Doom: The Dark Ages im Test: Fazit

 3/3
Wolfgang Andermahr
401 Kommentare

Gut, aber das gewisse Etwas fehlt

Doom: The Dark Ages is ein wahres Fest für First-Person-Shooter-Fans, auch grafisch wird einiges geboten. Zur Spitzenklasse in Sachen Grafikqualität reicht es dieses Mal aber nicht, dazu fehlt dem Spiel einfach das gewisse Etwas. Doom 2016 und Doom Eternal haben zum Release grafisch mehr beeindruckt.

Doom: The Dark Ages im Benchmark-Test

Die Anforderungen an die Hardware sind dabei gestiegen, nicht nur im Vergleich zu Eternal, was naheliegend ist, sondern auch prinzipiell: Vor allem in niedrigen Auflösungen braucht es eine vergleichsweise deutlich schnellere Grafikkarte. Zwei Beispiele: In Doom Eternal kam die damals schnellste Grafikkarte, die GeForce RTX 2080 Ti, auf 105 FPS in nativer Ultra-HD-Auflösung. in WQHD waren es 179 FPS. In Doom: The Dark Ages erreicht die GeForce RTX 5090 104 FPS in Ultra HD mitsamt Upsampling. In WQHD sind es dann geringere 146 FPS. Das Spiel skaliert weniger mit der Auflösung. Das zweite Beispiel: Die GeForce RTX 2070 kam in Doom Eternal noch auf gut spielbare 77 FPS. In Doom: The Dark Ages hat die GeForce RTX 5070 mit 52 FPS so ihre Probleme.

Dark Ages will schnellere Hardware als Eternal
  • Doom the Dark Ages:
    • RTX 5090 WQHD DLSS Quality
      146,0
    • RTX 5090 UHD DLSS Quality
      104,0
    • RTX 5070 UHD DLSS Quality
      52,0
  • Doom Eternal:
    • RTX 2080 Ti WQHD Native
      179,0
    • RTX 2080 Ti UHD Native
      105,0
    • RTX 2070 UHD Native
      77,0
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Bei RTX 5000 hakt es

Darüber hinaus zeigen die Grafikkarten-Benchmarks einige Sonderheiten. Nvidias Blackwell-Generation (RTX 5000) schneidet auch mit dem zweiten Game-Ready-Treiber schlechter ab als gewohnt, kann sich teilweise nicht einmal vor Ada Lovelace setzen. So ist die GeForce RTX 4080 in WQHD sogar 1 Prozent schneller als die GeForce RTX 5080, in Ultra HD liegt letztere immerhin 3 Prozent vorne. In AAA-Spielen ist das Blackwell-Modell für gewöhnlich aber 12 Prozent vorne. Irgendwas klemmt noch – und das nach bereits zwei Game-Ready-Treiber für Doom: The Dark Ages, beim ersten sah es entsprechend noch schlechter aus.

Warum dies so ist, ist unklar, doch hat sich das Verhalten auf mehreren Systemen und mehreren Testszenen nachstellen lassen. AMDs neue RDNA-4-Beschleuniger nutzen diesen Umstand aus: Die Radeon RX 9070 XT hat die GeForce RTX 5070 Ti in allen Lebenslagen und in niedrigen Auflösungen gar die GeForce RTX 5080 im Griff – erst in Ultra HD übernimmt diese knapp das Ruder. Die ältere RX-7000-Garde muss sich geschlagen geben und rendert nicht schneller als die konkurrierenden RTX-4000-Modelle. In dem Spiel sind die verbesserten Raytracing-Fähigkeiten der RX-9000-Generation von Vorteil.

60 FPS werden in Doom: The Dark Ages erreicht ab (Direkt zu den Benchmarks):
Nvidia AMD Intel
2.560 × 1.440 RTX 4070
RTX 5060 Ti 16 GB
RX 7700 XT
RX 9070
X
3.440 × 1.440 RTX 4070
RTX 5070
RX 7800 XT
RX 9070
X
3.840 × 2.160 RTX 4070 Ti Super
RTX 5070 Ti
RX 7900 XTX
RX 9070
X

DLSS 4 konkurrenzlos, auf Radeon ist XeSS Pflicht

In Sachen Upsampling macht Doom: The Dark Ages einen ordentlichen Job: Das Spiel unterstützt als erstes überhaupt nativ ausschließlich DLSS 4 mit dem neuen Transformer-Model, das alte CNN-Model gibt es nicht mehr. DLSS sieht sehr gut aus, hat aber etwas mit Ghosting zu kämpfen. FSR 3.1 sollte hingegen gar nicht erst benutzt werden, Intels XeSS erzeugt das weitaus bessere Ergebnis und schneidet in der DP4a-Variante ziemlich gut ab. Das ist kein Vergleich zu DLSS 4, aber deutlich besser als FSR 3.1.

Das neue und für gewöhnlich zu DLSS 4 konkurrenzfähige FSR 4 gibt es dagegen nicht, vermutlich, weil FSR 4 noch kein Vulkan unterstützt. Bei der Day-1-Unterstützung mit FSR 4 muss AMD in Zukunft schneller werden. Das ist mittlerweile der größte Nachteil im Vergleich zu DLSS 4.

Wenig Tuning-Potential

Wer Leistungsprobleme hat, hat in Doom: The Dark Ages nicht viele Möglichkeiten im Grafikmenü. Die Grafikdetails bringen im GPU-Limit so gut wie keine Besserung, mehr als 20 Prozent mehr FPS mit den niedrigsten (!) Grafikdetails im Vergleich zu den höchsten gibt es nicht. Aggressiveres Upsampling ist dann die einzige empfehlenswerte Variante.

Bei ausreichender Framerate ist es zusätzlich empfehlenswert, Frame Generation hinzu zuschalten, die in Doom: The Dark Ages gut funktioniert und das Bewegtbild deutlich beschleunigt, ohne die Steuerung negativ zu beeinflussen. Das neue DLSS Multi Frame Generation hat höhere Anforderungen, hier muss für ein gutes Gefühl die Framerate höher sein. DLSS FG hat sich im Test ab 55 FPS gut angefühlt, für DLSS MFG mussten es 65 FPS sein, sonst wird die Steuerung schwammig.

Sehr gutes Framepacing, geringer VRAM-Bedarf

Einen guten Job hat id Software beim Frame Pacing gemacht, denn das ist sowohl auf einer GeForce als auch auf einer Radeon sehr gleichmäßig und damit sehr gut. Auch bezüglich Shader-kompilierungs- sowie Traversal-Ruckler existieren positive Nachrichten, denn diese gibt es nicht. Darüber hinaus hat id Software offenbar erfolgreich am VRAM-Hunger der Engine gearbeitet. 8 GB sind zwar für maximale Texturdetails zu wenig, ab 12 GB gibt es aber keinerlei Probleme mehr. Darüber hinaus ist der Leistungseinbruch bei Speichermangel deutlich weniger ausgeprägt als bei älteren Versionen der Engine. In Indiana Jones und der große Kreis (Test) war beides noch deutlich problematischer.

Doom: The Dark Ages hat sich auf dem PC damit insgesamt technisch in einem guten Zustand gezeigt, nennenswerte Probleme hat es keine gegeben. Nur einen Absturz musste die Redaktion verzeichnen, ausgerechnet auf einer Arc-Grafikkarte beim Aktivieren von XeSS. Beim zweiten Versuch hat auch das dann aber problemlos funktioniert. Davon abgesehen gab es keinerlei Probleme. Wer Doom: The Dark Ages also spielen möchte, kann dies bedenkenlos auf dem PC tun – sollte sich der höheren Anforderungen aber bewusst sein und auf einer Radeon nicht den Einsatz von XeSS statt FSR scheuen.

Die technischen Merkmale
Doom: The Dark Ages Eigenschaften
Entwickler id Software
Publisher Bethesda
Engine id Tech 8
API Vulkan
Nvidia Reflex
Nvidia Reflex 2 Nein
AMD Anti-Lag 2 Nein
HDR
Widescreen (21:9) (Screenshot-Vergleich)
Kantenglättung TAA
Temporales Upsampling
Nvidia DLSS 4 Transformer
Nvidia DLSS Super Resolution (SR)
Nvidia DLSS Ray Reconstruction (RR) Nein
Nvidia DLSS Frame Generation (FG)
Nvidia DLSS Multi Frame Generation (MFG)
AMD FSR 4 Super Resolution (SR) Nein
AMD FSR Super Resolution (SR)
AMD FSR Frame Generation (FG)
Intel XeSS Super Resolution (SR)
Intel XeSS Frame Generation (FG) Nein
Native Auflösung + Upsampling ✓ (DLAA, FSR/XeSS Native)
Direkt zur Upsampling-Analyse
Raytracing
Globale Beleuchtung
Reflexionen
Schatten Nein
Umgebungsverdeckung Nein
Full Raytracing Nein
Direkt zur Raytracing-Analyse
60 FPS im Benchmark ab (mit DLSS/XeSS Ultra Quality)
WQHD RTX 4070 / RTX 5060 Ti 16 GB / RX 7700 XT / ]RX 9070
UWQHD RTX 4070 / RTX 5070 / RX 7800 XT / RX 9070
UHD RTX 4070 Ti Super / RTX 5070 Ti / RX 7900 XTX / RX 9070
Direkt zu den Benchmarks
Release-Datum 15. Mai 2025
13. Mai 2025 (Premium Edition)
Preis zum Release 80 Euro
110 Euro (Premium Edition)

ComputerBase hat Doom: The Dark Ages von Publisher Bethesda zum Testen erhalten. Das Spiel wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühstmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.

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