nForce 2 und KT400 im Duell: Asus A7N8X Deluxe gegen EPoX 8RDA+ und EP-8K9A2+

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Jan-Frederik Timm
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Fazit

Das Fazit stand, zumindest was den Chipsatz anbelangt, für uns schon vor dem Test fest. Schließlich sprach bereits das Vorserienmodell des nForce 2 eine deutliche Sprache und ließ den KT333 im Regen stehen. Und so hat nun auch sein nur unwesentlich flinkerer Nachfolger, der KT400, beim Betrieb mit einem FSB von 166MHz nicht den Hauch einer Chance. Neben dem Dual-Channel Betrieb, der gerade in der Streaming-Performance für einige extra MB/s sorgen kann, verhelfen insbesondere die gut 25% besseren Speicherlatenzen dem nForce 2 zum Sieg. Dual LAN, FireWire, USB2.0 und Dolby Digital 5.1 machen den nVidia Chip in der Ausführung mit dem MCP-T zudem zum unschlagbaren Ausstattungskönig. Hersteller von OEM Komplettsystemen dürften den Tag herbei sehnen, an dem endlich der nForce 2 mit IGP, also mit intergrierter GeForce 4 MX, auf den Markt kommen wird. Denn auch wenn die Vorstellung bereits gut sechs Monate her ist, fehlt von diesem Chipsatz noch immer jede Spur. Unserer Entscheidung im Kampf nForce 2 (SPP) gegen KT400 geht aber auch jetzt schon eindeutig zugunsten des nForce 2 aus.

Doch widmen wir uns nun den einzelnen Mainboards und werfen gleich zu Anfang einen Blick auf die aktuellen Preise (3.1.2002 / Alternate.de):

Modell Preis in Euro
Asus A7N8X 149.00
Asus A7N8X Deluxe 174.00
EPoX 8RDA+ 139.00
EPoX 8K9A2 129.00
EPoX 8K9A2+ 154.00

EPoX EP-8RDA+:
Leistung-HammerVom ersten Begutachten bis zum letzten Benchmark hat uns das 8RDA+ an das fast schon legendäre 8KHA+ (KT266A) erinnert, mit dem sich EPoX vor einiger Zeit in Deutschland einen großen Namen machen konnte: Erstklassige Geschwindigkeit, Stabilität und Overclocking-Eigenschaften zu einem 'relativ' kleinen Preis. Das Mainboard bietet die Features, die zur Zeit benötigt werden, läßt Luxus jedoch Außen vor - ein unscheinbares Arbeitstier. So bietet sich die Platine jedem an, der den Speed des nForce 2 nicht missen will, auf Extras wie Serial ATA, Dual LAN und Raid jedoch gerne verzichten kann oder dank der sechs PCI-Slots später über Zusatzkarten nachrüsten möchte. Das Layout ist durchdacht und klar strukturiert. Während der gesamten Testphase bereitete uns das Modell keinerlei Probleme und konnte insbesondere im Betrieb FSB400/DDR400 voll überzeugen. Das Bios bietet die für EPoX übliche Einstellungsvielfalt und ist dank Magic Flash nun endlich auch unter Windows updatebar. Insbesondere die Einstellungen zum Übertakten von CPU und Arbeitsspeicher können auf ganzer Linie überzeugen. Kurz und gut: Ein Mainboard, das dem genügsamen Käufer viel Freude bereiten wird und aus diesem Grund unseren Leistungs-Award zugesprochen bekommt. Die Standardversion des A7N8X kostet 10€ mehr und verfügt weder über FireWire noch einen eventuell nützlichen sechsten PCI-Slot und muss so im direkten Vergleich den Kürzeren ziehen.

Asus A7N8X Deluxe:
Hardware-HammerSpielen zukunftsträchtige Ausstattungsmerkmale keine Rolle, bietet EPoX also mehr für's Geld. Und wie sieht es aus, wenn Serial ATA, Dual LAN und OnBoard Dolby Digital Sound von Anfang an mit von der Partie sein sollen? Dann spielt das Asus A7N8X in einer eigenen Liga. Während sich das 8RDA+ nicht auf einen größeren Bruder berufen kann, schlägt das A7N8X Deluxe auf ganzer Linie in die Bresche: Mehr Features bietet derzeit auf dem AMD-Sektor keine Platine (Vom Gigabit Ethernet des A7V8X einmal abgesehen). Während die Platine in den Spieletests durchweg leicht hinter dem 8RDA+ zurück lag, konnte sie im "Office-Gebrauch" Boden gut machen. Die Unterschiede sind im Alltag jedoch zu vernachlässigen, so dass im Endeffekt nur der Geldbeutel und die gewünschte Ausstattung eine Rolle spielen sollten. Auch wenn die OC-Eigenschaften im Bios nicht ganz an die brachialen Methoden der EPoX-Boards heran reichen, sollten sie das bestmögliche Resultat im vertretbaren Rahmen ermöglichen. Features wie Asus Q-FAN und Asus C.O.P. runden das Angebot ab. Etwas unschlüssig sind wir uns noch ob der beim Overclocking gezeigten Performance. Letztendlich wird erst die Verfügbarkeit von FSB400 Prozessoren zeigen, ob der nForce 2 bzw. die Platinen in der Serie damit zurecht kommen. Ob nun das A7N8X besonders schlecht oder das 8RDA+ außergewöhnlich gut abgeschnitten hat, können wir derzeit noch nicht endgültig bewerten. Nichtsdestotrotz können wir dem A7N8X in der Deluxe Version mit gutem Gewissen unseren Hardware-Hammer verleihen.

EPoX EP-8K9A2+:

Und unser letzter Kandidat, das 8K9A2+? Es ist schwer bei einer derartig übermächtigen Konkurrenz ein Urteil zu fällen und auch in den unzähligen Hardware-Foren etabliert sich seit einigen Wochen eine Ansicht: (Fast) kein Weg führ vorbei am nForce 2. Doch wer braucht diese 5% Leistung und in welchen Lebenslagen wird man sie überhaupt bemerken? Ohne Frage, das 8K9A2+ ist ein sehr gutes Board, das nicht zuletzt beim Betrieb FSB400/DDR400 mit zwei RAM-Modulen bewiesen hat, wieviel Sorgfalt in die Entwicklung dieser Platine geflossen ist. Zwar wollen wir auch dieses Ergebnis nicht als Gesetz für die Serie auslegen, dann hätte VIA DDR400 längst offiziell validiert. Erstaunt hat es uns dennoch. Zudem bietet das Board mit Raid und Serial ATA Features, die man dem 8RDA+ nicht gegönnt hat und zusammen mit OnBoard LAN und Sechskanalsound kam selten zuvor ein EPoX Board mit einer derartigen Ausstattung daher. Zugaben wie die AirFlow-Kabel und der Neonlüfter könnten das Board durchaus für handwerklich ungeschickte und preisorientierte Käufer zu einer interessanten Alternative machen und die Biossettings sollten für jeden noch so kühnen Übertaktungsversuch ausreichen und gerade Besitzer eines "TBred" erfreuen. Die Standardvariante 8K9A2 lohnt unseres Erachtens weniger. Ohne die Masse an OnBoardkomponenten fällte es nicht nur in der Leistung sondern auch in der Ausstattung (LAN, FireWire) hinter das 8RDA+ zurück, welches mit gerade einmal 10€ Aufschlag die bessere Alternative bietet. Wer jedoch auf ein paar Prozent Leistung verzichten kann und keinen großen Wert auf Dual LAN und Dolby 5.1 Sound legt, könnte im 8K9A2+ sogar eine Alternative zum A7N8X Deluxe gefunden haben. Zumindest dann, wenn es auf ATA133 und Serial ATA Raid (0+1) sowie OnBoard LAN ankommt.

Schlussendlich muss jeder individuell entscheiden, welches Produkt seinen Anforderungen am ehesten gerecht wird, weshalb wir auf eine nur bedingt aussagekräftige Wertung verzichten wollen. Wer den Artikel aufmerksam gelesen hat, wird seinen Chipsatz und vielleicht auch sein Mainboard gefunden haben.

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