News Auch Infineon bittet Bundesregierung um Hilfe

canada schrieb:
Und wieso ist der Standort so gut wie aufgelöst?
Weil schon ganze Abteilungen entlassen wurden bzw. viele Mitarbeiter bereits eine Kündigung bis Mitte nächsten Jahres in der Tasche haben. Aus dem direkten Umfeld weiß ich, dass dort schon kräftig ausgeräumt wird. In diesem Sinne glaube ich einfach nicht mher daran, dass noch was zu retten ist.
 
Hehe Fließbandarbeit bei Qimonda, lol. Dann wäre eine Sekretärin im Büro ja auch eine Art Fließbandarbeiter? Lohnkosten machen ca 10 % der Gesamtkosten in dieser Branche aus. Schau dir so einen Betrieb mal von innen an. Der Automatisierungsgrad ist gewaltig. Warum, dass sollte die ja als Betriebswirtschaftler klar sein. Außerdem machst du dich mit der Verlagerung ins Ausland abhängig. Ob das jetzt gut ist? Und wie möchtest du denn mit 50 % Akademikern reale Werte schaffen? Erfindungen entstehen durch die Zusammenarbeit von Industrie und Forschung. Eine Volkswirtschaft benötigt ein gesundes Maß von allem. Oder meinst du du bekommst von den chinesischen Fabriken Lizenzgebühren für deine Erfindungen, die du ja überhaupt nicht mal richtig bis zur Produktionsreife entwickeln könntest, da du ja keine eigenen Fertigungsstätten hast? Wer soll den beim Discounter an der Kasse sitzen und die Regale auffüllen, Akademiker? Willst du Äpfel, Wein, Getreide und so weiter importieren oder Akademiker auf die Felder schicken? Ich will hier um Gottes Willen keine Akademiker schlecht machen, aber so wird es wohl nicht funktionieren!
 
Das ist mist, dass sowas jetzt auch in dieser Branche passiert...

Ich denke es wird auch daran liegen, dass der Markt mit Flash usw überschwemmt wurde und z.B. DDR2-Ram zu dumping Preisen verkauft wurde und wird.

Das ist zwar schön für den Kunden, aber sicher nicht für Hersteller wie Quimonda bzw. Infineon...
 
Was ich hier an der Sache nicht verstehe ist, dass diese Krise ganz sicher nicht durch die Finanzkrise ausgelöst wurde. Qimonda hat lange vorher dauerhaft rote Zahlen geschrieben und ist nicht erst durch die Finanzkrise unter Druck geraten. Daher ist es mir unverständlich, wieso hier überhaupt geprüft werden muss. Ein unter die Arme greifen aufgrund der Finanzkrise ist hier wirklich daneben, denn es besteht kein Zusammenhang. Wenn geholfen werden soll, dann doch bitte nicht unter diesem scheinheiligen Vorwand. Dann soll klipp und klar gesagt werden, man hilft einem gefährdeten Unternehmen, um Arbeitsplätze zu schützen. Ob das sinnvoll ist, steht nochmal auf einem anderen Blatt. Aber hier mit der Finanzkrise zu argumentieren ist lachhaft...
 
Logo. Auf drei Güterzüge verteilt. :D

canada schrieb:
Und wieso ist der Standort so gut wie aufgelöst?
Ja das möcht ich auch mal wissen.

Edit:
Sry. Habs eben gelesen.

Vorerst wurden meines Wissens jedoch nur ein Teil entlassen und der Rest soll gehalten werden.
Oder gibts da schon wieder neues?
 
sdooM schrieb:
Weil schon ganze Abteilungen entlassen wurden bzw. viele Mitarbeiter bereits eine Kündigung bis Mitte nächsten Jahres in der Tasche haben. Aus dem direkten Umfeld weiß ich, dass dort schon kräftig ausgeräumt wird. In diesem Sinne glaube ich einfach nicht mher daran, dass noch was zu retten ist.
Das hat Opel auch und das soll Geld bekommen?! Entlassen tun aktuell so gut wie alle, nehmlich ihre Leiharbeiter, die über Jahre zu Billiglöhne versklavt wurden und das gefördert vom Staat.
 
Da hast du recht Mutis, allerdings geben die Banken jetzt auch weniger Kredite raus. Vielleicht kommt es daher und das der Bund oder das Land für den Kredit als Sicherheit bürgen soll. Das Problem ist, dass durch den niedrigen Preis und die nicht so schnell senkbaren Kosten das Cash abnimmt. Wenn das alle ist, dann tritt der Bankrott ein. Qimonda hat seinen Anteil an Inotera verkauft um Cash zu bekommen. Wahrscheinlich reichen die 400 Mio USD aber nicht aus. Im Qimonda Werk Dresden wird derzeit "nur" das Backend (Zersägen der Wafer, Verpacken und Bonden der einzelnen Chips in die DIMMs) geschlossen und ein Teil der Forschung verringert (keine Entwicklung mehr für Flash). Das entspricht ca 1/3 der Leute in Dresden. Das ist ein Teil der ohne weiteres einzeln verlagert werden kann. Das Backend in Dresden hatte von der Größe her eher Entwicklungscharakter.
 
Das ist zwar schön für den Kunden, aber sicher nicht für Hersteller wie Quimonda bzw. Infineon...

Mit Sicherheit ist das schön für den Kunden :D 4GB Marken-Ram von Corsair und OCZ haben mich zum Zeitpunkt der radikalen Preissenkung unter 100 Euro gekostet. :D

Mitarbeiter entlassen, auf Kosten des Steuerzahler das Unternehmen sanieren und am Ende steht der Konkurs, was für Sicherheiten diese Firmen denn wohl anbieten werden? Es wird aber wohl nicht das letzte Unternehmen sein welches um eine Finanzspritze bittet.
 
So langsam ist es nur noch lächerlich, wer hier plötzlich alles um Unterstützung und Hilfe der Bundesregierung bittet.
Stellt sich die Frage - Wie hat man die vergangenen Jahre in einem Unternehmen gewirtschaftet und wenn ein Unternehmen jetzt nicht durch Hilfe kaputt geht, wie lange wird es dann noch dauern, nach und trotz der Hilfe?

Fakt ist, das der Steuerzahler in jedem Fall die Konsequenzen zu tragen hat und die Bundesregierung einen riesigen Teil dazu beigetragen hat, das Viele genau dort stehen wo sie gerade stehen.

Es trifft die Bundesrepublik so oder so und das Ausmaß ist nicht im Entferntesten abzuschätzen. Es wäre wohl endlich an der Zeit keine Hilfen mehr zu bewilligen und die Wirtschaft das sein zu lassen, was sie ausmacht, nämlich weitsichtig und umsichtig bestehen. Das haben die Hilferufenden bis dato doch überhaupt nicht getan und ernten nun, was sie gesät haben.

Jahrzehntelang sind sie über das Hochseil gelaufen ohne Netz und nun, wo die Bundesregierung ein Netz spannt, wollen sie plötzlich alle hineinspringen, haben sich aber vorher die Taschen vollgestopft, dass das Seil, über das sie liefen, bis zum reißen durchgehangen hat. Wer macht hier nun für Wen den Kasper?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würd´s bei QUIMONDA als unsinnig ansehen. Die schreiben schon seit Jahren rote Zahlen, ohne Aussicht auf Besserung, ob mit oder ohne Finanzkrise.
Wenn man das schon mit Opel vergleicht, Opel selbst läuft in den letzten Jahren ganz gut, vor allem der Mutterkonzern GM hat extreme Probleme. Opels schlimmste Zeiten liegen schon ei paar Jährchen zurück.
Allerdings könnte man auf den ein oder anderen Hersteller im Zweifelsfall auch verzichten, egal ob Elektronik oder Autos.
 
Zurück
Oben