Corsair iCUE Link im Test: Wie viel dürfen weniger Kabel kosten?

Jan-Frederik Timm
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Corsair iCUE Link im Test: Wie viel dürfen weniger Kabel kosten?

iCUE Link ist Corsairs neues Ein-Kabelstrang-RGB-Ökosystem für Kühler und Lüfter. Anstatt jede Komponente einzeln mit einem zentralen Hub oder dem Mainboard zu verbinden, werden bis zu 14 iCUE-Link-Produkte an einem Hub in Reihe geschaltet. Die Probe aufs Exempel überzeugt, aber zwei wesentliche Nachteile gibt es.

Früher hieß Corsairs Software-(RGB-)Ökosystem, das alle Komponenten des Herstellers in einer Software verband, „Link“. Dann folgte „iCUE“, das die Plattform insbesondere in Richtung RGB weiter ausbaute. Mit „iCUE Link“ hat der Hersteller zur Computex jetzt die alte Marke zurückgeholt und kennzeichnet damit PC-Kühlungskomponenten, die über einen Universalanschluss verfügen, über den sie nicht sternförmig, sondern in Reihe mit dem Mainboard und/oder einem Lüfter/RGB-Hub verbunden werden. Bei „Link“ ist also erneut der Name Programm.

Das von Corsair gestellte iCUE-Link-Testkit
Das von Corsair gestellte iCUE-Link-Testkit

Weniger Kabel, sie alle zu binden

Statt vieler einzelner Kabel, die von den Lüftern zum Mainboard oder Hub verlaufen, hängen Corsair-iCUE-Link-Komponenten in Reihe an einem Strang. Dennoch lassen sie sich dank separaten Mikrocontrollern unabhängig voneinander adressieren. Jeder Ventilator gibt sich auf Wunsch mit seiner eigenen Signalfarbe zweifelsfrei zu erkennen.

Mit dem iCUE-Link-Verbund lassen sich nicht nur weitere Beleuchktungseffekte einrichten, sondern auch individuelle Lüfterbereichskurven konfigurieren, die auf Basis des im jeweiligen Lüfter integrierten Temperatursensors gesteuert werden.

Proprietär und in sich geschlossen

Den Anschluss gibt es allerdings nur bei den Produkten der Serie Corsair iCUE Link. Der Hersteller hat dafür ein Patent angemeldet.

Allein ist Corsair mit dieser Idee aber nicht, denn Hyte Link verfolgt dasselbe Prinzip der Reihenschaltung seiner Lüfter und schon im vergangenen Jahr hatte DeepCool auf den eigenen AiO-Kühlern damit begonnen, zumindest das RGB- und das PWM-Kabel der Lüfter in einem (proprietären) Anschluss zu vereinen.

Der System Hub ist die Zentrale

Zentrales Element des Systems von Corsair ist der sogenannte System Hub, an dessen beiden Ports jeweils bis zu sieben in Reihe geschaltete iCUE-Link-Geräte angeschlossen und synchronisiert werden können. Der 5 × 5 cm kleine Hub lässt sich dank vier kleiner, allerdings sehr schwacher Magnete beliebig im Gehäuse platzieren und wird via 6-Pin-PCIe-Stecker mit Strom versorgt. Maximal 168 Watt oder 84 Watt pro iCUE-Channel können für die angeschlossenen Geräte bereitgestellt werden, denn neben PWM- und RGB-Signalen fließt auch der Strom für alle Komponenten über das eine Kabel.

Der Datentransfer zum System erfolgt via USB 2.0, ein interner USB-Header wird dafür benötigt. Die individuelle Steuerung ist dann über die iCUE-Software möglich. Um Mainboards ein Tachosignal zu senden, kann der System Hub auch am PWM-Header der Platine angeschlossen werden.

Im Gegensatz zu dem Hub von Hyte können klassische ARGB- oder PWM-Komponenten nicht am Corsair System Hub angeschlossen werden.

Produkte und Preise im Überblick

Produkte von Corsair sind grundsätzlich am oberen Ende der Preisskala angesetzt, das gilt auch für die unzähligen iCUE-Modelle des Herstellers. Die iCUE-Link-Serie kostet noch mal etwas mehr – wie groß der Aufpreis ist, hängt allerdings vom jeweiligen Produkt oder der Produktkategorie ab.

All-in-One-Wasserkühlungen

Bei den Flüssigkeitskühlern sind die Aufpreise überschaubar und liegen je Modell bei rund 20 Euro. So kostet etwa die bisherige iCUE H115i knapp 244 Euro und die neue iCUE Link H115i ca. 265 Euro. Bei der großen H170i steigt der Preis von 301 Euro auf 323 Euro mit iCUE Link. Jeder AiO liegt ein System Hub bei, den Corsair separat mit 58 Euro bepreist.

Corsair iCUE Link H100i
Corsair iCUE Link H100i (Bild: Corsair)
Corsair iCUE Link H115i
Corsair iCUE Link H115i (Bild: Corsair)
Corsair iCUE Link H170i
Corsair iCUE Link H170i (Bild: Corsair)

Lüfter aus der neuen QX-Serie

Bei den Lüftern ist ein direkter Preisvergleich nicht möglich, denn die QX-Serie startet erst jetzt mit iCUE Link. Als Expansion Set gibt es lediglich einen einzelnen Ventilator mit Montagezubehör für satte 50 Euro (120 mm) respektive 55 Euro (140 mm). Das ist erheblich teurer als die bisherigen iCUE AF (29 Euro bei 120 mm), aber nur geringfügig teurer als die iCUE QL (46 Euro bei 120 mm). Corsair wirbt mit 34 RGB-LEDs pro Lüfter der QX-Serie – auf Wunsch einzeln ansteuerbar über iCUE.

Lüfter-Mehrfach-Packs mit Zubehör
Lüfter-Mehrfach-Packs mit Zubehör (Bild: Corsair)

Im sogenannten Starter Kit wird es im Verhältnis günstiger, denn dort sind für rund 121 Euro zwei 140-mm-Lüfter oder für 160 Euro drei 120-mm-Exemplare sowie jeweils noch der iCUE Link System Hub und diverse Kabel enthalten.

Der Inhalt des Starter Kit:
  • 3 x (120 mm) oder 2 x (140 mm) iCUE-Link-QX-RGB-Lüfter
  • 1 × iCUE Link System Hub
  • 1 × iCUE-Link-Kabel (60 cm)
  • 1 × PCIe-Stromkabel
  • 1 × USB-Kabel
  • Lüfterschrauben

Der System Hub ist auch einzeln für knapp 58 Euro erhältlich. Ein universelles Kabel-Set kostet stolze 52 Euro, darin enthalten sind zwei 100-mm-, zwei 200-mm- und ein 600-mm-Kabel. Einzelne iCUE-Link-Kabel kosten jeweils knapp 15 Euro. Laut der vorgelegten Preistabelle spielt dabei die Länge oder Ausführung (normal oder slim) keine Rolle.

Teilenummer Modell UVP (Deutschland) UVP (Schweiz)
All-in-One-Wasserkühlungen
CW-9061001-WW Corsair iCUE Link H100i RGB AIO, 240 mm € 241,90 CHF 266,90
CW-9061002-WW Corsair iCUE Link H115i RGB AIO, 280 mm € 264,90 CHF 291,90
CW-9061003-WW Corsair iCUE Link H150i RGB AIO, 360 mm € 287,90 CHF 316,90
CW-9061004-WW Corsair iCUE Link H170i RGB AIO, 420 mm € 322,90 CHF 355,90
CW-9061005-WW Corsair iCUE Link H100i RGB White AIO, 240 mm € 241,90 CHF 266,90
CW-9061006-WW Corsair iCUE Link H150i RGB White AIO, 360 mm € 287,90 CHF 316,90
Lüfter
CO-9051001-WW Corsair iCUE Link QX120 RGB, 120 mm, Magnetic Dome, Expansion Kit € 49,90 CHF 54,90
CO-9051002-WW Corsair iCUE Link QX120 RGB, 120 mm, Magnetic Dome, Starter Kit € 159,90 CHF 175,90
CO-9051003-WW Corsair iCUE Link QX140 RGB, 140 mm, Magnetic Dome, Expansion Kit € 54,90 CHF 60,90
CO-9051004-WW Corsair iCUE Link QX140 RGB, 140 mm, Magnetic Dome, Starter Kit € 120,90 CHF 132.90
CO-9051005-WW Corsair iCUE Link QX120 RGB WHITE, 120 mm, Magnetic Dome, Expansion Kit € 49,90 CHF 54,90
CO-9051006-WW Corsair iCUE Link QX120 RGB WHITE, 120 mm, Magnetic Dome, Starter Kit € 159,90 CHF 175,90
CO-9051007-WW Corsair iCUE Link QX140 RGB WHITE, 140 mm, Magnetic Dome, Expansion Kit € 54,90 CHF 60,90
CO-9051008-WW Corsair iCUE Link QX140 RGB WHITE, 140 mm, Magnetic Dome, Starter Kit € 120,90 CHF 132,90
Hub, Kabel und Zubehör
CL-9011116-WW Corsair iCUE Link System Hub € 57,90 CHF 63,90
CL-9011118-WW Corsair iCUE Link Cable Kit € 51,90 CHF 57,90
CL-9011119-WW Corsair iCUE Link Cable, 600 mm € 14,90 CHF 16,90
CL-9011120-WW Corsair iCUE Link Cable, 200 mm € 14,90 CHF 16,90
CL-9011121-WW Corsair iCUE Link Cable, 100 mm € 14,90 CHF 16,90
CL-9011122-WW Corsair iCUE Link Slim Cable, 600 mm € 14,90 CHF 16,90
CL-9011123-WW Corsair iCUE Link Slim Cable, 200 mm € 14,90 CHF 16,90
CL-9011124-WW Corsair iCUE Link Y-Cable, 600 mm € 14,90 CHF 16,90
CL-9011125-WW Corsair iCUE Link Connector Set € 11,90 CHF 13,90
fett = im Testkit des Herstellers enthalten

Noch mehr Produkte im 3. Quartal

Corsair hat weitere iCUE-Link-Produkte für das dritte Quartal 2023 in Aussicht gestellt. Dann sollen unter anderem weitere AiO-Kühler mit LC-Display und diverse Produkte für Custom-Wasserkühlungen (CPU-/GPU-Kühlblock, Ausgleichsbehälter) folgen. Eine Website von Corsair verschafft Überblick.

Für das 3. Quartal sind viele weitere iCUE-Link-Komponenten angekündigt
Für das 3. Quartal sind viele weitere iCUE-Link-Komponenten angekündigt

Corsair hat ComputerBase zum Start des neuen Ökosystems ein Testkit bestehend aus allen bis dato verfügbaren wesentlichen Komponenten und den optional erhältlichen Kabel-Sets bereitgestellt. Konkret wurden geliefert:

  • H100i RGB (inkl. System Hub)
  • QX120 Starter Kit (inkl. System Hub)
  • QX120 Expansion Kit
  • System Hub
  • Cable Kit
  • 90° 600-mm-Kabel
  • 90° 200-mm-Kabel
  • Connector Set

Die Probe aufs Exempel im alten SSD-Testsystem

Um Corsair iCUE Link im Praxiseinsatz auf die Probe zu stellen, hat die Redaktion kurzerhand das zuletzt ausgemusterte SSD-Testystem im Fractal Design Meshify 2 Compact (Test) damit ausgerüstet. Die ab Werk verbauten klassischen Lüfter (zweimal 140 mm, einmal 120 mm, alle ohne RGB) und der im Testsystem eingesetzte AMD-Wraith-Kühler wurden zu diesem Zweck deinstalliert. Das vorhandene Setup kam also mit vergleichsweise wenig Kabeln aus: Nur jeweils ein Kabel von den drei Lüftern und dem CPU-Kühler, in Summe also vier, galt es in dieser Kategorie zu verlegen. Alle fanden noch auf dem Mainboard Anschluss.

Die Basis: Das alte SSD-Testsystem ohne RGB-Gehäuselüfter und schon allein deshalb mit wenigen Kabeln
Die Basis: Das alte SSD-Testsystem ohne RGB-Gehäuselüfter und schon allein deshalb mit wenigen Kabeln

Das angestrebte Corsair-iCUE-Link-Setup mit 240-mm-AiO und vier Lüftern, alles inklusive RGB, hätte mit klassischem Ansatz, also jeweils einem Kabel für PWM und einem Kabel für die RGB-LEDs, in Summe für deutlich mehr Kabel gesorgt. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick:

Geplantes Setup Ökosystem Anzahl Kabel
240-mm-AiO (RGB)
4 × 120-mm-Lüfter (RGB)
iCUE USB zum Hub
SATA zum Hub
Drehzahl zum 1. Lüfter
Drehzahl zum 2. Lüfter
Drehzahl zum 3. Lüfter
Drehzahl zum 4. Lüfter
Drehzahl zum 5. Lüfter
Drehzahl zum 6. Lüfter
RGB zum 1. Lüfter
RGB zum 2. Lüfter
RGB zum 3. Lüfter
RGB zum 4. Lüfter
RGB zum 5. Lüfter
RGB zum 6. Lüfter
USB-Kabel zur AIO
Drehzahl zur AiO
16
iCUE Link 6-Pin-PCIe zum Hub
USB zum Hub
iCUE-Link-Kabel vom Hub zu den Frontlüftern
iCUE-Link-Kabel von der Front zur AiO
iCUE-Link-Kabel von AiO zu AIO-Lüftern
iCUE-Link-Kabel von AIO-Lüftern zum Heck
6

Wesentlich weniger Kabel von den Komponenten der Kühlung zum Hub oder Mainboard verlegen zu müssen, macht beim Einsetzen der AiO und der insgesamt sechs Lüfter einen großen Unterschied, zumal Kabel anfänglich gar nicht zum Zuge kommen: Ein Lüfter im Heck, drei in der Front und die AiO unter dem Deckel sind schnell verstaut, ohne bis dahin ein einziges Kabel in der Hand gehalten zu haben, denn auch ein typisches USB- oder PWM-Kabel gibt es an der Kühler-Pumpen-Einheit der AiO nicht: Kühlflüssigkeit, USB und Strom laufen alle ummantelt zum Radiator.

iCUE-Link-Lüfter haben Magnete im Rahmen

Dass iCUE-Link-Lüfter durch starke Magnete im Rahmen perfekt in Reihe bzw. Position gehalten werden, auch ohne dass der Connector und ein rein mechanisches Gegenstück auf der gegenüberliegenden Seite zum Einsatz kommen, erwies sich im Test als cleveres Detail.

Ohne Kabel gilt es allerdings darauf zu achten, dass die Lüfter korrekt ausgerichtet sind – der Lüfter im Heck landete beispielsweise vorerst um 90° gedreht im Gehäuse, so dass der Anschluss des iCUE-Link-Kabels nicht mehr möglich war.

Weniger Schritte dank weniger Kabel

Diesen Umstand aus der Welt gebracht, erfolgte die Verkabelung in wenigen Schritten:

  1. Der iCUE-Link-Hub wurde auf der Rückseite des Mainboard-Trays verstaut und mit 6-Pin-PCIe, einem USB-Header auf dem Mainboard und einem 4-Pin-PWM-Anschluss des Mainboards verbunden.
  2. Per iCUE-Link-Kabel wurde der Hub „unsichtbar“ mit dem unteren der drei Frontlüfter verbunden. Je Port kann der Hub eine Kette aus bis zu sieben iCUE-Link-Komponenten ansteuern, was in diesem Fall ausreichend gewesen ist: Drei Lüfter in der Front, die AiO, die zwei Lüfter der AiO und der Hecklüfter ergeben sieben Komponenten. Der zweite Port bzw. der zweite „Kabelstrang“ blieben damit ungenutzt.
  3. Die drei Frontlüfter sind per Konnektoren kabellos miteinander verbunden. Vom letzten Ventilator, den am oberen Ende, erfolgte unter dem Gehäusedeckel per 100-mm-iCUE-Link-Kabel die Verbindung zur AiO.
  4. Vom Controller der AiO wurden per beidseitig angewinkeltem Kabel, das der AiO beiliegt, die AiO-Lüfter mit dem zweiten Port auf dem Radiator verbunden. Sie stehen ohne dieses Kabel nicht mit dem Radiator, der ja bereits mit den Frontlüftern in Kontakt stand, in Verbindung.
  5. Vom hinteren der beiden AiO-Lüfter wurde per 10-cm-Kabel zum Abschluss der Kontakt zum Hecklüfter hergestellt.

Das alles erfolgte, mit etwas Fingerspitzengefühl in den beiden oberen Gehäuseecken, ohne Probleme innerhalb weniger Minuten. Im Anschluss wurde der PC in Betrieb genommen und nach einer Installation der erforderlichen Komponenten in iCUE samt Rechner-Neustart standen sofort alle Komponenten in Corsair iCUE zur Verfügung.

Das alte SSD-Testsystem mit sechs QX-Lüftern und der 240-mm-AiO auf Basis von Corsair iCUE Link
Das alte SSD-Testsystem mit sechs QX-Lüftern und der 240-mm-AiO auf Basis von Corsair iCUE Link
Legende
  • blau = Der untere Frontlüfter ist mit dem System Hub auf der Rückseite des Mainboard-Trays verbunden.
  • grün = Per 100-mm-Kabel wird der obere Frontlüfter mit der AiO verbunden, von der AiO wird per gewinkeltem 100-mm-Kabel der Kontakt zu den AiO-Lüftern hergestellt.
  • gelb = Per 100-mm-Kabel wird der Kontakt von der AiO zum Hecklüfter hergestellt.
  • rot = Das USB-Kabel vom System Hub wird mit dem Mainboard verbunden.

Kostenpunkt für die Transformation vom Boxed-Lüfter-wenig-RGB-LED- zum AiO-6-RGB-Lüfter-iCUE-Link-System: 466,60 Euro – für die 240-mm-AiO, das 120-mm-Lüfter-Starter- und das -Expansion-Kit sowie ein zusätzliches 100-mm-iCUE-Link-Kabel (jeweils UVP).

Nach dem ersten Start sind in Corsair iCUE direkt alle Komponenten (iCUE und iCUE Link) sichtbar
Nach dem ersten Start sind in Corsair iCUE direkt alle Komponenten (iCUE und iCUE Link) sichtbar
Alle Lüfter im System sind individuell bis auf die einzelnen RGB-LEDs ansteuerbar und geben sich auf Wunsch farblich zu erkennen
Alle Lüfter im System sind individuell bis auf die einzelnen RGB-LEDs ansteuerbar und geben sich auf Wunsch farblich zu erkennen
Jeder der sechs QX-Lüfter verfügt über einen Temperatursensor zur Messung der Lufttemperatur an der Narbe
Jeder der sechs QX-Lüfter verfügt über einen Temperatursensor zur Messung der Lufttemperatur an der Narbe

Über Corsair iCUE lässt sich der Gesamtverbund mit den zuvor schon im SSD-Testsystem verbauten vier Corsair-RAM-Riegeln aus zwei Serien direkt nach dem ersten Start und der Installation der erforderlichen iCUE-Komponenten individuell konfigurieren. Ohne Eingriffe ist der auf dem folgenden Bild gezeigte Effekt „Wasserfarbenspektrum“ aktiv.

Sechs QX-Lüfter und eine 240-mm-AiO auf Basis von Corsair iCUE Link im Testsystem
Sechs QX-Lüfter und eine 240-mm-AiO auf Basis von Corsair iCUE Link im Testsystem

Fazit

Kann Corsair iCUE Link die Konfiguration und Verkabelung eines Gaming-PCs mit Corsair-iCUE-Link-Komponenten vereinfachen? Ja, definitiv. Im Test war der Vorteil durch weniger Kabel bei einem umfassenden Setup und die einfache zentrale Steuerung zweifelsohne eine deutliche Arbeitserleichterung. Diese Seite der Medaille überzeugt.

Die Kosten für diese (einmalige) Arbeitserleichterung sind allerdings hoch und nicht nur in Geld aufzuwiegen. iCUE-Link-Komponenten sind nochmals teurer als bereits sehr kostspielige iCUE-Komponenten. Darüber hinaus ist iCUE-Link-Hardware bis dato eben nur mit iCUE-Link-Hardware kompatibel. Das bedeutet, dass die im Test gezogene, serielle Lüfter-AiO-Kette nur mit iCUE-Link-Komponenten von Corsair möglich ist. Wer den Vorteil aus iCUE Link voll auskosten will, muss also konsequenterweise auch „All-in Corsair iCUE Link“ gehen, sonst wird der Ein-Kabelstrang-Ansatz ad absurdum geführt. Diese Seite der Medaille gilt es zu schlucken, sei es beim Neukauf oder beim Umrüsten.

Zwar hat Corsair in Aussicht gestellt, das Ökosystem unter Lizenz öffnen zu wollen, doch ob das auch so kommt beziehungsweise überhaupt Nachfrage besteht, bleibt abzuwarten.

Corsair prüft auch die Möglichkeit, das iCUE-LINK-Ökosystem und seinen eigens entwickelten Anschluss zu lizenzieren, um noch mehr potenzielle Kunden zu erreichen und einen vereinfachten Standard im Bereich der Komponenten für den PC-Eigenbau zu schaffen.

Corsair

Ob Corsair iCUE Link im eigenen System Einzug halten soll, bleibt damit ganz individuell zu klären. Neben den technischen Vorzügen gegenüber iCUE, dem Preis und der Inkompatibilität sollten Anwender dabei auch den Umfang ihres geplanten Projektes bzw. dessen potentielles Kabelaufkommen und die Antwort auf die Frage, ob Kabelmanagement eher als Herausforderung oder eindeutig als Last angesehen wird, in Betracht ziehen.

Das von Corsair gestellte iCUE-Link-Testkit
Das von Corsair gestellte iCUE-Link-Testkit

ComputerBase hat das iCUE-Link-Testkit von Corsair leihweise zum Testen unter NDA erhalten. Einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungstermin, den die Redaktion allerdings nicht halten konnte – der Test ist erst im Nachgang erschienen. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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