AMD A-Serie

HummelBommel

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Hallo,

welche Besonderheit hat eigentlich die AMD A-Serie? Ist in der CPU eine GPU integriert, oder wie muss man sich das vorstellen? Ich habe mir das Produkt A12-9800 APU 7th Gen genauer angeschaut. Warum steht da eigentlich eine 12 und worauf deutet die 7. Generation hin?
 
Die Besonderheit ist, dass diese Chips besonders schlecht sind... ;)

Das ist noch auf Basis der alten AMD Bulldozer Architektur, nur eine Weiterentwicklung und die ist halt schon in der 7. Generation, weil uralt. Das sind Heizkraftwerke ohne besondere Leistung und mit hohem Verbrauch.

Bei den APUs sind in der Tat zusätzliche Schaltungen für die Grafikausgabe integriert. Das haben auch aktuelle Ryzen APUs, wie z.B. der Ryzen 3 3200G.
 
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davon würde ich die finger lassen, das ist der vorgänger von ryzen. a12 ist einfach ein produktname bzw. klassifizierung.

edit: " Das haben auch aktuelle Ryzen APUs, wie z.B. der Ryzen 3 3200G. " --> Die auch dringend! zu empfehlen sind, wenn du dich für APUs bzw. APU Systeme interessierst.
 
Sehr schön finde ich die Zusammenfassung vom elektronik-kompendium.de dazu:
Die meisten Modell der Baureihe A von AMD basiert auf der sogenannten Bulldozer-Mikroarchitektur. Das Ergebnis der Entwicklung dieser Architektur kann man als Desaster bezeichnen. Neben der viel zu schwache Single-Thread-Leistung, werden Gleitkomma- und SIMD-Berechnungen nur unzureichend unterstützt. Die besondere Schwäche dieser Architektur ist die Verbindung zwischen den Rechenkerne an das Gesamtsystem. Deren Anbindung ist bereits mit der Rechenleistung von zwei Kernen überfordert. Gemeint ist das die Recheneinheiten mangels Nachschub verhungert sind. Das Potential der Leistungsfähigkeit der Bulldozer-Architektur konnte also niemals wirklich abgerufen werden. Über die Bulldozer-Generationen hinweg hat man immer wieder daran optimiert, was aber nicht viel gebracht hat.
 
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Ich habe hier auch noch irgendwo so eine CPU rumliegen (A8-3850). Die Grafikleistung ist eigentlich nicht schlecht.
Nur ist das gesammte Paket eine absolute Hitzequelle. TDP von weit 130 Watt! Deshalb hab ich den eigentlich nie gross gebraucht.

Einen Ryzen 3200G ist da um Welten besser! Habe erst neulich für den Schwager einen Asrock A300 gebaut. Ich war extrem überrascht was diese CPU Leisten kann. Gerade auch die Vega 8 ist wirklich Top!
 
Naja, das bei Gleitkomma- und SIMD-Berechnungen verbreitet das Kompendium aber eine alte Halbwahrheit. Ein Bulldozer-Modul schafft entweder zwei 128b FP/SIMD-Berechnungen oder eine 256b pro Taktschlag. Das ist weniger als Intel, aber dass es weniger als die alten Phenom II (AMD K10) wäre, ist ein absoluter Mythos, denn K10 konnte pro "echtem Kern" nur eine 64b FP oder SIMD Berechnung durchführen, für 128b brauchte K10 zwei Takte eines "echten Kerns".

Was richtig ist, ist, dass vor allem der Decode (nur ein Decoder für je zwei Kerne und L1-Cache von Bulldozer so schlecht waren, dass wenig Software so geschrieben war, Bulldozer auszulasten. Dieses Problem wurde aber mit jedem Nachfolger der ursprünglichen Bulldozer verbesert und der A12-9800 ist nicht Bulldozer, nicht dessen Nachfolger Piledriver (Trinity/Richland), nicht Piledrivers Nachfolger Steamroller (Kabini, Kaveri, Godaveri), sondern die zweite Auflage des Steamroller-Nachfolgers Excavator (Carrizo -> Bristol Ridge) und da ist dieses Problem weit weniger drastisch, als beim ursprünglichen Bulldozer.

Zwei Punkte bleiben:
1. Bristol Ridge ist in 28 nm gefertigt und die ersten Ryzen-APUs "Raven Ridge" in 14 nm. Dass 14 nm mehr Performance per Watt erlaubt, liegt auf der Hand.
2. Ryzen bringt wesentlich mehr Decoder, nämlich wieder einen pro Kern, und wesentlich mehr Cache (Bristol Ridge hat keinen L3, Raven Ridge hat 8 MiB L3) mit. Sowas kostet auch mehr Strom, als würde man darauf verzichten, aber Ryzen hat konkurrenzfähige Fertigung, was die AMD FX und A Prozessoren seit Intel Ivy Bridge nicht hatten.

Daneben hat natürlich eine zwei Jahre jüngere Raven Ridge APU natürlich auch eine wesentlich aktuellere GPU, Vega statt R7.

P.S.
TDP zwischen Britol Ridge und Raven Ridge sind nicht vergleichbar, weil die alten AMD-Prozessoren noch mit TDP einen theoretisch absoluten Maximalverbrauch angaben und AMD bei Ryzen den Prozessor so lange übertaktet, bis diese Grenze erreicht wird. Die theoretischen Werte der alten FX und A Prozessoren werden in der Praxis extrem selten erreicht. AMD FX, also Bulldozer und Piledriver auf dem Desktop, hatte extrem verbrauchsstarke Northbridges. Die APUs dieser Generation haben das aber nicht.
 
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Ich muss nochmal auf die eigentliche Frage zurückkommen. Für welche Zielgruppe ist die A-Serie denn gedacht und muss man sich die Architektur so vorstellen, dass im Prozessor eine Grafikeinheit enthalten ist?
 
Die Dinger sind einfach alt und nur auf AM4 portiert worden. Zielgruppe? Keine Ahnung, aber sie haben eine Grafikeinheit. Die Athlons (200GE, 3000G) und der Ryzen 3 3200G sind das, was Du wirklich in der Preisklasse kaufen willst.
 
Die Zielgruppe war und ist, unerfahrenen Kunden, die nur auf MHZ und Anzahl der Cores geguckt haben oder noch immer gucken, das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Die Architektur vereinfacht: CPU und GPU auf einem Die.
 
Ja, der Prozessor enthält einen Grafikchip. Der Grafikchip greift auf den normalen RAM zu. Carrizo und Bristol Ridge unterstützen dafür sogar AMD HSA, womit ein gemeinsamer Speicherbereich im RAM von CPU und GPU genutzt werden kann, während ältere APUs bis einschließlich Richlanbd einen abgetrennten Adressbereich im RAM brauchen, was sich im BIOS/UEFI und/oder Betriebssystem umstellen lässt.
 
HummelBommel schrieb:
Für welche Zielgruppe ist die A-Serie denn gedacht
Vor den Ryzen CPUs mit Grafikeinheit halt für PCs die keine große Leistung brauchen und auch keine Grafikkarte, also für Leute die bissel im Internet surfen, Mails abrufen, Musik hören und Videos gucken
 
@sloven
Als die Architektur neu war, war sie in der Regel so günstig zu bekommen, dass es durchaus sinnvoll sein konnte, sich dafür zu entscheiden. Heute wird man solche Prozessoren und Mainboards vermutlich vorrangig als Ersatzteile kaufen, nicht für völlig neu gebaute Rechner.
 
HummelBommel schrieb:
Ich muss nochmal auf die eigentliche Frage zurückkommen. Für welche Zielgruppe ist die A-Serie denn gedacht und muss man sich die Architektur so vorstellen, dass im Prozessor eine Grafikeinheit enthalten ist?

Grundsätzliche Einsatzorte für so etwas wären typische Büros und Sekretariate, wo für den E-Mail Verkehr und Schreibkram keine großartige Leistung benötigt wird und eventuell auch kaum Budget zur Verfügung steht.

Dieses "ist doch praktisch Müll", wie es die anderen durch die Blume etwas netter ausdrücken, würde ich nicht so stehen lassen. Jedes Produkt hat seine Berechtigung und vor allem seine Käufer am Markt.

Würde ich das Ding kaufen? Nein.
 
Ich hab auch schon gehört, dass sich Leute mit den Dingern einen Heimserver (NAS) gebaut haben, weil die Teile wohl ziemlich wenig Strom verbrauchen.
 
HummelBommel schrieb:
Ich muss nochmal auf die eigentliche Frage zurückkommen. Für welche Zielgruppe ist die A-Serie denn gedacht und muss man sich die Architektur so vorstellen, dass im Prozessor eine Grafikeinheit enthalten ist?
Im Grundgedanken ist AMD's A-Serie ein relativ guter Erfolg , für kleine und günstige Multimedia-Systeme CPU und Grafiklösung auf ein einziges CPU-Package zu packen . Wichtig war für solche Systeme da insbesondere eine vernünftige Speicherausstattung .

Für den Gedanken an "AMD Fusion" hatte AMD letztlich primär auch den damaligen Grafikkartenhersteller "ATI" aufgekauft .

Wenn wir da dann mal bei der ersten "AMD-Fusion" Reihefür sogenannte "APUs" ( auch eine Wortschöpfung von AMD ) bleiben , so war AMD's Sockel FM1 damals mit einer Verschmelzung von leicht überarbeiteten K10 - CPU-Cores ( bekannt vom Athlon II / Phenom II ) mit bis zu 400 Radeon HD 6xxx - Shader-Cores ein fast sensationeller Durchbruch , wo Intel insgesamt kaum nur ansatzweise etwas gegen zu setzen hatte .

Was war der Zweck von "AMD Fusion" ?

Wirklich nicht nur günstige , sondern auch sehr kompakte Desktop- / und HTPC - Systeme zu entwickeln und anbieten zu können , womit da auch gleichzeitig die damaligen Ketten von "Chipset-Grafiklösungen" in der Northbridge früher Boards gesprengt , und erheblich geweitet werden konnten.

Die damals schnellste Mainboard - Chipsetgrafik war eine Radeon HD 4290 + DDR3 - "Sideback - Cache" ca. 2007 , die kaum für damals aktuelle Spiele in minimalen Settings reichte . Die A8-3850(K) samt Radeon HD 6550D brachte nahezu einen Meilenstein von "Factor X" in den Systembereich ohne dedizierte Grafikeinheit .

Diesen Erfolg portierte AMD über die "Bulldozer-Architektur" dann relativ erfolgreich auch in spätere OEM-Systeme . ( Ab AMD A10-7700 lief bei schnellem Ram im DC - Modus sogar ein Spiel wie GTA V zumindest in 720p in niedrigem Preset brauchbar )

Step II war der Übertrag dieser Technologie in Notebooks , wo AMD mit Turion II und Phenom II ( untertaktete Athlon II ) ohne dedizierte Grafikkarte gegen Intels Core i - 2000 - Reihe garnichts mehr reißen konnte .

Ab A8 -7xxx ( M) wurde AMD damit auch bei Notebooks für günstige Gesamtpakete gegen Intel im Notebook-Sektor wieder interressant .

Zwischenzeitig brachte AMD auf dem Sockel AM1 dann noch einen sehr starken Konter gegen Intels Atom-Serie mit derem Bestausbau "Ion" , wo seinerzeit eine Nvidia Geforce GT 9400m im Mainboard - Chipset bedeutete .
Das AM1 - Topmodell war die Athlon 3850 mit 4 Jaguar-Cores und 256 AMD VLIW 4 - Cores für Grafik .
( Die " Jaguar-Cores " kommen übrigens auch in den momentanen Konsolen von Sony uns Microsoft zum Einsatz ... da sind es dan halt 2 × 4 CPU - Cores )

Die ersten AMD-Prozessoren für den neuen Sockel AM4 waren über den OEM - Hersteller HP dann die A10 und A12 - Series , welche zwar im Top-Ausbau der AMD A10-7870K mit 512 GCN - Grafikshadern recht ähnlich waren , aber damit aufzeigten , daß die sogenannten "APUs" für optimale Performance gefälligst mit vernünftig scnellem RAM kombiniert zu werden hatten . Das hatten etliche OEM's AMD da durch Geiz und Gewinngier schon reihenweise mit der A10-7850K gehörig vermasselt mit oft lediglich 1 × 8 GB DDR3 - 1333 bis 1600 . Mit 2 × 4 GB DDR3 - 1866 bis 2133 waren da durchaus Systemleistungssteigerungen von teils mehr als 50 % bei der A10-7850K gegenüber lediglich 1 × 8 GB DDR3 - 1333 drin .

Die AMD A12 - 9800(K) sollte mehr oder weniger nur noch mal konkret das lange durch falsche Systemkonfiguration verschenkte Leistungspotenzial der A10-7870K aufzeigen . Dieses gelang nachvollziehbar in späteren Tests mit 2 × 8 GB DDR4-2133 bis 2400 im Dual-Channel - Modus sogar .

Damit legte AMD insgesamt schon sehr wichtige Grundsteine für die Ryzen "G" - Series , dieaber wegen der nach wie vor durch den RAM limitierenden Performance nicht mit mehr als 8 - 11 Vega-CUs auf den Markt kommen .

AMD hatte damit vollkommen recht , denn bereits eine Ryzen 3 - 2200g dürfte an 2 × 8 GB DDR4 - 2933 "DR" deutlich flotter abschneiden als eine A10-7870K mit 2 × 8 GB DDR3 - 1866 SR , oder gar nur 1 × 16 GB DDR3 - 1600 .

Mit " Fusion " hat AMD damit tatsächlich seine erste Hürde gemeistert , CPU und Grafikcores für kompakte und günstige Systeme & Notebooks passabel innerhalb eines Halbleiter - Bauteils ( APU ) zu vereinen.

Intel war durch diesen Konkurrenzdruck zwar auch nicht untätig , konnte bis heute aber keine entsprechende APU im selben PLV anbieten . Es gibt zwar "Intel Iris Pro" - Kombiprozessoren mit 64 bis 128 Mbyte ED - Ram , aber die sind vergleichsweise zum Nutzen doch gegenüber AMD sehr teuer .

Ich denke , daß sich diese "Kernverschmelzung" künftig noch weiter entwickeln wird .

Dazu muß neben Bedarf entweder deutlich flottere RAM-Technologie her , oder Triple - / bis Quadchannel für GPU-Sideback ( ähnlich der AMD 890GX - Chipsets ) müßte deutlich günstiger realisierbar werden in Hardware .

Für Notebooks und kompakte HTPCs sehe ich da durchaus Zukunft und vermutlich noch deutliche Performance-Steigerungen für "APUs" , bzw. SoC's 😉

Bleibt für mich nur noch die Frage , wie lange es mit "×86 - compatible" da noch weiter geht , denn Hersteller von Mobilgeräten haben diese Ideen schon längst aufgegriffen in ihren "ARM-SoCs" .

Bei ARM - SoC ist AMD m.W. stillschweigend auch schon lange mit im Entwicklungsprozess.
 
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@Klüngels-22 das ist ein lesenswerter Beitrag.
Ergänzung ()

Kann es sein, dass den Prozessoren der A-Serie seit der 7. Generation auch die Zen-Architektur zugrunde liegt? Ich frage deshalb, weil die A-Serie-Prozessoren bei AMD mit AM4 angegeben sind und laut Wikipedia die Chipsätze, die über einen AM4-Sockel verfügen, die Zen-Architektur unterstützen. Es sei den ich habe den Artikel falsch interpretiert und es gibt daneben auch AM4-Sockel die für Bulldozer ausgelegt sind.

Okay. Habe es gerade gelesen: Die Bristol Ridge-Generation ist auch für den AM4-Sockel ausgelegt.
 
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