Navi 48 mit weniger TDP & UV im Test: Spieleübersicht und Fazit
2/2Die Spiele im Detail
Leistungsaufnahme auf einen Blick
Die Leistungsaufnahme der Spiele wurde über das integrierte Monitoring der GPU ermittelt und nicht durch externe Tools oder Messwerkzeuge. Damit sind die Watt-Angaben mit einer gewissen Unschärfe verbunden. AMD hat jedoch mit RDNA 3 das Monitoring verbessert und liefert relativ akkurate Ergebnisse.
| Spiel | PT 100 | PT 90 | PT 80 | PT 70 |
|---|---|---|---|---|
| Cyberpunkt 2077 | 304 Watt | 273 Watt | 243 Watt | 212 Watt |
| Doom: Eternal | 303 Watt | 273 Watt | 243 Watt | 212 Watt |
| Starfield | 303 Watt | 273 Watt | 243 Watt | 212 Watt |
| Starfield @ UV | 296 Watt | 273 Watt | 243 Watt | 212 Watt |
| Final Fantasy 16 | 295 Watt | 269 Watt | 243 Watt | 212 Watt |
| Final Fantasy 16 @ UV | 288 Watt | 267 Watt | 243 Watt | 212 Watt |
Alle Spiele wurden in 3.840 × 2.160 getestet. Die Genaueneinstellungen der Spiele können den Screenshots entnommen werden. Bis auf Doom: Eternal wurden für alle Spiele FSR im Quality-Modus genutzt und sofern möglich per Treiber FSR 4 forciert. Cyberpunk 2077 und ebenso Doom: Eternal nutzen dabei jedes Mal das gewählte Powerlimit vollständig aus, weswegen aufgrund der Übersicht auf eine extra Angabe der Leistungsaufnahme mit Undervolting verzichtet wurde. Auf die Besonderheiten von Starfield und Final Fantasy 16 wird in der Detailbetrachtung der Spiele eingegangen.
Cyberpunk 2077
Cyberpunk 2077 verhält sich bei diesem Test so, wie es zu erwarten ist. Wird das Power-Target um 10 Prozent reduziert, gehen knapp zwei Prozent an FPS verloren, egal ob nun die Perzentil-FPS oder durchschnittlichen FPS. Wird das Power-Target um 20 Prozent reduziert, beträgt der Verlust an FPS sechs Prozent. Weitere zehn Prozent beim Power-Target drücken die FPS um zusätzliche 5 Prozent. Wird die GPU undervoltet, legt RDNA-4 bei gleichem Power-Target um drei Prozent zu, reduziert man zusätzlich das Power-Target um zehn Prozent, wird das Niveau einer unmodifizierten Radeon RX 9070 XT erreicht.
Bereits nur mit Undervolting kann die Effizienz der Radeon RX 9070 XT um knapp vier Prozent gesteigert werden, während nur das Reduzieren des Power-Targets neun Prozent bringt. Werden das um 10 Prozent reduzierte Power-Target mit Undervolting kombiniert, ist eine Steigerung um 13 Prozent bei der Effizienz möglich.
Sofern 60 FPS bei den Perzentil-FPS ausreichen, bietet es sich an, das Power-Target um 20 % zu reduzieren, zusammen mit Undervolting resultiert das in einer Effizienzsteigerung um 22 Prozent.
Doom: Eternal
Auch Doom: Eternal verhält sich wie Cyberpunk 2077, wird das Power-Target reduziert, sinken die FPS, während die Effizienz ansteigt. Die Reduzierung des Power-Targets um zehn Prozent resultiert in einem Leistungsverlust von 3 Prozent. 20 Prozent kosten sieben Prozent Leistung und 30 Prozent resultieren in zehn Prozent weniger FPS.
Die Effizienzgewinne ähneln denen von Cyberpunk 2077. Auch hier zeigt eine Reduzierung des Power-Targets um 10 Prozent eine Effizienzsteigerung im einstelligen Bereich (7 Prozent), während Undervolting alleine nur drei Prozent schafft. Wird das Power-Target auf 80 Prozent gesenkt und Undervolting eingesetzt, sind es 21 Prozent an Effizienz, die gewonnen werden kann. Eine zusätzliche Reduzierung auf 70 Prozent bringt ohne Undervolting noch einmal sechs Prozent und mit Undervolting zehn Prozent.
Final Fantasy 16
Was ist hier denn los? Wird das Power-Target um 10 % reduziert, läuft das Spiel knapp ein Prozent schneller. Die Erklärung ist an dieser Stelle schnell zu geben: In der gewählten Testszene läuft Final Fantasy 16 in einigen Augenblicken in ein CPU-Limit. Die GPU muss warten und taktet sich entsprechend kurzzeitig runter. Solche Lastwechsel sind weder förderlich für die Perzentil-FPS noch für die durchschnittlichen FPS und diese sinken etwas. Mit einem Power-Target von 90 % glättet sich der Taktverlauf und die Grafikkarte verliert eigentlich keine Leistung. Erst bei einem Power-Target von 80 sowie 70 Prozent tritt das Verhalten ein, das auch bei Cyberpunk 2077 und Doom-Eternal beobachtet werden kann. Kommt anschließend noch Undervolting ins Spiel, glättet sich der Frequenzverlauf erneut und egal welches Power-Target ausgewählt wird, die FPS steigen etwas an.
Bei der Effizienz gibt es nichts Ungewöhnliches zu berichten. Reduziertes Power-Target lässt die Effizienz ebenso ansteigen wie Undervolting. Mit einem Power-Target von 70 % und Undervolting ist so eine Effizienzsteigerung von fast 40 Prozent möglich.
Starfield
Auch in Starfield liegt in der gewählten Testszene teilweise ein CPU-Limit vor, wodurch die RX 9070 XT beim Takt schwankt und Wartezeiten entstehen. Inkonsistente Last erzeugt warte Zeiten. Entsprechend kann auch hier das Reduzieren des Power-Targets dafür sorgen, dass die Last konstanter anliegt und die FPS minimal beim reduzierten Power-Target steigt. Im Maximum mit Undervolting sind so vier Prozent mehr an FPS möglich.
Auch in Starfield bringt nur Undervolting eine Steigerung von 3 Prozent bei der Effizienz. Bei einem Power-Target von 80 Prozent und Undervolting sind es sehr gute 27 Prozent und im Maximum sogar über 40 Prozent, die möglich sind.
Fazit
Vier Spiele, die auch noch unterschiedliche Anforderungen an die CPU stellen, sind nur ein kleiner Ausschnitt und sollten auf keinen Fall überbewertet werden. Über alle vier Spiele kann alleine mit Undervolting noch einmal vier Prozent Leistung herausgeholt werden. Solche Verschiebungen sind in der Regel allerdings nur mess- und nicht spürbar. Das Gesamtergebnis wird in diesem Fall durch Final Fantasy 16 und Starfield auch etwas verschoben, da beide Spiele auch die CPU fordern. Ohne diese beiden Spiele reduziert sich das Plus auf 3 Prozent.
In diesem Test haben sich am Ende drei mögliche Einstellungen herauskristallisiert, die auch durch das einfache Interface des AMD-Treibers schnell vorgenommen sind:
- Das Reduzieren des Power-Targets um 10 Prozent lässt die Effizienz um knapp 8 Prozent steigen. Der Leistungsverlust ist mit 2 Prozent überschaubar.
- Mit Undervolting kann die Effizienz und die Leistung um knapp vier Prozent gesteigert werden, wird das Power-Target um 10 Prozent reduziert, ist eine Effizienzsteigerung von etwas über 10 Prozent drin.
- Um die Effizienz richtig zu pushen, bietet sich ein Power-Target von 80 Prozent – minus 20 Prozent – und Undervolting an. Die FPS sinken um nicht spürbare zwei Prozent, die Effizienz legt jedoch deutlich zu.
Die Radeon RX 9070 XT ist, wie auch zuvor schon die 7900 XTX an gewissen Stellen auf Kante genäht. Die Leistungsaufnahme explodiert nicht, wie bei der RDNA-3-Karte, der Effizienz ist das alles allerdings auch nicht zuträglich. Hier kann noch ein wenig herausgeholt werden. Nur – und so fair muss dieses Fazit sein – gilt das nicht nur für die Radeon RX 9070 XT, sondern auch für die Gegenstücke von Nvidia. Nur der Weg gestaltet sich bei AMD einfacher und Nvidia sollte sich hier ein Beispiel an AMD nehmen.
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