2 Fragen zu neuer HDD

HeinMueck

Lt. Commander
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Moin,

ich habe mir heute eine 2TB Festplatte gekauft (Seagate Desktop HDD). Meine alte HDD ist die 2TB Seagate Barracuda Green, die laut Lesegeschwindigkeit verschiedener User mit 110MB/s dann doch etwas langsamer sein sollte als die jetzt bestellte mit 180MB/s.

Die neue wollte ich für Spiele verwenden, die alte für Daten. Wie sollte ich die neue am besten formatieren? Es gibt da ja Einstellungen zu der Clustergröße oder wie man das nennt.

Dann noch die Frage: Man kann HDDs ja unter Windows ausschalten, wenn sie nicht genutzt werden. Angenommen man schaltet sie ab statt sie im Leerlauf drehen zu lassen. Erhöht sich die Langlebigkeit dadurch stark?
 
Die Clustergröße einfach auf Standard lassen, dann werden 4KB-Cluster verwendet. Abschalten lassen kann man sie, wenn sie nicht dauernd ein- und wieder ausgeschaltet wird, dann verkürzt sich durch die häufigen Starts die Lebensdauer. Das verträglichste im normalen Desktop-PC ist immer noch, sie einfach durchlaufen zu lassen, damit umgeht man auch die nervigen Lags, die durch das Anfahren entstehen können.
 
Das abschalten von HDDs dient primär 2 Dingen:

a) man spart Strom
b) die Kopfe werden geparkt und somit gibt es keine Probleme falls die HDD runter fällt oder man mit Schmackes gegen das Gehäuse stößt.

Prinzipiell wäre es möglich, das es Vorteilhaft ist, das sie länger halt, aber wahrscheinlich hält sie eher weniger lang, weil die Mechanik häufiger benutzt wird, die die Köpfe in die Parkposition bewegt und die Spindel rauf und runter dreht (Umdrehungen pro Minute).

Mal abgesehen davon: Imho hättest Du für Spiele lieber eine SSD kaufen sollen, das hatte viel mehr gebracht, bei moderat höheren Preisen.
Formatieren mit GPT und NTFS ... Clustergröße Automatisch.
 
Frage 1: Nix machen, Standard lassen
Frage 2: Rein theoretisch ja, praktisch ... nein. Und das Anschalten und neu hoch drehen belastet ja auch. Wenn du Pech hast, stirbt dir die Platte einfach so nach 5 Minuten.
 
Mydgard schrieb:
die Kopfe werden geparkt und somit gibt es keine Probleme falls die HDD runter fällt
Aber nur bei kleinen Stürzen, die HDD sind selbst mit geparkten Köpfen empfindlich und schon ein freier Fall aus 20cm auf einen harten Boden kann ausreichen sie auch dann zu schädigen oder komplett zu zerstören!

Mydgard schrieb:
Formatieren mit GPT
GPT hat nichts mit der Formatierung zu tun, sondern mit der Partittionierung, als der Aufteilung des logischen Adressraumes der Platte. Bei 2TB kann man auch noch MBR wählen, das ist egal, außer man möchte mehr als 4 Partitionen anlegen, dann ist GPT im Vorteil oder man will davon mit aktivem UEFI Secure Boot booten, dann muss es GPT sein.

Smily schrieb:
Wenn du Pech hast, stirbt dir die Platte einfach so nach 5 Minuten.
Genau, gerade bei neuen HDD ist das Ausfallrisiko besonders hoch, weil man nie weiß wie diese bisher behandelt wurden. Außerdem ist bei neuen technischen Geräten die Ausfallwahrscheinlichkeit am Anfang immer besonders hoch, weshalb Profis auch immer erst BurnIn Tests machen, bevor sie HW produktiv nutzen.

Da aber Ausfälle immer und auch spontan passieren können und nicht nur HW-Ausfälle Daten gefährden, sind Backup von allen Daten die man nicht verlieren möchte, sowieso immer Pflicht! Diese Backups gehören auf ein Medium welches in einem anderen Gehäuse steckt, wie einer USB Platte die sonst nur im Schrank liegt, einem NAS oder in der Cloud. Ein Backup ist es auch nur, wenn die Daten weiterhin auf der internen Platte vorhanden sind, dort also nicht gelöscht werden, z.B. um Platz zu schaffen!
 
Mydgard schrieb:
Mal abgesehen davon: Imho hättest Du für Spiele lieber eine SSD kaufen sollen, das hatte viel mehr gebracht, bei moderat höheren Preisen.
Formatieren mit GPT und NTFS ... Clustergröße Automatisch.

2TB SSD Speicher sind mir momentan noch zu teuer...


Apropos speichern und weglegen: Gibt es nicht neuerdings diese optischen Laufwerke, mit denen man super langlebige Disks produzieren kann. Bei mir wären so ca. 100 GB (eigentlich erstmal nur 50GB), die ich gerne noch außerhalb meines PCs speichern würde. Oder ist ein ordentlich weggepackter USB Stick ebenfalls Jahrzehnte lang haltbar sofern selten benutzt?

edit: Habe mir die Frage wohl schon selbst beantwortet. Geht offenbar sehr gut mit USB-Sticks.
 
Zuletzt bearbeitet:
NAND Speicher ist kein guter Langzeitspeicher. Man geht bei nagelneuen NANDs guter Qualität (das ist oft schon ein Problem bei USB Sticks, gerade in den biligen steckt gerne der letzt Mist an NAND was die Qualität betrifft, nimm eine von Lexar oder SanDisk) von 10 Jahren Data Retention Time aus. Die halbiert sich je nach Quelle pro 5 bzw. 10°C meht Lagertemperatur und daher wären Jahrzehnte wohl nur bei entsprechend tiefen Temperaturen zu machen, aber was nutzt das, wenn man nach 10 oder 20 Jahren dann festellen muss, dass es doch nicht geklappt hat? Oder es keine HW mit dem passenden USB Anschluss mehr gibt? Oder das Filesystem von aktuellen Betriebssystemen / Dateiformat nicht mehr unterstützt wird? Schau mal in die Vergangenheit, dann wirst Du bei entsprechend alten Datenträgern auf all solche Probleme stoßen!

Langzeitarchivierung ist ein echtes Problem und für den Heimanwender am Besten damit zu lösen, dass man die Daten auf HDDs mindestens doppelt (also auf 2 HDDs je eine Kopie) hält, diese regelmäßig prüft und auch nach einigen Jahren mal austauscht.
 
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