Hallo,
will Euch hier kurz meine Erfahrungen bei der Wiederherstellung eines zerflashten BIOS auf dem Aopen i915GMm-HFS Board schildern, um Euch die Stunden an Frustration zu ersparen, die ich gerade hinter mich gebracht habe.
Bei dem BIOS-Update auf Version 1.11 per Windows Update Tool war es soweit - Abbruch mit einer Fehlermeldung. Weitere Flash-Versuche brachen ebenfalls mit Fehlermeldung ab. Beim dann folgenden Reboot trafen die schlimmsten Befürchtungen ein: Der PC bootete nicht mehr. Keinerlei Bildschirmanzeige, nur ein paar Piepstöne. Was tun?
Aopen verwendet auf dem i915GMm-HFS ein BIOS von Award/Phoenix, welches BIOS Recovery mittels eines rudimentären Boot-Blocks unterstützt, der bei einem normalen BIOS Update nicht überschrieben wird und somit auch bei Flash-Problemen noch funktioniert. Aopen bewirbt dies als "DieHard BIOS Lite". Der rudimentäre Boot-Block ermöglicht das Booten eines Betriebssystems von Floppy-Disk, d.h. einer DOS-Umgebung. Allerdings unterstützt der Boot-Block nur ISA-Grafikkarten, keine PCI/AGP/PCIe Karten - was bedeutet, dass bei der Recovery-Prozedur auf dem Aopen Board der Bildschirm dunkel bleibt und somit Blindflug angesagt ist. Heisst also, dass die Wiederherstellungsprozedur automatisch, d.h. ohne Tastatureingaben oder weitere Interaktion ablaufen muss.
Die eigentliche Wiederherstellungsprozedur ist im Prinzip recht einfach. Sie ist natürlich auf für andere Mainboards mit DieHard BIOS lite gültig. Allerdings gilt wie immer: Nachmachen auf eigene Gefahr!
1) Erstellen einer DOS-Bootdiskette
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich habe einfach unter Windows XP beim Formatieren der Diskette die Option "MS-DOS Startdiskette erstellen" angeklickt. Bei anderen Windows-Versions funktioniert das anders, googlen hilft hier. Ausserdem gibt es fertige Images z.B. unter http://www.bootdisk.com.
Die Diskette sollte nur die absolut notwendigsten Dateien und Treiber enthalten. Die einzigen Dateien, die benötigt werden, sind:
Alles andere könnt Ihr löschen.
2) Kopieren des BIOS-Images auf die Startdiskette
Als nächstes ladet Ihr Euch die gewünschte BIOS-Version von der Aopen-Webseite und entpackt die Dateien auf Eure Festplatte. Bei mir waren das die folgenden Dateien:
Nun kopiert Ihr das BIOS-Image (das .BIN-File) auf die Startdiskette.
3) Kopieren des Flash-Tools auf die Start-Diskette
Das ist der eigentliche Knackpunkt, der mich soviel Zeit gekostet hat. Das Aopen DOS Flash-Tool (bei mir JMA111.EXE), das mit dem BIOS mitgeliefert wird, scheint leider nicht Auto-Start geeignet zu sein, d.h. es erfordert immer Tastatureingaben, bevor der Flash-Vorgang gestartet wird. Somit war es für den Anwendungszweck nicht geeignet, da ja die Bildschirmausgabe nicht funktioniert (und bei mir zumindest auch Tastatureingaben keine Wirkung gezeigt haben). D.h., das Flash Tool startete zwar automatisch beim Booten, wartete dann aber auf eine Tastatureingabe, die ich ihm nicht geben konnte.
Die Lösung war, das Original Flash-Tool von Award zu verwenden. Googlen nach "award flash utility v8.24" bringt Euch schnell zum Ziel. Dieses Tool kopiert Ihr dann ebenfalls auf die Startdiskette.
### Achtung: Verwendung eines anderen als des vom Mainboard-Hersteller mitgelieferten Flash-Tools erfolgt auf eigene Gefahr!! ###
4) Erstellen der Autostart-Datei
Nun erzeugt Ihr auf der Startdiskette mittels Text-Editor (z.B. Notepad) eine Datei namens "autoexec.bat" (ohne die Anführungszeichen, natürlich), in die Ihr folgenden Programmaufruf eingebt:
<file name des flash tools> <file name der BIOS-Datei> /py /sn /cc /r
Bei mir lautete die Zeile:
awdflash824.exe JMA111.BIN /py /sn /cc /r
Die Bedeutung der Kommandozeilenparameter "/py /sn /cc /r" erklärt Euch das Flashprogramm, wenn Ihr es mit Kommandozeilenparameter "/?" aufruft.
Dies ist die einzige Zeile in autoexec.bat, die benötigt wird.
5) Booten des PCs mit der Startdiskette
... und hoffen :-)
Falls alles gut läuft hört Ihr, wie das Diskettenlaufwerk startet und von der Diskette gelesen wird. Bei mir dauerte der Flash-Vorgang ein paar Minuten. Danach führt der PC automatisch einen Reset durch und die Welt ist (hoffentlich) wieder in Ordnung.
Viel Erfolg!
will Euch hier kurz meine Erfahrungen bei der Wiederherstellung eines zerflashten BIOS auf dem Aopen i915GMm-HFS Board schildern, um Euch die Stunden an Frustration zu ersparen, die ich gerade hinter mich gebracht habe.
Bei dem BIOS-Update auf Version 1.11 per Windows Update Tool war es soweit - Abbruch mit einer Fehlermeldung. Weitere Flash-Versuche brachen ebenfalls mit Fehlermeldung ab. Beim dann folgenden Reboot trafen die schlimmsten Befürchtungen ein: Der PC bootete nicht mehr. Keinerlei Bildschirmanzeige, nur ein paar Piepstöne. Was tun?
Aopen verwendet auf dem i915GMm-HFS ein BIOS von Award/Phoenix, welches BIOS Recovery mittels eines rudimentären Boot-Blocks unterstützt, der bei einem normalen BIOS Update nicht überschrieben wird und somit auch bei Flash-Problemen noch funktioniert. Aopen bewirbt dies als "DieHard BIOS Lite". Der rudimentäre Boot-Block ermöglicht das Booten eines Betriebssystems von Floppy-Disk, d.h. einer DOS-Umgebung. Allerdings unterstützt der Boot-Block nur ISA-Grafikkarten, keine PCI/AGP/PCIe Karten - was bedeutet, dass bei der Recovery-Prozedur auf dem Aopen Board der Bildschirm dunkel bleibt und somit Blindflug angesagt ist. Heisst also, dass die Wiederherstellungsprozedur automatisch, d.h. ohne Tastatureingaben oder weitere Interaktion ablaufen muss.
Die eigentliche Wiederherstellungsprozedur ist im Prinzip recht einfach. Sie ist natürlich auf für andere Mainboards mit DieHard BIOS lite gültig. Allerdings gilt wie immer: Nachmachen auf eigene Gefahr!
1) Erstellen einer DOS-Bootdiskette
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich habe einfach unter Windows XP beim Formatieren der Diskette die Option "MS-DOS Startdiskette erstellen" angeklickt. Bei anderen Windows-Versions funktioniert das anders, googlen hilft hier. Ausserdem gibt es fertige Images z.B. unter http://www.bootdisk.com.
Die Diskette sollte nur die absolut notwendigsten Dateien und Treiber enthalten. Die einzigen Dateien, die benötigt werden, sind:
- COMMAND.COM
- IO.SYS
- MSDOS.SYS
Alles andere könnt Ihr löschen.
2) Kopieren des BIOS-Images auf die Startdiskette
Als nächstes ladet Ihr Euch die gewünschte BIOS-Version von der Aopen-Webseite und entpackt die Dateien auf Eure Festplatte. Bei mir waren das die folgenden Dateien:
- JMA111.BIN
- JMA111.EXE
- WJMA111.EXE
Nun kopiert Ihr das BIOS-Image (das .BIN-File) auf die Startdiskette.
3) Kopieren des Flash-Tools auf die Start-Diskette
Das ist der eigentliche Knackpunkt, der mich soviel Zeit gekostet hat. Das Aopen DOS Flash-Tool (bei mir JMA111.EXE), das mit dem BIOS mitgeliefert wird, scheint leider nicht Auto-Start geeignet zu sein, d.h. es erfordert immer Tastatureingaben, bevor der Flash-Vorgang gestartet wird. Somit war es für den Anwendungszweck nicht geeignet, da ja die Bildschirmausgabe nicht funktioniert (und bei mir zumindest auch Tastatureingaben keine Wirkung gezeigt haben). D.h., das Flash Tool startete zwar automatisch beim Booten, wartete dann aber auf eine Tastatureingabe, die ich ihm nicht geben konnte.
Die Lösung war, das Original Flash-Tool von Award zu verwenden. Googlen nach "award flash utility v8.24" bringt Euch schnell zum Ziel. Dieses Tool kopiert Ihr dann ebenfalls auf die Startdiskette.
### Achtung: Verwendung eines anderen als des vom Mainboard-Hersteller mitgelieferten Flash-Tools erfolgt auf eigene Gefahr!! ###
4) Erstellen der Autostart-Datei
Nun erzeugt Ihr auf der Startdiskette mittels Text-Editor (z.B. Notepad) eine Datei namens "autoexec.bat" (ohne die Anführungszeichen, natürlich), in die Ihr folgenden Programmaufruf eingebt:
<file name des flash tools> <file name der BIOS-Datei> /py /sn /cc /r
Bei mir lautete die Zeile:
awdflash824.exe JMA111.BIN /py /sn /cc /r
Die Bedeutung der Kommandozeilenparameter "/py /sn /cc /r" erklärt Euch das Flashprogramm, wenn Ihr es mit Kommandozeilenparameter "/?" aufruft.
Dies ist die einzige Zeile in autoexec.bat, die benötigt wird.
5) Booten des PCs mit der Startdiskette
... und hoffen :-)
Falls alles gut läuft hört Ihr, wie das Diskettenlaufwerk startet und von der Diskette gelesen wird. Bei mir dauerte der Flash-Vorgang ein paar Minuten. Danach führt der PC automatisch einen Reset durch und die Welt ist (hoffentlich) wieder in Ordnung.
Viel Erfolg!