Telefonkabel Analog-Anschluss – Adern ausfindig machen nach Unterverteilung

Misdemeanor

Lt. Junior Grade
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Hallo miteinander,

ein Bekannter von mir bat mich um Hilfe mit einer Anschlussfrage für einen klassischen DSL-Anschluss über Analog-Leitung(en), aber ich weiß keine Lösung aus dem Stehgreif.

Es gibt bei ihm ein Vorderhaus, in dem eine Anschlusskiste im Keller ist, so wie sie die Post früher installiert hat.
Aus dieser Anschlusskiste heraus wandern div. Kabel zu verschiedenen Mietparteien und auch zu einer Privatwohnung. Nun geht es darum, herauszufinden, welches Adernpaar das Richtige ist, um den DSL-Anschluss dort in Betrieb zu nehmen.

Gemäß Telekom ist der Anschluss geschaltet, aber es hapert nun daran, dass gar nicht bekannt ist, welches Kabel letztendlich vom Vorderhaus in die Privatwohnung führt. Der Vormieter hat aus Frust über den Vermieter sämtliche Kabel durchtrennt und beschriftet ist da leider auch nichts (mehr).

Wie wäre die beste Vorgehensweise zum Herausfinden, was was ist und auch wichtig: was brauche ich genau für Kabel/Adern?

Ich selbst wohne mitten in der Stadt und habe eine Kupfer-Klingeldraht-Leitung mit – blöd gesagt – einem roten und einem schwarzen Kabel, welches in die TAE-Dose führt, darüber laufen bei mir stabile 100 MBit/s. Mehr als zwei Adern scheint es also ja nicht unbedingt zu benötigen, insofern hoffe ich, dass mir hier jemand weiterhelfen kann. Meine Telefonie-Kenntnisse aus den 90ern sind leider nach zig Jahren ohne praktischen Nutzen schlicht verödet. 🤷‍♂️

Zur Veranschaulichung habe ich Bilder angefügt.

Danke vorab!
 

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Misdemeanor schrieb:
Wie wäre die beste Vorgehensweise zum Herausfinden, was was ist und auch wichtig: was brauche ich genau für Kabel/Adern?
Er soll sich an seinen Provider wenden. Der ist dafür zuständig, dass der geschaltete Anschluss auch in seiner Wohnung ankommt. Der Netzabschlusspunkt ist die TAE Dose.

Kann zwar sein dass der Techniker erstmal einen Wutanfall bekommt wenn er das Chaos sieht, aber irgendwer hat sich da strafbar gemacht. Im Klemmkasten der Telekom hat keiner was zu suchen.


Technisch gesehen brauchst du wie du bereits festgestellt hast 2 Adern. In der Telekom-Leitung sind die jeweils in 4er Gruppen. Jede Gruppe besteht aus zwei Anschlüssen. Die Markierungen kannst du am Klemmkasten ablesen die Anschlussnummern stehen ja auf der Klemmleiste. Auch wenn der meiner Meinung nach nicht ganz korrekt geklemmt ist, da immer 1/2 und 3/4 und 5/6 die gleiche Kabelfarbe haben sollten.
 
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Theoretisch wird man das selber hin bekommen. Aber auch ein normaler Elektriker wird vermutlich auf die Telekom verweisen. Gerade bei einem Mehrparteienhaus würde ich (selbst wenn ich es könnte) an den vorderen Bildern nicht fummeln, höchstens am letzten Bild.
Hast du denn einfach mal TAE-Dosen in der Wohnung ausprobiert, ob ein DSL-Router sich dran synchronisiert? Wenn die Telekom keinen Techniker schickt, wird da höchstwahrscheinlich schon DSL gelaufen sein.
 
Ist die Frage ob die Telekom das alles kostenlos macht... Im Grunde hilft ansonsten jede Telefon Firma aus, da prüft sich dann jmd mit nem Rose PTS durch und sollte das hinbekommen.
 
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Kostenlos bzw. für die Anschlussgebühr schneiden die alle Kabel am Anschlusskasten ab und ziehen dir ein neues denke ich. Kann halt sein die anderen Nutzer werden zur Kasse gebeten bzw. der Vermieter.

Grundsätzlich geht es ja nur darum herauszufinden welches der beiden dicken Kabel in der betreffenden Wohnung landet. Bei dem einen ist ja nur rot/schwarz angeschlossen bei dem anderen erkenne ich es nicht. Dann mal schauen was in dem Kabelwirrwar für Adern aus dem dicken Kabel angeschlossen sind. Da kann man vielleicht was ableiten.
 
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Ich wollte schon sagen, ich habe schon erlebt, dass ein Telekomtechniker alles abgekniffen hat. Nicht aus der Klemme entfernt, nicht knapp vor der Klemme abgekniffen, sondern wirklich außen die Leitung. Das muss kein Vormieter gewesen sein.
 
Wilhelm14 schrieb:
Hast du denn einfach mal TAE-Dosen in der Wohnung ausprobiert, ob ein DSL-Router sich dran synchronisiert? Wenn die Telekom keinen Techniker schickt, wird da höchstwahrscheinlich schon DSL gelaufen sein.
Hallo Wilhelm,

der Vormieter hat auch keine TAE-Dose da gelassen, das wäre ja schön – lediglich diese Anschlussdose gemäß Bild ist noch vor Ort, aber es herrscht ein heilloses Durcheinander.

Ich nahm an, es gilt allgemeingültige Informationen, wie man aus dem Verteilungspunkt zu den einzelnen Parteien kommt, sodass anhand der bisherigen Auflegung klar wäre, was wohin geht bzw. wie ich darauf schließen kann, welches Kabel letzten Endes in diese Privatwohnung geht.

Womöglich muss am Ende also ein Telekom/Telefon-Techniker vor Ort und das prüfen, da hört es bei mir nämlich leider auf. Danke schon mal für eure Antworten, ich werde berichten, was sich am Ende getan hat.
 
https://www.conrad.de/de/p/velleman-vttest11n-leitungssucher-unterbrechung-2159243.html

Nur ein Beispiel für das Gerät, welches Du brauchst. Entsprechende Geräte solltest Du mit Google und dem Suchwort "Leitungssucher" im Preisbereich von 15-200€ finden. An die Leitung in der Wohnung hängen und dann Stück für Stück durchverbinden.

Solltest Du über die Dose im letzten Foto laufen: Die Klingelschlauchleitung ist für DSL ungeeignet. Ganz allgemein ist die Dose totaler Pfusch. Rauszwicken und von vorne anfangen, wenn da DSL drüber laufen soll. Das Wirrwarr in der Wohnung möchte auch etwas entwirrt werden.
 
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Selber durchklingeln von der Wohnung nach "vorne" zum Hauptkasten mag ja noch gehen. Da finden sich vielleicht auch mehrere Aderpaare. Aber wo will man die "vorne" anklemmen, wenn alle in der Luft hängen? Wie will man denn wissen, welche Klemmen "von der Straße" das passende DSL-Signal für den geschalteten Anschluss führen? Bräuchte man da nicht ein Messgerät, welches man nicht so ohne weiteres bekommt? Man will ja nicht zu Testzwecken aus Versehen die Nachbarn abklemmen. 🙃
Edit: Wenn natürlich von der Straße kommend Aderpaare nicht weiter gehen, könnte man die nach und nach auflegen und gucken, ob DSL ankommt.
 
Du kannst hier nur bis ins Haupthaus durchklingeln und dann wirst Du ohne einen Servicetechniker der Telekom nicht weiter kommen. Dass der Anschluss auf der ersten Unterverteilung herauskommt, wäre Zufall. Möglicherweise wurde im Außenkabel für den neuen Anschluss eine ganz andere Ader verwendet als für den vorherigen.

Der VKA (großer Blechkasten) sieht verschlossen aus. Selbst wenn er aber offen wäre, ist es ohne Einsicht in die Telekom-Systeme und/oder entsprechende Messgeräte + jahrelange Erfahrung nicht möglich, die entsprechende Ader zu finden. Also zumindest bei der Größe nicht mehr.
 
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Misdemeanor schrieb:
Womöglich muss am Ende also ein Telekom/Telefon-Techniker vor Ort und das prüfen, da hört es bei mir nämlich leider auf.
Eigentlich ist es ganz einfach, das Problem zu lösen: Man braucht sehr viel Zeit, Geduld und einen Durchgangsprüfer.

Z.B. bei dem Kabelwirrwarr in der Privatwohnung:

  • alle Verbindungen auflösen
  • die Kabel ordnen
  • das Leitungspaar, von dem man vermutet, dass es bis zum APL (bzw. in die Unterverteilung) führt kurzschließen
  • alle aus der Unterverteilung gehenden Leitungspaare auf Kurzschluss prüfen und so das betreffende Paar herausfinden. Bei dem vorhandenen Wirrwarr könnte das schon mal ein bis zwei oder drei volle Arbeitstage dauern. Es wäre also mal eine Wochenendbeschäftigung bei Regenwetter.

Ein Techniker könnte es auch nicht viel anders machen, außer eine HF auf das vermutete Kabelpaar in dem Kabelwirrwarr der Privatwohnung geben und dann am anderen Ende (Unterverteilung oder im APL) nach HF "schnüffeln". Am schwarzen Brett des Hauses allen Mietern mitteilen, dass an dem betreffenden Wochenende mit Störungen beim DSL und oder Telefon wegen Umbauarbeiten zu rechnen ist.

Laut den Bildern von der Unterveteilung scheinen rechts auf die LSA-Leiste die kommenden Adern aufgelegt zu sein, also diejenigen Adern, die aus dem schwarzen Kabel kommen. Links sind die gehenden Adern aufgelegt. also erstmal das schwarze Isolierband was dort rumhängt entfernen und den ganzen Kram ordnen, links die abgeschnittenen Adern-Reste entfernen und sich einen genauen Überblick verschaffen. Rechts sind die Paare normgerecht aufgelegt, also auf 1 die rote und auf 2 die rote mit einem schwarzen Ring, usw. immer weiter nach unten. die nicht aufgelegten Adern brauchst Du nicht betrachten. Links auf der LSA-Leiste ist gehend wiederum von oben herab paarweise normgerecht aufgelegt, jedes der Paare wird zu einer TAE-Dose führen. Du brauchst also nur noch herausfinden, welches der links aufgelegten Paare zu der Privatwohnung führt. Das sollte Dir mit einem Durchgangsprüfer und einem LSA-Auflegewerkzeug eigentlich problemlos gelingen, zumal Du ja, wie Du schreibst, in der Branche zumindest mal Staub gewischt hast.

Langsam, überlegt und strukturiert vorgehen, nicht hetzen. Danach alles schön beschriften.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mit einem Leitungssucher tut man sich bei so viel Chaos schon deutlich leichter. Und die günstigen kosten nun auch nicht soo viel. Wenn man plant, öfters mal was in der Richtung zu machen, ist das imho eine empfehlenswerte Investition.
 
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Sowas wie thom53281 oben verlinkt hat.
Das gibt 'nen Ton auf die Leitung, der sich mit dem Gegenstück dann suchen lässt.
Dann braucht man keinen Kurzschluss + Durchgangsprüfer.

Als "HF" würde ich das jetzt aber nicht bezeichnen.
 
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Danke für euren sinnvollen und hilfreichen Beiträge!

Am Ende sagte mir also heute der Hausherr, über einen Telekom-Kontakt an einen Techniker kommen zu wollen; der wird es dann wohl richten. Ich halte euch aber gern auf dem Laufenden, ist ja - trotz des Durcheinanders - schon irgendwie spannend ...
 
Verstehe nicht warum man da nun private Kontakte braucht.
Beim Support des entsprechenden Providers eine Störung melden.
Bis zur 1. TAE ist die Telekom zuständig und hat einen Techniker zu schicken.
Der darf sich dann durch das Gewühl durchschlagen.

Nur wenn Kabelstücke meterweise fehlen, könnte es ggf. etwas kosten.
Aber davon ist jetzt auf den Bildern nichts zu sehen.
 
Wenn die Verteilungen im Haus aussehen als hätte eine Bombe eingeschlagen, dann kann man als Provider imho schon argumentieren, dass man das nicht kostenlos instandsetzen möchte. Alternativ gibt es auch noch die lieben Profis, die dann unter dem APL einfach eine 1. TAE hinschraiben, auf der dann abschließen.

Wenn man aber die Verkabelung im Haus bis zum APL durchgängig herstellt oder wenigstens weiß, welche Adern zu benutzen sind, dann kann für gewöhnlich niemand was dagegen sagen.
 
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thom53281 schrieb:
Wenn die Verteilungen im Haus aussehen als hätte eine Bombe eingeschlagen, dann kann man als Provider imho schon argumentieren, dass man das nicht kostenlos instandsetzen möchte.
Naja, meistens sind das Sachen die über die Jahr(-zehnte) durch die diversen Telekomtechniker so gewachsen sind... zumindest wenn es sich um APLs handelt. Da sehe ich dann auch die Telekom in der Pflicht, dass kostenlos instandzusetzen.
thom53281 schrieb:
Alternativ gibt es auch noch die lieben Profis, die dann unter dem APL einfach eine 1. TAE hinschraiben, auf der dann abschließen.
Da gibt es halt Prozesse dazu und wenn der Kunde damit einverstanden ist, dann bekommt er es so. Ist ja seine Entscheidung.

eifelman85 schrieb:
Gestern auf FB gesehen:
TAE am Außen APL ist allerdings nicht erlaubt bzw. nicht prozesskonform.
 
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