Ausbildung Öffentlicher Dienst schwere Einstiegshürden?

John_Wick

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Moin,

ich möchte mich mit 36 Jahren noch mal beruflich verändern. Wohnort: Berlin
Realschulabschluss, Ausbildung Fachkraft für Lagerlogistik + AEVO (Ausbilderschein) über 10 Jahre Berufserfahrung in unterschiedlichen Branchen (Medizintechnik, Pharma, Chemie, Metall- Elektroindustrie).

Das Ziel ist einen Ausbildungsplatz zum Hygienekontrolleur zu bekommen.
Ich bin kein Genie, aber auch nicht auf den Kopf gefallen.
Doch die Hürde in den öffentlichen Dienst zu kommen scheint für mich enorm groß zu sein. Bei bisher drei Vakanzen kam ein Onlinetest (geva-test®) im Auswahlverfahren zum Einsatz. Ich habe den Test bei allen drei Bewerbungsverfahren verkackt und kam entsprechend nicht mal bis ins Vorstellungsgespräch.

Ich hasse diesen Onlinetest. Man sitzt da zwei bis drei Stunden, der Kopf qualmt und am Ende war alles für die Katz. Ich bin auch davon überzeugt, dass dieser Test nur ein Tool ist um den Bewerberpool zu verkleinern. Wie gut man in diesem Test abschneidet sagt nicht viel darüber aus, ob man für die ausgeschriebene Stelle geeignet ist oder nicht. Zumindest in meinem Fall (Ausbildung Hygienekontrolleur) ist ein gutes Testergebnis völlig irrelevant.
Ich glaube, dass am Ende sogar potenziell geeignete Kandidaten im Vorfeld aussortiert werden, weil sie genau wie ich Probleme mit diesem Test haben. Zwischen den Aufgabenblöcken gibt es immer wieder Passagen wo man Aussagen liest und diese dann mit seiner persönlichen Haltung versehen muss.

Beispiel:

Ich arbeite gerne im Team.

stimme überhaupt nicht zu, stimme kaum zu, stimme teilweise zu, stimme etwas zu, stimme voll und ganz zu

Da gibt es also kein richtig oder falsch. Die Fragen wiederholen sich teilweise auch und sind nur anders formuliert.
Meine Vermutung: Der Test wertet aus, wer bei dem gleichen Inhalt einer Aussage, immer gleich geantwortet hat oder wer unterschiedliche Antworten gegeben hat, was dann Fragen aufwirft weil man seine Meinung geändert hat.

Ich finde diesen Onlinetest entwürdigend und frustrierend zugleich. Mir ist bewusst, dass es ein einfaches Tool für die Behörden ist und man sich damit eine Menge Arbeit spart, aber für mich persönlich ist dieser Test eine Katastrophe. Ich fühlte mich während und nach dem Test echt schlecht und dumm, weil ich dachte: Hast du nix drauf? Bist du so blöd, dass dir das hier so schwer fällt?

Es gab bisher nur ein Bezirksamt, was diesen ollen Test nicht vorausgesetzt hat. Die Bezirke in Berlin machen alle ihr eigenes Ding. In Neukölln gab es keinen Onlinetest sondern einen Präsenztest. Da hatte man 25 Minuten Zeit ein paar Aufgaben auf einem Zettel zu bearbeiten. Das war deutlich besser und angenehmer. Da hatte ich auch Erfolg und wurde zum Auswahlgespräch eingeladen. Das Gespräch lief auch echt gut vom Gefühl her. Dann kam leider die Absage. In einem Feedbackgespräch wurde mir dann mitgeteilt, dass der Fachbereich (das Gesundheitsamt) mich gerne ausgebildet hätte, am Ende hat der Personalrat sich aber für eine Mitbewerberin entschieden. Das war schon bitter für mich. Das Gesundheitsamt will mich, der Personalrat entscheidet sich für eine Mitbewerberin. Gleichstellungsgesetz in Berlin, bei gleicher oder ähnlicher Qualifikation und Eignung werden bevorzugt Frauen eingestellt, wenn sie in dem Berufsfeld unterrepräsentiert sind. Es sei ihr gegönnt.
Bringt mir persönlich allerdings wenig. Vorausgesetzt, es ist wirklich so gewesen wie man mir im Feedbackgespräch erzählt hat. Die können ja auch Märchen erzählen.

Es bringt nichts den Kopf in den Sand zu stecken, aber bisher konnte ich nur einen Teilerfolg erzielen.
Die Methoden der Personalgewinnung im öffentlichen Dienst sind durchaus zu hinterfragen. Für mich nicht transparent. In der freien Wirtschaft hatte ich diese Probleme noch nie. Zumal absolut null Flexibilität im öffentlichen Dienst gegeben ist.
Man MUSS an den vorgeschlagenen Terminen Zeit haben, es gibt keine Alternativen. Man kann lediglich das Zeitfenster auswählen, der Tag ist aber fix. Wer da nicht kann ist halt raus. So meine bisherige Erfahrung. Das mag in manchen Landkreisen anders gehandhabt werden. Es gestaltet den Bewerbungsprozess jedoch nicht einfacher. Alles sehr starr.

Ich finde es super schade!
Die von mir gewünschte Ausbildung finde ich nämlich sehr interessant, was die Aufgaben betrifft, und es würde auch gut zu mir passen. Ich hab da richtig Bock drauf!

Da es aber nur wenige Ausbildungsplätze gibt kann ich nicht wählerisch sein und habe ich mich auch schon in anderen Städten beworben. Doch dieser Onlinetest hat mir bisher immer das Genick gebrochen.



Ich möchte nicht mehr in der Logistik arbeiten. Über 10 Jahre reichen mir. Habe auch mal als stellvertretender Lagerleiter gearbeitet. Nein danke. Lagerlogistik ist echt undankbar, oft nicht gut bezahlt und da werden die Leute verheizt. In fast jeder Firma in der ich gearbeitet habe, waren die Lageristen "die Ärsche vom Dienst" "die Mädchen für alles" usw.
Mich interessiert der Beruf auch einfach nicht mehr. Ich kann mich mit dieser Arbeit nicht mehr identifizieren und es erfüllt mich nicht mehr. Ich war auch nie ein richtig guter Lagerist. Eher so durchschnittlich. Andere waren meist schneller usw. Ich hatte meine Stärken schon immer in punkto Kommunikation, Dinge in die Hand nehmen die manche vor sich hergeschoben haben, den Stein mal ins Rollen bringen, sich kümmern, EDV lag mir auch immer gut. Brauchte keine lange Einarbeitung und habe mich mit dem Warenwirtschaftssystemen schnell zurechtgefunden. Ich war gerne Schnittstelle zwischen anderen Abteilungen. Außerdem bin ich sehr genau und pingelig, vor allem wenn es um Sauberkeit und Ordnung geht. Im Lager interessiert das keine Sau. Da geht es nur um schnell schnell schnell, packen packen packen!!!
Die typischen Logistikaufgaben: Wareneingang, Warenausgang, Verpackung/Versand, Kommissionierung etc. fand ich schon immer doof. Nach all den Jahren habe ich davon auch richtig die Schnauze voll. Aber das was die Teamleiter usw. machen finde ich auch öde. Die lesen und beantworten E-Mails, füllen Excel Tabellen für ihre Vorgesetzten aus, die sich daran aufgeilen oder darüber jammern weil die Zahlen nicht gut sind. Das Fußvolk flitzt durch die Lagerhallen und fertigt einen Lkw nach dem anderen ab. Ach komm hör mir auf damit... 😅 man kennt es.

Ich habe "leider" einen großen Sinn für Gerechtigkeit. Das zwischenmenschliche ist mir wichtig. 😂 Das ist natürlich in der Arbeitswelt von Nachteil... da heißt es immer nur: "Friss oder werde gefressen!"
Diese Umstände und Beobachtungen haben auch dazu geführt, dass ich in meinen letzten Jobs vieles einfach nicht mehr Ernst genommen habe. Sarkasmus am Arbeitsplatz... Hat öfter mal für Gelächter gesorgt. Jedoch nicht bei den Vorgesetzten. Das war mir irgendwann aber echt egal. Und trotzdem bin ich damit irgendwie immer durchgekommen. Habe in Gehaltsverhandlungen Erfolg gehabt und mich stets behauptet. Wer lange in dem Berufsfeld gearbeitet hat weiß wie der Hase läuft, man hat mehr oder weniger alles schon gesehen. Es macht einem keiner mehr was vor.
Aber wenn man sich von Tag zu Tag von Woche zu Woche hangelt und die Pausen, der Feierabend und das Wochenende das einzige sind worauf man sich freut, dann läuft was falsch.
Das ist aber nicht mein Anspruch. Ich muss noch über 30 Jahre arbeiten. Ich will etwas tun, was zu mir passt, was mich interessiert und ich morgens gerne zur Arbeit fahre. Klar, es wird auch doofe Tage geben, das ist aber normal.
Ich will eine Arbeit gerne machen, und dann bin ich darin auch gut und alle haben etwas davon.

Diese Profitgier und Machtgeilheit (ja, gibts im öD sicher auch) in der freien Wirtschaft kotzen mich schon sehr an. Auch ein Grund warum ich mich für die Ausbildung im öffentlichen Dienst interessiere. Da gehts eigentlich um den Bürgerservice und um etwas für die Menschen zu tun.

Gibt es hier jemanden aus dem öffentlichen Dienst? Wenn ja, wie sind eure Erfahrungen. Gibt es Tipps oder habt ihr Ratschläge?
Ich bin auch für Feedback und Gedanken von allen anderen dankbar.

Wünsche euch einen angenehmen Dienstag. ☺️
 
Zuletzt bearbeitet:
John_Wick schrieb:
Ich hasse diesen Onlinetest. Man sitzt da zwei bis drei Stunden, der Kopf qualmt und am Ende war alles für die Katz. Ich bin auch davon überzeugt, dass dieser Test nur ein Tool ist um den Bewerberpool zu verkleinern. Wie gut man in diesem Test abschneidet sagt nicht viel darüber aus, ob man für die ausgeschriebene Stelle geeignet ist oder nicht. Zumindest in meinem Fall (Ausbildung Hygienekontrolleur) ist ein gutes Testergebnis völlig irrelevant.
Ich glaube, dass am Ende sogar potenziell geeignete Kandidaten im Vorfeld aussortiert werden, weil sie genau wie ich Probleme mit diesem Test haben. Zwischen den Aufgabenblöcken gibt es immer wieder Passagen, wo man Aussagen liest und diese dann mit seiner persönlichen Haltung versehen muss.
Verständlich, solche recht generischen Tests sind immer unangenehm - insbesondere deshalb, weil das nötige Feedback oft ausbleibt. Allerdings gibt es hierzu leider eine unumgängliche Realität:

Wenn du da rein willst, musst du diesen Test bestehen, der Rest ist irrelevant. Es gibt garantiert Übungsblätter, Übungsvideos und zahlreiche Erfahrungsberichte dazu. Sich darüber zu beklagen hilft dir leider nicht weiter, selbst wenn du im Kern recht haben magst.

Also: üben, üben, üben.

John_Wick schrieb:
Die Methoden der Personalgewinnung im öffentlichen Dienst sind durchaus zu hinterfragen. Für mich nicht transparent. In der freien Wirtschaft hatte ich diese Probleme noch nie.
Ich kann dir versichern, dass größere Unternehmen in der freien Wirtschaft bei (Quer-)Einstiegspositionen und Ausbildungsplätzen schon länger solche Auswahlverfahren im Vorfeld einsetzen. Der Einsatz dieser Tools wird sich zukünftig sogar noch weiter verbreiten, denn mittlerweile gibt es Fachabiturienten und Abiturienten, die weder Texte richtig verstehen noch die Grundrechenarten beherrschen. Unternehmen können solche Defizite nicht immer ausgleichen, auch wenn man sich das beispielsweise in der Politik oft wünscht (das bezieht sich ausdrücklich nicht auf dich, sondern ist eine allgemeine Ergänzung).
 
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John_Wick schrieb:
In einem Feedbackgespräch wurde mir dann mitgeteilt, dass der Fachbereich (das Gesundheitsamt) mich gerne ausgebildet hätte, am Ende hat der Personalrat sich aber für eine Mitbewerberin entschieden. Das war schon bitter für mich. Das Gesundheitsamt will mich, der Personalrat entscheidet sich für eine Mitbewerberin.
Das liest sich merkwürdig. Ich kenne es nur so, dass der Personalrat am Ende des Auswahlverfahrens sein formelles OK gibt. Niemals entscheidet der Personalrat über die Rangfolge der Bewerber. Sprich: Wenn die Fachdienstelle zusammen mit der Auswahlkommission eine Rangfolge erstellt hat, und das wird passiert sein, kann der Personalrat diese nicht eigenmächtig ändern.
 
So kenne ich das bei uns: In der Bewerberrunde sitzt jemand vom Personalamt, vom Personalrat, meist zwei Personen vom Fachbereich und ggfs. noch Schwerbehindertenvertretung. Dann notiert jeder zu einem Bewerber Punkte, am Ende wird das besprochen und dann der geeigneteste Bewerber genommen. Der Personalrat könnte nicht gegen den Willen des Fachbereichs einen Kandidaten einstellen.

Ob vorher Online-Tests gemacht werden um vorab auszusieben ist unterschiedlich. Bei uns im Fachbereich ist die Anzahl der Bewerber i.d.R. überschaubar und das daher nicht erforderlich.
 
Wenn ich kurz Geva-Test google ist die erste Seite schon voll mit Trainingstests, Übungszentren und -Kursen.
Hast du dir die irgendwann einmal angesehen?
 
@Evil E-Lex @Madcat69
Wer weiß, vielleicht wurde mir im Feedbackgespräch auch Mist erzählt. Kann mir auch nicht vorstellen, dass der Fachbereich eine geringere Gewichtung hat als der Personalrat.

@Axxid Ich habe mal im Rahmen eines Individualcoachings diverse Tests zu Übungszwecken gemacht. Ich bin einfach nicht gut darin, diese Aufgaben unter Zeitdruck zu lösen. Meine Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne ist leider nicht so gut, jedenfalls hatte ich bei diesen Tests das Gefühl.

Ich weiß, dass es diese Tests online zu Übungszwecken gibt. Einige kosten auch etwas.
 
John_Wick schrieb:
Ich habe mal im Rahmen eines Individualcoachings diverse Tests zu Übungszwecken gemacht. Ich bin einfach nicht gut darin, diese Aufgaben unter Zeitdruck zu lösen. Meine Konzentration und Aufmerksamkeitsspanne ist leider nicht so gut, jedenfalls hatte ich bei diesen Tests das Gefühl.
Naja, wie schon erwähnt, das einzige wirkliche „Gegenmittel“ ist, diese Übungen immer und immer wieder zu wiederholen - auch wenn es nervig ist und etwa den Spaßfaktor einer Wurzelbehandlung hat.

Mach dir am besten einen Wochenplan, nutze kostenlose Karteikarten-Apps für besonders hartnäckige Themen und gehe jede Woche konsequent alle kostenlosen Übungsaufgaben durch, die du finden kannst. Bereits nach wenigen Wochen, spätestens aber nach ein bis zwei Monaten, wirst du deutlich merken, dass du diese Aufgaben viel schneller und leichter bewältigst.

Einen "Shortcut" gibt es hier leider nicht.
 
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Habe mich auch im Januar für eine Ausbildung im öffentlichen Dienst beworben (bin 35 Jahre alt) und musste im Februar diesen 3 stündigen online Test machen. Im Vorfeld habe ich ein paar Probetests online gemacht, die waren aber immer sehr dünn. Habe mir dann -ohne Witz- Mathe und Deutschtests vom Gymnasium 5./6. Klasse angesehen und da immer wieder was gemacht. Das hat mich richtig gut vorbereitet, was Grundrechenarten, Zeitformen usw. usf. angeht. Es gibt natürlich auch ein paar Aufgaben, die man einfach irgendwie raffen muss, wie Zahlenreihen vervollständigen, jedoch folgen diese im Prinzip auch immer wieder ähnlichen Mustern. Zum Ende des 3 stündigen Tests kamen dann so richtig happige Textaufgaben, das war schon ziemlich fies, nachdem man schon eine ganze Weile den Kopf angestrengt hat.

Habe den Test direkt bestanden und morgen noch meinen Eignungstest vor Ort (ganztägig!). Bei diesem "Testtag" werden wohl noch Gruppengespräche, Postkorbaufgabe, erneut ein kurzer Eignungstest und ein Vorstellungsgespräch auf mich zu kommen.

Hoffe, dass das klappt, wird denke ich nochmal happig. Ist btw "nur" eine Ausbildung zum Verwaltungswirt, auf die ich mich dort beworben habe. Ich empfinde den Aufwand auch als etwas übertrieben, für eine solche Position im absolut unteren Einstieg. Es geht ja nichtmal darum, Beamter zu werden. Höre viel davon, dass der öffentliche Dienst Probleme hat, Personal zu bekommen, da frage sich einer, warum das so ist.

Komme selbst aus dem Einzelhandel und kann deine Probleme mit der freien Wirtschaft nur unterstreichen. Es ist wirklich zum kotzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, wer schwer wieder los wird, der sieht sich mehr.

Wobei man schon auch sagen muss all diese Tests kommen nicht von ungefähr. Es bewirbt sich ja auch jeder auf alles mögliche im Schatten des Fachkräftemangels.
 
youngbuck89 schrieb:
Habe mich auch im Januar für eine Ausbildung im öffentlichen Dienst beworben (bin 35 Jahre alt) und musste im Februar diesen 3 stündigen online Test machen. Im Vorfeld habe ich ein paar Probetests online gemacht, die waren aber immer sehr dünn. Habe mir dann -ohne Witz- Mathe und Deutschtests vom Gymnasium 5./6. Klasse angesehen und da immer wieder was gemacht. Das hat mich richtig gut vorbereitet, was Grundrechenarten, Zeitformen usw. usf. angeht. Es gibt natürlich auch ein paar Aufgaben, die man einfach irgendwie raffen muss, wie Zahlenreihen vervollständigen, jedoch folgen diese im Prinzip auch immer wieder ähnlichen Mustern. Zum Ende des 3 stündigen Tests kamen dann so richtig happige Textaufgaben, das war schon ziemlich fies, nachdem man schon eine ganze Weile den Kopf angestrengt hat.

Ich drücke dir die Daumen, dass du Erfolg hast.

Der Aufwand ist immens, wenn man bedenkt, dass es sich immer nur um eine zu besetzende Stelle handelt.
Was ich an dem Test besonders doof fand war der Aufgabenblock wo einem Symbole gezeigt wurden und man sich diese innerhalb 10 Sekunden einprägen musste um im Anschluss eine Frage dazu beantworten zu können. Wo war der Regenschirm? 1. Zeile links oder 2. Zeile links usw. Welche Uhrzeit stand auf der Uhr? War die Gabel links oder rechts neben dem Messer? Welches dieser Bilder war nicht zu sehen? Baum, Segelboot oder Laptop.
Am Anfang ging das noch, wurde dann aber recht knackig.

Ich habe mich in der Zwischenzeit noch auf weitere Ausbildungsplätze beworben. Habe dort vorher angerufen und erfreulicherweise in Erfahrung bringen können, dass dort auf einen Onlinetest verzichtet wird. Man schaut sich die Bewerbungen an und sucht dann gezielt nach Kandidaten und lädt diese zum Vorstellungsgespräch ein.
Könnten für meinen Geschmack mehr Behörden so machen. Aber naja, was ich sage und denke spielt eh keine Rolle. An diesen starren und festgefahrenen Strukturen wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern. Man muss damit leben und sich damit arrangieren, wenn man Interesse an Arbeit im öD hat.
 
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Bin jetzt seit 2 Jahren bei einem Versorger beschäftigt. Gut, als Quereinsteiger aus dem Handwerk. War relativ simpel, Bewerbung hingeschickt, wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen, das ein oder andere Fachliche raus gehauen und ne Woche später die Zusage bekommen.
Kann dir da auch mal Versorger nahe legen, der TVV ist doch etwas besser bezahlt, als der Tvöd und auch Versorger machen schonmal verschiedene Sachen (Lagerhaltung, Schwimmbäder, Kraftwerke, Öpnv, usw.)
 
John_Wick schrieb:
Könnten für meinen Geschmack mehr Behörden so machen. Aber naja, was ich sage und denke spielt eh keine Rolle. An diesen starren und festgefahrenen Strukturen wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern. Man muss damit leben und sich damit arrangieren, wenn man Interesse an Arbeit im öD hat.

Solche Test gibt es (leider oder Gott Sei dank je nach Sichtweise) schon seit über 20 Jahren. Teilweise ist das nur Teil von einem gesamten Verfahren und es gibt noch mehr wie Rollenspiele, Vorträge usw. Je nach individuellen Stärken oder Schwächen fliegt man dann früh raus.

Diese Tests sind eben auch für das Aussieben da, das da auch mal bessere auf der Strecke bleiben nimmt man in Kauf.
Viele Behörden oder Dienststellen haben auch nicht die Ressourcen sich jede Bewerbung so im Detail anzuschauen. Da lässt man erst mal solche Tests laufen.

Auf der einen Seite haben die auch einen Vorteil wenn jemand den Test schafft, den man vielleicht aufgrund der Unterlagen niemals eingeladen hätte.

MIt 36 bist auch vermutlich leider nicht der absolute Wunschkandidat, obwohl es natürlich formell keine Diskriminierung usw. geben darf. Aber wollen das leider auch nicht.

Das die Termine immer an fixen Zeiten sind, ist leider normal (auch in größeren Konzernen) da im Öd ja mehrere Personen teilnehmen (Personal, Personalrat, SBV, ggf. JAV, Fachbereich ggf. noch eine weitere FK), da können schon mal 3 bis 4 Leute sitzen oder auch mehr. Und die kriegt man halt nicht immer so schnell unter einen Hut.

Ich nehme auch an vielen VG teil und da kriegt der Bewerber meist nur 1 Termin zur Auswahl und es werden auch maximal 2 oder 3 Tage geblockt.
Bringt mir persönlich allerdings wenig. Vorausgesetzt, es ist wirklich so gewesen wie man mir im Feedbackgespräch erzählt hat. Die können ja auch Märchen erzählen.
Schwierig. Auf der einen Seite sind natürlich Frauen (und auch Menschen mit Behinderung) bei gleicher Qualifikation zu bevorzugen. Auf der anderen Seite wäre das ja eine Absage aufgrund deines Geschlechtes gewesen wogegen man auch vorgehen könnte*. Daher erhält man seit dem AGG eigentlich kaum noch die "realen" Gründe für die Absage.

Ich hoffe jedenfallls, das es mal klappt, vllt solltest du mal woanders in D. schauen auch wenn das einen Umzug bedeutet.

*was in der Regel nur dazu führt das du das VG wiederholen darfst, in der Regel wird man dich da auch nicht nehmen.

nde hat der Personalrat sich aber für eine Mitbewerberin entschieden.

In der Regel wird PR/BR mitgeteilt wer eingestellt werden soll. Es ist ungeöhnlich, das man sich tatsächlich nur wegen des Geschlechtes gegen den anderen Bewerber entscheidet. Normalerweise wäre davon auszugehen, das der Fachbereich schon den beabsichtigten Vorschlag in den PR gibt.

Wärest du in der engeren Wahl gewesen, hätte man dir eine Zusage "vorbehaltlich der Zustimmung des Personalrates" schriftlich oder auch mündlich erteilt.
Also hat man Dir da wohl leider vermutlich die Unwahrheit erzählt....
Die Zustimmung des BR bzw. Personalrat ist meist nur eine Formsache und steht am Ende des Prozesses auch im öffentlichen Dienst (natürlich nur für Angstellte)
 
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Kleines Update von mir, ich wurde tatsächlich genommen, habe soeben bescheid bekommen. Ab August mache ich den Angestelltenlehrgang I und werde danach übernommen, sofern ich bestehe (wovon ich mal ausgehe).

EDIT: Am Eignungsfeststellungstag kam es dann zu folgenden Aufgaben:

- eine Gruppendiskussion unter den Bewerbern zum Thema "Wie macht man den öffentlichen Dienst attraktiver für Azubis? Arbeiten Sie ein genaues Konzept aus."

- Ein Rollenspiel, bei dem man 15 Minuten Vorbereitungszeit hatte und sich auf die Situation einstellen musste, dass gleich ein wütender Bürger in einer prekären Situation zu einem ins Büro kommt

- Das Vorstellungsgespräch an sich, bei dem sehr viel Wissen über den Landkreis abgefragt wurde

+ Viiiiiiiel Wartezeit, aber auch leckerem asiatischem Essen. ;D
 
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Glückwunsch 🎉
 
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Update:

Nach mehreren erfolglosen Versuchen und ein paar Enttäuschungen habe ich es vorgestern geschafft! Ich hatte ein Vorstellungsgespräch für die gewünschte Ausbildung zum Hygienekontrolleur in einem Bezirk von Berlin. Mit Erfolg, die Entscheidung ist auf mich gefallen. Endlich geschafft! 😊
Ich war gut vorbereitet und konnte wohl überzeugen. Die haben sich sehr schnell entschieden und mir eine Rückmeldung gegeben.

Es gab auch keinen Test im Vorfeld. Ich wurde direkt zum Gespräch eingeladen.

Geduld und Beharrlichkeit zahlen sich aus.
 
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Herzlichen Glückwunsch.
Vermutlich auch eine eher unbeliebte Stelle, das hilft einem aber den Einstieg zu finden. Man muss danach ja nicht ewig auf der Stelle verbleiben. Hat ein Bekannter von uns Anfang des Jahres auch gemacht.
 
Madcat69 schrieb:
Herzlichen Glückwunsch.
Vermutlich auch eine eher unbeliebte Stelle, das hilft einem aber den Einstieg zu finden. M

Muss nicht zwangsläufig sein in der heutigen Zeit. Teilweise gibt es mehr Stellen als Azubis und viele verteilen ihre Bewerbunngen mit dem Gießkannenprinzipt und nehmen dann das beste, oder bewerben sich gar nicht erst weil es schon geklappt hat.

Ob "unbeliebt" der nicht, die Ausbildung sollte ja dennoch gleich bzw. gut sein, ist ja eine öffentliche..

Bei Betrieben gebe ich dir Recht, da gibt es schon die ein andere andern "unbeliebten".
 
Naja, ich würde nicht sagen, dass eine Ausbildung zum Hygienekontrolleur im öffentlichen Dienst unbeliebt ist. Es gibt auch nicht viele Ausbildungsplätze für angehende Hygienekontrolleure und daher kann ich froh sein, endlich einen bekommen zu haben.
 
Auf jeden Fall, eine Ausbildungsstelle zu erhalten ist viel Wert, noch dazu die gewünschte :)
 
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