Backup NAS

rudolf

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Hallo miteinander,

Da sicherer und organisierter Backup für mich wichtig ist möchte ich mich gerne für eine NAS mit der rundesten Backup-Lösung entscheiden.

Die üblicherweise verwendeten Backup-Lösungen ...
  • Sichern diese Einzeldateien (also eine Spiegelung) oder genormte Formate (wie *.tar) oder etwas herstellerspezifisches ? (Ich würde schon gerne auch ohne funktionsfähige NAS Zugriff auf meine Dateien haben ...)
  • Sichern die inkrementell oder schreiben sie immer den vollständigen Datenbestand ?
Wie habt ihr denn da im Einsatz ? Unterscheiden sich die Werkzeuge erheblich zwischen NAS-Herstellern (also ASUSTOR, QNAP oder Synologie) oder haben die alle zu 90% dasselbe ?
 
Es ist die Frage was Du sichern willst und was Deine Strategie ist.
Ich sichere - in meinem Fall - mittels Acronis die C:-Partion auf mein Sicherungs-NAS, D: und E: sichere ich mit dem Total Commander und synchronisere das regelmäßig (was nur das NAS hat kommt weg vom NAS, was am PC neu ist oder neueres Datum kommt auf das NAS).
Dazu sichert mein "Filme-NAS" noch via RTRR sich selbständig auf das "Sicherungs-NAS" sobald das eingeschaltet ist.
Als Sicherungs-NAS nutze ich ein QNap TS-453D ein (3x14TB + 1x18TB), Filme-NAS ist derzeit noch ein TS-509Pro mit 6+6+6+4TB. Filme-NAS wird abgelöst durch TS-669L mit 12+12+12+8TB (deshalb die großen Platten im Sicherungs-NAS).
Das ist jede Menge Daten zum Schaufeln.

Somit sind Acronis-Sicherung .tibx (Acronis-Format), D:/E: einfach nur Dateien/Ornder so wie sie auf dem PC sind, Filme/Serien so wie sie auf dem Filme-NAS sind.

Das rumflatternde MacBook hat noch seine Time-Machine Ecke auf dem NAS, Server und anderes Notebook replizieren ebenfalls auf das "Sicherungs-NAS".
Es sind viele Mäuler die man durchfüttern muss. :king:

Natürlich gibt es andere Ansätze/Strategien, das ist eben meine.
 
die allermeisten NAS erlauben, den Speicher ueber sehr viele standartisierte Protokolle im Netzwerk bereitzustellen und vom PC aus darauf zuzugreifen.

rudolf schrieb:
Sichern die inkrementell oder schreiben sie immer den vollständigen Datenbestand ?
vollstaendigen Datenbestand kann man nur bei sehr wenigen Daten machen. Sagen wir du willst 1tb im Backup haben und du willst vor Schadsoftware, die deine Daten verschluesselt sicher sein, dann solltest du mindestens 6 Monate Backups aufheben. 1 Vollbackup pro woche -> 26TB.
Die dateien werden gern ueber laengere Zeitraeume korrumpiert.

Inkrementelle, versionierte und verifizerbare Backups sind elegant und flexibel.


Dann: Zu keiner Zeit sollte dein Backup Storage so eingebunden sein, dass du direkt darauf schreiben kannst. Das Backup Tool sollte sich beim NAS anmelden und die daten ueber einen eigenen User dort hin schieben.
Wenn du das NAS direkt im Explorer einbindest, kommt schadsoftware mit an deine backups dran und verschleusselt sie gleich mit.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich machs etwas einfacher.
alle Daten sind auf meinen Raid 1 NAS (2x6TB), wegen Ausfallsicherheit. 1x in der Woche kommen die Wichtigsten Ordner als Backup auf eine USB Platte am NAS.

Insofern...Viele verschiedene Ansätze.
per se, für ein einfaches Backup vom PC zur NAS reicht ein einfaches NAS. wenn das nas nicht das Backup ist, sondern ein eingebundener Speicher, muss der gesichert werden.
Ich denke welcher der großen Hersteller ist fast egal. Die Auswahl der Platten dürfte da wichtiger sein.

@madmax2010
hast recht mit der Schadsoftware, kann man machen oder mit dem Risiko leben. Da fällt mir ein, muss die USB mal wieder SMART checken.
 
Zuletzt bearbeitet:
prian schrieb:
Es ist die Frage was Du sichern willst und was Deine Strategie ist.


Ja, klar.
Da ich Windows für anfällig halte: Meine PCs haben keine sicherungswürdigen Daten. Jeder der was zu sichern hat hat einen eigenen Platz auf dem Fileserver. Also zukünftig die NAS. Von den PCs gibst selten eine Systemsicherung (also Vdisk) die liegt auch auf der NAS und erlaubt es den PC wiederherzustellen.

Nur die Datenbestände der NAS werden organisiert gesichert. Die NAS besteht aus individuellen Bereichen die gelesen und geschrieben werden dürfen und aus einem Archiv-teil der von den PCs read-only ist. Da sind Bibliotheken, Anwendungs/Instsets und so drin. Über den können die installieren aber nix verhunzen. Der ist auch ultra-gepflegt.

@prian Bei Dir habe ich verstanden dass du zwischen zwei NAS sicherst, also nicht auf extern-Datenträger.
Sind die denn im selben Raum ? Was ist wenns brennt oder gestohlen wird ?

@madmax2010 Ich würde gerne ein Backup über den PC grundsätzlich vermeiden sondern den Prozess direkt auf der NAS laufen lassen.

@Azghul0815 Und wie kommen deine Daten dahin ? also auf die USB-Platte am NAS ? Handish ?
 
mit der internen Backup Software von Asustor.

Vermutlich brauch ich aber noch ne 2te...das Thena randsomware ist nicht abgesichert. Wirklich wichtige Daten würde ich vermutlich in der Cloud sichern. bzw. hab ich in der Cloud. Das sind bei mir aber keine Bilder, Filme oder sonstiges, sondern Kopien von wichtigen Dokumenten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Azghul0815 schrieb:
Die Auswahl der Platten dürfte da wichtiger sein.
Im Moment tendiere ich zu einer WD HC55x Ultrastar oder Seagate Exos.
Ergänzung ()

Azghul0815 schrieb:
mit der internen Backup Software von Asustor.

Und die sichert keine spezifischen Formate sondern Einzeldateien ?
Nutzt du myarchive ?
Funktioniert das inkrementell (wie auf dem PC bei freefilesync) ?
 
rudolf schrieb:
@madmax2010 Ich würde gerne ein Backup über den PC grundsätzlich vermeiden sondern den Prozess direkt auf der NAS laufen lassen
Ja geil.
Pull backups sind das beste was du machen kannst. Aber halt auch am aufwendigsten
 
@Azghul0815 Hm, vielleicht bin ich ja ein bisschen blöde aber ich verstehe es einfach nicht:

1676502667660.png


Unter der Annahme dass du die externe Sicherung verwendest, wie soll das gehen ohne ein spezifisches blockorientiertes Sicherungsformat ? Das können doch einfach keine Einzeldateien sein ("kopiert nur die geänderten Teile"). Oder wie machst du das ?
Ergänzung ()

Asustor finde ich im übrigen von der Hardware her sehr gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
rudolf schrieb:
@prian Bei Dir habe ich verstanden dass du zwischen zwei NAS sicherst, also nicht auf extern-Datenträger.
Sind die denn im selben Raum ? Was ist wenns brennt oder gestohlen wird ?
Mein Filme-NAS wohnt im Keller, mein Sicherungs-NAS steht im Büro neben mir und ist eben nur bei Bedarf angeschaltet.
Ich sichere vom PC direkt auf das NAS, NAS->NAS Replikation nutze ich zusätzlich für die Medien da ich mich da nicht drum kümmern muss da die beiden QNaps das untereinander ausmachen.
Weitere Absicherung habe ich nicht, damit bin ich schon zufrieden.
 
Ich selber nutze aktuell Macrium Reflect Free auf meinen installierten Windows Systemen und lutsche einmal die Woche ein Vollbackup ab. Ich habe kaum Dokumente und sonst nur so Spiele, dass mir wöchentliche Vollbackups reichen. Dauert auch nur 40 Minuten, bis das Backup erstellt ist. Gespeichert wird das Backup auf dem NAS (wird extra zum Backup von der Backup Software eingebunden.

NAS habe ich aktuell 3 Stück, alle noch aktuell bei mir zu Hause.

  • Synology DS1817: Seit Frühling 2022 mein Haupt-NAS ist. Hier liegen meine Dateien und Backups.
  • QNAP TS419P+: Mein altes NAS, von 2012 bis letztes Jahr mein Haupt-NAS. Hier waren vorher die Backups und Dateien. Hier plane ich aber, das NAS zukünftig bei meinen Eltern hinzustellen, wenn die Glasfaser bekommen haben.
  • FREECOM Silver Store 2-Drive NAS: Sollte entsorgt werden. Arschlahm, aber versuche ich trotzdem als 2. Backup NAS einzurichten (finde es schade was funktionierendes zu entsorgen). Man kann eventuell debian installieren, aber da habe ich mich noch nicht ran getraut (bekommt dadurch ein 5er und 6er Kernel, anstatt des 2.x Kernels im originalen OS). Soll dann aber wirklich nur als reines Netzwerk Backup dienen.
Da Macrium Reflect Free aber abgekündigt wurde (Ende des Jahres wird Support eingestellt), suche ich auch gerade nach einer Alternative, die nicht nur mit Windows, sondern auch mit Linux geht. Aomei hat der Restore nie zuversichtlich geklappt und Veeam mochte ich früher nicht (zu fett mit dem SQL Server und ich konnte da immer nur einmal Voll und danach nur Inkrementelle Backups haben). Da bin ich gerade selber auf der Suche nach Alternativen, die ich auf dem NAS laufen lassen kann (auch im Hintergrund, dass ich das dann auch bei meinen Verwandten nutzen will, wo die QNAP dann hingehen soll).

rudolf schrieb:
Die üblicherweise verwendeten Backup-Lösungen ...
  • Sichern diese Einzeldateien (also eine Spiegelung) oder genormte Formate (wie *.tar) oder etwas herstellerspezifisches ? (Ich würde schon gerne auch ohne funktionsfähige NAS Zugriff auf meine Dateien haben ...)
  • Sichern die inkrementell oder schreiben sie immer den vollständigen Datenbestand ?
Bei Synology das Backupding (Hyper Backup oder so) macht auch irgendwie ein proprietäres, wenn ich mich nicht irre. Da kann man aber das Backup browsen und die Datei einzeln wieder herstellen. Wobei ich es aber nur von NAS zu NAS gesehen habe und es dann direkt auf dem NAS wieder hergestellt habe. Die Anwendung macht ein volles Backup und dann inkrementelle (oder eventuell differenzielle) Backups. Wenn ältere Backups gelöscht werden, hat der das Vollbackup entsprechend angepasst. Das hat aber je nach Zeig gedauert.

rudolf schrieb:
Ich würde gerne ein Backup über den PC grundsätzlich vermeiden sondern den Prozess direkt auf der NAS laufen lassen.
Auch wenn du es übers NAS laufen lassen willst, muss vermutlich immer ein Agent oder so auf den Quellsystemen installiert werden. Würde ich jetzt zumindest behaupten, zumindest wenn du das ganze System sichern wollen würdest für z.B. ein Image Backup. Wenn du nur bestimmte Dateien sichern willst, könnte es eventuell auch ohne Agent gehen, müsste dann aber vermutlich im Netzwerk per Freigabe erreichbar sein. Wenn du aber kein Problem hast, dass zumindest ein Agent installiert wird, könnte es eventuell trotzdem gute Lösungen geben.

Eventuell wäre ja auch sonst sowas wie UrBackup gut. Das will ich selber mal ausprobieren. Da gibt es auch Pakete für die NAS (zumindest Synology und QNAP habe ich gefunden) und bei Selstbau NAS mit z.B. debian, OMV und TrueNAS core kannst du es auch einfach installieren. Wäre eventuell so auch propritär und du brauchst definitiv einen Agenten auf den (Windows) Systemen, aber der kann dann Linux, MAC OS, Windows, und K.A. was noch abziehen und auf dem NAS sichern. Das Ding kann sowohl File Backup als auch Image Backup (zumindest bei Windows). Aber noch habe ich damit keine Erfahrung, weil meine NAS mit den ARM Prozessoren Probleme mit den inoffiziellen UrBackup Paketen hat (Web Interface geht nicht, Server startet nicht wegen vermutlich fehlender Abhängigkeit, etc.). Hier bin ich aber schon mit den Maintainern im Gespräch. Bei einer x86 basierten NAS und neueren NAS als mein QNAP (ARMv5 ist halt total veraltet) sollte es aber hoffentlich die Probleme nicht geben.

Bacula gäbe es als Alterantive zu UrBackup auch für die NAS (eventuell wieder nur über 3rd-Party Repo), kann aber, soweit ich es gelesen habe, kein Image Backup. Ist daher für mich rausgefallen. Müsstest dich sonst da auch mal einlesen. Und BorgBackup wäre hierzu eine weitere Alternative. Der könnte aber auch Standard ZIP oder so nutzen und eventuell auch kein Image Backup, aber auch damit habe ich keine Erfahrung. Habe ich aber, meine ich, auch schon als (3rd-Party) Paket für die NAS gesehen.
 
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rudolf schrieb:
@Azghul0815 Hm, vielleicht bin ich ja ein bisschen blöde aber ich verstehe es einfach nicht:

Unter der Annahme dass du die externe Sicherung verwendest, wie soll das gehen ohne ein spezifisches blockorientiertes Sicherungsformat ? Das können doch einfach keine Einzeldateien sein ("kopiert nur die geänderten Teile"). Oder wie machst du das ?
Blöde sicher nicht, aber sieht bei mir halt so aus:
1676546234544.png


1676546266346.png
und auf der Externen dann eben:
1676546424915.png

Das deckt zumindest den Verlust der Daten ab, wenn das NAS abraucht. Wenn ich mir nen Randsomware einfangen sollte...keine Ahnung. Wen die verschlüsselten Daten kopiert werden habe ich ein Problem, wenn es mir erst 1 Monat später auffällt...
 
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@Azghul0815 Gut. Wahrscheinlich weil du den Archiv-Modus nicht aktiviert hast, dann sichert er Einzeldateien.

Wenn du zwei Backups hintereinander machst, ist er dann beim zweiten Durchlauf sofort wieder fertig (weil er durchprüft und merkt dass nix zu sichern ist) oder löscht er das medium und schreibt den ganzen Kram erneut? Ersteres wäre super.


@BrollyLSSJ
BrollyLSSJ schrieb:
Bei Synology das Backupding (Hyper Backup oder so) macht auch irgendwie ein proprietäres, wenn ich mich nicht irre. Da kann man aber das Backup browsen und die Datei einzeln wieder herstellen.
Stimmt hab ich auch bei denen gesehen. HyperBackup scheint eh eine gute Lösung zu sein.

BrollyLSSJ schrieb:
Ich selber nutze aktuell Macrium Reflect Free auf meinen installierten Windows Systemen und lutsche einmal die Woche ein Vollbackup ab.
Ja, ich mach das mit FreeFilesync. Geht zügig und sichert nur die Differenzen. Vollbackup ist mir zu aufwendig, wenn ein System hochgezogen ist, alle wesentlichen Anwendungen und Updates und Treiber hat wird BEVOR einer damit im Internet rummacht eine Systemsicheruing gemacht (früher *.wim, jetzt Windows Bordmittel vdisk). Diese wird auf der NAS gesichert.

Wichtige Daten hat jeder auf die NAS in seinen Bereich zu schreiben (ich synchronisiere meine wichtigen Ordner mit FreeFilesync). Regelmässige Sicherungen von dem PC-Durcheinander werden nicht gemacht. Das sorgt dann auch dafür dass jeder seine Daten in Ordnung hält.
 
rudolf schrieb:
Vollbackup ist mir zu aufwendig
Kommt natürlich auf die Speichermenge an, aber kann ich verstehen. Ich mache es halt wöchentlich, damit ich dann auf einen möglichst aktuellen Stand restoren kann, wenn was sein sollte. Ich habe aber auch nicht viele Daten und Dank SSD geht es halt inzwischen auch in weit unter 1 Stunde (zwischen 30 bis 35 Minuten). Vorher mit HDD waren es 2 bis 3 Stunden (Beim P4 mit IDE Platten sogar eher Richtung 5 Stunden).

rudolf schrieb:
Regelmässige Sicherungen von dem PC-Durcheinander werden nicht gemacht. Das sorgt dann auch dafür dass jeder seine Daten in Ordnung hält.
Bei mir gibt es nur mich und meine IT Landschaft. Ich wohne halt alleine. Aber wegen mehrere Geräte sichern will ich halt UrBackup auf dem NAS ausprobieren. Dann kann ich es auch bei Bruder und Mutter einsetzen, wo mein zweit-PC steht. Dort soll dann mein QNAP hinkommen und sich drum kümmern. Aktuell sichere ich dort nämlich nicht getrennt, also Image Backup geschieht auf extra lokaler Platte. Da ich aber die gleichen Daten eben auch noch mal bei mir zu Hause habe, ist es da aber nicht so schlimm (Früher war ich jedes Wochenende bei Mutter, wegen Corona war es eher 1 mal im Monat, aktuell so alle 2 oder 3 Wochen). Bruder sichert auf USB HDD, Mutter gar nicht. Bei Mutter habe ich im Dezember-Urlaub vor Weihnachten mal eine Sicherung auf USB HDD gemacht mit Paragon, damit überhaupt eine Sicherung vorhanden ist.
 
rudolf schrieb:
@Azghul0815 Gut. Wahrscheinlich weil du den Archiv-Modus nicht aktiviert hast, dann sichert er Einzeldateien.

Wenn du zwei Backups hintereinander machst, ist er dann beim zweiten Durchlauf sofort wieder fertig (weil er durchprüft und merkt dass nix zu sichern ist) oder löscht er das medium und schreibt den ganzen Kram erneut? Ersteres wäre super.
Genau, Archivmodus ist aus. Muss ich mal testen.

Ja, ich schreibe 1x im Monat alles neu, bzw. er überschreibt meines Wissens nach die Dateien nicht, die schon da sind und dasselbe Datum haben.
 
Ich habe mich nach langer Recherche für ein Selbstbau-NAS entschieden. Ein wichtiger Grund war, dass ich unbedingt BTRFS-RAID1 verwenden wollte. Die Fertig-NAS-Hersteller bieten meines Wissens nach nur klassisches RAID an, auf welches dann BTRFS installiert werden kann. Dadurch lässt sich aber der in BTRFS-RAID eingebaute Datei-Reparier-Mechanismus nicht verwenden und dadurch das volle Potential von BTRFS nicht ausnutzen. So zum Beispiel auch, dass man mit BTRFS-RAID beliebig weitere Festplatten hinzufügen bzw. entfernen kann.

Auf meinem NAS habe ich keine spezielle NAS-Distribution sondern Fedora installiert. Dadurch habe ich alle Freiheiten das System nach meinen Wünschen zu konfigurieren. Auf den Daten-Platten habe ich ein Subvolume /data und ein Verzeichnis /backup erstellt. Das /data-Subvolume habe ich unter /media/data eingebunden und kann dort von allen Benutzern entsprechend verwendet werden. Das /backup-Verzeichnis ist im regulären Betrieb nicht im Dateibaum eingebunden (für mich passt das so, es macht aber auch, glaube ich, sicherheitstechnisch keinen Unterschied, wenn das /backup-Verzeichnis dauerhaft eingebunden ist).

Jede Nacht läuft ein selbstgeschriebenes Skript und erstellt einen Readonly-Snapshot des /data-Subvolumes und legt diesen im /backup-Verzeichnis ab. Das Skript behält dabei Snapshots der letzten sechs Tage, der letzten drei Wochen und der letzten sechs Monate bei und löscht alle älteren. Der Einfachheit halber besteht dabei ein Monat aus exakt vier Wochen. Da die Snapshots eine Funktion des BTRFS-Dateisystems sind, sind diese schnell erzeugt und belegen erstmal keinen zusätzlichen Speicherplatz. Sollte ein Trojaner mein Windows-System befallen und meine Dateien verschlüsseln oder ich mal eine Datei löschen sollte, die ich nicht löschen wollte, kann ich die Dateien schnell wieder herstellen. Sollte das NAS befallen werden sind root-Rechte erforderlich um die Snapshots zu kompromittieren.

Alle sechs Monate führe ich einen Scrub aus, um die Integrität der Dateien zu überprüfen. Sollte es hier zu Prüfsummenfehlern kommen, werden die fehlerhaften Dateien - dank BTRFS-RAID1 - aus ihren Spiegeldateien wiederhergestellt.

Für Offline-Backups verwende ich externe USB-Festplatten. Diese sind ebenfalls mit BTRFS formatiert. Um eine Sicherung auf diesen zu erstellen, erzeugt ein anderes Skript einen weiteren Readonly-Snapshot des /data-Subvolumes und überträgt diesen anschließend auf die externe Festplatte. Dabei werden nur die seit dem letzten übertragenen Snapshot geänderten bzw. neuen Dateien auf die USB-Festplatten übertragen. Dies entspricht einem inkrementellen Backup, wobei aber jeder Snapshot quasi einer Vollsicherung entspricht, ohne das zusätzlicher Speicher für Dateien benötigt wird, welche sich nicht geändert haben. Diese liegen aber dadurch auch nur einmal auf der externen Platte.

Mein nächster Schritt besteht darin, herauszufinden, wie das Backup-Skript automatisch gestartet werden kann, sobald ich die externe Festplatte anschließe und ich nach Abschluss der Sicherung informiert werde, dass die Sicherung durchgeführt wurde und ich die Platte wieder abstecken kann.
 
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