Allgemeine Fragen zum Clonen / Datenübertragung

Tschuldigung

Ensign
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Nov. 2014
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Hallo.

Ich habe mehrere themenverwandte Fragen zum Festplattenclonen, die ich hier kurz zusammenfassend stellen möchte. Ich kenne das Programm "Macrium Reflect", habe es aber selber noch nicht verwendet. Dürfte ja kein Hexenwerk sein.

Mir stellt sich die Frage, ob ein Clonprogramm wirklich sein muss, oder es imn Einzelfall auch ein reines Koperen des "Stammverzeichnisses" ausreicht.

Szenario 1:
Eine sekundäre interne Festplatte soll aus Kapazitäts- und Performancegründen getauscht werden. Es ist keine Systemplatte, es wurden aber teilweise Programme auf diesem Laufwerk installiert. Würde in diesem Fall das reine Kopieren sämtlicher Dataien (also auch alle versteckten und ggf. Systemdateien) ausreichen? Oder ist die Verwendung eines Clonprogramms grundsätzlich zu bevorzugen?

Szenario 2:
Angenommen, man hat eine Grundinstallation vorgenommen, die man bei einem Restore einfach exakt so wiederverwenden könnte (oder möchte). Also, Windows mit den gewünschten User-Settings, die Grundprogramme, usw.
Nun verhält es sich ja normalerweise so, dass bei einem Festplattentausch die neue Festplatte in der Regel größer ist, mindestens aber gleich groß.
Wenn nun der "Nutzinhalt" der Quellfestplatte klein genug ist, um auf eine kleine Zielfestplatte zu passen, ist das dann möglich?
Beispiel: Quellfestplatte hat 500GB Kapazität, verwendet sind nur 60GB. Zielfestplatte hätte z.B. 80GB
Es geht in diesem Falle ja nur um die Sicherung des derzeitigen Speicherinhaltes der Platte, um ggf. im Bedarfsfall wieder auf eine größere Platte "spiegeln" zu können.
Könnte das Cloneporogramm dann meckern? Mir hat mal jemand gesagt, dass auch der leere Bereich "geclont" würde, also um bei dem Beispiel zu bleiben auch die 440GB "leerer Raum".

Szenario 3:
Eine externe Platte nur mit Bilddateien: Hier sollte wohl zur Spiegelung / Datensicherung das stupide Kopieren auf eine weitere Zielfestplatte ausreichen, oder?

Falls die Fragen absolut Newvie-mäßig erscheinen: Ich bin Berufsmusiker, und leider kein IT Experte. Daher klingen meine Fragen ggf. auch etwas holprig, oder vielleicht auch nicht. :p
 
Für Szenario 2 würde ich dism verwenden:
Beispiel-Installation erstellen und mit dism zusammenpacken. Man erhält eine .wim-Datei, welche auch auf kleinere Datenträger angewendet (apply-image) werden kann. Man kann sogar eine, per Setup installierbare, wim-Datei erstellen, welche sich anfühlt, wie eine reguläre Installation, aber die benötigten Tools sind schon vorinstalliert. Sind ein paar Kommandozeilene Befehle und schon hat man, was man braucht.
Benötigt aber zweifelsohne etwas Einarbeitungszeit.

Szenario 3 würd ich auch Dism verwendet. Erst das gewünschte Verzeichnis capturen und dann in eine bestehende Wim-Datei integrieren. Vorteil: Die Speicher-Datei wächst nur um die veränderten Dateien. Gleich gebliebene Dateien werden nicht doppelt gespeichert. Nachteil: Wenn Dateien wieder benötigt werden, müssen sie erst aus der Wim-Datei enpackt werden. Dies kann man ganz einfach z.B. mit Bandizip oder wieder direkt mit Dism.

Szenario 1 hatt ich nocht nie, ich installiere grundsätzlich alles immer unter der Systemfestplatte. Da kann ich nicht weiterhelfen.

Falls es dich interessiert, kannst du mich gerne anschreiben. Hab sehr gute Erfahrungen mit dem Tool gemacht und verteile alle meine Windows-Installationen damit und verwende es auch zur Sicherung bestimmter Ordner auf Netzlaufwerke.
 
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Zu 1: kopieren geht auch
Zu 2: es kommt auf das clone Tool an, aber prinzipiell geht es.
Zu 3: da reicht auch kopieren.
 
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Tschuldigung schrieb:
Würde in diesem Fall das reine Kopieren sämtlicher Dataien (also auch alle versteckten und ggf. Systemdateien) ausreichen?
Ja. Wenn der Laufwerksbuchstabe gleich bleibt.

Szenario 2: Ich benutze Acronis True Image (mit Macrium Reflect vergleichbar), damit ist das kein Problem.

Szenario 3: Ja. Ich benutze dafür FreeFileSync. Ist schneller als Windows. Kannst du auch für Szenario 1 einsetzen.
 
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Hey, super für die vielen schnellen Antworten.

Damit kann ich sicherlich schon was anfangen, lieben Dank!

Auch wegen dem Hinweis mit dem Laufwerksbuchetaben: Ja, natürlich, das muss beachtet werden. Eigentlich kann ich das ganze ja mal ohne Scheu testen. Nur weil ich eine Kopie gezogen habe, ist der Quelle ja nicht tot. Ein kurzer Austausch der HDD tut ja nicht weh, um zu gucken, ob es geklappt hat. :)
 
Zu Szenario 1:

Im Prinzip sollte deine Idee funktionieren, es gibt aber Ausnahmen: Es gibt Programme, deren Kopierschutz an ein bestimmtes Laufwerk gebunden ist. Da kann es sein, dass manche Programme auf einem anderen physischen Laufwerk nicht laufen werden. COMOS fällt mir da spontan ein, von daher musst du über den Kopierschutz und dessen Arbeitsweise deiner Software mal recherchieren. Weil Grundsätzlich, die notwendigen com-dlls liegen ja in den Common Files deiner Systemplatte, sind registriert und auch die Registry ist ja entsprechend geschrieben.
Allerdings muss die neue Festplatte dann auch den selben Laufwerksbuchstaben wie die alte Platte bekommen...

Zu Szenario 2:

Es kommt auf dein Clone-Programm an. Es gibt welche, die Festplatten nur exakt 1:1 clonen können, sprich Quelllaufwerk muss exakt gleich groß sein wie das Ziellaufwerk. dann gibt es Software deren Ziellaufwerk auch größer sein darf und dann gibt es Software, wo es lediglich drauf ankommt, dass die Daten ausreichend Platz haben. Das musst du aber in der Doku deiner Clone-Software nachlesen, was wie rum geklont werden kann.

Zu Szenario 3:
Ja, wenn es sich nur um reine Musik/Foto/Dokumente handelt, die du sichern willst und keine Programmdateien, dann reicht ein stupides kopieren aufs Sicherungslaufwerk. Du kannst das ganze eventuell noch etwas komfortabler gestallten, wenn du ein Tool ala Robocopy dazu verwendest, um sowas automatisiert durchzuführen. Oder per Windows Aufgabenplanung mit Trigger Anschluss von externem Speichermedium..
 
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Der Vorteil an dism ist halt, dass nichts installiert werden muss und es bei Windows schon dabei ist. Ein Beispiel für ein Capture wäre:
Code:
dism /capture-image /imagefile:test.wim /capturedir:test /compress:max /name:"Test"
Im Verzeichnis muss es ein Unterverzeichnis "test" mit Inhalt geben. Gespeichert wird in die Datei test.wim.
Muss aber als Administrator ausgeführt werden.
 
Nicht um den eigenen Beitrag zu pushen (ist ja alles beantwortet), sondern einfach um ein Feedback zu geben, oder falls jemand über die Suche darauf stolpert:

Ich habe das Tool "Macrium Reflect" benutzt, und alles ging wesentlich einfacher als gedacht. Aus meiner Sicht auch für ungeübte Heimanwender benutzbar.

Die Zielfestplatte einfach in einer externen USB Dock beschrieben, dann komplett ausgetauscht.
Änderung des Laufwerksbuchstabens war natürlich notwendig (es handelte sich nicht um die Systemplatte).
In diesem Fall wurde eine alte 80GB Platte auf eine 240GB geklont.
Die Zielplatte hatte dann zunächst auch nur eine Partition von 80GB, aber in der Datenträgerverwaltung von Windows einfach das Volume erweitern, fertig. Schon hat man die volle Kapazität.

Auch die installierten Programme auf dieser Platte starten völlig ohne Probleme, es gab keinerlei Verhaltensauffälligkeiten.

Einzig festgestellt habe ich, dass insgesamt drei Icons im Startmenü (von Programmen auf dieser neuen Platte) durch Standardicons ersetzt wurden. Das fand ich etwas unlogisch, stört mich aber nicht weiter.

Also, keine Angst vor dem Clonen: Aus meiner Sicht alles nur halb so doppelt.

Danke für die stets kompetente Hilfe hier im Forum!
 
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