Nicht so gut wie gehofft: Erste Tests von Redfall ernüchtern

Update Max Doll
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Nicht so gut wie gehofft: Erste Tests von Redfall ernüchtern
Bild: Bethesda

Was Bethesda mit Redfall vorhat, klingt spannend. Bis zu vier Spieler sollen in dem Koop-Shooter gemeinsam Vampire und ihre Sklaven von einer einsamen Insel im US-amerikanischen Massachusetts vertreiben. Der Kampf soll ab morgen starten. Zwei vor Ablauf des NDA veröffentlichte Rezensionen mahnen jedoch zur Vorsicht.

Besonders kritisch schneidet Redfall bei Noisy Pixel ab. Der nur noch über das Web Archive abrufbare Test vergibt 4 von 10 möglichen Punkten. Beschrieben wird darin ein uninspiriertes Open-World-Spiel, dessen einzelne Bestandteile schlecht zusammengefügt werden. Positiv fallen der Seite lediglich das Gunplay und das Erkunden der Karten auf.

Der Rest von Redfall kommt deutlich weniger gut davon. Dem Spiel fehle eine klare Ausrichtung, die Story sei belanglos und schlecht erzählt, im Worldbuilding gebe es eine Menge Ungereimtheiten, das Balancing sei für Einzelspieler kritisch, die Fähigkeiten und ihre Upgrade langweilig, das Spielerlebnis in der Regel „langweilig und dumpf“. Das liege unter anderem daran, dass es auf der Karte wenig zu tun und zu entdecken gebe. Selbst die Missionen bereiten laut Test wenig Freude: So sei die Orientierung erschwert, wichtige Gegenstände wie Schlüssel nicht immer auf der Karte markiert.

Im besseren Fall durchschnittlich gut

COG Connect urteilt via Web Archive deutlich freundlicher. Die Inszenierung der Story wird als überholt bezeichnet, das Gameplay aber in ein positiveres Licht gerückt. Beschrieben wird Redfall allerdings als ein Spiel, das zuvorderst kooperativ gespielt werden sollte; viele Systeme und Spielfluss seien darauf ausgelegt und schaffen etwa im Kampf Synergien zwischen den vier Charakteren. Allerdings merkt die Seite auch an, dass der Schwierigkeitsgrad nicht mit der Anzahl der menschlichen Spieler skaliere. Im Grunde macht die Vampirjagd bei COG Connect Spaß.

Neues biete Entwickler Arkane allerdings nicht: „Redfall fühlt sich wie das Ergebnis eines bewährten Spielekonzepts an, das ein Update verträgt“. Der Shooter ist hier also ein typisches Open-World-Spiel nach bewährter Formel, was auch die Wertung spiegelt: 78 Punkten von 100 möglichen Punkten werden hier vergeben. Das deckt sich mit den Eindrücken aus Vorschau-Artikeln beispielsweise bei IGN oder Gamers Global. Von Vorbestellungen oder sofortigen Impulskäufen ist deshalb wie immer und hier im Besonderen abzuraten.

Update

Der Ersteindruck hat nicht getäuscht. Auf Metacritic erhält Redfall nach Fall des NDA im Durchschnitt 62 Punkte von 100 Punkten, auf Steam sind Wertungen „überwiegend negativ“. Redfall wirke unfertig, heißt es dort, Systeme passen nicht immer vernünftig zusammen. Live-Service-Geschäftsmodell und Grundidee eines Einzelspieler-Spiels verschmelzen demnach – wie so häufig – mäßig.