1000€ im Monat sparen und nicht reich werden

Rondalis

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Guten Tag,

ich habe mir gerade mal Gedanken gemacht, selbst ein radikaler Sparkurs von 1000€ und das konsequent jeden Monat über 10 Jahre würde gerade mal 120000€ Erspartes bedeuten, in Grafikkarten umgerechnet ca 100 RTX2080Ti.
Nun spare ich 20 Jahre diesen Betrag, ergibt 240000€, 40 Jahre und ich komme auf 480000€, wenn ich konsequent spare. Bei den meisten Menschen wäre das circa die Arbeitszeit im Leben bis zur Rente.

Ich schufte also theoretisch 40 Jahre um eine halbe Millionen ohne irgendwelche Einflüsse, wie Geldentwertung, persönliche Investitionen (Hausbau, neues Auto, Familiengründung ) zu berücksichtigen.

Um reich zu werden muss ich also zwangläufig auch ein Risiko auf mein Geld nehmen um den Sprung in ein Reichtum an Geld zu bekommen.

Ich will einfach mal Eure Meinungen hören, was Ihr vom Geld weglegen haltet und ob dies überhaupt sinnvoll ist oder ob man eher ein Splitting zwischen Investieren (Aktien, Wertpapiere, etc.) und Sparen machen sollte. Mir kam gerade mal der Gedanke und hoffe das ich hier ihn richtig gepostet habe. ^^
 
Historisch gesehen liefert die Marktrendite mit Wertpapieren etwa 7,1% Rendite p.a., bereits inflationsadjustiert.
Ob sich die Renditen der Vergangenheit in Zukunft wiederholen, kann dir nur ein Hellseher sagen. Das würde natürlich die Sparleistung immens erhöhen. Ich verstehe auch nicht, weshalb für dich Investieren und Sparen zwei paar Schuhe sind. Selbstverständlich musst du Risiken eingehen, um höhere Renditen als beim Tagesgeld zu erhalten. Die höheren Renditen sind ja gerade die Kompensation für das eingegangene Risiko. Geschenkt wird niemandem etwas.

Ich empfehle dir, dich einzulesen. Erste gute Anlaufstellen sind Genial einfach investieren (Weber) oder das Buch von Gerd Kommer.

PS: würden die €1.000 pro Monat mir 7% p.a. wachsen (historischer Schnitt bei Aktien) dann hättest du nach 20 Jahren etwa EUR 420k (26,4% Kapitalertragsteuer bereits berücksichtigt).
 
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Rondalis schrieb:
Ich will einfach mal Eure Meinungen hören, was Ihr vom Geld weglegen haltet und ob dies überhaupt sinnvoll ist oder ob man eher ein Splitting zwischen Investieren (Aktien, Wertpapiere, etc.) und Sparen machen sollte.

Abgesehen von der richtigen Idee, zur richtigen Zeit, mit den richtigen Partner und den richtigen Investoren - etwa Facebook - ist die Finanzgeschichte der allermeisten Wohlhabenden mit mehr als einer einzigen Einnahmequelle verbunden.
Das ist auch vollkommen logisch, denn genauso wie beim Lottogewinner ist die Chance, mit einer einzigen, risikobehafteten Möglichkeit enorme Renditen zu erzielen sehr gering.

D.h. zwangsläufig ist für die meisten ein breites Portfolio verschiedener Einnahmequellen die beste Idee, da dann stets das wegfallen einzelner Einnahmequellen kompensiert werden kann.

Ansonsten würde ich heutzutage ehrlich gesagt kaum oder eventuell sogar gar kein Geld mehr auf herkömmliche Art und Weise, etwa Tagesgeld, Sparbücher, ... anlegen.
Das 21. Jahrhundert ist von Hochtechnologie und Globalisierung geprägt. Nur noch sehr wenige erlernen einen Beruf und haben - wie früher - realistische Chancen den bis zu ihrem Lebensende auszuüben. Es ist eine Zeit des schnellen Wandels.
Auch aufgrund von Demographie und vielerlei Instabilitäten (etwa der ungleichen Wirtschaftsleistung der EURO-Länder) würde ich auf bisherige Sparpläne nicht mehr viel Wert legen.

Selbst der Immobilienmarkt hängt stark davon ab, ob in Zukunft noch ausreichend Bedarf und nicht erneute Krisen eintreten.

Das Einzige, was ausschließlich im Fall massiver Kriege oder Naturkatastrophen wohl als stabil wachsend angenommen werden kann, ist der Konsum. Insofern dürften Rohstoffe und Aktien so ziemlich die einzig langfristig sichere Investition sein.

Der technologische Fortschritt ist letztlich die einzige Konstante. Also Rohstoffe und Aktien.
 
Jetzt mal unabhängig davon was jeder für sich unter "reich sein" versteht, ist man ja nicht plötzlich reich, sondern der Weg dahin ist ja auch schon erstrebenswert. Wenn "reich sein" für jemanden bedeutet ein normales Leben zu führen, aber einfach "Fuck You Money" auf der hohen Kante zu haben, ist es vielleicht die Wunschvorstellung so viel Geld zu haben, dass man theoretisch bis ans Lebensende seinen Lebensunterhalt damit bestreiten könnte. Aber auch mit "Fuck You Money" für drei Jahre ist man schon reicher als mit gar keinen Reserven.
Egal was man nun unter (finanziellem) Reichtum versteht, sollte man dafür immer etwas Geld auf die Seite legen, meiner Ansicht nach. Ob man das jetzt mit Tagesgeld, Aktien oder was auch immer macht, ist jedoch eine sehr persönliche Entscheidung.

Aber richtig vermögend wird man eben selten durch Wertpapiere und klassisches Sparen, sondern durch unternehmerische Tätigkeit. Wenn man jetzt, sagen wir mal, anstrebt - ohne Firmengründung - Millionär zu werden, muss man schon fast in Richtung Immobilien gehen. Das ist eine der wenigen Möglichkeiten wie man gehebelt und einigermaßen risikolos (wenn man weiß was man tut) Vermögen aufbauen kann. Es sind nicht ohne Grund die meisten (Privat-)Millionäre durch Immobilien an ihr Vermögen gekommen.
 
Rondalis schrieb:
Um reich zu werden muss ich also zwangläufig auch ein Risiko auf mein Geld nehmen um den Sprung in ein Reichtum an Geld zu bekommen.
Es ist auch gar nicht so falsch, dass man nur über ein gewisses Investment bzw Risiko 'reicher' werden kann. Das, was du mit deinen eigenen Händen schaffst, ist relativ überschaubar. Wenn du aber dein Verdientes nicht ausgibst, sondern auf den Konsum verzichtest und das Geld einem Unternehmen gibst, dass damit hochproduktiv arbeitet, dann sollte dieses Geld über die Jahre mehr werden.

Du kannst nun dein Geld einfach über Fonds gestreut in quasi alle Unternehmen investieren, dann bekommst du die ~7% Rendite, einfach weil die globale Wirtschaft noch Jahrzehnte weiter wachsen wird und damit auch der Wert der Unternehmen. Warum? Das was der Kerl ab 1.05 sagt...

Auch die ärmere Hälfte der Welt will das konsumieren, was wird schon bekommen können.

Oder du suchst dir gleich einzelne Unternehmen raus, die deiner Meinung nach was Gutes machen und wachsen. Ich würde zB einfach ein paar Tesla-Aktien kaufen ;)
 
Ich denke, die Ideen und Ansätze vom TE sind absolut normal, nachvollziehbar und eben real vorhanden. ICh denke einfach mal darüber nach, ohne jede Gewähr.

Aber wie will man an Geld kommen, das man investieren kann? Als junger Mensch mit 18, 25 oder so, hat man ganz andere Ausgaben. Vieleicht Familie, da kann man nichts zurücklegen oder investieren. So zieht sich das dann hin, bis man eben älter wird. Wenn man dann Jahrelang geschuftet hat, ist einfach kaum bis nix da, um eben ab der Rente gut zu leben. Nur was juckt mich die Rente? Da kann ich kaum noch krauchen, benötige Pflege, einen Rollstuhl u.s.w . Also ich möchte garnicht als Rentner, nach 40 Jahren Arbeit leben, sondern VORHER !!
 
Tesla Aktien? Das ganze Unternehmen wurde schon als Ramsch eingestuft, da ihre Anleihen einen großen Teil der eigenen Mittel bestreitet und Musk hat nie wirklich verstanden, wie man sich an der Börse zu verhalten hat. Ja - ein Joint im Studio zu rauchen und von depressionartigen Zuständen zu sprechen ... so macht man Gewinn

https://www.marketwatch.com/story/h...bout-teslas-going-private-proposal-2018-08-09

Bzw auf die Pleite wird schon gewettet

https://www.cnbc.com/2018/03/26/traders-are-betting-heavily-against-teslas-junk-bonds.html

https://www.handelsblatt.com/finanz...html?ticket=ST-29016-IPvpmj1ebD2gqP42HtUI-ap4

Hiervon hat sich Tesla nie richtig erholt. Die Investoren fühlen sich nicht ernst genommen und lassen es Musk jetzt spüren.


Bei Aktien habt ihr nur das Problem, dass die ganze Karte auf einem Unternehmen gesetzt werden. Fonds und andere Produkte wie ETF streuen mehr - dafür ist der Gewinn aber auch nicht so hoch.


Trotz der aktuellen Banklage würde ich aber nicht mitgehen bei "keine Sparguthaben mehr". Man weiß nie, was es für Notfälle an Ausgaben gibt.
Immer 3-5 Gehälter auf dem Tagesgeldkonto vorhalten. Wertpapiere, egal welcher Art, sind da zu unflexibel, da man evtl. auch bei Minus verkaufen muss.
Ergänzung ()

Burki73 schrieb:
Aber wie will man an Geld kommen, das man investieren kann? Als junger Mensch mit 18, 25 oder so, hat man ganz andere Ausgaben.

Okay - das hängt wahrscheinlich vom Beruf und der aktuellen Situation ab. Nur ein Beispiel. Freunde und Kollegen fahren regelmäßig bei mir ins Ausland und machen teuere Urlaube. Ich persönlich spare mir das lieber und suche mir Entspannung die günstiger ist.

Burki73 schrieb:
Nur was juckt mich die Rente? Da kann ich kaum noch krauchen, benötige Pflege, einen Rollstuhl u.s.w . Also ich möchte garnicht als Rentner, nach 40 Jahren Arbeit leben, sondern VORHER !!
?
Vielen alten Leute, die in jüngeren Jahren auf sich geachtet haben oder zumindest etwas Sport getrieben haben, geht es im Alter nicht schlecht. Alt und gebrechlich muss nicht immer zusammenkommen. Mit 67 Jahren sind die Leute heute noch sehr fit. Sicherlich Fallschirmspringen wird nicht immer drin sein aber ein Pflegefall wird man trotzdem nicht automatisch.
 
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Hallo, Kausu

Ich akzeptier jede deiner Meinungen / Antworten. Das zeugt ja davon, das du dir um solche Dinge Gedanken machst.

Aber, ohne dich nun irgendwie " nieder zu machen" . In Deutschland arbeiten 10 Millionen Menschen oder mehr? Genaue Zahlen habem ich nicht, für Mindestlohn oder etwas mehr, viele haben noch weniger.. Da bleibt bei 1100 Netto oder eben noch weniger, nicht mal was übrig, um etwas zu sparen.
 
Du hast leider nicht zitiert, daher weiß ich nicht genau worauf du dich beziehst (doch nicht alles oder?^^).l

Gerade Leute mit wenig Einkommen, würde ich nie zu Einzelaktien raten und dann erst recht nicht von Spekulationsobjekten, denn nichts anderes sind Aktien von Tesla, Netflix etc.
Ich sage nicht, dass es schlecht ist solche Aktien zu nutzen aber man sollte wissen, worauf man sich einlässt und keinen Hype hinterherlaufen.


Falls du die SAche mit dem Sparen meinst. Wie gesagt. Ich kenne diese Personen nicht und ich glaube auch, dass es vielen schwer fällt zu sparen. Ich möchte jetzt auch nicht ins Fettnäpfchen treten aber du hattest ja erwähnt, das man mit 18/20 etc. andere Ausgaben wie Familien haben könnte. Ich kann nur von mir reden, aber als ich wenig Geld hatte, habe ich mich mit Absicht gegen Kinder entschieden. Das ganze wäre wahrscheinlich einen eigenen Thread würdig. Mindestlohnt ist halt die unterste Haltelinie, um Leben zu können - mit sparen wird da tatsächlich nicht viel, aber der Mindestlohnt soll dies auch gar nicht garantieren.

Ich kann nur von meinen Kollegen berichten (keine Hochverdiener! - eher Mittelschicht) und dort sehe ich immer wieder, dass für sowas dann doch Geld da ist aber zum sparen reicht es angeblich nicht.
 
Kausu schrieb:
Trotz der aktuellen Banklage würde ich aber nicht mitgehen bei "keine Sparguthaben mehr". Man weiß nie, was es für Notfälle an Ausgaben gibt.
Immer 3-5 Gehälter auf dem Tagesgeldkonto vorhalten.

Wobei das ja aber zwei verschiedene paar Schuhe sind: sinnvoller Notgroschen vs. Investitions-/Anlagestrategie um (nennenswertes) Vermögen aufzubauen.

Für ersteres sind z.B. Tagesgeldkonten natürlich sehr sinnvoll; ich bezog mich nur darauf, dass sie auch für mittlere Einkommen heutzutage keine sinnvollen Strategie zum Vermögensaufbau mehr sind.
 
Die Frage die ich mir Stelle ist, ob Zinsprodukte je wirklich sinnvoll waren um Vermögen aufzubauen.
Sicherlich hat eine Lebensberatung in den 70er und 80er recht Höhe Zinserträge geliefert aber im Vergleich zu Wertpapieren war die Spanne damals auch nicht berauschend.

Natürlich war es damals aber nicht so leicht Wertpapiere regelmäßig zu handeln und so günstig wie heute auch nicht.
 
Kausu schrieb:
Die Frage die ich mir Stelle ist, ob Zinsprodukte je wirklich sinnvoll waren um Vermögen aufzubauen.

Empirischen Studien zufolge hätte man mit einem 80-20 Mix aus Equities und Anleihen (also Zinserträgen) eine bessere Sharpe Ratio erzielt als mit reinen Aktieninvestments. Soll heißen, kaum weniger Rendite bei signifikant geringerer Volatilität, und daher einem besseren Risk-Return Profil. Daher sollten Zinsprodukte (sofern damit Anleihen gemeint sind, und nicht synthetische strukturierte Produkte wie Aktienanleihen o.ä.) durchaus in einem diversifizierten Portfolio berücksichtigt werden.
 
FreeZer_ schrieb:
Historisch gesehen liefert die Marktrendite mit Wertpapieren etwa 7,1% Rendite p.a., bereits inflationsadjustiert.

Das berücksichtigt jedoch sicherlich nicht die allgemeine, stark differente Marktsituation von vor dem 21. Jahrhundert, in der vor Allem in den letzten 30 Jahren vor dem Millenium DEUTLICH höhere Renditen erreicht wurden. Zurückzuführen ist das logischerweise auf Themen wie schlagartiger Globalisierung, dem Internet, und solchen Dingen.

Grundsätzlich legt man erfolgreich an, wenn man von der Materie beziehungsweise der Branche Ahnung hat und Chancen und Risiken abschätzen kann.
 
drckeberger schrieb:
Grundsätzlich legt man erfolgreich an, wenn man von der Materie beziehungsweise der Branche Ahnung hat und Chancen und Risiken abschätzen kann.

Branchen-Knowhow und daraus resultierende Übergewichtungen auf bestimmte Bereiche bzw. "Branchenwetten" zielen ja dann eher auf Stockpicking ab ("diese Aktie wird besser performen als seine Peers") bzw. Markettiming ("diese Branche ist derzeit unterbewertet"). Und genau das ist eben nicht der Grundstein erfolgreichen Anlegens, wenn man zahlreichen empirischen Forschungen Glauben schenken möchte.

Am besten wird der TE wohl damit fahren, möglichst effizient in das Marktportfolio zu investieren (sprich Welt-ETF mit möglichst günstiger TER bzw. TD) und den Anteil des riskant investierten Teils seines Vermögens an seiner Risikobereitschaft/Tragfähigkeit auszurichten. Letzteres einzuschätzen ist der schwierige Part.
 
Grundsätzlich ist es schon mal gut wenn man 1000€ einfach so auf die Seite legen kann. Mit diesem Geld kann man dann, das hast du ja bereits berechnet, ein ordentliches Eigenheim finanzieren.

Möchte man mehr, braucht man entweder einen mehr einbringenden Beruf oder eben Anlageformen mit höherer Rendite.

Die Anlageformen wurden hier bereits besprochen. Beim Thema Beruf gibt es aber auch Risiko- und -Zielabwägungen. Wie viel Freizeit möchte man haben? Ist einem der Arbeitsort (also, wo auf dem Planeten man konkret seine Arbeitsleistung erbringt) wichtig? Möchte man einem Arbeitgeber möglichst lange dienen? All das sind Punkte, die das Gehalt negativ beeinflussen können, die Lebensqualität aber überproportional verbessern können.


Gleichwohl gibt es einige Leute im Bereich Mindestlohn oder gar ALG II. Ja, diese können weniger sparen. Aber daran sollten sich die Leute, die mehr Geld verdienen bzw. die, die überhaupt Geld verdienen, nicht orientieren.

@FreeZer_

Welchen Welt-ETF würdest du denn konkret empfehlen?
 
Wobe ich persönlich ein Eigenheim nicht als Vermögen betrachten würde - es ist ein schöner Luxus keine Frage aber es kommt mit vielen Nachteilen.
Man muss sich nun selber um alle größeren Handwerksleistungen kümmern - Dach kaputt? Andere rufen den Vermieter an und du musst jetzt selber vergleichen.
Selbst ein Eigenheim was heute 2018 mit allen Schnickschnack fertigstellt werden würde, ist in spätestens 20 Jahren veralteter Plunder und eine Wertsteigerung dürfte höchstens das Grundstück in einer beliebten Gegen nachsich ziehen.
Du bist unflexibel und an einen Ort gebunden, was bei Umzug, Scheidung oder neuer Liebe nachteilig sein kann.
Du kannst schlecht vor nervigen, unfreundlichen Nachbarn "fliehen".

Hier ein ganz guter Bericht da
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/Wenn-keiner-Omas-Haus-will,sendung295354.html

Wie gesagt - ich finde Eigenheime sehr schön und spare auch auf eines im Leben an, aber man sollte ein Eigenheim nicht als Anlage betrachten - zumindest nicht, wenn es sich um ein selbstbewohntes Haus handelt.
 
Ich finde schon, dass man auch das Eigenheim als relativ flexible Anlage betrachten kann. Heutzutage ist
der Verkauf (z. B. durch Online-Börsen) doch sehr einfach und schnell geworden.

Wenn ich also bereits als junger Mensch den Mut und den Willen habe, diese 120.000 €, die der Threadersteller erwähnt in 10 Jahren eisernen Sparens zu erwirtschaften und mir dann eine kleine Immobilie kaufe (am besten mit kleiner oder gar keiner Kreditaufnahme) habe ich einen guten Grundstock gelegt um zum einen noch besser sparen zu können (Kaltmiete fällt weg und die zusätzlichen Betriebskosten einer eigenen Immobilie sollten diese nicht übersteigen) und zum anderen eine reale, relativ sichere Wertanlage im Hintergrund zu haben.

Habe ich dann den Willen und den Mut weiterhin eisern zu sparen (natürlich nicht zu sehr an der Substanz der eigenen Immobilie "Werterhalt"), kann ich weitere 10 Jahre später meine kleine Immobilie recht zügig veräußern und mit meinen anderen Ersparnissen beispielsweise eine grö0ere Immobilie erwerben (z. B. für meine Familie) oder ich kann (insofern auch ein minimalistischer Lebenstil in Frage kommt) Privatier werden und mich vom Erwerbsleben verabschieden.

Wenn man kein Erbe (oder großes, zufälliges Glück im Lebenslauf) hat und möchte sich trotzdem finanziell unabhängiger machen ist eisernes Sparen und Eigenimmobilie meiner Ansicht nach schon eine sehr gute Alternative zu riskanten, spekulativen Investitionen.
 
FreeZer_ schrieb:
Branchen-Knowhow und daraus resultierende Übergewichtungen auf bestimmte Bereiche bzw. "Branchenwetten" zielen ja dann eher auf Stockpicking ab ("diese Aktie wird besser performen als seine Peers") bzw. Markettiming ("diese Branche ist derzeit unterbewertet"). Und genau das ist eben nicht der Grundstein erfolgreichen Anlegens, wenn man zahlreichen empirischen Forschungen Glauben schenken möchte.

Sicherlich schwer quantifizierbar, allerdings werden bei solchen Studien die subjektive Wahrnehmung des eigenen Wissensstandes, bzw. das des untersuchten Individuum, nicht berücksichtigt. Informationsvorteile durch tatsächliches Know-How können zwar fehlleiten, tun dies in idealisiertem (theoretischem) Kontext nicht.
 
Rondalis schrieb:
Um reich zu werden
...., sollte man einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen.

Als Angestellter ohne Führungsverantwortung ist man selbst in gut bezahlten Branchen immer nur ein besserer Sklave. Heute wird man bezahlt und nicht mehr geschlagen, wirklich viel verändert hat sich für Besitzlose nicht.

Um reich zu werden muss man entweder seine müden Kröten gut anlegen. Wir alle, die wir uns mit Hardware beschäftigen hatten das Insiderwissen, dass sich nach ZEN der AMD Kurs gut entwickjlen würde. Das es so gut läuft, hätte icvh nicht erwartet, ich bin nach vervierfachung meiner Anlage wieder ausgestiegen. Wäre ich drin geblieben, wäre es jetzt eine Vervierzehnfachung in 2,5 Jahren. Das sind natürlich seltene Glückfälle, aber wie
FreeZer_ schon erklärte, ist auch mit sicheren breit gestreuten Aktien viel drin, Vergiss die Dividente nicht, der Kurs ist nur eine Größe


AMD.JPG


Oder, als zweite Weg ist mühsam und läuft über die Selbstausbeutung der Selbstständigkeit. Dazu ist als sichere Bank entweder ein gut bezahltes Studium als Jurist oder Arzt hilfreich mit dem dann hohem Risiko und 80h Wochen in der eigenen Praxis, oder man muss gute Ideen haben

Und der dritte Weg ist immer reich zu heiraten oder einfach reiche Eltern zu haben, Ob das ein Seegen oder eine Qual ist, muss jeder für sich entscheiden. Erfolgreiche Eltern sind aus bestimmten Gründen erfolgreich, ihre KLinder werden in der Regel früh mit viel Disziplin und wenig Freiraum getrimmt. Kann man mögen, muss man nicht.
 
Idon schrieb:
@FreeZer_
Welchen Welt-ETF würdest du denn konkret empfehlen?

Ich denke, es ist relativ egal, welcher Anbieter den ETF auflegt - grundsätzlich würde ich auf geringe laufende Kosten achten (niedrige Total Expense Ratio; sowie ggf. vergleich des Tracking Errors in der Vergangenheit). Hier dürfte man auf jeden Fall welche mit einer TER von nur 0,1-0,18% bekommen (Vanguard FTSE All World oder HSBC, Lyxor MSCI World). Damit ist man denke ich was die laufenden Kosten angeht schon bestens aufgestellt. Die genaue Auswahl würde ich dann danach vornehmen, welcher dieser ETFs z.B. bei dem eigenen Broker kostenlos besparbar ist - so kann man auch noch die 1-2% Gebühren beim Kauf (wenn auch einmalige Kosten) ebenfalls noch sparen. So ist eigentlich mit sehr geringem Aufwand bereits eine nahezu effiziente Kapitalallokation in Aktien herstellbar.
Dann ggf. noch etwas Streuung in andere Assetklassen (Anleihen, Real Estate (z.B. in Form von REITs), ggf. Gold) und dann sollte man eigentlich sehr gut aufgestellt sein. Bei dem ganzen eben immer die eigene Risikotragfähigkeit im Blick halten und im Zweifel lieber zu wenig riskant anlegen, als zu viel.


@rotkäppchen: das ist Self-Confirmation bias feinsten. AMD ist ein stark kapitalisierter Titel an der Börse, und es gibt garantiert kein in Internet-Foren verbreitetes "Insiderwissen", welches nicht längst eingepreist wurde. Natürlich hat AMD die Erwartungen deutlich übertroffen und daher auch die entsprechenden Kursanstiege. Dennoch sollte man hier aufpassen, nicht ex-post den Fehler zu machen, zu denken dass diese Entwicklung ja vorhersehbar war und man deshalb ein guter Investor sei mit Know-How dieser Branche. AMD ist kein Pennystock bei dem kleinere Käufe und Verkäufe direkt dir Kurse treiben - ich würde es hier für fahrlässig halten, zu glauben dass es in öffentlichen Computerforen breit gestreutes "insiderwissen" gegeben hat, welches nicht von institutionellen Anlegern die tatsächlich die Kurse treiben längst analysiert und bepreist wurde.
Der aktuelle Stand der Forschung inklusive Ergebnis zahlreicher empirischen Studien zeigt, dass es für den normalen Privatanleger ohne Insiderwissen (bitte berücksichtigen, was Insider Informationen wirklich bedeutet! Zu glauben, dass man diese Branche besser einschätzen kann nur weil man sich in der Freizeit viel damit beschäftigt und in Foren diskutiert ist beileibe kein Insiderwissen) nicht möglich ist, dauerhaft den Markt zu schlagen. Daher ja die Empfehlung, sich einfach dir durchschnittliche Marktrendite zu sichern (durch Welt-ETF) bei gleichzeitig möglichst geringen Kosten, die diese Rendite schmälern (niedrige TER und TD).
 
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