Auf der Suche nach einem guten Einstieg in die Fotowelt

-Daniel- schrieb:
  • DSLRS brauchen viel Licht um Fokusieren zu können, daher sind einige Objektiv-Designs schlichtweg nicht möglich in Kombination mit Autofokus (z.B. Canon 600/800 f/11)
Das stimmt so nicht ganz. Eine moderne DSLR unterstützt ebenso beide AF-Methoden wie eine moderne DSLM. Für Nachtaufnahmen greife ich lieber zu einer meiner DSLRs, als zu einer DSLM (es sei denn für Langzeitbelichtungen, die sind mit einer DSLM leichter).
-Daniel- schrieb:
  • Und nein, Pentax "EYE AF" zählt nicht zu den "modernen Algorithmen", die Performance dieses Ansaztes ist unterirdisch
Verglichen mit einer DSLM, klar, da ist Pentax's Lösung natürlich "miserabel". Für eine DSLR allerdings funktioniert's überraschend gut.

Aber ja, DLSRs sind mittlerweile ein Nischenprodukt, und für Anfänger weniger geeignet, als eine halbwegs gute DSLM.

Ich kann zwar nicht wirklich mehr eine A7M2 empfehlen, aber es ist mitnichten eine schlechte Kamera, man kann durchaus auch damit noch sehr gute Bilder machen. Allerdings: Je älter die Kamera, umso mehr wird auch dem Bediener abverlangt. Aktuelle Modelle nehmen dem Anfänger doch sehr viel ab und bieten eine steile Lernkurve mit etwas weniger Frust/Fehlschlägen. That said, auch die A7M2 kann schon sehr viel, und macht auch immer noch Spaß. Trotzdem würde ich für eine Neuanschaffung eher zur A7M3 oder gleich zur A7RM5 raten, wenn's Sony werden soll. Die 5er ist allerdings (noch) deutlich über dem Budget, eine gebrauchte A7M3 allerdings nicht.
 
Twostone schrieb:
Das stimmt so nicht ganz. Eine moderne DSLR unterstützt ebenso beide AF-Methoden wie eine moderne DSLM. Für Nachtaufnahmen greife ich lieber zu einer meiner DSLRs, als zu einer DSLM (es sei denn für Langzeitbelichtungen, die sind mit einer DSLM leichter).

Im Live View mit ggf sehr schlechtem AF? Oder welche DSLR unterstützt f11 Objektive über alle Fokuspunkte mit dem regulären AF Modul?
 
-Daniel- schrieb:
Im Live View mit ggf sehr schlechtem AF? Oder welche DSLR unterstützt f11 Objektive über alle Fokuspunkte mit dem regulären AF Modul?
Das kann jede DSLR, es wird bei diesen immer bei Offenblende fokussiert und die Blende erst beim Auslösen auf die Vorgabe geschlossen. Mir ist kein DSLR-Objektiv bekannt, dass eine Anfangsblende von 11 hat. Man kann ein schlechtes 600 f6.3 natürlich per 2x Konverter zu einem 1200 f13 machen, macht aber überhaupt keinen Sinn, weil f6.3 schon arschlangsam für Wildlife ist. Ein DSLM-Objektiv mit 600 f11, oder 800 f11, wie es Canon im Programm hat, möchte ich nicht mal geschenkt haben. Was die Entwicklung sich dabei gedacht hat erschließt sich mir nicht.
 
Vielleicht an Leute die Spass am Hobby haben und trotzdem für kleines Geld und in sehr kompakt und leicht ab und zu ein paar Schnappschüsse schießen wollen. So ein 600/800 F11 macht in Florida quasi ganzjährig Spaß und ist spottbillig.
Aber klar, man kann sich auch gegen jede Innovation wehren. Ich hab schon ein paar gute Schnappschüsse von diesen Objektiven gesehen, selbst nutzte ich auch lieber das 100-500, ggf mit Konverter, aber ich kann verstehen dass nicht jeder tausende von Euro dafür ausgeben will.

Deine Aussage ist schlichtweg falsch bezogen auf die Frage. Kann nämlich keine DSLR.

Abseits von den F11 primes wäre auch ein RF 200-800 in der Form für DSLRs nicht möglich gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
-Daniel- schrieb:
Keine A7II mehr. Hol dir etwas modernes damit du den Stand der Technik erleben kannst.
Canon EOS R8 gab es für dein Budget in der black week, inzwischen leider vorbei, die naechstbesten günstigen Vollformat Kameras sind Nikon Z5 und ggf Z6. Insgesamt wird das aber schwierig mit dem Budget, daher finde ich gebraucht auch super. R6, Z6, A7iii, S5 sind heiße Kandidaten.
Alternativ eine neue APS-C, Canon R10/50, Fuji *, Sony a6400, und zur Not auch eine Z50/Zfc, die sind beim AF aber hinten dran und bei der Zfc zahlst du einfach nur das Design on top (200-300€ mehr als bei der Z50). Das Budget dann mit Objektiven ausreizen. (zB RF 16/36/50/85 o.ae. für Canon) bzw (Z28,40 bzw Sigma/Viltrox primes für Nikon) etc.., je nach Hersteller eben. Oder ein gutes Zoom gönnen.

Wuerde zudem nie für UVP oder nicht im Angebot kaufen. Kameras werden ständig verramscht. Ich hab mir letzte Woche eine R10 mit Kit Objektiv für 610€ in der Fundgrube geschossen. Das Kit kann man getrost weiter verkaufen, aber mit in Kombination mit einem RF18-150+den oben genannten primes oder einem Vollformat Weitwinkel kommt man schon sehr weit für kleines Geld.
Wobei man ehrlich sagen muss, dass man für das Geld echt nichts sagen kann. Und man kann halt im E-Mount direkt mit Vollformat loslegen. Ich war ja selbst mit der A7 II in Lappland und war äußerst zufrieden damit:

DSC01267_9.jpg


Warum ich das sage: Ich hatte damals auch "nur" eine A7 II, aber eben mit dem Sony 24 1.4 GM. Lieber spart man am Anfang ein bisschen mehr an der Kamera und kauft sich anständige Objektive. In deinem Budget wäre z.B. noch das gute Samyang 24 1.8 AF drin. Oder das Sigma C 24mm 2.0 DG DN. Ich finde den Vorschlag von Daniel auch nicht schlecht, aber das Budget ist sehr limitiert und du brauchst ein lichtstarkes Objektiv, sonst wirst du keinen Spaß haben. BTW ist das Kit-Obbjektiv auf der Sony brauchbar und für Aufnahmen bei Tag gut geeignet. Wie man darauf kommt jetzt noch eine DSLR zu empfehlen, insbesondere einem Einsteiger, ist mir ein Rätsel.
 
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Twostone schrieb:
Aber ja, DLSRs sind mittlerweile ein Nischenprodukt, und für Anfänger weniger geeignet, als eine halbwegs gute DSLM.
Aus welchem Grund meinst du sei eine DSLR weniger für Anfänger geeignet als eine DSLRM?


zandermax schrieb:
Wie man darauf kommt jetzt noch eine DSLR zu empfehlen, insbesondere einem Einsteiger, ist mir ein Rätsel.
Eine gute gebrauchte DSLR kann ebenso gut Bilder liefern wie eine DSLM.
Und günstiger ist sie auch.
 
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commandobot schrieb:
Aus welchem Grund meinst du sei eine DSLR weniger für Anfänger geeignet als eine DSLRM?
Die Gründe wurden schon von Anderen genannt:

  • Besserer AF: Selbst meine 2023 erschienene DSLR hat nur eine etwa 75%ige Sensorabdeckung mit Fokuspunkten, konzentriert um die Sensormitte, und auch "feinere" (mehr) Fokuspunkte.
  • WYSIWYG: Sowohl im Sucher als auch im LiveView ist das fertige Bild bereits vor der Auslösung erkennbar, man muß die Szene nicht erst im Kopf zusammenstellen.
  • Motiverkennung haben mittlerweile auch fast alle DSLMs.
  • Langzeitbelichtungen oder low-light-Aufnahmen über den EVF sind ebenfalls leichter zu realisieren
Versteh mich nicht falsch, es gibt durchaus gute DSLRs, ich bin ja selber auch noch mit ihnen unterwegs, aber die Entwicklung ging in den letzten 15 Jahren eindeutig in die DSLMs, sie bieten mittlerweile deutlich mehr Hilfen für Anfänger, als DSLRs. Es ist deutlich einfacher, mit einer DSLM "aus der Hüfte" ein gutes Bild zu schießen dank der vielen Helferlein, als mit einer DSLR.

Du mußt auch bedenken, daß die Meisten aus der Smartphone-Knipserei umsteigen. Da ist auspacken und loslegen angesagt. Wenn da kein (nahezu) sofortiger Wow-Effekt einsetzt, ist die Kamera ganz schnell im Schrank verschwunden. Eine DSLR braucht mehr Einarbeitungszeit, als eine DSLM. Erfordert auch ein wenig mehr Grundwissen.
 
commandobot schrieb:
Aus welchem Grund meinst du sei eine DSLR weniger für Anfänger geeignet als eine DSLRM?



Eine gute gebrauchte DSLR kann ebenso gut Bilder liefern wie eine DSLM.
Und günstiger ist sie auch.
Ich glaube nicht, dass man 2023 dieses Fass noch aufmachen muss. Die Zeiten der DSLR sind vorbei und dafür gibt es viele Gründe.

Natürlich kann man damit immer noch gute Bilder machen und die Preise sind verlockend. Aber für einen Einsteiger ist eine DSLM intuitiver, schon allein, weil ich im Sucher immer in etwa das Bild sehe, das ich am Ende auch mache. Dazu kommt, dass man nicht in ein System investiert, das keine Evolution mehr erfahren wird.
 
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Ich kann @zandermax da nur zustimmen. Ich bin gerade von einer EOS 80D auf eine Canon EOS R7 gewechselt, also von einer DSLR auf eine DSLM. Ich hab großartige Bilder mit der 80D gemacht, aber ich kann auch fotografieren und weiß wie ich zum Ziel komme. Die R7 hab ich jetzt seit einer Woche, ist meine erste DSLM und ich muss einfach sagen, es ist deutlich einfacher damit, die Ergebnisse zu erreichen die ich mir vorstelle. Das fängt allein schon bei der Bedienung und dem viel viel besseren Autofokus System an. Da liegen Welten dazwischen, ich wollte es kaum glauben, bevor ich es jetzt selbst ausprobiert habe.

2023 seh ich hier auch keine DSLR mehr, auch wenn man damit definitiv noch gute Bilder machen kann. Höchstens wenn man sich bei nem Freund oder nem Bekannten mal eine für längere Zeit ausleihen kann um erste Schritte bei der Fotografie zu wagen. Aber kaufen würde ich keine mehr.

Und wenn man ganz ehrlich ist, sind am Ende die Objektive sowieso viel wichtiger als der Body. Ich würde hier zu einer Sony Alpha 6300/6400/6500 oder einer Canon EOS R10 raten, geht auch gebraucht. Den übrigen Betrag würde ich in eine lichtstarke Festbrennweite investieren, sowas wie ein 24mm f/1.8 oder 35mm f/1.8, zur Not auch 50mm f/1.8. F/1.4 wäre natürlich noch besser, aber da sind wir schon nicht mehr im Budget.
Über ein vernünftiges Tele für Wildlife und Tiere brachen wir bei dem Budget gar nicht nachdenken, da sind wir schon bei mindestens 1200 Euro für ein gebrauchtes 70-200 f:2.8.
 
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zandermax schrieb:
Ich glaube nicht, dass man 2023 dieses Fass noch aufmachen muss. Die Zeiten der DSLR sind vorbei und dafür gibt es viele Gründe.

Natürlich kann man damit immer noch gute Bilder machen und die Preise sind verlockend. Aber für einen Einsteiger ist eine DSLM intuitiver, schon allein, weil ich im Sucher immer in etwa das Bild sehe, das ich am Ende auch mache.

Dazu kommt, dass man nicht in ein System investiert, das keine Evolution mehr erfahren wird.
Argumente wären natürlich sinnvoll, um solche Aussagen einerseits zu hinterlegen und andererseits Mitlesenden Informationen zur Entscheidungsfindung zu liefern.
Das Jahr, Pauschalbehauptungen und Verallgemeinerungen sind da wenig konstruktiv.

Es gibt weiterhin Hersteller, welche ihr DSLR-System permanent weiterentwickeln.
Insbesondere bei der Evolution sind da Augenerkennung und Gesichtsverfolgung im PDAF-Sucherbetrieb zu erwähnen, was Canon ,Nikon und Pentax in einigen neuen Modellen umgesetzt haben.
Und die Objektive für DSLR werden seit Jahren durch Fresnellinsen immer kompakter sowie leichter.


DeadEternity schrieb:
Ich kann @zandermax da nur zustimmen. Ich bin gerade von einer EOS 80D auf eine Canon EOS R7 gewechselt, also von einer DSLR auf eine DSLM. Ich hab großartige Bilder mit der 80D gemacht, aber ich kann auch fotografieren und weiß wie ich zum Ziel komme.
Die R7 hab ich jetzt seit einer Woche, ist meine erste DSLM und ich muss einfach sagen, es ist deutlich einfacher damit, die Ergebnisse zu erreichen die ich mir vorstelle.
Das fängt allein schon bei der Bedienung und dem viel viel besseren Autofokus System an.
Da liegen Welten dazwischen, ich wollte es kaum glauben, bevor ich es jetzt selbst ausprobiert habe.
Die Bedienung (GUI, Tasten) ist technisch unabhängig davon ob DSLR oder DSLM.
Das Autofokussystem ebenfalls, da die aktuellsten DSLRs mehr Autofokuspunkte haben können als ältere DSLM-Kameras.
Zudem bieten einige DSLR-Kameras nicht nur Augenerkenung und Gesichtsverfolgung im Sucherbetrieb mittels PDAF wie DSLM, sondern auch optischen Sucher kombiniert mit Liveview über das Display.


DeadEternity schrieb:
2023 seh ich hier auch keine DSLR mehr, auch wenn man damit definitiv noch gute Bilder machen kann. Höchstens wenn man sich bei nem Freund oder nem Bekannten mal eine für längere Zeit ausleihen kann um erste Schritte bei der Fotografie zu wagen.
Solange die konstruktiven Nachteile von DSLM nicht behoben sind sind DSLR je nach Anforderung weiterhin ebenso geeignet.
Die deutlich geringere Akkulaufzeit, Sensorerwärmung durch Sucherbetrieb und Verzögerung des Suchers bei dunklen Motiven sind immer noch nicht perfekt gelöst


DeadEternity schrieb:
Über ein vernünftiges Tele für Wildlife und Tiere brachen wir bei dem Budget gar nicht nachdenken, da sind wir schon bei mindestens 1200 Euro für ein gebrauchtes 70-200 f:2.8.
Gebrauchte Sigma/Tamron 70-200mm f2.8 gibt es unter 300€. Gebrauchte Sony 70-200mm f2.8 ab 900€.
https://www.ebay.de/sch/3323/i.html?_from=R40&_nkw=sony 70-200 "2.8"&LH_ItemCondition=3000&LH_PrefLoc=1&LH_Sold=1&LH_Complete=1&_sop=15&rt=nc&_udlo=100
 
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Kennst du den Begriff "ewiggestrig"? Passt hier ganz gut. Ist aber nicht abwertend gemeint. Wenn du mit DSLRs glücklich bist ist das wunderbar. Wie schon ein Dutzend mal erwähnt kann man damit auch tolle Fotos machen, es ist aber leider einfach nicht mehr Stand der Technik. Das ist als würde man einem Teenager ein Smartphone ohne Touchscreen aber mit echten Tasten als erstes Gerät schenken, denn schließlich kann man damit auch noch wudnerbar telefonieren..

Argumente wurden ja schon zur genüge gebracht, aber du kannst jetzt gerne wieder so tun als wären DSLRs und so Dinge wie Pentax EYE-AF der neueste Schrei und in irgendeiner Form eine Alternative. Die letzte "neue Canon Consumer DSLR" ist mitte 2019 erschienen, das Profi-Modell 1DX III Anfang 2020, die letzte Nikon DSLR (D6) im Februar 2020. Das sind jetzt auch schon wieder DREI JAHRE, zudem hat die 1DX III kein EYE-AF sondern lediglich "face/head" detection wenn der OVF genutzt wird. Bei Benutzung des OVF hat man allerdings "nur" 191 AF points (OVF), im Live-Mode 3869 davon, kleiner Unterschied.
Hatten wir alles auch schon ungefähr 5-10 mal hier im Forum, aber scheint dir ja egal zu sein. Lustigerweise werden so Kameras wie der 90D und der 1DX III ja in vielen Reviews sogar unterstellt im "Live-Mode" (also ohne Spiegel) die "besseren Kameras" zu sein.. Warum das bloß so ist..

Kann dir nur empfehlen dir mal unvoreingenommen eine moderne DSLM mit schnellem Sucher zu leihen (z.B. Nikon Z8) und sie dann auch wie eine DSLM zu nutzen (also nicht wie ein DSLR-User der dann ganz gerne mit Single AF Point und Joystick Nachführung arbeitet). Es würde dir vermutlich gefallen.

Wenn man unbedingt oldschool bleiben will sind DSLRs trotzdem noch geeignet, aber doch bitte nicht für jemanden der komplett neu einsteigt, der sollte lieber direkt lernen wie DSLMs am besten zu nutzen sind, ist nunmal die Zukunft und auch schon die Gegenwart. Ähnlich große Sprünge wie beim AF und subject detection gab es btw auch bei Objektiven (meistens eher hochpreisig), aber so Sachen wie ein Tamron 35-150 f2-f2.8, RF28-70 oder die richtig tollen und offenblendig scharfen 1.2/1.4 Primes sämtlicher Hersteller oder die neuen Tele-Optionen (siehe Nikon) oder die erschwinglichen "high aperture" Objektive (siehe Canon, 200-800, 600, 800) oder die günstigen aber leistungsstarken "3rd party trinities", wie z.B. die Tamron "G2" Serie (17-28, 28-75, 70-18) (siehe Sony), superkompakte Weitwinkel (RF 10-24 -> halb so schwer wie der EF Vertreter), superleichte Zooms (RF/Sony-E 70-200), findet man in diesen Ausprägung doch auch nicht für DSLRs..
 
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commandobot schrieb:
Argumente wären natürlich sinnvoll, um solche Aussagen einerseits zu hinterlegen und andererseits Mitlesenden Informationen zur Entscheidungsfindung zu liefern.


Ich finde dieses Thema ist off-topic. Es geht doch hier gar nicht um DSLR vs. DSLM, sondern um eine Empfehlung für einen Einsteiger. Ich mach mal hier einen Spoiler, um meine Sicht dazu zu erklären und nicht das ganze noch weiter aufzublähen.

Ich hole mal ganz weit aus: Warum gibt es die DSLR?
Die SLR war eine absolute Revolution. Warum? Weil ich durch das Objektiv schaue. Das ist eine geniale Erfindung. Eine Sucherkamera hat viele Nachteile. Man sieht das ja heute noch bei den aktuellen Leica Kameras. Man muss wirklich etwas masochistisch veranlagt sein, wenn man damit Bilder mach. Man bekommt auch wunderbare Resultate, aber die Kamera macht es einem nicht einfach: Man sieht weder den Bildausschnitt, noch die Tiefenschärfe und zusätzlich blockiert das Objektiv oft das Sucherbild. Diese ganzen Probleme hat eine SLR nicht.
Das ist sicherlich alles bekannt und langweilig. Aber dann frage ich: Warum gibt es die DSLR überhaupt? Ich habe doch gar keinen analogen Film mehr, sondern in meiner Kamera sitzt ein Sensor. Dieser Sensor kann genauso gut mir das Bild in meinen Sucher projizieren. Ich brauche keinen Spiegel und strenggenommen auch keinen Verschluss. Das sind alles Dinge, die in der Analogzeit notwendig waren und spätestens jetzt mit der A9 III sieht man, wie wenig Bedeutung diese Dinge haben. Die DLSR war immer eine Notlösung, weil die Hersteller kein neues System aufmachen wollten, sondern lieber mit wenig Investitionsaufwand neue Kameras bauen wollten. Und wie schon die Einführung der Programmautomatik und des Autofokus, haben wir es Minolta zu verdanken, dass Canon und Nikon sich bewegen mussten: Minolta war der erste Hersteller, der eben keine DSLRs mehr bauen wollte, sondern die ersten Schritte Richtung DSLM gemacht haben (natürlich im Massenmarkt).

Wie bekomme ich jetzt noch die Biegung von dämlichen Stammtischparolen zu einem halbwegs sinnvollen Post hin? Ich möchte dir dazu einfach folgendes mitgeben: Die DSLM ist die SLR der 2010er-Jahre. Sie führt die Tradition der SLRs nahtlos weiter. Es ist nicht der Bösewicht, der durch falsche Marketingversprechen der jungen Generation aufgequatscht wurde und jetzt die tolle Technik der DSLR zu Grabe trägt. Nein. Die DSLM ist heute die leistungsfähigste Form der Consumer-Kamera. Sie bringt einige Vorteile mit, die eine DSLR nie haben wird.

  • Live-View im Sucher: Ich kann im Sucher alles machen und sehe alles. Grundeinstellungen, Menüs, usw… Ich kann alle Funktionen der Kamera über den Sucher bedienen, was insbesondere bei heller Umgebung ein großer Vorteil ist. Ganz zu schweigen von Video. Und eben wichtig für Einsteiger: Ich bekomme im Sucher in etwa das Bild angezeigt, das ich auch schieße. Das hat auch damit zu tun, dass die Kamera immer bei Arbeitsblende ist. Auch das ist eine Revolution. Dadurch vermeide ich ärgerliche Effekte wie Fokusshift und kann zu jeder Zeit die Tiefenschärfe abschätzen. Ich kann das geschossene Bild dann anschließend im Sucher kontrollieren. Dieser hat oft eine höhere Auflösung als das rückwärtige Display und ich kann dort sehr einfach schauen, ob die Belichtung stimmt und die Fokusebene passt. Black-Out-freies Sucherbild wäre auch noch so ne Sache. Stell dir mal eine DSLR mit 120 FPS vor. Wie willst du da noch was im Sucher erkennen? Ganz zu schweigen von den vielen nützlichen Funktionen wie Fokus-Peaking (Kantenanhebung um die Schärfeebene bereits vor der Aufnahme zu sehen oder Zebrafunktion um überbelichtete Stellen zu sehen. So kann ich direkt entscheiden, ob die Überbelichtung in dieses Bereichen akzeptabel ist oder ich doch noch weiter abblende/Zeit verlängere.
  • Das System KANN (muss nicht) kompakter ausfallen, der Abstand von Bajonett zu Objektiv ist kleiner
  • Weitwinkelobjektive sind leichter, kompakter und günstiger
  • Der Autofokus ist deutlich besser, da er direkt auf dem Sensor gemessen wird. Front-/Backfokus ist daher kein Problem. Zusätzlich kann auch Kontrastautofokus zum Einsatz kommen. Ja. Die DSLR könnte das auch: Dann verliere ich aber entweder den Sucher oder ich muss das Autofokusmodul sehr komplex machen. Ich baue also einen zweiten Sensor ein
  • Und das wozu? Für ein analoges Sucherbild? Ok. Es ist nachts verzögerungsfrei, aber eben auch nutzlos, weil viel zu dunkel, insbesondere mit lichtschwachen Objektiven.



Mich ärgert das auch jedes Mal diese ganzen angeblichen Vorteile der DSLR zu lesen. Wo ist das große Gehäuse denn eine Erfindung der DSLR? Das ist Blödsinn. Schau dir mal eine Minolta XD7 an. Die ist fast so klein wie eine Alpha 7 heute. Es ist einfach eine Modefrage, ob Fotografen gerne kleine, unauffällige Kameras mit Handlingeinschränkungen bevorzugen oder klobige Ziegelsteine, dies super für große Hände sind, aber eben Einschränkungen bei der Portabilität mitbringen. Und auch da frage ich mich: Warum dann nicht eine Panasonic S1? Super DSLM mit großem Body.

Und was wurde Sony gescholten für die angeblich schlechte Qualität der Kameras. „Mit meiner EOS 5D hau ich Sparrennägel in eine Wand“. Sicher ein übliches Anwendungsszenario einer Kamera, das mir leider bisher entgangen ist. Und für -30 °C in Lappland oder strömenden Regen in Norwegen hat meine A7 II scheinbar auch gereicht.



Was mich am Ende an der Diskussion am meisten ärgert: Die Vorteile der DSLM sind von allen bekannt. Das sind Fakten. Normal müsste diese Diskussion so ablaufen: „Ich fotografieren lieber mit einer DSLR, weil mich das Sucherbild der DSLM stört. @TE: geh in einen Laden und teste das mal aus“. Aber stattdessen diskutieren wir hier welche angeblichen Vorteile welche Kameragattung hat.



Hier sind viele User von den Qualitäten einer DSLM überzeugt. ich gehöre auch dazu und möchte einfach keine DSLR mit ihren vielen systembedingten Nachteilen mehr empfehlen. Deshalb die DSLM.
 
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Hallo zusammen,

ich bin jetzt einen Schritt weiter. Ich habe mir über Kleinanzeigen eine Fujifilm XT3 gekauft - wie neu mit 4000 Knipsern. 3 Zusatzakkus von Duracell, eine 128GB SD-Speicherkarte von Sony (Tough, 300MB Lesen und Schreiben), zwei Filter, eine Kameratasche und ein Kit-Objektiv mit OIS (ich glaube 18-55, hab noch nicht viel damit rumgespielt) waren mit dabei.

Das Ganze für 980 EUR.

Ich hab mir schon viele Youtube-Videos angeschaut und viele schwören für Landschaftsfotographie auf das Fujifilm Fujinon XF 23mm F2 R WR Objektiv schwarzFujifilm Fujinon XF 23mm F2 R WR Objektiv:

https://www.amazon.de/gp/product/B01KZ4XBA6/ref=ox_sc_act_title_1?smid=A3JWKAKR8XB7XF&psc=1

Das hier würde ich mir noch bestellen.

Was meint ihr?

Und noch eine grundsätzliche Frage: Wie habt ihr euch in die Fotographie eingelesen? Ich würde gerne erstmal Basics lernen (was muss man quasi beachten, was ist wichtig, etc.). Im Anschluss will ich dann Kameraspezifische Videos anschauen.

Habt ihr da Empfehlungen?
 
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Definitiv keine schlechte Wahl zum dem Preis. Ich kenne mich mit Fuji nicht so gut aus, aber das XF 23mm F2 scheint gut zu sein. Allerdings muss dir bewusst sein, dass du damit an einer APS-C Kamera das Äquivalent zu ~35mm am Vollformatsensor hast, wegen dem Crop.

Als ich angefangen habe zu fotografieren, hatte ich hauptsächlich ein Buch von National Geographic, in dem die Grundlagen der Fotografie erklärt wurden.
Heutzutage würde ich die einschlägigen YouTube Kanäle wie Stephan Wiesner oder Amazing Nature Alpha empfehlen:




Beide Kanäle bieten natürlich noch viel mehr Videos als die drei Playlists.
 
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Gute Wahl mit der X-T3.

Bzgl weiterem Objektiv: würde dir empfehlen erst einmal bei dem 18-55 zu bleiben. Es ist optisch nahezu gleichwertig zu dem 23 F2 (klar, min. eine Blende weniger Freistellung, aber für Landschaften meist irrelevant), dazu Bildstabilisator.

Ich würde dann an deiner Stelle erst mal damit anfangen und nach ein paar hundert oder gar tausend Fotos eine Auswertung machen, welche Brennweite du am meisten nutzt. Anschließend entweder nach oben oder unten erweitern zB mittels 10-24, 14mm F2.8 bzw 55-200, 70-300 oder wenn du eher in der Mitte hängen bleibst mit sowas wie dem 23 F2, 35 F2 oder deren 1.4 Brüdern. Ich selbst habe all diese Objektive entweder selbst oder schon einmal durch Freunde genutzt und kann deren Qualität bestätigen, bin aber genau diesen Weg gegangen, kommend von einer X-T1 mit 18-55.

Mittlerweile nutze ich nur noch Festbrennweiten, vor allem weil ich deren Kompaktheit und Möglichkeiten der Freistellung bevorzuge. Dafür dann aber meist auf größeren Reisen mit 2-3 Objektiven unterwegs.
 
Ein 18-55 (oder ähnlich) ist schon der beste Start (mit einem Zoom) an APS-C, damit deckt man schon sehr viel Alltag ab. Wenn's gar noch ein f2.8 ist, kann man viele Jahre damit sehr gut arbeiten.

Von der Freistellung bei Offenblende mit einem 24-70 an KB (ähnlicher Bildausschnitt) nicht ganz vergleichbar bei gleicher Distanz zum Motiv, ist aber eher zu vernachlässigen, da man beim KB-äquivalent dann doch oft auf f4 oder höher abblendet.

Nach wie vor würde ich zwar eher für den Anfang eine Festbrennweite empfehlen, da man sich dann mehr mit der Gestaltung auseinandersetzen muß, aber mit einem 18-55 macht man nichts falsch im Portfolio.AAls Anfänger neigt man jedoch zu häufig dazu, statt einem Standpunktwechsel einfach zu zoomen, damit verpasst man dann doch schon einiges an Erlebnis/Erfahrung und die Lernkurve ist nicht so steil.

Wenn ich nicht gerade meine geliebte 31/1.7 auf der APS-C habe, ist es meistens das 16-50/2.8.
 
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