Assessment-Center

Edit, da ich den letzten Beitrag von Fu Manchu übersehen habe.

Oft werden ACs zweitägig durchgeführt, dann schafft man ca. sieben Aufgaben. Üblich sind z. B. 12 Kandidaten und 6 Beobachter. Jeder Beobachter muss pro Übung also zwei der Kandidaten im Auge haben. Man macht in der Regel geführte und ungeführte Diskussionsrunden (wobei der Diskussionsleiter wechseln kann), Kurzvorträge zu einem bestimmten Thema sind beliebt, wobei man eine kurze Vorbereitungszeit hat. Gruppenübungen findet man ebenso häufig (z. B. aus ein paar Utensilien einen möglichst hohen und stabilen Turm bauen). Für Führungskräfte sind Rollenspiele an der Tagesordnung. Man bekommt z. B. einen Mitarbeiter vorgesetzt, der ein Problem hat bzw. ein Problem darstellt. Das kann eine Sekretärin sein, die wiederholt Deine private Post geöffnet hat. Es kann sich um einen Sonderling aus der Arbeitsgruppe handeln oder um einen Trinker. Im Rollenspiel musst Du Dich dann beweisen. Die Postkorb-Übung dürfte auch Gegenstand des ACs sein.

Als Teilnehmer weiß man leider nie, bei welcher Übung auf welche Kriterien geachtet wird. Ist gerade Durchsetzungsvermögen gefragt oder Kooperationsfähigkeit? Deshalb ist jeder Versuch, sich zu verstellen, zum Scheitern verurteilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht immer. Man kann erraten, was für ein Typ gesucht wird.
Zum Beispiel die Gruppenkonflikte. Wird ein dominierender Leader gesucht, man selber ist aber keiner, verstellt sich und schwingt sich während der Übung zu einem herauf.. Ok. Vielleicht kommt man schlecht rüber, vllt aber auch ganz gut und wird genommen.
Ob die Karriere in dem Unternehmen gut verläuft ist dann natürlich eine andere Sache.

Postkorb ist meistens eh eine verlorene Sache. Man kann es nicht lösen, weil da fiese Fallen eingabaut sind.. und erraten kann man die auch nicht. Geht also wirklich fast nur darum, wie man sich gegen Ende verhält und versucht zu retten was zu retten ist.
 
Das mit dem Verstellen meinte ich anders. Es geht bei den Teilnehmern um die Unwissenheit, welche Kriterien innerhalb einer bestimmten Übung bewertet werden. Ich kann eine Gruppenarbeit unter verschiedenen Gesichtspunkten beurteilen: Kann der Teilnehmer gut zuhören? Kann er seinen Standpunkt so formulieren, dass er von den anderen wahrgenommen wird? Wie entkräftet er Gegenargumente? Besitzt er Improvisationstalent? Wirkt er überzeugend? Kann er seinen Standpunkt durchsetzen? Ist er kompromissbereit?

Als Teilnehmer kann man nie wissen, worauf es bei einer bestimmten Übung ankommt. Deshalb kann man sich darauf nicht vorbereiten.

Mit dem Postkorb habe ich persönlich andere und weitaus bessere Erfahrungen gemacht.
 
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