Alte Kameras ersetzen?

Twostone schrieb:
Smartphones machen meiner Ansicht mach entweder langweilige oder künstliche Bilder, kein Vergleich mit dem, was eine Kamera abliefern könnte. Aber für jemanden, der einfach nur losknipsen will ohne viel Mühe, liefern sie sehr gute Ergebnisse, und sie haben ja auch in den letzten 20 Jahren riesige Schritte nach vorn gemacht. Kameras eher weniger, aber die waren vor 20 Jahren auch schon deutlich weiter als damals die Smartphones und gehen in eine deutlich andere Richtung, ehrlich gesagt muß da nicht so viel gemacht werden.
Wuerde mich interessieren wie Du auf die Aussage kommst dass bei Kameras in den letzten 20 Jahren nicht viel passiert ist. Wenn ich mir einen Vergleich der Canon und Nikon Topkameras von 2002 und heute anschaue dann habe ich nicht den Eindruck dass die Zeit stehen geblieben ist. Waehrend damalige DSLRs noch sehr ihren analogen Pendants aehnelten (z.B. AF Sensoren, Belichtungsmessung) sind heutige Kameras technologisch komplett anders aufgebaut. Inflationsbereinigt kosten die heutigen Modelle sogar deutlich weniger als damals. Und mit der neuen Sony A9 III mit Global Shutter wurde dieses Jahr eine der groessten Innovationen in der Geschichte digitaler Vollformatkameras eingefuehrt.
Natuerlich koennen auch damalige Kameras gute Bilder machen, aber es braucht deutlich mehr Fachwissen um die Schwaechen zu kompensieren und, je nach Motiv, mehr Ausschuss (unscharf, Belichtungsreihen etc.) fuer das gleiche Resultat wie mit aktuellen Kameras. Die groesste Schwaeche ist aber die niedrige Aufloesung zusammen mit dem AA Filter. Mehr als 12 MPxiel und ohne AA Filter duerfen es fuer den fotografischen Einsatz heutzutage durchaus sein,
BTW, vor 20 Jahren gab es noch nicht wirklich Smartphones im heutigen Sinne mit eingebauten Kameras. Damals waren eher noch Windows CE PDAs (z.B. iPAQ H6340 von Compaq) mit Telefonfunktion der letzte (Schmerz)schrei. Erste Smartphones mit (einfachen) Kameras kamen ein bisschen spaeter.
 
schneup schrieb:
Die groesste Schwaeche ist aber die niedrige Aufloesung zusammen mit dem AA Filter. Mehr als 12 MPxiel und ohne AA Filter duerfen es fuer den fotografischen Einsatz heutzutage durchaus sein
Es gibt doch durchaus höher auflösende Kameras ohne AA-Filter? Über die 12MP sind die schon lange hinaus.

schneup schrieb:
Wuerde mich interessieren wie Du auf die Aussage kommst dass bei Kameras in den letzten 20 Jahren nicht viel passiert ist.
Okay, die Aussage war wohl etwas ungenau. Der Umstieg von DSLR auf DSLM war schon ein großer Schritt nach vorn, auch für den Anwender. Die Aussage bezieht sich jedoch eher auf die Software der Kamera in Bezug auf den hier benötigten Anwendungsfall. Klar, wir haben mittlerweile in fast allen aktuellen Kameras Motiverkennung, Tracking, Geotagging, und noch viele andere Funktionen, die in älteren Kameras noch nicht oder nicht so gut vorhanden waren.

Dennoch ist und bleibt die Kamera ein Werkzeug, das man richtig handhaben muß und den Umgang damit auch erst einmal lernen muß. Die Kamera-Apps der Smartphones greifen deutlich stärker in das Ergebnis ein und nehmen dem Knipser deutlich mehr ab. Klar, würde man das gleiche Motiv mit einer "richtigen" Kamera und der nötigen Erfahrung ablichten, kriegt man ein deutlich besseres Ergebnis hin, aber das ist eben nicht plug'n'play, Smartphones kauft man, App installiert man, und bam! gute Fotos, die man sofort online posten kann. Ohne Mühe, ohne lange Einarbeitung.

Nehme ich meine alte DSLR noch einmal als Beispiel. Als ich mir die kaufte, hatte ich auch ein Handy mit Kamera. Das Handy machte Bilder in SVGA-Auflösung (640x480 und 800x600), mit Glück konnte man etwas erkennen in dem Pixelbrei. Klar, auch da, man musste nur ein Knöpchen drücken und hatte ein Bild. Das schnell verrauscht war, meistens kontrastarm. Von der Bedienung nicht viel anders als die meisten, grundlegenden Kamera-Apps. Sensor-Größe und Objektiv-Brennweite waren vergleichbar mit aktuellen Smartphones, deren Sensoren tatsächlich endlich ein wenig gewachsen sind.

Die DSLR machte damals super Bilder mit wahnsinnigen 5MP. (2005 dann der Umstieg auf gigantische 14,4MP, und diese Kamera nutze ich auch heute noch ab und an). Bedienung? Auch nicht anders als heute. Passendes Objektiv drauf, ein paar Rädchen drehen, ein wenig am Objektiv herumfummeln, ggf. noch kurz ins Menü für eine besondere Einstellung, und dann Knöpchen drücken, und das Bild war bereit für die Entwicklung/Nachbearbeitung.

Nehme ich heute ein aktuelles Smartphone, habe ich eine immense Auflösung (verglichen mit damals), bis hoch zu angeblichen 200MP. Brennweite? Vergleichbar mit damals. Blende? Ein wenig besser geworden. Sensorgröße? Vergleichbar, wenn auch ein wenig größer, aber dafür ist auch die Auflösung explodiert (die tatsächliche Bildpunktgröße auf dem Sensor ist also deutlich kleiner). Ergebnis? Um Welten besser als damals.

Nehme ich eine aktuelle DSLM. Sensorgröße? Ok, mittlerweile gibt's auch schon KB und Mittelformatsensoren neben APS-C und µFT. hat sich ein wenig getan. Auflösung? Ja, angestiegen, aber nicht explodiert wie bei den Smartphones und Handykameras. Objektive haben sich ein wenig weiterentwickelt, die Verarbeitung der Gläser ist präziser geworden (moderne Objektive bilden mir manchmal ein wenig zu scharf ab, es dürfte manchmal auch gerne etwas weicher sein). Je nach Objektiv hat sich an der Lichtstärke nicht viel getan. Bildqualität? Ähnlich gut wie damals.

Fazit: Während ich damals mit Handykameras kaum eine Chance hatte, wirklich gute Bilder zu machen, schafft es heute jeder mit dem Smartphone, passable Bilder zu schießen ohne großen Aufwand.
Mit einer Kamera steht man jedoch in dieser Hinsicht ein wenig auf der Stelle (und das ist imho auch gut so). Ja, die Software der Kamera greift auch ein wenig in die Entstehung und das fertige Bild ein, aber bei Weitem nicht so drastisch, wie das bei Smartphones der Fall ist (und auch das ist gut so, denn wer will, kann das auch bei der Nachbearbeitung noch deutlich besser nach seinem Willen machen).

Es hat sich bei Kameras nicht viel getan: Ich nehme eine alte Kamera, ich nehme eine neue Kamera. Ich stelle alles ein, ich mache Bilder, die Auflösung der neuen Kamera ist etwas höher und das Bildrauschen ein wenig geringer, aber es sind beides gute Bilder.

Ich nehme ein altes Handy und ein neues, mache zwei Bilder. Das eine ist sch***e, das andere kann man durchaus mal ins Netz stellen oder in der Verwandschaft herumzeigen. Kein Wow-Effekt, dafür aber ein annehmbar gutes instant-Foto.

Kameras haben sich nicht weiterentwickelt. Und das ist gut so. Lasst uns unsere Drehregler, unsere Blendenringe und abertausend Einstellungen. Wird ein Bild nix, dann war's zu 99,9% meine Schuld, und nicht die der Kamera. Immer noch nicht.
Ergänzung ()

That said, natprlich ist es leichter geworden, mit einer aktuellen DSLM einzusteigen und sie nimmt einem auch schon sehr viel ab. Der Ausschuss ist weniger geworden als noch zu guten, alten analogzeiten oder auch älteren DSLRs.

Aber im Vergleich haben Handykameras deutlich stärker zugelegt, auch wenn (oder gar weil) sie eine andere Nische bedienen.
 
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Twostone schrieb:
Es gibt doch durchaus höher auflösende Kameras ohne AA-Filter? Über die 12MP sind die schon lange hinaus.
Ich habe von alten DSLRs gesprochen. Bei aller Liebe zu alter Technik wuerde ich mit Kameras die nicht mindestens 12 MP bieten nicht mehr arbeiten weil es den Aufwand nicht wert ist. Noch besser Modelle ohne AA Filter, aber die sind normalerweise deutlich neuer.
Twostone schrieb:
Die Aussage bezieht sich jedoch eher auf die Software der Kamera in Bezug auf den hier benötigten Anwendungsfall. Klar, wir haben mittlerweile in fast allen aktuellen Kameras Motiverkennung, Tracking, Geotagging, und noch viele andere Funktionen, die in älteren Kameras noch nicht oder nicht so gut vorhanden waren.

Dennoch ist und bleibt die Kamera ein Werkzeug, das man richtig handhaben muß und den Umgang damit auch erst einmal lernen muß. Die Kamera-Apps der Smartphones greifen deutlich stärker in das Ergebnis ein und nehmen dem Knipser deutlich mehr ab.
Wuerde ich so nicht unterschreiben. Die ersten DSLR lieferten Bilder die nachtraegliuches Nachschaerfen zwingend erforderten, genau aus dem Gedanken heraus dass Profis einen passenden Workflow fuer die Arbeit etablieren. Mit der Einfuehrung bezahlbarer Amateur-DSLRs wurde dieses Prinzip mit der Zeit aufgegeben weil Amateure out-of the-Box fertige Bilder haben wollten. Deshalb wurden die jpeg Engines immer aufwendiger und heutige DSLMs liefern sowohl gebrauchsfertige jpegs wie RAW Bilder fuer die, die den Aufwand der Bildbearbeitung nicht scheuen. Aber natuerlich muss man sich mit einer hochwertigen Kameras intensiv beschaeftigen damit man ueberhaupt ein Verstaendnis fuer die ganzen Optionen entwickelt. Die Lernkurve fuer moderne Kameras ist jedenfalls nicht flacher geworden.
Twostone schrieb:
Nehme ich meine alte DSLR noch einmal als Beispiel. Als ich mir die kaufte, hatte ich auch ein Handy mit Kamera. Das Handy machte Bilder in SVGA-Auflösung (640x480 und 800x600), mit Glück konnte man etwas erkennen in dem Pixelbrei.
Wenn Du ein paar Jahre zurueckgehst dann war es bei DLSRs/Digitalkameras auch nicht anders. Die Minolta RD175 war 1995 eine der ersten digitalen SLRs unter 10'000 Mark und hatte 3 Sensoren (2x Gruen, 1xBlau/Rot) mit jeweils 0.38MP. Interpoliert gab es damit 1528x1146 Pixel (~1.75 MP). Der Crop Faktor lag bei 2. Das ganze in einem Consumergehaeuse. Von der Bildqualitaet einer guten Filmkompaktkamera wie der Olympus Mju II war diese meilenweit entfernt. Die ersten digitalen Consumerkameras hatten Mitte der 90er ebenfalls nur 640x480 Pixel und lagen um 600US$. Inflationsbereinigt entspricht das heute einem hochwertigen Smartphone. Die ersten brauchbaren und bezahlbaren digitalen Consumerkameras kamen ab 2000 auf den Markt (z.B. Nikon Coolpix 990, Olympus C-3030Z oder Canon Powershot G Serie). Mit 3MP hatten sie eine ausreichende Aufloesung um als Alternative zu Kompaktfilmkameras zum mitnehmen in Frage zu kommen (sofern man bereit war das noetige Geld dafuer auszugeben).
Kameras wurden bei Smartphones eingefuehrt als die Technologie als nettes Zusatzfeature nicht mehr prohibitiv teuer war. Als immer dabei Kamera haben sie seither Kompaktkameras komplett verdraengt. Der Kameramarkt ist seit 2010 um >90% geschrumpft (wobei die DSLR/DSM Verkaeufe recht stabil blieben).
Twostone schrieb:
Objektive haben sich ein wenig weiterentwickelt, die Verarbeitung der Gläser ist präziser geworden (moderne Objektive bilden mir manchmal ein wenig zu scharf ab, es dürfte manchmal auch gerne etwas weicher sein). Je nach Objektiv hat sich an der Lichtstärke nicht viel getan. Bildqualität? Ähnlich gut wie damals.
Auch Objektive haben sich massiv weiterenwickelt. Nebst Einfuehrung neuer Glassorten sind auch Asphaeren mittlerweile bei normalen Objektiven keine Seltenheit. Vergleich mal ein Minolta 1.4/50mm mit der neuesten Sony Inkarnation 1.4/50mm GM (Sony hat 2006 die Kamerasparte von Konica-Minolta uebernommen, deshalb duerfte noch einiges an Minolta DNA in Sony Kameras/Objektiven enthalten sein). Das Minolta hat 7 Linsen in 5 Gruppen, das neue Sony 14 Linsen in 11 Gruppen, darunter 2 Asphaeren und 1 ED Element. Seit einigen Jahren gibt es auch recht guenstig Objektive mit Lichtstaerken unter 1.0 die trotzdem eine vernuenftige Bildqualitaet bieten, z.B. das Laowa Argus 0.95/33mm.
Leider gibt es aber auch den Trend die Objektive zu unterdimensionieren und elektronisch nachzuhelfen. Ein ganz uebles Beispiel ist das Canon RF 24-105mm STM. Im Test bei Opticallimits haben sie bei 24mm ohne Korrektur eine Vignettierung von >12 Blendenstufen gemessen. Mit aktivierten Korrekturen war es zwar nicht mehr auffaellig aber es duerfte mit einer massiven Rauscherhoehung in den Bildecken einhergehen. Leider gibt es noch andere Consumerobjektive mit aehnlichen Designkompromissen und duerfte bei einigen Anwendern zu Enttaeuschung fuehren.
Mit der gegenwaertigen Preisentwicklung bei Kameras und Objektiven wird leider auch die Einstiegshuerde immer groesser, zumindest wenn man Vollformat machen moechte. Deshalb werden sich viele sehr genau ueberlegen ob es sich lohnt 1-2 kEuro in die Hand zu nehmen um das Smartphone abzuloesen. Aber es macht halt Spass mit einer richtigen Kamera zu arbeiten und danach die Bilder geniessen zu koennen. Ob mit aktueller Technik oder schon leicht angestaubter ist tatsaechlich kein grosser Unterschied. Ich nehme zwar meine Sony A900 nur noch selten in die Hand aber die Bilder die ich damit gemacht habe bestehen auch heute noch jeden Test.
 
schneup schrieb:
Leider gibt es aber auch den Trend die Objektive zu unterdimensionieren und elektronisch nachzuhelfen. Ein ganz uebles Beispiel ist das Canon RF 24-105mm STM. Im Test bei Opticallimits haben sie bei 24mm ohne Korrektur eine Vignettierung von >12 Blendenstufen gemessen. Mit aktivierten Korrekturen war es zwar nicht mehr auffaellig aber es duerfte mit einer massiven Rauscherhoehung in den Bildecken einhergehen. Leider gibt es noch andere Consumerobjektive mit aehnlichen Designkompromissen und duerfte bei einigen Anwendern zu Enttaeuschung fuehren.
Prinzipiell mag ich opticallimits, allerdings sind sie komplette "Hater" und zwar generelle objektiv, aber nur objektiv unter ihren eigenen Standards, wenn es darum geht "moderne, kostengünstige" Design zu testen, die eben elektronische Korrektur benötigen.

Was opticallimits so gerne als "grottenschlechte" Eckenperformance verkauft, resultiert ganz oft einfach nur darauß, das die Objektive Korrektur einen anderen Bildwinkel produzieren als nominell genannt. Das RF 16mm zb ist eher ein 14,5mm ohne Korerktur. Dennoch testet opticallimits nicht diesen "16mm Crop" sondern nunmal das RAW-Bild, auch wenn das eigentlich weitwinkliger ist (ist in Summe noch etwas komplizierter, da diagnoale, vertikaler und horizontaler Bildausschnitt betrachtet werden müssen aber fangen wir nicht damit an..).

DIese 12 Blendenstufen dunklen Ecken werden nicht etwa "aufgehellt", so wie du das beschreibst, sondern sie sind nach der Korrektur schlichtweg nicht mehr "zu sehen", da sie komplett "weggeschnitten", bzw. aus dem finalen Bild "rausgestreckt" werden. Deine Annahme dass die Ecken massiv rauschen ist daher grundfalsch. Richtig ist, dass man in den Ecken an Bildschärfe und Detail verliert, da die Bilder durch Transformation auf den richtigen Bildwinkel gestrechted werden und natürlich gibt es bei allen Objektiven eine gewisse Vignettierung, aber eben bei weitem keine 12 Blendenstufen sondern nur 2,5. Auch das 24-105 ist ohne Korrektur eher ein 22,5-105, daher ist diese Art der Bewertung einfach nur fragwürdig und führt leider ganz oft zu einer Verteufelung der Objektive.

Ich würde das Teil btw auch nicht anfassen, dennoch ist das Objektiv deutlich besser als du und opticallimits es hier darstellen. Für viele Leute eine echte Alternative (wenn man z.B. eh ganz oft abglendet arbeitet oder zb sehr leicht und dennoch flexibel unterwegs sein möchte).

Übrigens: Opticallimits beschreibt das sogar im Text, aber anscheinend ist dir das entgangen:
"However, in all fairness, Canon doesn't even allow disabling distortion correction for in-camera JPEGs. If we follow this guidance, the results are actually more "normal". There's still some very heavy vignetting at 24mm at f/4 but one stop down, it's quite acceptable actually."

Ich frage mich ja immer wen diese reine "RAW-PErformance" denn eigentlich interessiert, würde man doch eh nie so verwenden...
 
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schneup schrieb:
Ich habe von alten DSLRs gesprochen.
Die Sony Alphas gibt es schon seit 2006, nächstes Jahr werden sie volljährig. Für manche ist das schon alt. Für Smartphones ist das schon vorzeitlich.
Imho war's auch erst kurz nach der Jahrtausendwende, daß digitalkameras für Konsumenten interessant und Massentauglich wurden. Die ersten DSLM waren ja auch eher uninteressant, wenn man schon eine DSLR besaß, hat man über die Unzulänglichkeiten und Kinderkrankheiten ersterer nur geflucht und ist ur DSLR zurück.

schneup schrieb:
Deshalb wurden die jpeg Engines immer aufwendiger und heutige DSLMs liefern sowohl gebrauchsfertige jpegs wie RAW Bilder fuer die, die den Aufwand der Bildbearbeitung nicht scheuen.
Da muß ich passen, bis auf vielleicht eine mittlere zweistellige Zahl an Bildern habe ich seit meiner ersten DSLR immer nur in RAW aufgenommen. Für jpegs hatte ich ja immer mal eine kompakte in der Tasche. Die Dinger wurden einem ja nach der Jahrtausendwende geradezu nachgeworfen, gab es ja schon für deutlich unter £500. Auch heute noch finde ich es eine Verschwendung, mit einer "richtigen" Kameras nur jpegs aufzunehmen. Da kann man sich auch einen Bugatti kaufen und einen Esel davorschnallen, statt ihn vollzutanken.

schneup schrieb:
Auch Objektive haben sich massiv weiterenwickelt. Nebst Einfuehrung neuer Glassorten sind auch Asphaeren mittlerweile bei normalen Objektiven keine Seltenheit.
Kein Wunder, denn mittlerweile ist Serienproduktion auch kostengünstig möglich. Das war im letzten Jahrtausend noch nicht der Fall, da mussten asphärische Linsen in mühevoller Kleinarbeit gefertigt werden. Auch die alte Bleivergütung ist gewichen, was Manche durchaus auch mal bedauern. Aber wir reden hier über eine Entwicklung von über einem halben Jahrhundert, also länger noch als die digitalkameras.

Zum Vergleich: Das erste iPhone kam 2007 auf den Markt. Klar hat es auch von den Entwicklungen bei Objektiven profitiert. Aber selbst meine kleine Ixus5 machte damals noch deutlich bessere Bilder.

schneup schrieb:
Leider gibt es aber auch den Trend die Objektive zu unterdimensionieren und elektronisch nachzuhelfen.
Persönlich finde ich den Hang zu "perfekten" Objektiven mit skalpellartiger Schärfe über den gesamten Bildbereich, ohne Verzeichnung und ohne Vignettierung einen Rückschritt. Die Schärfe darf imho gerne in den Randbereichen etwas abfallen und eine leichte Vignettierung sollte jedes Objektiv aufweisen dürfen. Sonys 70-200GM2 zum Beispiel ist mir schon bei Offenblende viel, viel zu scharf. Allerdings wird da auch schon viel über firmware getrickst.

That said, mein Pentax 77 ist ebenso knackscharf, auch ohne daß die Firmware da eingreifen muß. Mein SAL50/1.4 aus 2009 ist mir ebenso lieb wie das etwas neuere 50/1.4Z, weil sie scharf, aber nicht so übermäßig scharf sind, daß man sich daran schneidet, und beide haben eine schöne Vignette. Bei aktuelleren Objektiven füge ich oft über andere GeLis eine künstliche Vignette hinzu, um das Bild ein wenig angenehmer zu gestalten (meine alten, analogen Objektive aus dem letzten Jahrtausend hatten alle eine Vignettierung, gehört für mich zum Foto dazu!).
 
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Austronaut schrieb:
Liegt es an den Kameras oder an mir?
Ich möchte eigenlich nicht lange an der Blende rumschrauben und habe immer den Automatikmodus genutzt.
Die Bilder kommen mir bei nicht optimalen Lichtverhältnissen sehr dunkel unscharf oder rauschig vor.
An der Technik liegt es meistens nicht.
Die richtige Auswahl, Einstellung und Bedienung einer Kamera (Gehäuse+Objektiv) ist entscheidend.

In Innenräumen brauchst du auch nicht an der Blende "rumschrauben", da diese dann um genügend Licht einfangen zu können geöffnet werden sollte. Das kannst du auch eine Teilautomatik übernehmen lasse: Zeitautomatik (manuelle Vorgabe der Blende, Rest automatisch).

Dunkle, verrauschte oder unscharfe Bilder deuten auf eine falsche Kombination von Objektiv, Belichtung und Umgebungshelligkeit hin.
Mit lichtstarken Zoombjektiven oder Festbrennweiten lässt sich das ebenso verbessern wie mit einem Stativ, Aufhellblitz oder alternativ der Smartphone-Weg mit nachträglicher Bildentrauschung per separater Software.


Austronaut schrieb:
Also entweder ich nehme mein Smartphone oder ich kaufe mir gleich eine aktuelle Kamera?
Es kommt auf das Objektiv an, weniger auf das Alter der Kamera.
Welche Objektive stehen dir zur Verfügung?

Wenn du eine lichtstarke Festbrennweite einsetzt, welche vom Bildwinkel her zum Motiv under Räumlichkeit passt, kannst du stimmungsvollere Bilder erhalten als mit einem Smartphone.

Zudem ist die Bedienung intuitiver, da die wichtigen Funktionen auf einer physikalischen Taste liegen und die Kamera direkt auslösen kann. Beim Handy muss erst das Display entsperrt, der Kameramodus aufgerufen und dann noch mit dem Finter an der richtigen Stelle ausgelöst werden. Also weniger spontan.


Handykameras haben Schwächen, ob und wie relevant diese sind kommt immer auf die Erwartungen, die technische Referenz und die Situation an.
Hier mal ein ähnliches Beispiel:
https://www.gutefrage.net/frage/welche-kamera-ist-besser-canon-eos-90d-vs-samsung-galaxy-s20-ultra
 
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commandobot schrieb:
Welche Objektive stehen dir zur Verfügung?
Für die Eos das Standard 15-55 F3.5 - 5.6 Objektiv
Vielleicht wäre ein Nachrüsten auf eine Festbrennweite keine schlechte Idee.
 
Austronaut schrieb:
Für die Eos das Standard 15-55 F3.5 - 5.6 Objektiv
Für eine APS-C ist die Brennweite schon recht gut, aber das Objektiv ist nicht sonderlich lichtstark. Ich kniopse zwar auch ganz gerne mal mit einem f/2.8;t/5,6 in Innenräumen, aber ohne indirekte, starke Beleuchtung ist das entweder nur tagsüber im Sommer oder mit verhältnismäßig langer Verschlußzeit möglich, letzteres ist oft bei bewegten Motiven wiederum nicht so prickelnd.

Wenn Zoom, würde ich sowieso eher eine durchgängige Blende empfehlen (auch ein Innenzoom ist nicht verkehrt). Für Innenräume bist Du mit f/2.8 bzw. t/4 besser dran.
 
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Austronaut schrieb:
Für die Eos das Standard 15-55 F3.5 - 5.6 Objektiv
Vielleicht wäre ein Nachrüsten auf eine Festbrennweite keine schlechte Idee.
Wenn du das Geld hast, dann schau doch, ob du gebraucht ein 35 mm 1.8 bekommst. Damit kann man schön das Fotografieren lernen.
 
Austronaut schrieb:
Für die Eos das Standard 15-55 F3.5 - 5.6 Objektiv
Vielleicht wäre ein Nachrüsten auf eine Festbrennweite keine schlechte Idee.
Dann schau dir mal das Sigma 18-35mm f1.8 an.
Das ist eines der lichtstärksten Zoomobjektive und mit hervorragender optischer Abbildungsleistung.
sigma-foto.de/objektive/18-35mm-f18-dc-hsm-art/uebersicht/
heise.de/preisvergleich/?cmp=116169&cmp=934581&active=0

Alternativ eine Festbrennweite zwischen 20 und 30mm Brennweite.
heise.de/preisvergleich/?cmp=116169&cmp=44774&cmp=898035&cmp=148230&active=0
 
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