSD im Mai den Handel erreichen. Preise wurden noch nicht genannt, doch ist von satten Aufpreisen zu den PCIe-4.0-Modellen auszugehen.