3TB-Festplatte werksseitig mit MBR formatiert - wie geht das?

Gerry.F

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Hallo zusammen,

habe ich mir kürzlich als Backupspeicher eine 3TB-Festplatte von Intenso zugelegt (OS: Win8.1-64bit).

In der Datenträgerverwaltung wurde eine komplette 2,92 TB große Partition mit FAT32-Formatierung angezeigt, die gleich auf NTFS umgestellt wurde.
Bei einem Blick in die Datenträger-Eigenschaften wurde jedoch als Partitionsstil "Master Boot Record (MBR)" angegeben.

Wie geht das? Ich dachte, mit MBR lassen sich gerade einmal Partitionen bis 2TB ansprechen/verwalten?

Um aber vorsorglich Problemen aus den weg zu gehen, habe ich das komplette Volume gelöscht, per Rechtsklick "Zu GPT-Datenträger konvertieren" gewählt und die gesamte Partition neu erstellt.
Beim Löschen des Volumes schien kurzzeitig das schraffierte Rechteck der MBR-Gesamtpartition kurz in zwei unterschiedlich große Rechtecke aufgeteilt, weshalb ich aus reiner Neugierde alles noch mal in MBR konvertierte. Und siehe da: Jetzt wurden auf einmal zwei Partitionen angezeigt - 2048 GB + 746,52 GB - von denen sich die zweite aber nicht mehr formatieren ließ.

Jetzt meine Fragen:

Was wird bei Festplatten über 2TB gemacht, dass der komplette Speicher als eine MBR-formatierte Partition sichtbar (und offensichtlich nutzbar) ist?

Könnte es theoretisch irgendwelche Probleme geben, wenn man einen solchen Datenträger im MBR-Stil belässt und bis zu Füllgrenze vollspeichert?

Lässt sich eine GPT-Festplatte evtl. an anderen Geräten (z.B. Smart-TVs, Netzwerk-Routern) nicht verwenden?


Schönen Tag noch,
Gerhard.
 
Müsste über die Sektorengröße gehen, wenn man die vergößert müsste auch MBR mehr fassen können.
 
MBR > 2,2 TB ist möglich, wenn die Sektor Größe 4K ist. Das wird durch viele externe Gehäuse mittlerweile verwirklicht.

Könnte es theoretisch irgendwelche Probleme geben, wenn man einen solchen Datenträger im MBR-Stil belässt und bis zu Füllgrenze vollspeichert?

Sollte das Gehäuse mal den Geist aufgeben, so kannst du die Festplatte nicht ausbauen und intern anschließen.

Lässt sich eine GPT-Festplatte evtl. an anderen Geräten (z.B. Smart-TVs, Netzwerk-Routern) nicht verwenden?

Das ist leider noch sehr sehr oft so.
 
Gerry.F schrieb:
Was wird bei Festplatten über 2TB gemacht, dass der komplette Speicher als eine MBR-formatierte Partition sichtbar (und offensichtlich nutzbar) ist?

4k Sektoren
http://www.heise.de/ct/hotline/FAQ-Festplatten-mit-4K-Sektoren-1378642.html

Gerry.F schrieb:
Könnte es theoretisch irgendwelche Probleme geben, wenn man einen solchen Datenträger im MBR-Stil belässt und bis zu Füllgrenze vollspeichert?
Du kannst kein Windows davon booten (bzw nur wenn du die 3TB in mehrere Partitionen aufteilst)

Gerry.F schrieb:
Lässt sich eine GPT-Festplatte evtl. an anderen Geräten (z.B. Smart-TVs, Netzwerk-Routern) nicht verwenden?
Das kann durchaus passieren, ja!

smuper schrieb:
Sollte das Gehäuse mal den Geist aufgeben, so kannst du die Festplatte nicht ausbauen und intern anschließen.
Wie kommst du darauf? Fast jede aktuelle Desktop Festplatte hat 4k Sektoren und läuft problemlos als MBR in aktuellen Systemen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Gerry.F
Öffne mal die Eingabeaufforderung und gib folgenden Befehl ein:

wmic diskdrive get bytespersector,model

Wird für deine externe Platte als Ergebnis 4096 ausgegeben, emuliert der SATA-to-USB-Bridge-Chip des USB-Gehäuses logische 4k-Sektoren. Damit kannst man mittels MBR bis zu 16 TiB verwalten

smuper schrieb:
Gerry.F schrieb:
Lässt sich eine GPT-Festplatte evtl. an anderen Geräten (z.B. Smart-TVs, Netzwerk-Routern) nicht verwenden?[/B]
Das ist leider noch sehr sehr oft so.
Das ist aber auch bei den 4k-Sektoren der Fall. Momentan ist generell der Anschluss von Festplatten mit mehr als 2,2 TB an Fernsehern oder allgemein Unterhaltungselektronik nicht unproblematisch.

/Edit
highwind01 schrieb:
Das hat nichts mit den emulierten 4k-Sektoren von USB-Festplatten zu tun. Interne Festplatten haben zwar physische 4k-Sektoren, emulieren aber aus Kompatibilitätsgründen 512-Byte-Sektoren.

highwind01 schrieb:
Wie kommst du darauf? Fast jede aktuelle Desktop Festplatte hat 4k Sektoren und läuft problemlos als MBR in aktuellen Systemen.
Fällt der Bridge-Chip aus und die Platte wird deshalb intern angeschlossen, fällt die zusätzliche Emulationsschicht weg. Ergo, die Zuordnung der Daten zu den Sektoren stimmt nicht mehr. Die Folge: Die Partition wird um 1/8 kleiner erkannt und das Dateisystem und die in der Partition befindlichen Daten sind nicht mehr zugreifbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kommst du darauf? Fast jede aktuelle Desktop Festplatte hat 4k Sektoren und läuft problemlos als MBR in aktuellen Systemen.

Die Platten haben alle 4K Sektoren aber simulieren nach außen 512 Bytes (512e). Die Chipsätze der Gehäuse emulieren dann auf 4K zurück um die Möglichkeit der MBR Initialisierung zu geben.

Nennt sich dann z.B. in der Geizhals Beschreibung einer WD Green 4 TB: "Advanced Format (4KB Sektoren mit Emulation (512e))"
 
Diese 4k Emulation in den USB-SATA Bridgechips der USB Gehäuse, vor allem bei denen von fertig konfektionierten USB Platten oft zu finden, verhindert übrigens den Zugriff auf die Daten, wenn man die Platten dann mal intern anschließt. Dann muss man sie neu partitionieren (MBR geht dann bei 3TB nicht mehr!) und formatieren. Beachte das, falls es mal Probleme gibt, Du kein Backup hast, Daten retten willst und der "schlaue" Ratschlag kommt, die Platte doch mal aus dem Gehäuse zu holen und intern anzuschließen! Das wird nicht klappen, dann brauchst Du ein anderes Gehäuse, welches ebenfalls diese 4k Sektoremulation macht.
 
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