Auslesen Internetverlauf WLAN im Heimnetzwerk

Wenn Du neu baust dann überleg Dir, ob Du UniFi für dein Netzwerk implementieren willst, damit siehst Du schon einiges, und kannst theoretisch auch Dienste und/oder Seiten sperren. Ich schau da regelmäßig in die Statistiken und Meldungen, allerdings vor allem mit dem Hintergrund, dass ich die Geräte meiner Kinder vor Zugriffen schützen will, und nicht um sie zu kontrollieren. Welche Seiten sie besuchen würde ich aber nie nachschauen wollen, ich will einfach die Geräte entsprechend absichern.

Als unsere Drei noch kleiner waren haben wir von Apple die Familien-Freigabe genutzt, damit sie auf die Tablets nichts runterladen konnten was für sie womöglich nicht geeignet ist. Jetzt sind sie bald 16, 14 und 11, jeder hat sein iPhone und iPad, der Große noch ne PC, und natürlich dürfen sie sich frei runterladen was sie wollen, aber lustigerweise fragen sie uns immer und sind sind sehr vorsichtig und bewusst was das angeht. Insta gibt es aber nicht auf dem eigenen Gerät, das dürfen sie über das Gerät meiner Frau schauen wenn sie wollen, TikTok gibt es gar nichts, halte ich persönlich für zu riskant, aber da reden wir auch bewusst drüber warum das so ist. Und mein Großer wüsste wenn er wollte eh wie er jede Sperre im Netzwerk umgeht. Mir ist wichtig, dass sie Medienkompetenz entwickeln, und Sachen selbst bewerten und einschätzen lernen, irgendwann fragen sie mich (hoffentlich) eh nicht mehr, und dann will ich, dass sie das selbst beherrschen und wissen was sie tun.

Mein Bruder ist das genaue Gegenteil. Mein Neffe darf auf seinem iPhone nicht mal den Safari nutzen, da ist außer dem Telefon und iMessage alles gesperrt. Wenn er mal älter ist wird dann schlagartig alles freigeschaltet, und dann werden sie sich wahrscheinlich wundern, warum er damit nicht umgehen kann, aber woher auch, wie alles im Leben muss man sowas auch erst mal lernen.
 
nciht schrieb:
Firewall in der Fritze? Welche Regel willst du da setzen und wie verhindert diese Regel die Nutzung eines simplen Proxy-Servers? Willst du jede Webseite Whitelisten? Das wäre zwar ggf. "sicher" aber sicherlich kein Spaß, den sich der TE, oder sonst irgendwer antun will.
Nein eine eigenständige Firewall, welche meist vordefinierte Webfilter integriert haben. Externe bekannte Proxy-Server lassen sich auch auf den meisten ohne viel Aufwand sperren. Klar ist das alles mit Aufwand verbunden aber hab ja auch nur eine Idee in den Raum geworfen.

Im Endeffekt finden sich für solche simplen Sachen immer Umwege. Da bräuchte es schon ein Network Access Control, Mobile Device Management, Active Directory und so weiter und so fort, aber dann kann man auch direkt eine GmbH anmelden. :D
 
Meiner Meinung nach muss man klar unterscheiden zwischen "Internetverlauf auslesen" und "Unerwünschte Seiten blocken".

Den Internetverlauf auszulesen ist aus Sicht des Datenschutzes keine besonders gute Idee. Auch Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre. Sofern kein klares Verdachtsmoment vorliegt, sollte man von sowas Abstand nehmen. Die pauschale Überwachung stellt nämlich seitens der Eltern einen gewissen Vertrauensbruch dar. Auch innerhalb einer Familie sollte die Unschuldsvermutung gelten und eine Generalüberwachung ist das Gegenteil davon.

Unerwünschte Seiten zu blocken ist hingegen ein ganz anderer Schnack. Dabei blockt man ja bewusst Dinge, die zum Schutze des Kindes geblockt werden. Sogesehen erfüllt man die ganz normale Pflicht eines Erziehungsberechtigten, den Schutz vor ungeeigneten Inhalten. Jugenschutzfilter im Router sind daher sowohl rechtlich als auch moralisch vollkommen unkritisch.

Der richtigere Wege wäre meiner Meinung nach daher der Jugenschutzfilter im Router und ein aufklärendes Gespräch. Letzteres sensibilisiert die Kinder, um selbst ungeeignete Inhalte erkennen zu können, wenn sie mal durch den Filter rutschen, und gleichzeitig erklärt man auch, dass die aktive Umgehung dieser Maßnahmen (Proxy, VPN, Mobilfunk, etc) Konsequenzen haben kann (Handy weg, etc.).

Obwohl ich durch meinen Job technische Software- und Hardwaremaßnahmen ergreifen könnte, habe ich bei meinem Neffen eben diese Gespräche geführt. Auslöser waren seine Besuche auf illegalen Streamingseiten mit Animes ab 18. Aufgeflogen war das als er mich - bekennender One Piece Fan - ganz offen fragte ob ich "Attack on Titan" kenne, das sei ja obercool. Naja, cool, sehr brutal und im Original auch ungeschnitten und ab 18 soweit ich weiß. Auf Netflix und Co wird das immerhin als FSK16 ausgestrahlt, wenn ich mich nicht irre.
 
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