Im Test vor 15 Jahren: Der Scythe Musashi war der fast perfekte VGA-Kühler
Mit dem Musashi (Test) stieg der durch seine CPU-Kühler bekannte Hersteller Scythe vor 15 Jahren in den VGA-Kühlermarkt ein. Dank seiner guten Kühlleistung, breiter Kompatibilität mit verschiedenen Grafikkarten, schmalen Aufbaus und bezahlbaren Preises machte er im Test eine hervorragende Figur.
Breites Spektrum an Montagemöglichkeiten
Der Scythe Musashi war ein Single-Slot-Kühler, der über zwei 100-mm-Lüfter verfügte, die jeweils mit 800 bis 2.000 U/min arbeiteten. Die Abmessungen des Kühlers betrugen 104 × 250 × 35 mm (B × L × H) inklusive der Lüfter bei einem Gesamtgewicht von 375 Gramm. Die Abwärme der GPU wurde über eine vernickelte Kupferbasis via zwei 6-mm-Heatpipes an ein Konstrukt aus Aluminiumlamellen abgeführt. Ein Merkmal, das den Scythe Musashi auszeichnete, war die breite Kompatibilität mit Grafikkarten von der GeForce-5900- bis zur GeForce-200-Serie sowie von Radeons der 9000er-Serie bis zu Modellen der HD-4000-Serie. Die unverbindliche Preisempfehlung des Musashi lag bei Erscheinen bei 34,90 Euro.
Die Montage des Musashis gestaltete sich trotz der Vielzahl an kompatiblen Grafikkarten einfach. Nach dem Aufbringen der selbstklebenden Passivkühlblöcken musste lediglich die Wärmeleitpaste auf der GPU verteilt und die der Grafikkarte entsprechenden Bohrlöcher auf dem Kühler ausfindig gemacht werden. Danach wurden Montagestifte durch diese Bohrlöcher geführt, der Kühler aufgesetzt und mithilfe einer Backplate verschraubt. Im Test war die Installation des Kühlers in weniger als fünf Minuten abgeschlossen.
Ordentliche Kühlleistung bei geringer Lautstärke
Auf einer MSI GeForce 8800 GTS 320 OC machte der Musashi eine sehr gute Figur. In puncto Kühlleistung wurde er nur von dem Arctic Cooling Accelero Xtreme und dem Xigmatek Battle Axe geschlagen. Beide waren nicht nur deutlich ausladender, sondern auch bedeutend lauter. Während der Musashi eine GPU-Temperatur von 46 °C bei einem Schalldruckpegel von 36,9 dB(A) erreichte, kam der Accelero Xtreme auf 41 °C bei 43,6 dB(A) und der Battle Axe auf 44 °C bei 42,0 dB(A). Bei 65 Prozent Lüfterdrehzahl erreichte der Musashi immer noch eine GPU-Temperatur von 49 °C bei lediglich 31,4 dB(A). Spätestens bei 40 Prozent Drehzahl und 30,5 dB(A) war der Musashi quasi unhörbar und erzielte eine weiterhin völlig akzeptable GPU-Temperatur von 53 °C unter Last.
Kühler [Belüftung/Drehzahl] |
Leerlauf [°C] |
Auslastung [°C] |
Lärm [dBA] |
Test |
---|---|---|---|---|
Arctic-Cooling Xtreme 3 x 80 mm PWM 2200 U/min (100%) |
GPU: 32 Diode: 35 Umg.: 34 |
GPU: 41 Diode: 42 Umg.: 40 |
43,6 | 05/08 |
Arctic-Cooling Xtreme 3 x 80 mm PWM 1440 U/min (60%) |
GPU: 33 Diode: 36 Umg.: 34 |
GPU: 43 Diode: 44 Umg.: 41 |
35,8 | 05/08 |
Xigmatek Battle Axe 2 x 92 mm 2200 U/min (100%) |
GPU: 38 Diode: 36 Umg.: 37 |
GPU: 44 Diode: 45 Umg.: 42 |
42,0 | 02/08 |
Scythe Musashi 2 x 100 mm Scythe 1900 U/min (100%) |
GPU: 37 Diode: 38 Umg.: 37 |
GPU: 46 Diode: 46 Umg.: 43 |
36,9 | 09/08 |
Xigmatek Battle Axe 2 x 92 mm 1100 U/min (50%) |
GPU: 38 Diode: 39 Umg.: 38 |
GPU: 47 Diode: 48 Umg.: 45 |
31,8 | 02/08 |
Zalman VF-1000 Cu 1 x 80 mm 2600 U/min (100%) |
GPU: 40 Diode: 41 Umg.: 39 |
GPU: 47 Diode: 48 Umg.: 44 |
46,7 | 11/07 |
Arctic-Cooling Xtreme 3 x 80 mm PWM 640 U/min (30%) |
GPU: 38 Diode: 40 Umg.: 37 |
GPU: 48 Diode: 49 Umg.: 45 |
30,8 | 05/08 |
Scythe Musashi 2 x 100 mm Scythe 1200 U/min (65%) |
GPU: 38 Diode: 39 Umg.: 38 |
GPU: 49 Diode: 48 Umg.: 45 |
31,4 | 09/08 |
Thermalright HR-03 Plus 1 x 92 mm Papst GL 1810 U/min (100%) |
GPU: 39 Diode: 41 Umg.: 39 |
GPU: 49 Diode: 50 Umg.: 46 |
34,9 | 05/08 |
Thermalright HR-03 Plus 1 x 92 mm Papst GLLE 1000 U/min (100%) |
GPU: 43 Diode: 43 Umg.: 41 |
GPU: 52 Diode: 52 Umg.: 47 |
31,6 | 05/08 |
Scythe Musashi 2 x 100 mm Scythe 740 U/min (40%) |
GPU: 41 Diode: 42 Umg.: 40 |
GPU: 53 Diode: 52 Umg.: 48 |
30,5 | 09/08 |
Auras Fridge 1 x 120 mm Noctua 1250 U/min (100%) |
GPU: 41 Diode: 42 Umg.: 38 |
GPU: 54 Diode: 53 Umg.: 44 |
34,3 | 05/08 |
Zalman VF-1000 Cu 1 x 80 mm 1450 U/min (50%) |
GPU: 43 Diode: 45 Umg.: 44 |
GPU: 56 Diode: 56 Umg.: 50 |
32,8 | 11/07 |
Auras Fridge 1 x 120 mm Noctua 580 U/min (50%) |
GPU: 43 Diode: 43 Umg.: 40 |
GPU: 58 Diode: 57 Umg.: 47 |
<30,4 | 05/08 |
Thermalright HR-03 Plus 1 x 92 mm Papst GL 540 U/min (30%) |
GPU: 46 Diode: 47 Umg.: 43 |
GPU: 62 Diode: 61 Umg.: 53 |
<30,4 | 05/08 |
Coolink GFX Chilla 2 x 80 mm 1630 U/min (100%) |
GPU: 44 Diode: 45 Umg.: 39 |
GPU: 63 Diode: 61 Umg.: 48 |
32,8 | 05/08 |
Serienkühler 1 x 80 mm 2800 U/min (100%) |
GPU: 47 Diode: 49 Umg.: 42 |
GPU: 66 Diode: 65 Umg.: 51 |
52,8 | 05/08 |
Serienkühler 1 x 80 mm 1500 U/min (60%) |
GPU: 55 Diode: 55 Umg.: 47 |
GPU: 76 Diode: 75 Umg.: 58 |
36,9 | 05/08 |
Coolink GFX Chilla 2 x 80 mm 340 U/min (25%) |
GPU: 88 Diode: 88 Umg.: 61 |
GPU: 100* Diode: 99 Umg.: 67 |
<30,4 | 05/08 |
Serienkühler 1 x 80 mm 400 U/min (30%) |
GPU: 71 Diode: 70 Umg.: 58 |
GPU: 101* Diode: 99 Umg.: 75 |
<30,4 | 05/08 |
Fazit
Insgesamt war der Musashi ein durchweg gelungener Einstieg in den Grafikkartenkühlermarkt für Scythe. Mit einem akzeptablem Preis, guter Kühlleistung, breiter Kompatibilität, einer niedrigen Bauhöhe und einer angenehmen Lautstärke gab es wenig Kritikpunkte. Auszusetzen gab es nur, dass die Länge des Kühlers zu Problemen in manchen Gehäusen führen konnte und dass der Drahtbügel zur Montage der Lüfter zu stramm saß. Insgesamt brachte der gelungene Auftritt dem Musashi vor 15 Jahren eine wohlverdiente ComputerBase-Empfehlung ein.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Ein GB Speicher half der Radeon HD 4850 nicht
- Noctuas NH-C12P machte alles von oben herab kalt
- Die Salmosa als spartanischer Einstieg in die Razer-Welt
- Cooler Masters V8-CPU-Kühler gab Gas
- ATis Radeon HD 4870 X2 griff nach der Leistungskrone
- Einmal alt und neu in der GeForce-9000-Serie
- Asus gab der GeForce GTX 280 mehr Leistung und Dezibel
- GDDR5 versus GDDR3 auf der Radeon HD 4870/4850
- AMD Radeon HD 4870 gegen Nvidia GeForce GTX 260
- Neun CPU-Kühler im (Semi-)Passiv-Vergleich
- Die ATi Radeon HD 4850 punktete über den Preis
- Die GeForce GTX 280 als schnelle Enttäuschung
- Intels P45-Chipsatz mit PCIe 2.0 für mehr FPS in Spielen
- Scythes Ninja in der zweiten Auflage für unter 30 Euro
- Sapphires Radeon HD 3870 X2 Atomic mit Wasserkühlung
- Vier Grafikkartenkühler von Arctic bis Thermalright
- GeForce und Radeon für unter 100 Euro im Duell
- AMDs Phenom X4 9850 war heiß, langsam und günstig
- USB-Sticks mit 32 GByte von Corsair und OCZ
- Asus frankensteinte zwei Radeon HD 3850 auf ein PCB
- Intels kleiner Core 2 Duo E7200 ganz groß
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.